Wolsberge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wolsberge

Die Wolsberge

Höhe 120,8 m ü. NHN [1]
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Koordinaten 50° 47′ 37″ N, 7° 13′ 43″ OKoordinaten: 50° 47′ 37″ N, 7° 13′ 43″ O
Wolsberge (Nordrhein-Westfalen)
Wolsberge (Nordrhein-Westfalen)
Typ Vulkanische Schlotfüllung
Gestein basaltischer Tuff
Alter des Gesteins 21 Millionen Jahre

Die Wolsberge sind der Riemberg mit 120,8 Meter Höhe über Normalhöhennull und der nordwestlich gelegene Wolsberg mit einer Höhe von 110,4 Metern[1]. Sie liegen in Siegburg im Rhein-Sieg-Kreis. Sie bestehen ebenso wie ihr großer Bruder Michaelsberg aus basaltischem Tuff, entstanden im Tertiär. Durch Spalten im Gestein kommt es immer wieder zu Felsstürzen.[2][3] 1989 wurde das faule Ei gesprengt.[4]

Ebenso wie der gut 1200 Meter entfernte Michaelsberg bestehen Riemberg und Wolsberg aus Basalt-Tuff, einem pyroklastischen Eruptivgestein, das, anders als die trachytischen Tuffe des nahe gelegenen Siebengebirges ärmer an Kieselsäure und damit basischer ist. Die Tuffe werden an den Wolsbergen von Basaltgängen geringer Mächtigkeit durchschlagen, die teilweise in den alten Steinbrüchen schöne Säulenbildung zeigen. Der Tuff selbst besteht aus Einsprenglingen von Plagioklas-Basalt und im Vulkanschlot explosiv freigesprengten Nebengesteinsbruchstücken von devonischer Grauwacke, Quarzkieseln und tertiärem Ton, der randlich kontaktmetamorph verändert ist, in einer feinkörnigen Grundmasse. Entgegen alter Auffassungen handelt es sich um die als Härtling freipräparierten Überreste von Vulkanschloten, nicht um Reste ausgedehnter Tuffdecken (wie im Siebengebirge). Dies beweise schon die zahlreichen, zum Teil sehr großen Vulkanbomben wie das früher vorhandene, etwa 2,5 m lange „Hohle Ei“. Zeitlich wird der Vulkanismus ins frühe Miozän gestellt, er ist damit jünger als der oligozäne Vulkanismus des Siebengebirges.[5][6]

Im Mittelalter wurde das leicht zu bearbeitende Gestein gerne zum Verbau genutzt. So sind die Wolsdorfer Brocken beim Bau der Abtei Michaelsberg, der Siegburger Stadtmauer, der Servatiuskirche und des Siegburger Zeughauses verwendet worden. Da seit 1906 kein Steinbruch mehr erlaubt ist, bestehen Probleme, die historischen Bauten stilecht zu renovieren.[7]

Über den Wolsberg gibt es wie vielerorts die Sage, dass hier Kaiser Barbarossa schläft[8][9] oder dort Zwerge gewohnt haben.[10]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Angabe laut Digitalem Geländemodell (abrufbar im Kartendienst TIM-online)
  2. Günter Willscheid: Schon wieder rumort der Wolsberg. In: Kölnische Rundschau. 5. Oktober 2009, abgerufen am 25. April 2017.
  3. Der Wolsberg ruft wieder! Freiwillige Feuerwehr Siegburg, 5. Oktober 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 7. März 2010.
  4. Andrea Korte-Böger/ Reinhard Zado: Zeitaufnahme, Bd. 1, Edition Blattwelt, Niederhofen 2007, ISBN 978-3-936256-30-7
  5. Otto Wilckens (1926): Zur Geologie der Siegburger Hügel (Materialien und Beiträge zur Geologie und Paläontologie der Umgegend von Bonn IV). Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande 83: 29-35.
  6. Hans Udluft: Erläuterungen zu Blatt 5209 Siegburg. Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:25.000. Geologisches Landesamt, Krefeld, 2. Auflage 1977.
  7. Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2007, Edition Blattwelt, Niederhofen 2006, ISSN 0932-0377
  8. Die Sage vom Schmied am Wolsberg (Memento des Originals vom 24. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siegblick.de (PDF-Datei; 6 kB)
  9. Sage Die Glocke im Berg (Memento vom 26. April 2010 im Internet Archive)
  10. Prof. Dr. Helmut Fischer: Sagen des Westerwaldes, Hrsg.: Westerwald-Verein e.V., 3. Auflage 1987, Montabaur, ISBN 3-921548-13-6