Wikipedia:Artikelwerkstatt/Meister und Margarita/Růžena Jesenská

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Růžena Jesenská, 1905

Růžena Jesenská (17. Juni 1863 in Smíchov14. Juli 1940 in Prag) war ein cisleithanische Dichterin, die als Vertreterin der Dekadenzliteratur und des Symbolismus gilt. Sie schrieb in tschechischer Sprache und publizierte auch unter den Pseudonymen Martin Věžník und Eva z Hluboká.

In Prag absolvierte Růžena Jesenská das Staatliche Lehrerinstitut und übte danach zwei Jahre lang den Beruf einer Lehrerin aus. Sie unterrichtete an der Gesamtschule von Mladá Boleslav, später an verschiedenen Schulen in Prag. In der Folge arbeitete sie als Redakteurin von Kinderzeitschriften.

Ihr wesentliches Ausdrucksfeld war die Lyrik. Doch schon früh versuchte sie sich auch mit Prosa, veröffentlichte ersten Texte unter dem Pseudonym Martin Věžník in der tschechischsprachigen Illustrierten Světozor, gegründet 1834. Laut ŒBL „schilderte sie ausgezeichnet das Milieu von Alt-Prag.“ Ab Mitte der 1880er Jahre konzentrierte sie sich auf ihre schriftstellerische Laufbahn und veröffentlichte zunächst Gedichte in Zeitschriften für Kinder und Jugendliche, später auch für Erwachsene. Im Spannungsfeld von Symbolik und Dekadenz legte sie besonderen Wert auf Intimität, Melodik, Einfachheit und Bildhaftigkeit. Ihre meist weiblichen Hauptdarsteller werden nicht deskriptiv gezeichnet, sondern ihre Sprache konzentriert sich auf das Einfangen von Gefühlen und innerer Lebenswelten. Ihre Lyrik zeigte stark erotische Züge.

In den 1890er Jahren verkehrte sie im Salon der Schriftstellerin Růžena Svobodová. Sie war in der Prager Geisteswelt verankert und konversierte regelmäßig mit Jan Neruda, F. X. Šalda, J. V. Sládek und Julius Zeyer. Sie zählte zum Kreis um die Literaturzeitschrift Moderní-Revue.[1]

Milena Jesenská war ihre Nichte.

Werke (Auswahl)

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  • Okamžiky (Augenblicke), 1890
  • Dvě povídky (Zwei Erzählungen)
  • Básničky (Gedichtchen), 1890
  • Tři listy (Drei Briefe), 1892
  • Mládí (Jugend), 1926
  • Dětství (Kindheit), 1929
  • Básně života a smrti (Gedichte vom Leben und vom Tode), 1932
  • Láska (Liebe), 1933
  • Jaroslav Kunc: Slovník soudobých českých spisovatelů (Lexikon der zeitgenössischen tschechischen Schriftsteller) I, 1946., S. 318–24
  • Libora Oates-Indruchová: Unraveling a Tradition, or Spinning a Myth? Gender Critique in Czech Society and Culture. In: Slavic Review. 75. Jahrgang, Nr. 4, 2016, ISSN 0037-6779, S. 919–943, doi:10.5612/slavicreview.75.4.0919 (englisch, cambridge.org).

Einzelnachweise

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  1. Dvojka: Největší básnířka citů, divoké vášně a lásky ve své době pohoršovala. Osudová žena: Růžena Jesenská, 21. November 2020


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