Wikipedia:Artikelwerkstatt/Meister und Margarita/Gilda dalla Rizza

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Gilda dalla Rizza, vor 1917
Gilda Dalla Rizza auf dem Cover von Ariel - Musical Culture Magazine

Gilda dalla Rizza (12. Oktober 1892 in Isola della Scala5. Juli 1975 in Mailand), eigentlich Ermenegilda dalla Rizza, war eine italienische Opernsängerin der Stimmlage Sopran, die in einer Reihe von Ur- und Erstaufführungen veristischer Opern Hauptrollen verkörperte – beispielsweise die Magda in Puccinis La rondine oder die Mariella in Mascagnis Il piccolo Marat.

Sie war die Tochter von Guglielmo dalla Rizza, eines Administrators, und von Maria Pajola, einer Hausfrau. Ihr Bruder Danilo starb im Alter von 13 Jahren. Sie studierte bei den Gesangslehrern Luigi Ricci und Giacomo Orefice in Bologna.[1] Sie debütierte – im Alter von 19 Jahren – am Teatro Verdi von Bologna als Charlotte in Massenets Werther und eroberte in der Folge rasch die wichtigsten Opernhäuser Italiens und Südamerikas. 1913 war sie am Teatro Costanzi in Rom in zwei Uraufführungen zu sehen und zu hören – in Uguale fortuna von Vincenzo Tommasini und in La leggenda delle sette torri von Alberto Gasco. Weitere Rollen am römischen Opernhaus waren die Titelpartien in Mascagnis Iris und in Puccinis Manon Lescaut. 1915 wurde sie am Teatro Colón von Buenos Aires „begeistert gefeiert“, so Kutsch/Riemens. Sie sang dort unter anderem den Octavian im Rosenkavalier von Hofmannsthal/Strauss und wurde danach bis 1930 für weitere sieben Gastspiele eingeladen – u. a. 1917 gemeinsam mit Enrico Caruso für die südamerikanische Erstaufführung von Mascagnis Lodoletta. Im selben Jahr gastierte sie auch an der Oper von Rio de Janeiro in der Titelpartie von Giordanos Fedora.

1915 debütierte sie an der Mailänder Scala – als Jaroslawna in Borodins Fürst Igor – und sollte zwanzig Jahre lang an diesem Opernhaus, dem ersten Italiens, durchgehend in Hauptrollen auftreten. Sie übernahm an der Scala die Titelpartien von Verdis La traviata, der vier Puccini-Opern Manon Lescaut, Tosca, Madama Butterfly und La fanciulla del West, von Charpentiers Louise, Mascagnis Isabeau und Zandonais Francesca da Rimini. Sie verkörperte die zentralen Frauenrollen in zwei Opern von Umberto Giordano – die Maddalena di Coigny in Andrea Chénier und die Stephana in Siberia – weiters die Fiora in Montemezzis L'amore dei tre re, die Titelpartie der Arabella in der Oper von Hofmannsthal/Strauss und zuletzt 1933/34 die Salud in der italienischen Erstaufführung von de Fallas La vida breve. Sie trat an der Scala an der Seite berühmter Kollegen auf, beispielsweise des Tenors Aureliano Pertile oder des Bassbaritons Mariano Stabile, der den Verdi'schen Falstaff sang mit Gilda dalla Rizza als Alice Ford. Sie sang unter Stabführung von Victor de Sabata, von Arturo Toscanini und von weiteren namhaften Dirigenten.

Besondere Wertschätzung erfuhr die Sängerin seitens Giacomo Puccinis, der ihr 1917 die Magda in der Uraufführung von La rondine an der Opéra de Monte Carlo anvertraute. Später, als er sie in der Titelpartie seiner Western-Oper sah und hörte, soll der Komponist ausgerufen haben: „Siehe, endlich habe ich meine Fanciulla gesehen.“ Die Sängerin trat auch in der Europäischen Erstaufführung des Trittico 1919 an der römischen Oper in Anwesenheit des Königs auf – in der Titelpartie der Suor Angelica und als Lauretta in Gianni Schicchi – und errang einen durchschlagenden Erfolg bei Publikum und Presse.[2] Als Gilda dalla Rizza 1920 am Londoner Opernhaus Covent Garden gastierte, wurde sie in sechs Puccini-Partien besetzt (als Manon Lescaut, Tosca, Madama Butterfly und Suor Angelica sowie als Mimi und Lauretta). Die Antiheldin seiner letzten Oper, Turandot, die Liù, schrieb Puccini für sie: „Penso che la piccola Liù sarà una parte per voi, non crediate che sia secondaria, tutt'altro.”[3] Doch war ihre Stimme zum Zeitpunkt der Uraufführung bereits zu schwer für die fragile Figur.

Die Sängerin wurde nach Lima und Santiago de Chile eingeladen, sang aber niemals in den Vereinigten Staaten. Gastspiele führten sie auch nach Amsterdam und Barcelona sowie an die italienischen Opernhäuser von Bologna, Florenz, Neapel, Parma, Turin und Verona. Am Beginn des Zweiten Weltkriegs zog sie sich von der Bühne zurück und wirkte danach als Gesangspädagogin. Zu ihren Schülerinnen zählten Adriana Lazzarini, Rita Maltrasi, Elena Rizzieri and Laura Zannini.

Sie war mit dem Tenor Agostino Capuzzo (1889–1963) verheiratet.

„Charakteristisch für ihre Stimme waren gutturale und nasale Inflektionen. Technisch nicht perfekt, folgte die Stimme den Anforderungen, die die Darstellerin an sie stellte, und sie brauchte sie mehr dazu, Emotionen auszudrücken als musikalische Wirkung zu erreichen“

Giacomo Lauri-Volpi: Voci parallele, 1955, hier zit. nach Jürgen Kesting, a.a.O., S. 847

Tondokumente

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Zwischen 1913 und 1928 wurde ihre Stimme von Columbia und Fonotipia aufgezeichnet − für Arien aus Verdis La traviata, Giordanos Andrea Chénier sowie aus den Puccini-Opern Madama Butterfly, Manon Lescaut, Tosca und Gianni Schicchi, weiters für eine Gesamtaufnahme von Fedora.

Einzelnachweise

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  1. Es gibt mehrerer Quellen, die ihr Geburtsdatum als 13. Oktober 1892 erwähnen. Hierorts wird die Version von Kesting und Kutsch/Riemens gewählt. Namen der Gesangslehrer lt. Kesting, 847
  2. Enciclopedia Italiana di scienze, lettere ed arti (Treccani): DALLA RIZZA, Ermenegilda, abgerufen am 12. März 2023
  3. Opera life: Liù. Canto del cigno di Puccini., 5. August 2021


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