St. Katharinen (Oberau)

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St. Katharinen (Oberau)
Ansicht von Südwesten

Die evangelische Kirche St. Katharinen ist eine barocke Saalkirche mit mittelalterlichem Turm im Ortsteil Oberau von Niederau im Landkreis Meißen in Sachsen. Sie gehört zum Kirchspiel Coswig-Weinböhla-Niederau im Kirchenbezirk Meißen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Geschichte und Architektur

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Die Saalkirche aus den Jahren 1680/81 steht in baulicher Verbindung mit dem Chorturm des mittelalterlichen Vorgängerbauwerks St. Katharina aus dem 13. Jahrhundert. Das Bauwerk ist ein nordöstlich ausgerichteter Putzbau von geringer Höhe und einem Dachreiter mit Haube und dünn ausgezogener Spitze auf dem Satteldach. An der Nordseite steht der niedrige, mit Stützpfeilern abgesicherte Turm, dessen Pforte aus dem 17. Jahrhundert mit einer Holztür versehen ist, welche spätgotische, geschmiedete Beschläge aus einer früheren Verwendung zeigt. Ein zweigeschossiger Anbau mit dem Haupteingang und seitlicher Treppe zur Herrschaftsloge ist auf der Südwestseite angefügt.

Der Saal ist mit einer verputzten Decke abgeschlossen. Im Nordosten ist der geschlossene spätmittelalterliche Chorbogen mit spätromanischen Kämpfergesimsen erkennbar; in der von ihm gebildeten Nische befinden sich Kanzel und Altar. An den Längsseiten des Saals sind hölzerne Emporen eingebaut, welche im Nordosten 1879 verändert wurden. Im Südwesten befindet sich die große verglaste Herrschaftsloge. Das Gestühl mit der zweifach abgewinkelten, zentralisierenden Aufstellung stammt aus der Bauzeit. Das Turmgeschoss ist seit 1681 gewölbt und dient als weitere Vorhalle mit Durchgang zum Altarraum, darüber liegen die Sakristei mit dem Kanzelzugang, weiter darüber das Glockengeschoss. In der Sakristei und an ihrem Treppenaufgang sind weitere verbaute spätromanische Wandpfeiler und Kämpfer sichtbar.

Hinter dem einfachen Altartisch befand sich ein großes Altargemälde, das in Öl auf Leinwand eine Darstellung der Verklärung Christi nach Raffael zeigt, die um 1841 von Emil Schuback ausgeführt wurde, und jetzt seitlich an der Nordostwand angebracht ist. Die Kanzel mit polygonalem Korb wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts geschaffen; die Taufe in Sandstein mit schwerem Eierstab- und Laubwerkdekor stammt aus dem 17. Jahrhundert; ein Christusbild mit einer vera icon nach dem Lentulus-Brief in Öl auf Leinwand befindet sich jetzt auf der Empore.

Die kleine Orgel ist ein Werk von Franz-Emil Keller aus dem Jahr 1878 mit fünf Registern auf einem Manual und Pedal.[1]

Grabdenkmäler erinnern an Heinrich Gottlob von Miltitz († 1757, mit Wappen und langer Inschrift) und Friederike Christiane von Miltitz († 1762) mit Reliefdarstellungen, beide in Sandstein; weiterhin an der Westwand für Centurius Gottlob von Miltitz († 1756) und den Kaufmann Johann Friedrich Hiller († 1794), beide in Sandstein mit Reliefdarstellung, auf der Empore. Mehrere Grabsteine des 17. Jahrhunderts zumeist für Mitglieder der Familie von Miltitz in Sandstein befinden sich in der Turmerdgeschosshalle.

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 659.
Commons: St. Katharinen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 23. August 2024.

Koordinaten: 51° 11′ 5″ N, 13° 33′ 23,4″ O