Spinnenlilien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Spinnenlilien

Rosarote Spinnenlilie (Lycoris radiata) in Korea

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Amaryllidoideae
Tribus: Lycoridae
Gattung: Spinnenlilien
Wissenschaftlicher Name
Lycoris
Herb.

Die Spinnenlilien[1] (Lycoris) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).

Illustration der Weißen Spinnenlilie (Lycoris squamigera)
Blütenstand der Schwarzroten Spinnenlilie (Lycoris sanguinea), einer Art mit kurzen Staubblättern
Blütenstand von Lycoris ×albiflora
Blütenstand von Lycoris aurea
Blütenstand von Lycoris ×houdyshelii

Vegetative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lycoris-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden ei- bis kugelförmige Zwiebeln mit brauner bis schwarz-brauner Umhüllung („Tunika“) als Überdauerungsorgane aus. Die grundständigen Laubblätter sind einfach, linear, ungestielt und glatt. Die Laubblätter erscheinen, bevor die Blüten aufblühen.

Generative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vier bis acht Blüten stehen in einem endständigen, doldigen Blütenstand mit zwei häutigen Hüllblättern zusammen an einem aufrechten, langen, nicht hohlen Blütenstandsschaft. Die mehr oder weniger aufrechten, zwittrigen Blüten sind fast radiärsymmetrisch bis zygomorph und dreizähligen. Die sechs mehr oder weniger gleichgestaltigen, trompetenförmig verwachsenen Blütenhüllblätter (Tepalen) sind weiß, creme- bis goldfarben, rosa bis leuchtend-rot. Der Rand der Blütenhüllblätter ist manchmal gewellt. Es ist manchmal ein Ring aus sechs Schuppen oder Fäden im Schlund der Blütenröhre vorhanden. Die sechs Staubblätter sind kurz mit den Blütenhüllblättern verwachsen. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen, der wenige Samenanlagen enthält. Der dünne Griffel endet in einer sehr kleinen, kopfigen Narbe.

Es werden meist dreikantige, dreifächerige Kapselfrüchte gebildet, die wenige glatte, schwarze, fast kugelige Samen enthalten.

Systematik und Verbreitung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gattungsname Lycoris bezieht sich auf die schöne Lycoris, eine Geliebte des Marcus Antonius.

Die Lycoris-Arten sind in Asien verbreitet. Es gibt Arten in China, Indien, Japan, Korea, Laos, Myanmar, Pakistan, Thailand und Vietnam. In China kommen 15 Arten vor, zehn davon kommen nur dort vor.[2] Die Lycoris-Arten gedeihen hauptsächlich in warm-gemäßigten bis subtropischen Gebieten Ostasiens vom südwestlichen China bis Japan und südlichen Korea; einige Arten reichen bis ins nördliche Indochina sowie Nepal. Dieses Verbreitungsgebiet entspricht etwa der Lorbeerwald-Zone.[3]

Die Gattung Lycoris gehört zum Tribus Lycoridae in der Unterfamilie Amaryllidoideae innerhalb der Familie der Amaryllidaceae.[4]

Weiße Spinnenlilie (Lycoris squamigera)

Es gibt 20 bis 23 Lycoris-Arten:[4][5]:

Es gibt einige Sorten, die als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet werden.

  • Zhanhe Ji, Alan W. Meerow: Amaryllidaceae.: Lycoris, S. 266 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 24 – Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000. ISBN 0-915279-83-5
  • A. W. Meerow, M. F. Fay, C. L. Guy, Q. B. Li, F. Q. Zaman, M. W. Chase: Systematic of Amaryllidaceae based on cladistic analysis of Plastid RBCL and TML-F sequences of data. In: American Journal of Botany, Volume 86, 1999, S. 1325–1345.
  • P. S. Hsu, S. Kurita, Z. Z. Yu, J. Z. Lin: Synopsis of the genus Lycoris (Amaryllidaceae), in Sida, Volume 16, Issue 2, 1994, S. 301–331.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p Zhanhe Ji, Alan W. Meerow: Amaryllidaceae.: Lycoris, S. 266 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 24 – Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000. ISBN 0-915279-83-5
  3. Taxonomy of Lycoris, Amaryllidaceae. (Memento des Originals vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www5e.biglobe.ne.jp
  4. a b Lycoris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  5. a b c d e f g h i j Lycoris. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 21. September 2016.
Commons: Spinnenlilien (Lycoris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien