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Paul Klee

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August Macke: Porträt Paul Klee, Zeichnung, 1914, Privatbesitz

Paul Klee (* 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern, Schweiz; † 29. Juni 1940 in Muralto) war ein deutscher[1] Maler und Grafiker, dem postum die Schweizer Staatsbürgerschaft zuerkannt wurde. Sein Werk wird verschiedenen Kunstrichtungen zugeordnet, dem Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus und dem Surrealismus; er befasste sich ebenfalls mit Studien des Orientalismus.[2] Wie sein Freund, der russische Maler Wassily Kandinsky, lehrte er am Bauhaus, das als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst gilt. Klee gehört zu den bedeutendsten bildenden Künstlern des 20. Jahrhunderts.

Leben

Kindheit und Schulzeit

Postkarte mit dem Zytgloggenturm in Bern, um 1900

Paul Klee wurde als Ernst Paul Klee am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern als zweites Kind des deutschen Musiklehrers Hans Wilhelm Klee (1849–1940) und der schweizerischen Sängerin Ida Klee, geb. Frick (1855–1921) geboren. Seine Schwester Mathilde († 6. Dezember 1953) kam am 28. Januar 1876 in Walzenhausen zur Welt. Der Vater stammte aus Thann in der Rhön und studierte am Stuttgarter Konservatorium Gesang, Klavier, Orgel und Violine. Dort lernte er seine spätere Frau Ida Frick kennen. Bis 1931 wirkte Hans Wilhelm Klee als Musiklehrer am Bernischen Staatsseminar in Hofwill. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass Klee durch sein Elternhaus seine künstlerischen Fähigkeiten musisch entwickeln konnte und die Musik eine ständige Quelle der Anregung und Inspiration wurde, bis an sein Lebensende.[3]

Im Jahr 1880 zog die Familie nach Bern, wo sie 1897 ein eigenes Haus im Kirchenfeldquartier bezog. Von 1886 bis 1890 besuchte Klee die Primarschule und erhielt mit sieben Jahren Geigenunterricht bei Carl Jahn, dem Violinlehrer der Städtischen Musikschule. Das Geigenspiel beherrschte er bald so meisterhaft, dass er bereits als Elfjähriger als außerordentliches Mitglied bei der Bernischen Musikgesellschaft spielen durfte. Weitere Interessen lagen im Zeichnen und Dichten. In seinen Schulbüchern und -heften finden sich zahllose Karikaturen. Mit dem Zeichenstift erfasste er schon früh die Silhouetten der umliegenden Städte wie Bern und Fribourg und die sie umgebende Landschaft.[4][5] Sein zeichnerisches Talent wurde jedoch nicht gefördert, da seine Eltern ihn zum Musiker ausbilden lassen wollten. 1890 wechselte Klee an das Progymnasium in Bern und schloss die Schulausbildung mit der Matura im September 1898 am Literargymnasium Bern ab. Zur weiteren Ausbildung verließ er die Schweiz und zog nach München.

Studium

Akademie der Bildenden Künste München

Klees Doppelbegabung machte es ihm nicht leicht, sich zwischen der Ausbildung in Musik oder Malerei zu entscheiden; seine Wahl fiel auf die Kunst – er opponierte damit gegen den Wunsch seiner Eltern –, daher studierte er in München zuerst Grafik an einer Privatschule bei Heinrich Knirr (1862–1944), da er an der Akademie der Bildenden Künste München abgewiesen worden war und bildete sich 1899 bei Walter Ziegler (1859–1932) in der Technik des Radierens aus. Am 11. Oktober 1900 gelang es Klee, in die Malklasse von Franz von Stuck an der Akademie aufgenommen zu werden. Gleichzeitig studierte dort auch Wassily Kandinsky. Die beiden begegneten sich jedoch nicht, da Klee nur sporadisch am Unterricht teilnahm und im März 1901 die Akademie wieder verließ, da er dem Unterricht wenig abgewinnen konnte. Wie sich später herausstellen sollte, hatten Klee und Kandinsky in München in derselben Straße gewohnt – in der Ainmillerstraße, nur einige Häuser voneinander entfernt – Klee von 1906 bis 1921 im Haus Nr. 32 und Kandinsky von 1908 bis 1914 im Haus Nr. 36. Im Zeichnen hatte Klee sich in dieser Zeit fortgebildet und die Technik der Radierung erlernt; die Malerei blieb ihm noch verschlossen.

Während einer gemeinsamen sechsmonatigen Studienreise vom 22. Oktober 1901 bis 2. Mai 1902 mit dem Bildhauer Hermann Haller nach Italien, die über Mailand, Genua, Livorno, Pisa, Rom, Porto d’Anzio, Neapel, Pompei, Sorrento, Positano, Amalfi, Gragano und Florenz führte, wurden drei Erlebnisse für seine künstlerisches Ausdrucksvermögen entscheidend, „einmal die Renaissance-Architektur in Florenz, die Paläste der Kirchen, die die Stadt der Medici zu einem Gesamtkunstwerk machen, ihr konstruktives Element, die baulichen Zahlengeheimnisse, die Proportionsverhältnisse“, zweitens hatte Klee erstmals im Aquarium von Neapel „die Imagination und Phantastik der Naturformen, deren Farbenpracht, das Märchenhafte der Meeresfauna und -flora erlebt“ sowie drittens „die spielerische Sensibilität der gotischen Tafelmalereien von Siena“.[6]

Ab 1903 setzte er seine künstlerische Ausbildung autodidaktisch in Bern bei den Eltern fort. In diesem Jahr entstand beispielsweise seine Radierung Jungfrau (träumend), die eine starke Affinität zu Giovanni Segantinis Gemälde Die bösen Mütter aufweist. Sie entstammt dem Zyklus Inventionen, der zehn Radierungen umfasst, die in der Zeit zwischen 1903 und 1905 entstanden sind.[7]

1904 studierte Klee im Kupferstichkabinett in München die Illustrationen von Aubrey Beardsley, William Blake und Francisco Goya, die ihn, wie das grafische Werk von James Ensor, in dieser Zeit nachhaltig beeindruckten.[8]

Der Louvre im Jahr 1908

Im Mai und Juni des Jahres 1905 unternahm Klee zusammen mit Louis Moilliet eine Reise nach Paris, wo er sich dem Studium der älteren Kunst im Louvre und in der Galerie des Palais du Luxembourg widmete. 1906 besuchte Klee Berlin und sah dort die Jahrhundertausstellung deutscher Kunst; im September desselben Jahres zog er endgültig nach München und heiratete die Pianistin Lily Stumpf (1876–1946), die er 1899 kennen gelernt hatte. Ein Jahr später wurde der Sohn Felix geboren. Klee übernahm zum großen Teil die Kindererziehung und den Haushalt in ihrer Wohnung in Schwabing, Lily erteilte Klavierstunden, trat aber nicht mehr als Pianistin auf.

Im Mai 1908 wurde Klee Mitglied der Vereinigung Schweizer Graphiker „Die Walze“ und nahm im selben Jahr mit drei Werken an der Ausstellung der Münchner Sezession, mit sechs Werken an der Berliner Secession sowie an der Ausstellung im Münchner Glaspalast teil. Über musikalische Darbietungen referierte Klee in der Schweizer Zeitschrift „Die Alpen“ in den Jahren 1911 und 1912.

Anschluss an den „Blauen Reiter“ 1911

Im Dezember 1910 lernte Klee Alfred Kubin kennen, der ihn in dem Vorhaben bestärkte, Voltaires Candide zu illustrieren. Zu diesem Zeitpunkt nahm sein grafisches Werk einen großen Raum ein. Im Herbst 1911 machte er die Bekanntschaft von August Macke und Wassily Kandinsky. Im Winter desselben Jahres schloss er sich der in München gegründeten Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ an, einer künstlerischen Redaktionsgemeinschaft des Expressionismus, begründet von Wassily Kandinsky und Franz Marc. Weitere Mitglieder der Gruppe waren unter anderem August Macke, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin. Klee entwickelte sich in den wenigen Monaten seiner Mitgliedschaft zu einem wichtigen und eigenständigen Mitglied des „Blauen Reiters“, von einer vollkommenen Integration kann aber nicht gesprochen werden.[9] Der Name der Gruppe leitet sich von einem gleichnamigen Holzschnitt Kandinskys aus dem Jahr 1911 her, der 1912 als Buchtitelillustration zu dem ebenfalls so genannten Almanach diente. Im Sommer 1911 war Klee Gründungsmitglied der Münchner Künstlervereinigung „Sema“, dessen Geschäftsführer er wurde.

Die erste der beiden Ausstellungen des „Blauen Reiters“ fand vom 18. Dezember 1911 bis zum 1. Januar 1912 in der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser in München statt. Klee war in dieser Ausstellung nicht vertreten, jedoch wurden in der zweiten Ausstellung, die vom 12. Februar bis zum 18. März 1912 in der Galerie Goltz stattfand, 17 grafische Arbeiten von ihm gezeigt. Diese zweite Ausstellung hieß programmatisch „Schwarz-Weiß“, da sie ausschließlich Druckgrafik berücksichtigte.[10] Kandinsky und Marc gaben den bereits 1911 geplanten Almanach „Der Blaue Reiter“ im Mai 1912 im Piper Verlag heraus, in dem auch mehrere Werke Klees reproduziert worden waren. Gleichzeitig publizierte Kandinsky seine kunsttheoretische Schrift „Über das Geistige in der Kunst“.[11]

Parisreise 1912

Während seines zweiten Parisaufenthaltes vom 2. bis 18. April 1912 besuchte Klee die Galerie von Daniel-Henry Kahnweiler sowie die Sammlung von Wilhelm Uhde, sah Werke von Georges Braque und Pablo Picasso und traf auf Robert Delaunay. 1913 übersetzte Klee „Über das Licht“ („La Lumière“) von Delaunay, der einen großen Einfluss auf ihn ausübte, für Herwarth Waldens Kunstzeitschrift „Der Sturm“ in Berlin. Klee hatte während seines Parisaufenthaltes vom 2. bis 18. April 1912 Delaunays Fensterbilder kennengelernt und bei ihm „den Typus eines Selbständigen Bildes, das ohne Motive aus der Natur ein ganz abstraktes Formdasein führt …“ erkannt, wie er in einer Ausstellungskritik 1912 schrieb.[12]

Die Tunisreise 1914

Tunis, die Medina (Altstadt). Postkarte, Anfang des 20. Jahrhunderts

Für Klee war es die Reise vom 3. bis 25. April 1914, die er zusammen mit August Macke und Louis Moilliet nach Tunis unternahm, die den Durchbruch zur Malerei brachte. Die Reise führte von Bern über Lyon und Marseille, mit Abstechern nach Saint-Germain, Sidi-Bou-Said, Karthago, Hammamet, Kairouan und zurück über Palermo, Neapel, Rom, Mailand, Bern nach München. Klee führte als einziger der drei Maler Tagebuch, so beschrieb er die Einfahrt nach Tunis: „Die Sonne von einer finsteren Kraft. Die farbige Klarheit am Lande verheißungsvoll. Macke spürt das auch. Wir wissen beide, dass wir hier gut arbeiten werden.“ Die Aquarelle von Klee neigten zu größerer Abstraktion, Macke bevorzugte kräftigere Farben, während Moilliet sehr viel großflächiger malte. Es gab gegen Ende der Reise aber auch eine gegenseitige Beeinflussung, wie ein Vergleich der früher entstandenen Arbeiten der drei Künstler zeigt. Ein Beispiel ist Kairouan III von Macke, Klees Ansicht von Kairuan und Moilliets Kairouan.[13]

Klee malte, sensibilisiert durch das Farbverständnis Delaunays für das intensive Licht und die Farben des Südens, mehrere Aquarelle, denen er selbst für sein weiteres Kunstschaffen große Bedeutung zumaß. So schrieb er am 16. April in sein Tagebuch: „Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.“[14]

Als „Kunstmaler“ im Krieg

Als Sohn eines deutschen Vaters wurde Klee im Ersten Weltkrieg am 11. März 1916 als Rekrut nach Landshut einberufen, wurde am 20. Juli nach München und am 20. August zur Flieger-Ersatzabteilung nach Oberschleißheim versetzt, wo er als „Kunstmaler“ die Tarnbemalung der Flugzeuge ausbessern musste. Am 17. Januar des Jahres 1917 wurde er an die Königlich Bayerische Fliegerschule nach Gersthofen versetzt, wo er als Schreiber des Kassenwarts tätig wurde, daher blieb ihm ein Fronteinsatz erspart. Die Malerei konnte er auch im Krieg fortführen. In Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“ gab es im März 1916 eine erste Ausstellung seiner abstrakten Aquarelle, eine zweite folgte im Februar 1917. Der Verkauferfolg war gut, und Walden forderte neue Werke an, da der Kunstmarkt positiv reagierte. Paradoxerweise hatte Klee, als er einberufen wurde, mit den Bildern Erfolg, die gerade seine Abkehr vom Krieg dokumentieren sollten.[15] 1918 erschien das „Sturm“-Bilderbuch „Paul Klee“, herausgegeben von Herwarth Walden.

Erste Einzelaussstellung in München 1920

Durch die Vermittlung von Alexej von Jawlensky trafen sich 1919 Klee und die Galeristin Galka Scheyer, die ab 1924 die Künstlervereinigung „unter dem Gruppennamen Die Blaue Vier / The Blue Four in den Vereinigten Staaten vertritt und die Verbreitung deren künstlerischer Ideen durch Ausstellungen und Vorträge fördern will.“[16] In Zürich traf sich Klee mit Künstlern der DADA-Gruppe, unter anderem mit Tristan Tzara, Hans Arp, Marcel Janco, Hans Richter sowie mit dem Komponisten Ferruccio Busoni. 1920 erschien Klees im Jahr 1918 begonnener Aufsatz „Schöpferische Konfession“, herausgegeben von Kasimir Edschmid im Reiss Verlag, Berlin sowie im Oktober desselben Jahres die Schrift „Farbe als Wissenschaft“. Dieser kurze Text polemisiert nicht nur gegen die mathetische Farbenlehre des Chemikers und Physikers Wilhelm Ostwalds, „sondern enthält zwei gundlegende Hinweise: Es bedürfe keiner Farbenlehre und die Farbwerte seien relative Größen. Die Farbe wird hier erstmals expressis verbis als Absolutum verstanden.“[17] Die erste retrospektive Einzelausstellung Paul Klees wurde am 17. Mai 1920 in der Galerie Goltz in München eröffnet. Sie umfasste 371 Werke an Gemälden, Aquarellen, Plastiken, Zeichnungen und Grafik-Blättern. Der Ausstellungskatalog enthält eine „biographische Skizze nach eigenen Angaben des Künstlers“[18]

Am Bauhaus in Weimar und Dessau

Das rekonstruierte Bauhaus-Gebäude in Dessau-Roßlau

Am 29. Oktober 1920 wurde Klee von Walter Gropius als Werkstattmeister für Buchbinderei an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen und begann seine Lehrtätigkeit am 10. Januar 1921 – Kandinsky folgte ihm 1922. Seine Ernennung war eine konsequente kulturpolitische Entscheidung, da sich Klee nach der Novemberrevolution in München nach anfänglichem Zögern zur politischen Linken bekannt hatte. Die Maler des Bauhauses kannten Klees Werk, sie vertraten die Richtung der modernen Malerei, die in der Galerie „Der Sturm“ in München gezeigt wurde. Sein Sohn Felix wurde, kaum vierzehnjährig, der jüngste Bauhausschüler.

Ab Herbst 1926, nach dem Umzug nach Dessau, durften Kandinsky und Klee im Bauhaus Dessau eigene und vor allem freie Malklassen leiten. Die Lehre von den bildnerischen Elementarmitteln (Bildnerische Formlehre, Farbenlehre) bildet den Ausgangspunkt von Klees System. Sein zentrales Anliegen war die grundlegende Erfassung der Beziehungen zwischen Linie, Form (Fläche) und Farbe im Bildraum bzw. innerhalb eines vorgegebenen Musters. Trotz eines rationalistischen Ansatzes erkannte er auch die Rolle des Unbewussten an und verstand Kunst als Schöpfungsakt parallel zur Natur.[19] Weitere Bauhausmeister waren u. a.: László Moholy-Nagy (Metallwerkstatt), der Architekt Walter Gropius (Architektur, Tischlerei), Josef Albers, Johannes Itten (Glasmalerei), Lyonel Feininger (Druckerei), Oskar Schlemmer (Wandmalerei, Bühne), Mies van der Rohe (Architektur) und Georg Muche (Weberei).

„Die Blaue Vier“ 1924

Im Jahr 1924 gründete Klee – im Andenken an den Blauen Reiter – in Weimar zusammen mit Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky die bereits 1919 geplante Künstlergruppe „Die Blaue Vier“, die außer im Bauhaus-Umfeld vor allem in den USA ausstellte. Doch erst musste sie durch Ausstellungen und Vorträge bekannt gemacht werden. Galka Scheyer setzte das Vorhaben bis zu ihrem Todesjahr 1943 um, zunächst in New York, dann in Kalifornien, unter weitaus schwierigeren Bedingungen als erwartet, denn der amerikanische Kunstmarkt wartete nicht auf die kaum bekannte europäische Avantgarde. 600 Universitäten und 400 Museen habe sie angeschrieben und um eine Ausstellung der „Blue Four“ geworben, mit zunächst geringem Erfolg, berichtete die Agentin in den zwanziger Jahren.[20]

Am 7. Januar 1924 wurde die erste Ausstellung Klees in den USA, die von Katherine Sophie Dreier in ihrer Société Anonyme organisiert worden war, eröffnet. Im Museum von Jena hielt Klee am 26. Januar 1924 aus Anlass seiner Bilderausstellung im Jenaer Kunstverein im Prinzessinnenschlößchen seinen bekannt gewordenen Vortrag, der erstmals 1945 unter dem Titel Über die moderne Kunst veröffentlicht wurde.

Surrealistenausstellung 1925

Klee reiste 1925 nach Paris und hatte vom 21. Oktober bis zum 11. November in der Galerie Vavin-Raspail seine erste Ausstellung in Frankreich. Ebenfalls im November, vom 14. bis 25., wurden auf der ersten Ausstellung der Surrealisten in der Galerie Pierre auch Bilder von ihm gezeigt neben Arbeiten von Künstlern wie Hans Arp, Giorgio de Chirico, Max Ernst, Joan Miró und Pablo Picasso. In die Gruppe der Surrealisten ist er jedoch nie als Mitglied aufgenommen worden.

Ägyptenreise 1928–1929

Sphinx vor der Chephren-Pyramide in Ägypten

Seit der Tunisreise 1914 hatte Klee keine größere Reise mehr unternommen. Seine zweite Reise in den Orient führte ihn vom 17. Dezember 1928 bis zum 17. Januar 1929 durch Ägypten, ein Land, das ihn durch sein Licht, seine Sonne, seine Landschaft wie auch durch seine epochalen Denkmäler und deren zugrunde liegenden Proportions- und Konstruktionsgesetze stark beeindruckte und bewegte. Diese Eindrücke sollten sich in seinen Bildern niederschlagen. Ein Beispiel ist das Ölgemälde Necropolis aus dem Jahr 1929, das mehrere monumentale Pyramiden in starkfarbig gebänderten Schichten übereinander gesetzt, abbildet. Die 1925 von Otto Ralfs gegründete Klee-Gesellschaft hatte ihm diese zweite Reise in den Orient ermöglicht, doch empfing er nicht so viele Impulse wie auf seiner ersten Orientreise. So schrieb er an seine Frau Lily: „Ich hatte von Tunis andere Eindrücke mitgebracht und bin überzeugt, daß Tunis viel reiner ist.“[21]

Querelen am Bauhaus

Am 1. April 1928 trat Gropius als Direktor des Bauhauses zurück, da es Konflikte mit den städtischen Behörden gab. Auf seinen Vorschlag wurde der Schweizer Architekt Hannes Meyer neuer Direktor, der für das Bauhaus nicht nur die Devise „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ ausgab, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Industrie intensivierte. Der daraus entstehende politische Druck durch den aufkommenden Nationalsozialismus und Streit zwischen den „angewandten“ und den „freien“ Künstlern wie Klee spitzte sich zu.

Da Klees Familie noch in Weimar lebte, hielt er seinen Unterricht nur vierzehntägig ab, was Unverständnis bei Kollegen und Studenten hervorrief. Seine persönlichen Lebens- und Arbeitsvorstellungen konnte er nicht mehr mit den Zielen des Bauhauses in Einklang bringen. In einem Brief vom 24. Juni 1930 an seine Frau Lily resümierte Klee: „Es wird einer kommen müssen, der seine Kräfte eleganter spannt als ich.“ Das Angebot vom Bauhaus, ihm erleichterte Arbeitsbedingungen zu gewähren, lehnte er ab, da dies nicht mit dessen Zielen vereinbar sei.[22]

An der Kunstakademie Düsseldorf 1931–1933

Die Kunstakademie Düsseldorf

Im Jahr 1931, erschöpft von den Querelen am Bauhaus, trat Klee am 1. Juli den im Frühjahr des vorherigen Jahres erfolgten Ruf auf eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf an, die ihm Walter Kaesbach angeboten hatte. Im Herbst nahm Paul Klee die Arbeit in Düsseldorf auf, wobei er seine Wohnung in Dessau beibehielt und ein möbliertes Zimmer in der Mozartstraße, später in der Goltzsteinstraße mietete. Erst 1933 fand er in Düsseldorf eine geeignete Wohnung für die Familie, die jedoch nicht mehr bezogen werden konnte.

Aus der Düsseldorfer Zeit stammt eines der größten Bilder Klees, der sonst eher kleinformatig arbeitete, das Gemälde Ad Parnassum aus dem Jahr 1932. Klee, der nur mit vier Schülern arbeitete, hatte nun wieder, wie zu Zeiten des Bauhauses, ein gesichertes Einkommen, aber weniger Verpflichtungen, sodass er seinen künstlerischen Intentionen nachgehen konnte. Seine Düsseldorfer Kollegen waren Ewald Mataré und Heinrich Campendonk.

Rückkehr in die Schweiz als Emigrant im Jahr 1933

Handzettel zur Ausstellung

Nach Hitlers Machtergreifung 1933 sollte Klee einen „Ariernachweis“ erbringen. Er war in dem nationalsozialistischen Blatt „Die rote Erde“ als „galizischer Jude“ beschimpft worden, und sein Haus in Dessau wurde durchsucht. Er verzichtete jedoch auf ein Dementi, da er sich nicht um die Gunst der Machthaber bemühen wollte. Trotzdem beschaffte er sich den Nachweis, wurde aber von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler“ und „politisch unzuverlässig“ bezeichnet, woraufhin er fristlos aus seinem Amt entlassen wurde. Sein Nachfolger wurde Franz Radziwill, der anderthalb Jahre später unter der Anklage, „entartete Kunst“ geschaffen zu haben, ebenfalls seine Stellung aufgeben musste. Klee verabschiedete sich von seiner Arbeitsgruppe mit den Worten: „Meine Herren, es riecht in Europa bedenklich nach Leichen“[23][24] und kehrte am 23. Dezember 1933 nach Bern zurück. Schon im Frühling 1934 reichte Klee ein Einbürgerungsgesuch ein, das aufgrund des Berliner Abkommens vom 4. Mai 1933 abgelehnt wurde: Deutsche Staatsbürger durften sich erst um das Schweizer Bürgerrecht bewerben, wenn sie sich seit fünf Jahren ununterbrochen in der Schweiz aufgehalten hatten.

Die Kunsthalle Bern eröffnete am 23. Februar 1935 eine Retrospektive Klees, in Kombination mit Werken von Hermann Haller, die später in reduzierter Form in der Kunsthalle Basel gezeigt wurde. Im August des Jahres 1935 erkrankte Klee zunächst an einer Bronchitis, die sich zu einer Lungenentzündung ausweitete und im November an Sklerodermie, eine unheilbare Hautkrankheit. Daraufhin stagnierte seine Arbeit in den nächsten beiden Jahren. Trotz der Einschränkungen durch die zunehmende Verhärtung der Haut hatte er ab Frühjahr 1937 noch einmal eine sehr produktive Schaffensphase. Er improvisierte viel und bediente sich verschiedener Ausdrucksformen, darunter Bleistift-, Kreide- und Tuschezeichnungen. Dabei thematisierte er auch seinen sich verschlechternden Gesundheitszustand durch – oft karikaturhafte – Darstellung leidender Figuren.

Ab August 1937 wurden die ersten zeitgenössischen Kunstwerke beschlagnahmt, darunter befanden sich 17 Werke, die in der Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamiert wurden.[25] Im weiteren Verlauf wurden weitere 102 Werke von Paul Klee in deutschen Sammlungen als „entartete Kunst“ beschlagnahmt und ins Ausland verkauft.[26]

Im April 1939 stellte Klee einen zweiten Antrag auf Einbürgerung. Sein Gesuch wurde von der Polizei kritisch überprüft, denn in der Öffentlichkeit wurde die moderne Kunst als eine Begleiterscheinung linker Politik angesehen. Trotz des Polizeiberichts erhielt Klee am 19. Dezember 1939 die Bewilligung seines Einbürgerungsantrags. Nach weiteren Anhörungen wollte der Gemeinderat der Stadt Bern am 5. Juli 1940 endgültig über die Einbürgerung entscheiden. Eine Woche vor der Sitzung starb Paul Klee am 29. Juni 1940, daher wurde sein Gesuch nicht mehr bearbeitet; erst im Jahr 1942 wurde ihm postum die Schweizer Staatsbürgerschaft zuerkannt.[27]


Auf der Grabplatte seines Vaters auf dem Berner Schosshaldenfriedhof ließ Felix Klee (1907–1990) im Jahr 1946 einen programmatischen Text Klees aus dem Jahr 1920 einmeißeln:

„Diesseitig bin ich gar nicht fassbar
Denn ich wohne grad so gut bei den Toten
Wie bei den Ungeborenen
Etwas näher dem Herzen der Schöpfung als üblich
Und noch lange nicht nahe genug.“

Klees Nachlass

Klees Witwe Lily blieb in Bern und verwaltete dort den künstlerischen Nachlass ihres Mannes. Das Washingtoner Abkommen der alliierten Mächte, dem die Schweiz kurz zuvor beigetreten war, forderte jedoch die Liquidation aller Vermögenswerte von Deutschen in der Schweiz.

Um den Ausverkauf des Klee-Nachlasses zu verhindern, erwarben befreundete schweizerische Bürger zwei Tage vor dem Tod von Lily Klee am 20. September 1946 den gesamten künstlerischen Nachlass des Künstlers und überführten die Sammlung in die Klee-Gesellschaft. Diese gründete ein Jahr später die Paul-Klee-Stiftung und deponierte die Sammlung im Kunstmuseum Bern.

Im Jahr 1946 zurückgekehrt aus russischer Kriegsgefangenschaft, übersiedelte Felix Klee mit seiner Familie ebenfalls nach Bern. Dort machte der Alleinerbe seine Rechte am gesamten Nachlass geltend. Ein vierjähriger Rechtsstreit zwischen ihm und der Klee-Gesellschaft wurde Ende 1952 durch eine außergerichtliche Vereinbarung beigelegt. Der Nachlass wurde aufgeteilt. Beide Sammlungen blieben in Bern und konnten aufgrund der Initiative der Erben von Felix Klee, der Paul-Klee-Stiftung und der Berner Behörden im Zentrum Paul Klee wieder zusammengeführt werden.[28]

Einige Werke Paul Klees wurden auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt.

Zum Werk

Als Klee am 29. Juni 1940 starb, hinterließ er ein Œuvre von etwa 9000 Werken, 1000 davon schuf er in den letzten fünf Lebensjahren. Seine Kompositionen haben in der Öffentlichkeit eine erstaunliche Popularität erlangt, obwohl sie sich einer einfachen Deutung entziehen. Die erzählerischen Titel laden den Betrachter immer wieder ein, die Bilderfindung mit phantastischen Geschichten zu „erklären“, denn

Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, Kunst macht sichtbar.

Paul Klee: Schöpferische Konfession, 1920

– so lautet eines der bekanntesten Zitate des Künstlers.

Die Grafik spielt im Werk Paul Klees eine besondere Rolle, denn vom Gesamtwerk des Œuvrekatalogs sind mehr als die Hälfte grafische Werke. Damit kann Klee als einer der wichtigsten Grafiker des frühen 20. Jahrhunderts gelten.[29] Seine Gemälde schuf Paul Klee häufig mit unterschiedlichen Maltechniken, so gebrauchte er Ölfarben, Wasserfarben, Tinte und anderes mehr, die er oft miteinander kombinierte. Auch die Struktur des Untergrundes war ein wichtiger Bestandteil. Seine Werke sind mehreren Kunstformen zugeordnet worden, so dem Expressionismus, Kubismus und dem Surrealismus, doch sind sie schwierig zu klassifizieren und spielen auf Träume, Dichtung und Musik an, und gelegentlich sind Wörter oder Musiknoten eingebettet. Klees Gemälde aus dem Jahr 1934, The One Who Understands, erinnert wie einige andere Arbeiten an ein Mandala und ist damit dem Orientalismus verwandt. Die späteren Arbeiten sind zum Teil durch hieroglyphenartige Symbole gekennzeichnet, die Klee als „eine Linie für einen Spaziergang nehmen“ umschrieb.

Das Frühwerk

Klees frühe Kinderzeichnungen, zu denen seine Großmutter den jungen Paul ermuntert hatte, sind erhalten, einige von ihnen hat Klee in sein Werkverzeichnis aufgenommen. Aus den Berner Jahren stammen insgesamt 19 Radierungen, von denen er zehn für den Zyklus der Inventionen vorsah.[30] Damit wurde auch die zunächst enthaltene Invention Nr. 11, die Pessimistische Allegorie des Gebirges, von Klee bereits im Februar 1906 wieder aus dem Zyklus herausgenommen.[31] Die satirischen Radierungen des ab 1903 entstandenen Zyklus, beispielsweise die Jungfer (träumend) (1903) und Greiser Phoenix (1905), wurden als „surrealistische Vorposten“ bewertet, wie Klee später in seinem Tagebuch schrieb. Die Gestaltung zeigt eine Steigerung ins Bizarre, wie sie literarisch in den Werken Alfred Jarrys, Max Jacobs und – in Deutschland – Christian Morgensterns auftrat, dessen groteske Lyrik einen direkten Einfluss auf Klee hatte.[32] Sie weist auch einen Kulturpessimismus auf, der an der Wende zum 20. Jahrhundert in den Werken der Symbolisten eine Entsprechung findet.

Eine neue Technik entwickelte Klee ab 1905, indem er Einkratzungen mit einer Nadel auf geschwärzten Glasscheiben begann; es entstanden auf diese Weise 57 Hinterglasbilder, darunter die 1905 entstandene Gartenszene und das Porträt des Vaters aus dem Jahr 1906, mit denen er Malerei und Radierung zu verbinden suchte.[33] Klees einzelgängerisches Frühwerk kam zum Abschluss, als er im Jahr 1910 auf den Grafiker und Illustrator Alfred Kubin traf, der ihn künstlerisch inspirierte. Weitere wichtige Kontakte zur malerischen Avantgarde sollten folgen. Im Februar des Jahres 1911 begann Klee, seine bisherigen Arbeiten in einem handschriftlichen Œuvrekatalog niederzulegen und wird dies bis kurz vor seinem Tod fortführen.

Inspiration durch Delaunay und den „Blauen Reiter“

Zur farbigen Gestaltung gelangte Paul Klee über die Beschäftigung mit der Farbtheorie von Robert Delaunay, den er im Jahr 1912 in Paris traf. Die Auseinandersetzung mit den Werken und Theorien Delaunays, dessen Werk dem „orphischen“ Kubismus, auch Orphismus genannt, zugeschrieben wird, bedeutet die Hinwendung zur Abstraktion und der Autonomie der Farbe. Auch die Künstler des „Blauen Reiters“ – vor allem August Macke und Franz Marc – wurden durch die Malerei Delaunays wesentlich beeinflusst, und Klee als assoziiertes Mitglied der Gruppe wiederum ließ sich später durch ihre Gemälde inspirieren, da er seinen künstlerischen Schwerpunkt zu dieser Zeit noch nicht gefunden hatte. Er beteiligte sich jedoch an den Ausstellungen und erhielt wichtige Impulse für sein späteres Werk. Während seiner Zeit beim „Blauen Reiter“ galt er als hervorragender Zeichner; den endgültige Durchbruch zur farbigen Malerei brachte jedoch erst die berühmte Tunisreise im Jahr 1914 für den Künstler.

Mystisch-abstrakte Periode 1914–1919

Auf der gemeinsam mit Macke und Moilliet geplanten zwölftägigen Studienreise nach Tunis im April 1914 entstanden Aquarelle, die die starken Licht- und Farbreize der nordafrikanischen Landschaft in der Art von Paul Cézanne und die kubistische Formauffassung Robert Delaunays umsetzen. Es ging nicht darum, die Natur nachzuahmen, sondern Gestaltungen analog den Formprinzipien der Natur hervorzubringen, beispielsweise in den Werken In den Häusern von Saint-Germain und Straßencafé. Dabei übertrug Klee die Landschaft in ein Rasterfeld, sodass sie in farbliche Harmonie aufgelöst wird. Gleichzeitig entstanden gegenstandslose Arbeiten wie Abstract und Farbige Kreise durch Farbbänder verbunden.[34] Eine endgültige Trennung vom Gegenstand ergab sich in seinem Werk jedoch nicht. Klees über zehn Jahre dauernde Versuche und Auseinandersetzungen mit der Farbe hatten ihn nun zum eigenständigen malerischen Werk geführt, wobei ihm die farbenprächtige orientalische Welt zur Grundlage seiner Gestaltungsideen wurde.

Nach den Aquarellen, die auf der Tunisreise entstanden, folgte beispielsweise 1915 das Aquarell Föhn im Marc’schen Garten, es lässt deutlich seine neue Beziehung zur Farbe und die Anregungen durch Macke und Delaunay erkennen. Obwohl Elemente des Gartens eindeutig zu identifizieren sind, ist eine weitere Hinwendung zur Abstraktion wahrnehmbar. In seinem Tagebuch schreibt Klee zu dieser Zeit: „In der großen Formgrube liegen Trümmer, an denen man noch teilweise hängt. Sie liefern den Stoff zur Abstraktion. […] Je schreckensvoller diese Welt, desto abstrakter die Kunst, während eine glückliche Welt eine diesseitige Kunst hervorbringt.“[35]

Unter dem Eindruck seines Militärdiensts entstand das Bild Trauerblumen aus dem Jahr 1917, das mit seinen grafischen Zeichen, pflanzlichen und fantastischen Formen seine späteren Werke vorausahnen lässt, die Grafik, Farbe und Gegenstand harmonisch vereinen. Da Klee in Gersthofen fliegende und vor allem abstürzende Flugzeuge sah und er in seiner Freizeit Fliegerabstürze fotografieren sollte, erschienen in seinen Bildern erstmals Vögel, die wie Papierflugzeuge abstürzten, so in Blumenmythos aus dem Jahr 1918.

In dem Aquarell Einst dem Grau der Nacht enttaucht aus dem Jahr 1918, ein kompositorisch umgesetztes Gedicht, das er vermutlich selbst verfasst hatte, nahm Klee Buchstaben in kleinen, farblich voneinander getrennten Quadraten auf und trennte die erste von der zweiten Strophe durch Silberpapier ab. Oben auf dem Karton, der das Bild trägt, sind die Verse handschriftlich eingetragen. Klee lehnte sich hier nicht mehr in der Farbe an Delaunay an, sondern an Franz Marc, auch wenn die Bildinhalte beider Maler nicht korrespondierten. Unter anderen sah Herwarth Walden, Klees Kunsthändler, darin eine „Wachablösung“ seiner Kunst.[36] Ab dem Jahr 1919 verwandte er häufiger Ölfarben, die er mit Aquarellfarben und Buntstift kombinierte.

„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Dieses Klee-Zitat gilt für das gesamte Schaffen des Künstlers. Die Villa R (Kunstmuseum Basel) von 1919 vereint sowohl sichtbare Realitäten wie Sonne, Mond, Berge, Bäume und Architekturen als auch surrealistische Versatzstücke und Stimmungswerte.[37]

Tätigkeit beim Bauhaus und in der Düsseldorfer Akademie

Am Bauhaus arbeitete Klee als Meister in den Jahren 1921 bis 1931; er war Formmeister der Buchbinderwerkstatt bis 1922 und der Werkstatt für Glasmalerei von 1922 bis 1924, leitete den Kurs „Elementare Gestaltungslehre der Fläche“ und unterrichtete seit 1927 Gestaltungslehre für die Weberei. Ab 1927 unterrichtete er eine eigene freie Malklasse und gab zeitweise Unterricht im Aktzeichnen. Klee war am Bauhaus nicht nur ein hoch geachteter Künstler, sondern auch eine dominierende Persönlichkeit. Über seinen Gestaltungs-Unterricht nahm er direkten Einfluss vor allem auf das Formenvokabular der Weberei.[38] Seine Erkenntnisse veröffentlichte er in drei kunsttheoretischen Abhandlungen: „Schöpferische Konfession“ (1920), „Über die moderne Kunst“ (1924) und „Pädagogisches Skizzenbuch“ (1925).

Den Kunstmalern war bekannt, dass mit drei Grundfarben die Farbharmonie festzulegen ist. Neben dem Bauhausmeister Johannes Itten ging auch Paul Klee von den drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau aus. Ein Normalsichtiger sei in der Lage, ein rot- und gelbfreies Blau auszuwählen sowie ein blau- und rotfreies Gelb und ein gelb- und blaufreies Rot. Aus diesen Grundfarben sollen alle anderen Farben des Farbkreises gemischt werden.

Zu seinen Werken dieser Zeit gehören beispielsweise das abstrakte, mit grafischen Elementen versehene Werk betroffener Ort (1922), Die Zwitscher-Maschine (1923) sowie das bekannte Bild der Goldfisch aus dem Jahr 1925. Durch Variationen des Leinwanduntergrunds und aufgrund seiner kombinierten Maltechniken erreichte Klee immer neue Farbeffekte und Bildwirkungen.

In der Düsseldorfer Zeit entstand im Jahr 1932 Ad Parnassum, eines der größten Bilder Klees, der sonst meistens in kleinen Formaten arbeitete. In diesem mosaikähnlichem Werk, das im Stil des Pointillismus gearbeitet ist, vereinte er wiederum verschiedenen Techniken und Kompositionsprinzipien. In Erinnerung an die Ägyptenreise 1928/29 baute Klee ein Farbfeld aus einzelnen gestempelten Punkten auf, dem er mit wenigen ebenfalls gestempelten Linien einen gegenständlichen Rahmen gab, der an eine Pyramide erinnert. Über dem Dach des „Parnass“ scheint die Sonne zu leuchten. Der Titel identifiziert das Bild als den Sitz Apollons und der Musen. [39] Im letzten Jahr in Deutschland, 1933, entstanden zahlreiche Gemälde und Zeichnungen; das Werkverzeichnis umfasst 482 Nummern. Das Selbstporträt in diesem Jahr, von der Liste gestrichen, gibt Auskunft über sein Befinden: Klee hatte seine Professur verloren. Das in dunklen Farben gehaltene abstrakte Porträt weist geschlossene Augen und einen zusammengepressten Mund auf, durch den angedeuteten Hinterkopf läuft ein großes „X“ – seine Kunst galt nichts mehr in Deutschland.

Das Spätwerk in der Schweiz

Klees Gestaltung in dieser Zeit wandte sich großformatigen Bildern zu. Waren nach Ausbruch der Krankheit noch 25 Nummern im Werkverzeichnis für das Jahr 1936 aufgeführt, steigerte sich seine Produktivität 1937 erheblich auf 264 Arbeiten, 1938 auf 489, und 1939, seinem produktivsten Jahr, führte er 1254 Werke auf. Seine Werke befassen sich mit ambivalenten Themen, die sein persönliches Schicksal, die politische Situation, aber auch seinen Witz ausdrücken: Das Aquarell Musiker, ein Strichmännchengesicht mit teils ernstem, teils lächelndem Mund sowie die Revolution des Viaductes, das eines seiner bekanntesten Bilder ist und als Klees Beitrag zur antifaschistischen Kunst aufgefasst wird, seien als Beispiele genannt. Im Viaduct treten die Brückenbögen aus der Reihe, sie weigern sich, nur ein Glied in der Kette zu sein und machen Revolution.[40] Ab 1938 arbeitete Klee noch intensiver mit hieroglyphenhaften Elementen. Das Gemälde Insula dulcamara aus diesem Jahr, das zu seinen größten Bildern gehört, zeigt in der Mitte dieser Elemente ein weißes Gesicht, das mit seinen schwarz umrandeten Augenhöhlen den Tod symbolisiert. Bitterkeit und Trauer sind in vielen seiner Werke aus dem Jahr 1939 erkennbar, wie der Titel Angstausbruch III beispielhaft zeigt.

Auch in der Schweiz wurde seine Kunstrichtung als „eine Beleidigung gegen die wirkliche Kunst und eine Verschlechterung des guten Geschmacks“ angesehen und ihm wurde in der Presse unterstellt, seine Kunst würde von jüdischen Händlern aus rein finanziellen Gründen gefördert.[41] Das 1939 fertiggestellte Bild, das sich von den vorhergehenden stark unterschied, hinterließ Klee vor seinem Tod unsigniert auf der Staffelei. Es war ein vergleichsweise realistisches Stillleben Ohne Titel, auf dem unter anderem Blumen, eine grüne Kanne, eine Skulptur und ein Engel abgebildet sind. Von diesen Gruppen getrennt erscheint auf dunklem Grund der Mond. Klee hatte sich vor diesem Bild anlässlich seines 60. Geburtstags fotografieren lassen. Es wird vermutet, ist aber nicht nachgewiesen, dass Klee dieses Werk als sein künstlerisches Vermächtnis angesehen hat.[42]

Rezeption

Zeitgenössische Sichtweisen von Paul Klee

„Klees Tat ist ganz wunderbar. In einem Minimum von Strich kann er seine ganze Weisheit offenbaren. Er ist alles; innig, zart, und vieles andere Beste, und dies vor allem: er ist neu.“, so beschreibt Oskar Schlemmer, der spätere Künstlerkollege vom Bauhaus, die Bilder von Paul Klee in seinem Tagebuch im September 1916. [43]

Der Schriftsteller Wilhelm Hausenstein, Klees Freund, betont in seinem Werk „Über Expressionismus in der Malerei“ dessen musische Begabung und resümiert: „Vielleicht ist Klees Einstellung überhaupt nur dem musikalischen Menschen begreiflich – wie Klee selbst einer der köstlichsten Geiger von Bach und Händel ist, die je über die Erde gingen. […] Bei Klee, dem deutschen Klassiker des Kubismus, ist das Musikalische der Welt als Begleiter, vielleicht sogar Gegenstand einer Kunst geworden, die einer in Noten geschriebenen Komposition nicht unähnlich scheint.“ [44]

Als Klee auf der Surrealistenausstellung 1925 in Paris weilte, spielte Max Ernst mit seiner frühen, distanzierten Begeisterung für ihn den Vorreiter unter den Surrealisten. […] Man war in Paris zu Beginn der zwanziger Jahre verzaubert von der etwas morbiden Handschrift und verzückt von Motiven, die das Malade, Grausige und Verachtete aufgreifen. Notfalls half André Breton dem Surrealen eigenhändig etwas nach und taufte Klees Zimmerperspektive mit Einwohnern aus dem Jahr 1912 in einem Katalog in chambre spirit um. In diesem Sinn konnte der Kritiker René Crevel den Künstler als „Träumer“ bezeichnen, „der aus geheimnisvollen Abgründen einen Schwarm kleiner lyrischer Läuse befreit“. Bis Paul Klees Vertrauter Will Grohmann in den „Cahiers d'art“ dagegenhielt, dass Klee „durchaus gesund fest auf seinen Beinen steht. Er ist in gar keiner Weise ein Träumer; er ist ein moderner Mensch, der als Professor am Bauhaus lehrt.“ Worauf Breton, wie sich Joan Miró erinnert, Klee mit einem Bann belegt: „Masson und ich haben zusammen Paul Klee entdeckt. Auch Éluard und Crevel interessieren sich für Klee, sie haben ihn sogar besucht. Doch Breton verachtet ihn.“[45]

Die Kunst der Geisteskranken soll Klee inspiriert haben, nachdem Hans Prinzhorns Publikation „Bildnerei der Geisteskranken“ 1922 erschienen war. 1937 wurden einige Blätter in der nationalsozialistischen Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ in München präsentiert, um Werke damals moderner Künstler im Vergleich zu diffamieren; auch Klees Werke gehörten in diesen Kontext.

Walter Benjamin und der Angelus Novus

Klees Werk Angelus Novus, 1920 in Weimar entstanden, war einst in Walter Benjamins Besitz. Er hat dieses so flüchtig und durchscheinend wirkende Wesen mit den bohrenden, fordernden Augen berühmt gemacht, denn er sah in der Aquarellzeichnung den „Engel der Geschichte“ und schrieb in seinem gleichlautenden Essay Angelus Novus im Jahr 1966: „Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradies her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“[46]

Musikalische Werke, inspiriert durch Klee

So wie seine musikalische Begabung Klees Werke inspirierte, animierten seine Bilder Tonkünstler, so beispielsweise den Argentinier Roberto García Morillo 1943 mit „Tres pinturas de Paul Klee“ sowie die amerikanischen Künstler David Hammond 1958 mit „Welt von Paul Klee“, einem vierteiligen Opus und Gunther Schullers „Sieben Studien über Klee’sche Bilder“ aus den Jahren 1959/60; enthalten sind Alter Klang (Antique Harmonies), Abstraktes Terzett (Abstract Trio), Little Blue Devil, Zwitscher-Maschine (Twittering Machine), Arab Village, Ein unheimlicher Moment (An Eerie Moment) und Pastorale. [47]

Klees redigierte Tagebücher

Klees Biografin Susanna Partsch weist daraufhin, dass Klee, um ein in der Öffentlichkeit positives Bild zu erhalten, seine Tagebücher dementsprechend redigiert hatte. Der oben erwähnte Spruch auf seinem Grabstein „Diesseitig bin ich gar nicht fassbar“ charakterisiere den Künstler Klee so, wie er gern gesehen werden wollte und den er als sein Programm ansah. Dieser Text erschien zuerst im Katalog seiner ersten großen Einzelausstellung bei dem Kunsthändler Goltz im Jahr 1920 und anschließend in Klees erster Monographie von Leopold Zahn. Auch sein Freund und Biograf Will Grohmann, dessen Monographie erst 1954 erschien, habe Klee noch ohne kritische Distanz beschrieben. Es seien Jürgen Glaesemer und Christian Geelhaar gewesen, die Mitte der 1970er Jahre einen neuen Abschnitt in der Klee-Forschung eingeleitet hätten, die eine objektive Sicht auf den Maler erlaubten. Der in den USA lebende Kunsthistoriker Otto Karl Werckmeister hatte daraufhin unter Einbeziehung von Klees gesellschaftlichem und politischem Umfeld in mehreren Aufsätzen und einem Buch der neuen Forschung eine Grundlage gegeben. Eine kritische Edition der Tagebücher, von Wolfgang Kersten 1988 veröffentlicht, ergänzte die neue Sichtweise.[48] Es entstanden weitere Studien, die Klees Spätwerk unter der Diagnose seiner Krankheit Sklerodermie analysierten.

„Paul Klee trifft Joseph Beuys“

Das Schloss Moyland am Niederrhein zeigte im Jahr 2000 die Ausstellung „Paul Klee trifft Joseph Beuys – „Ein Fetzen Gemeinschaft“ und wurde in leicht modifizierter Form im Frühjahr 2002 im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg gezeigt. Die Ausstellungsmacher stellten ausgewählte Werke von Beuys und Klee gegenüber. Ein Fetzen Gemeinschaft, nach einem Bildtitel eines Werkes von Paul Klee aus dem Jahre 1932, wurde für das Ausstellungskonzept vorgesehen, um die künstlerische Nachbarschaft der beiden Künstler auch im Ausstellungstitel zu verdeutlichen. Zwar trafen sich Klee und Beuys (1921–1986) nie, jedoch sollte die Ausstellung den direkten Bezug ausgewählter Beuys’scher Zeichnungen zu Arbeiten von Klee aufzeigen. Beide Künstler setzten sich, jeder auf seine eigene Weise, mit Themen der Pflanze und des Spiralwachstums im Tier- und Pflanzenreich auseinander. Auch war die ganzheitliche Auffassung vom Wesen der Natur ähnlich, und Beuys stellte überrascht fest, dass Klee bereits 1904 ähnlich gearbeitet hatte wie er.[49]

Museen und Schulen mit Bezug zu Klee

Zentrum Paul Klee, Bern

Im Juni 2005 wurde das vom Architekten Renzo Piano geplante Kulturzentrum und Museum Zentrum Paul Klee in Bern eröffnet. Aus der Sammlung von circa 4.000 Werken präsentiert man jeweils etwa 200 Arbeiten in Wechselausstellungen. Im San Francisco Museum of Modern Art findet man die umfangreiche Klee-Sammlung von Carl Djerassi. Ebenfalls bekannt sind die Klee-Abteilungen der Sammlung Rosengart in Luzern, der Albertina in Wien und der Sammlung Berggruen in Berlin.

In Gersthofen, Lübeck (Hochschulstadtteil), Klein-Winternheim, Overath und Düsseldorf wurden nach ihm Schulen benannt.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1906: Internationale Kunstausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens ‚Sezession‘, Königliches Kunstausstellungsgebäude, München
  • 1908: Zeichnende Künste. 16. Ausstellung der Berliner Sezession, Ausstellungshaus am Kurfürstendamm, Berlin
  • 1910: Erste Kollectivausstellung, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1912: Zweite Ausstellung der Redaktion der Blaue Reiter. Schwarz-Weiß, Kunsthandlung Hans Goltz, München
  • 1913: Erster deutscher Herbstsalon, Galerie Der Sturm, Berlin
  • 1924: Societé Anonyme, New York
  • 1925: La peinture surrealiste, Galerie Pierre, Paris (Gruppenausstellung)
  • 1930: Museum of Modern Art, New York
  • 1940: Gedächtnisausstellung Paul Klee, Kunsthalle Bern, Bern; Paul Klee, Buchholz Gallery, Willard Gallery, New York
  • 1941: Gedächtnisausstellung Paul Klee, Kunsthalle Basel, Basel
  • 1979: Paul Klee. Das Werk der Jahre 1919–1933. Gemälde, Handzeichnungen, Druckgrafik, Kunsthalle Köln, Köln
  • 1989: Paul Klee. Die Sammlung Berggruen, Metropolitan Museum of Art, New York
  • 1990: Paul Klee. Spätwerk, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
  • 1995: Paul Klee – im Zeichen der Teilung, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • 1996: Paul Klee. Bilder träumen, Kunsthalle Mannheim, Mannheim
  • 1999: Paul Klee, Schlossmuseum Murnau, Murnau am Staffelsee
  • 2000: Paul Klee – die Sammlung Bürgi, Kunstmuseum Bern, Bern; Hamburger Kunsthalle, Hamburg; Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh
  • 2002: Paul Klee trifft Joseph Beuys – Ein Fetzen Gemeinschaft, Schloss Moyland (2000) und Kurpfälzisches Museum, Heidelberg
  • 2003: Paul Klee im Rheinland, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
  • 2003/2004: Paul Klee 1933, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Kunstmuseum Bern, Bern; Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt/Main; Hamburger Kunsthalle, Hamburg
  • 2003/04: Paul Klee – Lehrer am Bauhaus Kunsthalle Bremen
  • 2006/07: Paul Klee – Kein Tag ohne Linie, Museum Ludwig, Köln
  • 2008/09: Paul Klee – Bewegung im Atelier, Paul-Klee Zentrum, Bern, 13. September 2008 bis 18. Januar 2009
  • 2008/09: Das Universum Klee – der Kult des Künstlers, Neue Nationalgalerie Berlin, 31. Oktober 2008 bis Januar 2009

Ausgewählte Werke

  • 1903: Jungfrau (träumend), Radierung auf Zink, 23,6 × 29,8 cm, Kunstmuseum Bern, Bern Abb.
  • 1907: Akt, exotisch tanzend mit 2 Pflanzen, Bleistift auf Papier auf Karton, 13,5 × 5,7 cm, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1912: Begattung in der Luft, Feder, Tusche auf Ingrespapier auf Karton, 7,5 × 16,4 cm, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1914 vor den Toren von Kairuan, Aquarell auf Papier auf Karton, 20,7 × 31,5 cm, Kunstmuseum Bern Abb.
  • 1914 im Stil v. Kairouan, ins gemässigte übertragen, Aquarell und Bleistift auf Papier, unten Randstreifen mit Feder, auf Karton, 12,3 × 19,5 cm, Kunstmuseum Bern
  • 1914: Erinnerung an einen Garten, Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton, 25,2 × 21,5 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • 1914: Kleinwelt, Radierung auf Zink, 14,3 × 9,6 cm, Staatliche Graphische Sammlung, München
  • 1915: Pflanzenliebe, Feder, Tusche auf Ingrespapier, 14,7 × 17,2 cm, Sprengel Museum, Hannover
  • 1915: Föhn im Marc’schen Garten, Aquarell auf Papier auf Karton aufgeklebt, 20 × 15 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München Abb.
  • 1917: Himmelsblüten über dem gelben Haus, Aquarell auf Flugzeugleinen, 23 × 15 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Museum Berggruen
  • 1918: Blumenmythos, Aquarell auf Kreidegrundierung auf Gaze auf Zeitungspapier auf Silberbronzepapier auf Karton, 29 × 15,8 cm, Sprengel Museum, Hannover Abb.
  • 1918: Einst dem Grau der Nacht enttaucht …, Aquarell, Feder und Bleistift auf Papier, zerschnitten und mit Silberpapier neu kombiniert, mit Feder eingefasst, auf Karton, 22,6 × 15,8 cm, Kunstmuseum Bern Abb.
  • 1919: Villa R, Öl auf Karton, 26,5 × 22,0 cm, Kunstmuseum Basel Abb.
  • 1920: Angelus Novus, Israel Museum, Jerusalem Abb.
  • 1922: Tanze Du Ungegeheuer zu meinem sanften Lied, Aquarell und Öl auf Gaze, umrandet mit Aquarell auf Papier, 40 × 29,2 cm, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1922: Die Zwitscher-Maschine, Ölpause und Aquarell auf Papier,mit Aquarell und Feder eingefasst, auf Karton, 41,3 × 30,5 cm, Museum of Modern Art (MoMA), New York Abb.
  • 1924: altes Liebeslied, Gouache, Aquarell und Feder auf Papier auf Karton, 26,7 × 35,2 cm, Privatsammlung
  • 1925: Der Goldfisch. Ölfarbe und Aquarell auf Papier auf Karton, 49,6 × 69,2 cm, Kunsthalle Hamburg Abb.
  • 1926: Höhlen Blüten, Aquarell und Leimfarbe auf Papier auf Karton, 36,4 × 53,7 cm, Kunstmuseum Stuttgart, Sammlung Etta und Otto Stangl
  • 1928: Katze und Vogel, Öl auf Leinwand, 38,8 × 53,4 cm, Museum of Modern Art (MoMA), New York Abb.
  • 1929: Necropolis, Tempera auf Holz, 38 × 25 cm
  • 1932: Ad Parnassum, Öl und Kasein auf Leinwand, 100 × 126 cm, Kunstmuseum Bern, Abb.
  • 1932: Ein Fetzen Gemeinschaft, 26,5 × 40,0 cm, Privatbesitz Abb.
  • 1933: von der Liste gestrichen, Ölfarbe auf Papier, 31,5 x 24 cm, Klee-Museum, Bern Abb.
  • 1936: Das Tor zur Tiefe, Feder und Aquarell, gefirnisst, auf Baumwolle auf Karton, 24 × 79 cm, Privatbesitz, Schweiz
  • 1937: Revolution des Viaductes, Öl auf Baumwolle auf Keilrahmen, 60 × 50 cm, Kunsthalle Hamburg Abb.
  • 1938 Insula dulcamara, Öl- und Kleisterfarbe auf Zeitungspapier auf Jute auf Keilrahmen, 88 × 176 cm, Kunstmuseum Bern Abb.
  • 1939/40 Ohne Titel (Stillleben), 100 × 80,5 cm, Kunstmuseum Bern Abb.

Filmographie

  • Paul Klee – Die blaue Glut. Dokumentation, 45 Min., ein Film von Birgitta Ashoff, Produktion: BR-alpha, Erstsendung: 11. April 2004, [50], mit Renzo Piano (Architekt des Paul-Klee-Zentrums in Bern), Pierre Boulez, Heinz Berggruen, Ernst Beyeler
  • Paul Klee. Die Stille des Engels. Dokumentarfilm, Frankreich 2005, 52 Min., ein Film von Michael Gaumnitz, Erstsendung: 17. Juni 2005, [51]
  • Die Tunisreise. Auf den Spuren von Paul Klee. Dokumentation, 76 Min., ein Film von Bruno Moll, Schweiz 2007, [52]

Literatur (Auswahl)

Schriften von Paul Klee

  • Schöpferische Konfession. In: Tribüne der Kunst und der Zeit. Eine Schriftensammlung, herausgegeben von Kasimir Edschmid. Reiß, Berlin 1920
  • Wege des Naturstudiums. In: Staatliches Bauhaus 1919–1923, Bauhaus Verlag, Weimar/München 1923
  • Exakte Versuche im Bereich der Kunst. In: Bauhaus Zeitschritt für Gestaltung 1, 1928
  • Über die moderne Kunst. Vortrag zur Ausstellung im Kunstverein Jena 1924, Bern-Bümplitz 1945; Palm & Enke, Erlangen 1995, ISBN 3-789-60550-6, auch in Spiller I, S. 81 ff
  • Pädagogisches Skizzenbuch. Erstausgabe als Bauhausbuch 2 im Jahr 1925, Neuausgabe Gebr. Mann, Berlin 2003, ISBN 3-7861-1458-7.
  • Das bildnerische Denken. Hrsg u. bearb. von Jürg Spiller, Schwabe, Basel/Stuttgart 1971
  • Unendliche Naturgeschichte. Hrsg. u. bearb. von Jürg Spiller, Schwabe, Basel/Stuttgart 1971
  • Schriften, Rezensionen und Aufsätze, hrsg. von Christian Geelhaar, Köln, 1976
  • Beiträge zur bildnerischen Formlehre, Faksimile-Ausgabe, Basel/Stuttgart, 1979
  • Gedichte. Hrsg. von Felix Klee. Arche, Zürich 2005 (2. Aufl.), ISBN 3-7160-1650-0.
  • Tagebücher 1897–1918 und Texte. Neuausgabe, hrsg. von Felix Klee und Alexander Klee. Dumont Literatur und Kunst Verlag 2007, ISBN 978-3-832-17775-1

Buchillustrationen

Zeitgenössische Publikationen

  • Wilhelm Hausenstein: Kairuan. oder eine Geschichte vom Maler Klee und von der Kunst dieses Zeitalters. Mit 45 Abbildungen und Bildern im Text. Kurt Wolff Verlag, München, 1921
  • Will Grohmann: Paul Klee. 1923–1924. In: Der Cicerone 16, 1924
  • Will Grohmann: Paul Klee und die Tradition. In: Bauhaus. Zeitschrift für Gestaltung Dessau, 1931

Werkverzeichnis

Darstellungen

  • Bayerische Staatsgemäldesammlungen/ Fritz-Winter-Stiftung (Hrsg.): Triebkräfte der Erde. Winter, Klee, Marc, Beuys, Kirkeby, München 2005, ISBN 3-87909-878-6
  • Stiftung Museum Schloss Moyland/ Sammlung van der Grinten/Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Paul Klee trifft Joseph Beuys. Ein Fetzen Gemeinschaft, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2000, ISBN 3-7757-0975-4
  • Michael Baumgartner, Simon Crameri, Christine Hopfengart: Paul Klee. Melodie und Rhythmus. Hatje Cantz, Ostfildern 2006, 248 S., ISBN 3-775-71808-7
  • Walter Benjamin: Angelus Novus. Ausgewählte Schriften 2. Suhrkamp, Frankfurt 1988, ISBN 978-3-518-38012-3
  • Johann Konrad Eberlein: „Angelus Novus“. Paul Klees Bild und Walter Benjamins Deutung. Rombach, Freiburg i. Br. 2006, ISBN 3-793-09280-1
  • Christian Geelhaar: Paul Klee und das Bauhaus. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1984, ISBN 978-3-770-10670-7
  • Carola Giedion-Welcker: Klee, Rowohlt, Reinbek, 22. Auflage 2004, ISBN 978-3499-50052-7
  • Jürgen Glaesemer: Paul Klee. Handzeichnungen I, II und III. In drei Bänden: Kindheit bis 1920/ 1921–36/ 1937–40. Bern 1973
  • Jürgen Glaesemer, Wolfgang Kersten, Ursula Traffelet: Paul Klee. Leben und Werk. Hatje Cantz, Ostfildern 1996, ISBN 978-3-775-70241-6
  • Norbert Göttler: Der Blaue Reiter. Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-50607-9
  • Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.): Paul Klee in Jena 1924. Der Vortrag. Minerva. Jenaer Schriften zur Kunstgeschichte, Band 10, Kunsthistorisches Seminar, JENOPTIK AG, Druckhaus Gera, Jena 1999, ISBN 3-932081-34-X
  • Ralph Melcher (Hrsg.): Paul Klee. Tempel – Städte – Paläste. Hatje Cantz, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7757-1822-6
  • Susanna Partsch: Klee. Neuausgabe Benedikt Taschen, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-6361-9
  • Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. Verlag C. H. Beck, München 2004, 128 S. mit 22 Abb., davon 15 farb., ISBN 3-406-52190-8
  • Reto Sorg und Osamu Okuda: Die satirische Muse – Hans Bloesch, Paul Klee und das Editionsprojekt Der Musterbürger. ZIP, Zürich 2005 (Klee-Studien; 2), ISBN 3-909-25207-9
  • Stefan Tolksdorf: Der Klang der Dinge. Paul Klee – ein Leben. Herder, Freiburg u.a. 2005, 2. Aufl., ISBN 3-451-05634-8
  • Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990, Haus der Kunst München, 4. Februar bis 1. Mai 1995, Oktagon Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-927789-74-4
  • Otto Karl Werckmeister: Versuche über Paul Klee. Athenaeum, Bodenheim 1987, ISBN 3-810-80156-9

Über Sklerodermie und Klees Werk

  • B. Ostendorf/B. Maiburg/M. Schneider: Sklerodermie und Paul Klee: Metamorphose von Leben und Kunst? Zeitschrift für Rheumatologie, Verlag Springer Berlin / Heidelberg, ISSN 0340-1855 (Print) und 1435-1250 (Online)

Comic

  • Christophe Badoux: Klee. Edition Moderne, Zürich 2008, ISBN 978-3-03731-029-8 Der Comiczeichner Christophe Badoux hat im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee einen Sach-Comic zu Leben und Werk Paul Klees realisiert.

Einzelnachweise

  1. „Ein Mann ‚Made in Switzerland‘“, Paul Klee Zentrum
  2. Julie Rauer: Klee's Mandalas. asianart, 2006, abgerufen am 10. Februar 2008.
  3. Diether Rudloff: Unvollendete Schoepfung. Kuenstler im zwanzigsten Jahrhundert. Urachhaus, Stuttgart 1982, S.65
  4. Susanna Partsch: Klee, S.8 f
  5. Giedion-Welcker, S. 10/11
  6. Diether Rudloff, Stuttgart 1982, S.65 f.
  7. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. Verlag C. H. Beck, München 2004, S. 12
  8. Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990, Haus der Kunst München, 4. Februar bis 1. Mai 1995, Oktagon Verlag, Stuttgart 1995, S. 651
  9. Göttler: Der Blaue Reiter, S. 118
  10. Dietmar Elger: Expressionismus. Taschen 1988, S. 141, ISBN 3-822-80093-7
  11. Catalogue raisonné, Band 1, 1998, S. 512; Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.): Paul Klee in Jena 1924. Der Vortrag. Minerva. Jenaer Schriften zur Kunstgeschichte, Band 10, Kunsthistorisches Seminar, JENOPTIK AG, Druckhaus Gera, Jena 1999, S. 92
  12. Die Alpen, 1912/13, Jg. VII, H. 4. Dez. 1912, zit. n. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, S. 516
  13. Partsch: Klee, S. 24 f
  14. Giedion-Welcker: Klee, S. 43
  15. Partsch: Klee, S. 36
  16. Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 108
  17. Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 136
  18. In: Der Ararat, Zweites Sonderheft. Paul Klee. Katalog der 60. Ausstellung der Galerie Neue Kunst, Hans Goltz, Goltzverlag, München Mai–Juni 1920; Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 140
  19. In Paul Klees Zaubergarten. Hrsg. vom Paul-Klee-Zentrum, Bern. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-775-72100-4, S. 27
  20. Ursula Bode: Freundin der Könige. zeit.de 17/98, abgerufen am 6. Oktober 2008.
  21. Klee: Briefe, S. 1074
  22. Partsch: Klee, S. 52 f
  23. Partsch: Klee, S.73 f
  24. Giedion-Welcker: Paul Klee, S. 95
  25. Biografie Paul Klee. Art Directory, abgerufen am 21. September 2008.
  26. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk, München 2004, S. 121
  27. Paul Klee – Magisches Theater. Goethe-Institut Mailand, Januar 2007, abgerufen am 29. Oktober 2008.
  28. Nicole Aeby: Ein Berner, aber kein Schweizer (21. April 2005). www.swissinfo.ch, abgerufen am 21. September 2008.
  29. Albertina, Wien: Paul Klee in der Albertina, Wien (7. Juli 2008). Espaces Arts & Objets – Kunst, abgerufen am 24. September 2008.
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  51. Inhaltsangabe von arte
  52. Trigon-Film
Commons: Paul Klee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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