„Russenluster“ – Versionsunterschied

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Das Wort '''Russenluster''', auch ''Russenlampen<!-- als Dialektausdruck mit n am Schluss-->''<ref name="teu">[[Wolfgang Teuschl]]: ''Wiener Dialekt-Lexikon.'' Residenz Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-7017-1464-3, S. 271.</ref> oder ''russischer Luster'',<ref>Teuschl: ''Wiener Dialekt-Lexikon.'' S. 187.</ref> bezeichnet im [[Österreichisches Deutsch|österreichischen Sprachgebrauch]] die Raumbeleuchtung mittels einer [[Glühlampe]], die in einer einfachen Fassung ohne Lampenschirm direkt am Stromkabel von der Zimmerdecke hängt.<ref>[[Walter Koschatzky]]: ''Faszination Kunst: Erinnerungen eines Kunsthistorikers''. 2001, S. 286 [http://books.google.de/books?id=PQeyb1mNE90C&pg=PA286&lpg=PA286&dq=russenluster&source=bl&ots=BtyC8NlABi&sig=J35uBa3stWS9AXhTaTFksjB3ETA&hl=de&sa=X&ei=H0iBUvfbBIzKswbOkoGQCQ&ved=0CG8Q6AEwCw#v=onepage&q=russenluster&f=false]</ref><ref>[[Robert Sedlaczek]]: ''Wörterbuch des Wienerischen.'' Haymon, Innsbruck/Wien 2011, ISBN 978-3-85218-891-1, S. 218.</ref>
Das Wort '''Russenluster''', auch ''Russenlampen<!-- als Dialektausdruck mit n am Schluss-->''<ref name="teu">[[Wolfgang Teuschl]]: ''Wiener Dialekt-Lexikon.'' Residenz Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-7017-1464-3, S. 271.</ref> oder ''russischer Luster'',<ref>Teuschl: ''Wiener Dialekt-Lexikon.'' S. 187.</ref> bezeichnet im [[Österreichisches Deutsch|österreichischen Sprachgebrauch]] die Raumbeleuchtung mittels einer [[Glühlampe]], die in einer einfachen Fassung ohne Lampenschirm direkt am Stromkabel von der Zimmerdecke hängt.<ref>[[Walter Koschatzky]]: ''Faszination Kunst: Erinnerungen eines Kunsthistorikers''. 2001, S. 286 [http://books.google.de/books?id=PQeyb1mNE90C&pg=PA286&lpg=PA286&dq=russenluster&source=bl&ots=BtyC8NlABi&sig=J35uBa3stWS9AXhTaTFksjB3ETA&hl=de&sa=X&ei=H0iBUvfbBIzKswbOkoGQCQ&ved=0CG8Q6AEwCw#v=onepage&q=russenluster&f=false]</ref><ref>[[Robert Sedlaczek]]: ''Wörterbuch des Wienerischen.'' Haymon, Innsbruck/Wien 2011, ISBN 978-3-85218-891-1, S. 218.</ref>


Die Bezeichnung nimmt den im [[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]] ''Luster'' ([[Bundesdeutsches Hochdeutsch|bundesdeutsch]]: ''Lüster'') genannten [[Kronleuchter]] und wertet ihn dann ab: einerseits bedeutet in der [[Wienerisch|Wiener Mundart]] „etwas russisch machen“ eine schlampige bzw. nur provisorische Arbeitsausführung.<ref>[http://www.sagen.at/texte/gegenwart/oesterreich/wien/russeninwien.html Sagen.at: Russen in Wien].</ref> Allerdings kann mit dem Wort „Russenluster“ auch die (angenommene) spartanische Ausstattung russischer Haushalte gemeint sein.<ref>[http://derstandard.at/2317097/Russenluster standard.at: Russenluster: ein Gruß aus dem Osten] 31. Jänner 2006.</ref> Im Wiener Dialekt-Lexikon wird es mit „nackte Glühbirne“ erklärt.<ref name=teu />
Die Bezeichnung nimmt die im [[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]] ''Luster'' genannte Deckenlampe auf und wertet sie ab: Einerseits bedeutet in der [[Wienerisch|Wiener Mundart]] „etwas russisch machen“ eine schlampige bzw. nur provisorische Arbeitsausführung,<ref>[http://www.sagen.at/texte/gegenwart/oesterreich/wien/russeninwien.html Sagen.at: Russen in Wien].</ref> andererseits kann mit dem Wort „Russenluster“ auch die (angenommene) spartanische Ausstattung russischer Haushalte gemeint sein.<ref>[http://derstandard.at/2317097/Russenluster standard.at: Russenluster: ein Gruß aus dem Osten] 31. Jänner 2006.</ref> Im Wiener Dialekt-Lexikon wird es mit „nackte Glühbirne“ erklärt.<ref name=teu />


Ende des 19. Jahrhunderts war die Bezeichnung „russisches Licht“ für die nach Entwürfen des russischen Erfinders [[Pawel Nikolajewitsch Jablotschkow]] angefertigten elektrischen Lampen üblich<ref>{{Webarchiv|url=http://www.boehlau-verlag.com/download/162046/978-3-412-20456-3_WB.pdf |wayback=20160923132535 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2023-01-04 08:00:55 InternetArchiveBot }}</ref>, möglicherweise hat auch diese Bezeichnung zur Entstehung des Begriffs Russenluster beigetragen.
Ende des 19. Jahrhunderts war die Bezeichnung „russisches Licht“ für die nach Entwürfen des russischen Erfinders [[Pawel Nikolajewitsch Jablotschkow]] angefertigten elektrischen Lampen üblich<ref>{{Webarchiv|url=http://www.boehlau-verlag.com/download/162046/978-3-412-20456-3_WB.pdf |wayback=20160923132535 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2023-01-04 08:00:55 InternetArchiveBot }}</ref>, möglicherweise hat auch diese Bezeichnung zur Entstehung des Begriffs Russenluster beigetragen.

Version vom 4. Januar 2023, 12:26 Uhr

„Russenluster“

Das Wort Russenluster, auch Russenlampen[1] oder russischer Luster,[2] bezeichnet im österreichischen Sprachgebrauch die Raumbeleuchtung mittels einer Glühlampe, die in einer einfachen Fassung ohne Lampenschirm direkt am Stromkabel von der Zimmerdecke hängt.[3][4]

Die Bezeichnung nimmt die im Österreichischen Luster genannte Deckenlampe auf und wertet sie ab: Einerseits bedeutet in der Wiener Mundart „etwas russisch machen“ eine schlampige bzw. nur provisorische Arbeitsausführung,[5] andererseits kann mit dem Wort „Russenluster“ auch die (angenommene) spartanische Ausstattung russischer Haushalte gemeint sein.[6] Im Wiener Dialekt-Lexikon wird es mit „nackte Glühbirne“ erklärt.[1]

Ende des 19. Jahrhunderts war die Bezeichnung „russisches Licht“ für die nach Entwürfen des russischen Erfinders Pawel Nikolajewitsch Jablotschkow angefertigten elektrischen Lampen üblich[7], möglicherweise hat auch diese Bezeichnung zur Entstehung des Begriffs Russenluster beigetragen.

Wiktionary: Russenluster – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Wolfgang Teuschl: Wiener Dialekt-Lexikon. Residenz Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-7017-1464-3, S. 271.
  2. Teuschl: Wiener Dialekt-Lexikon. S. 187.
  3. Walter Koschatzky: Faszination Kunst: Erinnerungen eines Kunsthistorikers. 2001, S. 286 [1]
  4. Robert Sedlaczek: Wörterbuch des Wienerischen. Haymon, Innsbruck/Wien 2011, ISBN 978-3-85218-891-1, S. 218.
  5. Sagen.at: Russen in Wien.
  6. standard.at: Russenluster: ein Gruß aus dem Osten 31. Jänner 2006.
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boehlau-verlag.com