„Isla de San José“ – Versionsunterschied

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Im Januar 2018 gab die US-Armee bekannt, dass sie die im Jahr 2002 entdeckten acht Chemiewaffen auf San José beseitigt habe.<ref>Suzan Holl,20th CBRNE Command Public Affairs, 2nd Chemical Battalion team destroys WWII munitions, 26. Januar 2018; aufgerufen am 26. Januar 2019; https://www.army.mil/article/199709/2nd_chemical_battalion_team_destroys_wwii_munitions</ref> Zum Einsatz kamen Soldaten der 48. Chemiewaffenbrigade.
Im Januar 2018 gab die US-Armee bekannt, dass sie die im Jahr 2002 entdeckten acht Chemiewaffen auf San José beseitigt habe.<ref>Suzan Holl,20th CBRNE Command Public Affairs, 2nd Chemical Battalion team destroys WWII munitions, 26. Januar 2018; aufgerufen am 26. Januar 2019; https://www.army.mil/article/199709/2nd_chemical_battalion_team_destroys_wwii_munitions</ref> Zum Einsatz kamen Soldaten der 48. Chemiewaffenbrigade.


Nach der Nutzung durch das US-Militär erwarb [[Earl Silas Tupper]] die Insel, der Erfinder der [[Tupperware]]. Die Insel befindet sich seitdem in Privatbesitz und wird durch das [[Resort]] ''Hacienda del Mar'' touristisch genutzt.<ref>https://www.airpanama.com/en/destinos/isla-san-jose</ref> Im Jahr 2022 fand die zweite Staffel der Survival-Show [[7 vs. Wild]] auf dieser Insel statt.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.swp.de/unterhaltung/tv/7-vs.-wild-panama_-die-insel-das-ist-der-drehort-der-survival-show-67580869.html|titel=Auf dieser einsamen Insel im Pazifik müssen die Show-Teilnehmer überleben|autor=Daniel Steiger|hrsg=[[Südwest Presse]]|datum=2022-11-16|abruf=2022-11-27}}</ref>
Nach der Nutzung durch das US-Militär erwarb [[Earl Silas Tupper]] die Insel, der Erfinder der [[Tupperware]]. Die Insel befindet sich seitdem in Privatbesitz und wird durch das [[Resort]] ''Hacienda del Mar'' touristisch genutzt.<ref>https://www.airpanama.com/en/destinos/isla-san-jose</ref> Die Insel diente als Drehort für die Survival-Shows [[7 vs. Wild]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.swp.de/unterhaltung/tv/7-vs.-wild-panama_-die-insel-das-ist-der-drehort-der-survival-show-67580869.html|titel=Auf dieser einsamen Insel im Pazifik müssen die Show-Teilnehmer überleben|autor=Daniel Steiger|hrsg=[[Südwest Presse]]|datum=2022-11-16|abruf=2022-11-27}}</ref>, [[Manhunt – Jagd auf Joel Lambert]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.fernsehserien.de/manhunt-jagd-auf-joel-lambert/folgen/1x05-panama-583269|titel=5. Panama (Swim To Survive)||abruf=2022-12-05}} und [[Naked Survival]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.wunschliste.de/episode/783626/naked-survival-ausgezogen-in-die-wildnis-sein-oder-nichtsein|titel=Naked Survival - Ausgezogen in die Wildnis|abruf=2022-12-05}}</ref>.<!-- sowie für der Realityshow [[The Challenge: All Stars]] (Quelle?) -->.


== Flora und Fauna ==
== Flora und Fauna ==

Version vom 5. Dezember 2022, 10:36 Uhr

Isla de San José
Luftbild der Isla San José
Luftbild der Isla San José
Gewässer Golf von Panama
Inselgruppe Perleninseln
Geographische Lage 8° 16′ N, 79° 7′ WKoordinaten: 8° 16′ N, 79° 7′ W
Isla de San José (Panama)
Isla de San José (Panama)
Länge 12 km
Breite 7,1 km
Fläche 44 km²
Einwohner 10 (2000)
<1 Einw./km²
Hauptort Hacienda del Mar

Isla de San José (deutsch Insel des Heiligen Josef) ist die zweitgrößte der Perleninseln im Golf von Panama. Die Insel besitzt eine Fläche von 44 km² und eine Bevölkerung von 10 Menschen (Volkszählung 2000). Die Insel befindet sich im Privatbesitz und weist eine steinige Küste mit mehr als 50 Stränden auf.

Die Insel besitzt einen Flugplatz, den San José Island Airport (IATA: SIC).[1] Die Entfernung zu Panama-Stadt beträgt etwa 20 Minuten Flugzeit.[2]

Geschichte

Die Perleninseln sind nach den Perlen benannt, die schon von präkolumbischen Königreichen aus den dortigen Perlmuscheln geerntet wurden. Der Archipel wurde 1513 von Vasco Núñez de Balboa entdeckt. In der Folge wurde die indigene Bevölkerung der Inseln durch die Konquistadoren ausgelöscht. Um die Perlenernte weiterführen zu können wurden afrikanische Sklaven auf die Inseln verschleppt. Zeitweise dienten die Inseln Bukanieren und anderen Piraten als Unterschlupf.[3]

1944 begannen US-Techniker und -Militärs, auf der damals unbewohnten Insel Chemiewaffen zu testen.[4] Beteiligt waren Großbritannien und Kanada.[5] Laut Schmidt-Häuer schrieb die US-Zeitschrift „Armed Forces Chemical Journal“ 1948, dass mehr als 130 Tests mit Senfgas, Chlorcyan, Butan, Napalm und Blausäure stattfanden. „Mehr als 30.000 Chemiebomben wurden gezündet“, berichtete die kanadische Zeitung National Post.[6] 1948 endeten die Tests auf San José, nachdem Tausende Menschen in der Hauptstadt Panama-Stadt protestiert hatten.

1999 fiel der Panamakanal, der bislang von den USA verwaltet wurde, an Panama. In den Übergabeverträgen verpflichteten sich die USA, auf ihren Stützpunkten Gefahren für Leben und Gesundheit zu beseitigen. In den Jahren vor der Kanalübergabe hätten US-Vertreter versichert, dies sei geschehen.[7]

In den 1990er Jahren wurden zurückgebliebene Giftgasbomben entdeckt, Menschen wurden durch explodierende Munition getötet oder durch undichte Behälter verätzt. 2002 entdeckten Fachleute der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) auf der Insel acht Chemiewaffen.[8] Es handelte sich um sechs Bomben für den Abwurf durch Flugzeuge, in denen Phosgen vermutet wurde.[9] Eine weitere Bombe enthielt wahrscheinlich Chlorcyan. Die achte Bombe wurde als leer und durchgerostet beschrieben.[4]

Im Januar 2018 gab die US-Armee bekannt, dass sie die im Jahr 2002 entdeckten acht Chemiewaffen auf San José beseitigt habe.[10] Zum Einsatz kamen Soldaten der 48. Chemiewaffenbrigade.

Nach der Nutzung durch das US-Militär erwarb Earl Silas Tupper die Insel, der Erfinder der Tupperware. Die Insel befindet sich seitdem in Privatbesitz und wird durch das Resort Hacienda del Mar touristisch genutzt.[11] Die Insel diente als Drehort für die Survival-Shows 7 vs. Wild[12], Manhunt – Jagd auf Joel LambertReferenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>...

Flora und Fauna

Touristinformationen zufolge soll es auf der Insel verwilderte Hausschweine, Weißwedelhirsche, Spießhirsche, Krokodile sowie viele verschiedene Vogelarten geben.[13]

Während die Weißwedelhirsche nach 1970 vom Festland aus eingeführt wurden handelt es sich bei der zweiten Hirschart um eine endemische Zwergform, die heute nur noch auf San José vorkommt. Auf der Nachbarinsel Isla de Pedro González, mit der San José zeitweise verbunden war, ist die Art ausgestorben. Die inselverzwergten Tiere wurden während der US-amerikanischen Nutzung der Insel in den 1940er Jahren entdeckt. Ihre genaue biologische Verwandtschaft zu anderen Hirscharten ist in der Forschung umstritten. Die Population ist durch Wilderei gefährdet.[14][15]

An der Küste von San José finden sich Mangrovenwälder. Diese bestehen vor allem aus der Roten Mangrove (Rhizophora mangle), auch die Weiße Mangrove (Laguncularia racemosa) kommt vor. 1974 besaß San José 105,9 Hektar an Mangrovenwald, diese Fläche sank durch menschlichen Einfluss auf 85,1 ha in 1986 und 68,7 ha im Jahr 2000.[16]

Literatur

  • Christian Schmidt-Häuer: Tatort Panama: Konquistadoren, Kanalbauer, Steuerflüchtlinge. 500 Jahre Kolonisierung und Globalisierung. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2018, ISBN 978-3-89691-292-3.
  • John Lindsay-Poland: Emperors in the Jungle. The Hidden History of the US in Panama. Duke University Press, Durham 2003, ISBN 978-0-8223-8460-1.
  • Susan L. Smith: Toxic Exposures: Mustard Gas and the Health Consequences of World War II in the United States. Rutgers University Press, New Brunswick 2017, ISBN 978-0-8135-8609-0.

Einzelnachweise

  1. SIC - San José Island. gcmap.co, abgerufen am 23. November 2020.
  2. Isla San José, Panama. anywhere.com, abgerufen am 23. November 2020.
  3. Eintrag Pearl Islands in: Thomas M. Leonard: Historical Dictionary of Panama. Rowman & Littlefield, Lanham 2015, ISBN 978-0-8108-7835-8, S. 231–232. (Onlinezugriff)
  4. a b Christian Schmidt-Häuer: Giftgas im Paradies. Zeit Online, 22. August 2018, abgerufen am 24. Januar 2019.
  5. Guido Bilbao: Das vergiftete Paradies. Le Monde diplomatique, Onlineausgabe, 7. April 2016, abgerufen am 24. Januar 2019.
  6. David Pugliese: Chemical Weapons From Secret Canadian-U.S.mustard Gas Program in Panama to be Destroyed. National Post, Onlineausgabe, 17. Juli 2017, abgerufen am 24. Januar 2019 (englisch).
  7. Christian Schmidt-Häuer, Giftgas im Paradies, in: Die Zeit, Onlineausgabe, 22. August 2018; https://www.zeit.de/2018/35/panama-usa-chemiewaffen-militaer-krieg
  8. Patrizia Aymerich, Why does the US have chemical weapons in Panama?, in: Panamá Today, Onlineausgabe, 19. Juli 2017 (auf Englisch); https://www.panamatoday.com/panama/why-does-us-have-chemical-weapons-panama-4728; aufgerufen am 26. Januar 2019
  9. OPCW: Panama. Concept Plan For The Destruction of Eight Old Chemical Weapons, 16. Juni 2017, aufgerufen am 26. Januar 2019; https://www.opcw.org/sites/default/files/documents/EC/85/en/ec85nat02_e_.pdf
  10. Suzan Holl,20th CBRNE Command Public Affairs, 2nd Chemical Battalion team destroys WWII munitions, 26. Januar 2018; aufgerufen am 26. Januar 2019; https://www.army.mil/article/199709/2nd_chemical_battalion_team_destroys_wwii_munitions
  11. https://www.airpanama.com/en/destinos/isla-san-jose
  12. Daniel Steiger: Auf dieser einsamen Insel im Pazifik müssen die Show-Teilnehmer überleben. Südwest Presse, 16. November 2022, abgerufen am 27. November 2022.
  13. https://www.cebacobay.com/isla-san-jose
  14. Michael Buckley et al.: Archaeological Collagen Fingerprinting in the Neotropics; Protein Survival in 6000 Year Old Dwarf Deer Remains from Pedro González Island, Pearl Islands, Panama. In: Zooarchaeology in the Neotropics, 2017, S. 157–175. (Volltext)
  15. María Fernanda Martínez-Polanco et al.: Human ecological impacts on islands: Exemplified by a dwarf deer (Cervidae: Mazama sp.) on Pedro Gonzalez Island, Pearl Island Archipelago, Pacific Panama (6.2–5.6 kya). In: Journal of Archaeological Science, Volume 143, 2022. (Volltext)
  16. McGowan, Tom, Cunningham, Sarah L., Guzmán, Héctor M., Mair, James M., Guevara, Jose M., und Betts, Tanja: Mangrove forest composition and structure in Las Perlas Archipelago, Pacific Panama. In: Revista De Biología Tropical, Volume 58 (3), 2010, S. 857–869. Hier S. 860 ff.(Volltext)