„Georg Zanger“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
Georg Zanger ist [[Judentum|jüdischer]] Herkunft. Zwei Tanten und eine Cousine starben in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Er wurde 1947 als Sohn des Juristen Jakob Zanger geboren. Sein Vater war [[Kommunistische Partei Österreichs|KPÖ]]-Mitglied und [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandskämpfer]],<ref name="AKG 1" /> der als Soldat der [[British Army]] in Österreich kämpfte.<ref name="Falter" />
Georg Zanger ist [[Judentum|jüdischer]] Herkunft. Zwei Tanten und eine Cousine starben in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Er wurde 1947 als Sohn des Juristen Jakob Zanger und der Ernestine Zanger geboren. Beide Elternteile waren Widerstandskämpfer und haben vorwiegend in Belgien gegen die deutschen Okkupanten gekämpft.


Nach der [[Matura]] 1965 am [[Gymnasium Stubenbastei|Bundesrealgymnasium Wien 1]]<ref>[http://www.stubenbastei.at/?page_id=2559 Absolventen], Gymnasium Stubenbastei, abgerufen am 30. März 2014.</ref> studierte Georg Zanger von 1965 bis 1970 [[Rechtswissenschaft]]en an der [[Universität Wien]]. Ebendort wurde er zum [[Dr. jur.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Von 1970 bis 1975 war er Rechtsanwaltsanwärter in der Kanzlei seines Vaters. Aufgrund seiner anfangs [[Kommunismus|kommunistischen]] Überzeugung durfte er in Österreich nicht [[Richter]] werden.<ref name="Falter" /> Einen Executive M.B.L.-HSG in Wirtschaftsrecht durchlief er von 2003 bis 2005 an der [[Universität St. Gallen]]. 2004 studierte er [[Mediation]] an der [[Harvard University]] in Cambridge, Massachusetts.
Nach der [[Matura]] 1965 am [[Gymnasium Stubenbastei|Bundesrealgymnasium Wien 1]]<ref>[http://www.stubenbastei.at/?page_id=2559 Absolventen], Gymnasium Stubenbastei, abgerufen am 30. März 2014.</ref> studierte Georg Zanger von 1965 bis 1970 [[Rechtswissenschaft]]en an der [[Universität Wien]]. Ebendort wurde er zum [[Dr. jur.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Von 1970 bis 1975 war er Rechtsanwaltsanwärter in der Kanzlei seines Vaters. Aufgrund seiner anfangs [[Kommunismus|kommunistischen]] Überzeugung durfte er in Österreich nicht [[Richter]] werden.<ref name="Falter" /> Einen Executive M.B.L.-HSG in Wirtschaftsrecht durchlief er von 2003 bis 2005 an der [[Universität St. Gallen]]. 2004 studierte er [[Mediation]] an der [[Harvard University]] in Cambridge, Massachusetts.


Zanger war Lehrbeauftragter u.&nbsp;a. an den Universitäten [[Universität Salzburg|Salzburg]] und Wien sowie Autor von juristischen Fachbüchern. Er ist seit 1977 vor allem als Wirtschafts- und [[Menschenrechte|Menschenrechtsanwalt]] am [[Neuer Markt (Wien)|Neuen Markt]] in [[Wien]] tätig und gerichtlich beeideter [[Sachverständiger]] für [[Urheberrecht]]sfragen<ref name="SDG 1" />.
Zanger war Lehrbeauftragter u.&nbsp;a. an den Universitäten [[Universität Salzburg|Salzburg]] und Wien sowie Autor von juristischen Fachbüchern. Er ist seit 1977 vor allem als Wirtschafts- und [[Menschenrechte|Menschenrechtsanwalt]] am [[Neuer Markt (Wien)|Neuen Markt]] in [[Wien]] tätig und gerichtlich beeideter [[Sachverständiger]] für [[Urheberrecht]]sfragen<ref name="SDG 1" />. Seit 2006 hat Zanger ein Netzwerk zwischen österreichischen und chinesischen Unternehmern, österreichischen Bundesländern und chinesischen Regionen aufgebaut. Die von ihm gemeinsam mit vier Unternehmen im Jahr 2010 gegründete Austrian Chinese Business Association ist heute die bedeutendste private Wirtschaftsvereinigung, die China und ihre Unternehmen mit Österreich verbindet.


== Bekannte Fälle ==
== Bekannte Fälle ==
Einen seiner Fälle war der gegen die ''[[Kronen Zeitung]]'' im [[Todesengel von Lainz|Fall Lainz]] im Jahr 1989.<ref name="Standard 1" /> Weiter vertrat er u.&nbsp;a. als Anwalt die Interessen: 1991 des verurteilten Vergewaltigers [[Otto Muehl]],<ref name="Standard 1" /> 1994 des verurteilten Serienmörders [[Jack Unterweger]],<ref>[[Gisela Friedrichsen]]: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683866.html Reportagen vom Strich?], in: ''[[Der Spiegel]]'', 17/1994.</ref> 1995 die Jura-Studentin<ref name="News 1" /> und Ex-Geliebte von [[Udo Jürgens]], Sabrina Burda, in [[Kindschaftsrecht (Österreich)#Anspruch gegen die Eltern|Unterhalts-]] und Besuchspflichtfragen zur gemeinsamen unehelichen Tochter,<ref name="Berlin 1" /><ref name="OGH 1" /> 2000 von ehemaligen polnischen [[Zwangsarbeiter]]n aus der Zeit des Nationalsozialismus,<ref>[[Klaus-Peter Schmid]]: [http://www.zeit.de/2000/07/Ende_des_Tabus/seite-2 ''Ende des Tabus''], in: ''[[Die Zeit]]'', 7. Ausgabe, 10. Februar 2000.</ref> 2001/02 der Angehörigen des nigerianischen Asylbewerbers [[Marcus Omofuma]], 2007 den Vater im [[Fall Luca]],<ref name="Standard 1" /> 2009 von [[Wolfgang Purtscheller]] in einem Streit um die Geschichte der KPÖ,<ref name="Standard 3" /> 2010 des Thomas Sessler Verlags bezüglich der Änderung der [[Bundeshymne]]<ref>[http://www.krone.at/Familie/Gericht_Stuermers_Toechter-Version_ist_zulaessig-Bundeshymne-Story-188284 ''Gericht: Stürmers „Töchter“-Version ist zulässig''], in: ''Kronen Zeitung'', 4. März 2010.</ref> und seit 2012 der Stifterin [[Martin Graf#Gertrud-Meschar-Privatstiftung|Gertrud Meschar]].<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1418894/MescharStiftung_Schadenersatz-durch-FPOeler Meschar-Stiftung: Schadenersatz durch FPÖler?] in: ''[[Die Presse]]'', 15. Juni 2013.</ref><ref>Kid Möchel: [http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/top_news/485152_Blaue-Stiftungsaffaere-spitzt-sich-zu.html ''Blaue Stiftungsaffäre spitzt sich zu''], in: ''[[Wiener Zeitung]]'', 6. September 2012.</ref>
Einen seiner Fälle war der gegen die ''[[Kronen Zeitung]]'' im [[Todesengel von Lainz|Fall Lainz]] im Jahr 1989.<ref name="Standard 1" /> Weiter vertrat er u.&nbsp;a. als Anwalt die Interessen: 1991 des verurteilten Vergewaltigers [[Otto Muehl]],<ref name="Standard 1" /> 1994 des verurteilten Serienmörders [[Jack Unterweger]],<ref>[[Gisela Friedrichsen]]: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683866.html Reportagen vom Strich?], in: ''[[Der Spiegel]]'', 17/1994.</ref> 1995 die Jura-Studentin<ref name="News 1" /> und Ex-Geliebte von [[Udo Jürgens]], Sabrina Burda, in [[Kindschaftsrecht (Österreich)#Anspruch gegen die Eltern|Unterhalts-]] und Besuchspflichtfragen zur gemeinsamen unehelichen Tochter,<ref name="Berlin 1" /><ref name="OGH 1" /> 2000 von ehemaligen polnischen [[Zwangsarbeiter]]n aus der Zeit des Nationalsozialismus,<ref>[[Klaus-Peter Schmid]]: [http://www.zeit.de/2000/07/Ende_des_Tabus/seite-2 ''Ende des Tabus''], in: ''[[Die Zeit]]'', 7. Ausgabe, 10. Februar 2000.</ref> 2001/02 der Angehörigen des nigerianischen Asylbewerbers [[Marcus Omofuma]], <ref name="Standard 3" /> 2010 des Thomas Sessler Verlags bezüglich der Änderung der [[Bundeshymne]]<ref>[http://www.krone.at/Familie/Gericht_Stuermers_Toechter-Version_ist_zulaessig-Bundeshymne-Story-188284 ''Gericht: Stürmers „Töchter“-Version ist zulässig''], in: ''Kronen Zeitung'', 4. März 2010.</ref> und seit 2012 der Stifterin [[Martin Graf#Gertrud-Meschar-Privatstiftung|Gertrud Meschar]].<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1418894/MescharStiftung_Schadenersatz-durch-FPOeler Meschar-Stiftung: Schadenersatz durch FPÖler?] in: ''[[Die Presse]]'', 15. Juni 2013.</ref><ref>Kid Möchel: [http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/top_news/485152_Blaue-Stiftungsaffaere-spitzt-sich-zu.html ''Blaue Stiftungsaffäre spitzt sich zu''], in: ''[[Wiener Zeitung]]'', 6. September 2012.</ref> Im Jahre 2016 konnte er gegen das Hotel Sofitel, dass rechtswidrig sieben Fotowerke seines Mandanten Klemens Horvath weltweit vertrieben hat, einen für Österreich einzigartigen Schadenersatzbetrag von nahezu 1 Mio. Euro durchgesetzt.


Georg Zanger, der als linker Anwalt gilt, ging in den 1970er Jahren mehrfach juristisch gegen rechte [[Studentenverbindung]]en und Zeitschriften vor.<ref name="Falter" /> Er engagiert sich gegen [[Rechtsextremismus|rechtsextremistische]] Tendenzen im und aus dem Umfeld des sogenannten [[Drittes Lager|Dritten Lagers]]. 1985 gehörte er mit [[Otto Bruckner]] ([[Kommunistische Jugend Österreichs|KJÖ]]), [[Alfred Gusenbauer]] ([[Sozialistische Jugend Österreich|SJ]]) und [[Gabriel Lansky]] dem vierköpfigen Koordinationsausschuss des Komitees „Für ein demokratisches antifaschistisches Österreich“ an, welches der Kandidatur des FPÖ-Abgeordneten [[Otto Scrinzi]] als [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]] entgegenwirkte.<ref>[[Andreas P. Pittler]]: ''Alfred Gusenbauer: Ein Porträt.'' Molden, Wien 2000, ISBN 3-85485-049-2, S. 72.</ref><ref>[[Andreas Maislinger]]: [http://www.auslandsdienst.at/de/press/archive/europrundschau_3.2001.htm ''„Den Nationalsozialisten in die Hände getrieben“. Zur Geschichtspolitik der SPÖ von 1970 bis 2000.''] In: ''[[Europäische Rundschau]].'' 3/2001.</ref> Den Wiener Justizbehörden hielt Zanger vor, „[[Klassenjustiz|auf dem rechten Auge blind]]“ zu sein;<ref name="Steinlechner" /> beim [[Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung]] sieht er Defizite im Umgang mit Rechtsradikalismus.<ref>Reinhard Göweil, Katharina Schmidt: ''Verfassungsschutz hat Defizite.'' In: ''Wiener Zeitung.'' 14. November 2011.</ref> 2010 verklagte er 56 Personen und Organisationen eines angeblichen rechten Netzwerks, zu dem auch mehrere führende FPÖ-Politiker (u.&nbsp;a. Heinz-Christian Strache und [[Martin Graf]]), die Zeitschrift ''[[Die Aula (Zeitschrift)|Die Aula]]'' und das [[Deutsches Kulturwerk Europäischen Geistes|Deutsche Kulturwerk Europäischen Geistes]] gehören sollen, wegen [[Verhetzung]] und Bildung einer [[Kriminelle Vereinigung#Österreich|kriminellen Vereinigung]].<ref name="Falter" /> Nach einer Pressekonferenz zum „Spinnennetz des Rechtsextremismus“ wurde er von seinen Gegnern angegriffen und der pauschalen [[Denunziation]] von Personen bezichtigt.<ref>[[Martin Graf]] (Hrsg.): ''Unzensuriert Jahrbuch 2010''. [[Unzensuriert.at|Unzensuriert]] – Verein zur Förderung der Medienvielfalt, Wien 2009, ISBN 978-3-9502849-3-5, S. 63.</ref> Zwei Jahre später wurde das Verfahren in Graz eingestellt.<ref>[http://www.format.at/articles/1244/930/349774_s1/ermittlungen-strache-zanger-anzeige ''Ermittlungen gegen Strache nach Zanger-Anzeige eingestellt.''] In: ''[[Format (Zeitschrift)|Format]].'' 2. November 2012.</ref> 2011 ging er gegen den FPÖ-Bundesrat [[Werner Königshofer]] wegen dessen Kontakten zum rechtsextremen Blog [[Alpen-Donau.info]] vor. Aufgrund der umstrittenen [[Facebook]]-Veröffentlichung 2012 einer als [[Geschichte des Antisemitismus seit 1945|antisemitisch]] gedeuteten Karikatur durch [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]]-Bundesparteiobmann [[Heinz-Christian Strache]] und der rechtsextremen Kommentare von einigen Nutzern der Community, zeigte Zanger den Betreiber der Seite an.<ref name="Steinlechner">Daniel Steinlechner: [https://www.news.at/a/dr-georg-zanger-der-gegner-fpoe-chefs-339557 ''Der Gegner des FPÖ-Chefs.''] In: ''[[News (Zeitschrift)|News]].'' 27. August 2012.</ref>
Georg Zanger, der als linker Anwalt gilt, ging in den 1970er Jahren mehrfach juristisch gegen rechte [[Studentenverbindung]]en und Zeitschriften vor.<ref name="Falter" /> Er engagiert sich gegen [[Rechtsextremismus|rechtsextremistische]] Tendenzen im und aus dem Umfeld des sogenannten [[Drittes Lager|Dritten Lagers]]. 1985 gehörte er mit [[Otto Bruckner]] ([[Kommunistische Jugend Österreichs|KJÖ]]), [[Alfred Gusenbauer]] ([[Sozialistische Jugend Österreich|SJ]]), dem vierköpfigen Koordinationsausschuss des Komitees „Für ein demokratisches antifaschistisches Österreich“ an, welches der Kandidatur des FPÖ-Abgeordneten [[Otto Scrinzi]] als [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]] entgegenwirkte.<ref>[[Andreas P. Pittler]]: ''Alfred Gusenbauer: Ein Porträt.'' Molden, Wien 2000, ISBN 3-85485-049-2, S. 72.</ref><ref>[[Andreas Maislinger]]: [http://www.auslandsdienst.at/de/press/archive/europrundschau_3.2001.htm ''„Den Nationalsozialisten in die Hände getrieben“. Zur Geschichtspolitik der SPÖ von 1970 bis 2000.''] In: ''[[Europäische Rundschau]].'' 3/2001.</ref> Den Wiener Justizbehörden hielt Zanger vor, „[[Klassenjustiz|auf dem rechten Auge blind]]“ zu sein;<ref name="Steinlechner" /> beim [[Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung]] sieht er Defizite im Umgang mit Rechtsradikalismus.<ref>Reinhard Göweil, Katharina Schmidt: ''Verfassungsschutz hat Defizite.'' In: ''Wiener Zeitung.'' 14. November 2011.</ref> 2010 verklagte er 56 Personen und Organisationen eines angeblichen rechten Netzwerks, zu dem auch mehrere führende FPÖ-Politiker (u.&nbsp;a. Heinz-Christian Strache und [[Martin Graf]]), die Zeitschrift ''[[Die Aula (Zeitschrift)|Die Aula]]'' und das [[Deutsches Kulturwerk Europäischen Geistes|Deutsche Kulturwerk Europäischen Geistes]] gehören sollen, wegen [[Verhetzung]] und Bildung einer [[Kriminelle Vereinigung#Österreich|kriminellen Vereinigung]].<ref name="Falter" /> Nach einer Pressekonferenz zum „Spinnennetz des Rechtsextremismus“ wurde er von seinen Gegnern angegriffen und der pauschalen [[Denunziation]] von Personen bezichtigt.<ref>[[Martin Graf]] (Hrsg.): ''Unzensuriert Jahrbuch 2010''. [[Unzensuriert.at|Unzensuriert]] – Verein zur Förderung der Medienvielfalt, Wien 2009, ISBN 978-3-9502849-3-5, S. 63.</ref> Zwei Jahre später wurde das Verfahren in Graz eingestellt.<ref>[http://www.format.at/articles/1244/930/349774_s1/ermittlungen-strache-zanger-anzeige ''Ermittlungen gegen Strache nach Zanger-Anzeige eingestellt.''] In: ''[[Format (Zeitschrift)|Format]].'' 2. November 2012.</ref> 2011 ging er gegen den FPÖ-Bundesrat [[Werner Königshofer]] wegen dessen Kontakten zum rechtsextremen Blog [[Alpen-Donau.info]] vor. Aufgrund der umstrittenen [[Facebook]]-Veröffentlichung 2012 einer als [[Geschichte des Antisemitismus seit 1945|antisemitisch]] gedeuteten Karikatur durch [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]]-Bundesparteiobmann [[Heinz-Christian Strache]] und der rechtsextremen Kommentare von einigen Nutzern der Community, zeigte Zanger den Betreiber der Seite an.<ref name="Steinlechner">Daniel Steinlechner: [https://www.news.at/a/dr-georg-zanger-der-gegner-fpoe-chefs-339557 ''Der Gegner des FPÖ-Chefs.''] In: ''[[News (Zeitschrift)|News]].'' 27. August 2012.</ref>


== Privat ==
== Privat ==
Georg Zanger lebt in Wien. Er war dreimal verheiratet und hat vier Kinder.
Georg Zanger lebt in Wien. Er war dreimal verheiratet und hat vier Kinder. Die Scheidung seiner letzten Ehe wurde von beiden Parteien öffentlich-medial als eine Art „Rosenkrieg“ ausgetragen, da ihn seine Ehefrau wahrheitswidrig der [[Körperverletzung (Österreich)|Körperverletzung]] bezichtigte.<ref name="Standard 2" /><ref name="Standard 1" /><ref name="Parlament 1" /><ref name="OGH 2" /> Die Vorgänge führten 2006 zur Intervention des [[Bundesministerium für Justiz|Justizministeriums]] und zur Pensionierung eines Wiener Staatsanwalts.<ref>''Privatunterricht.'' In: ''[[profil (Zeitschrift)|profil]].'' Nr. 29/07, 16. Juli 2007, S. 20.</ref>

2008 wurden die beiden Kinder von Zangers Sohn Sascha, der die [[Kindschaftsrecht (Österreich)#Mögliche gemeinsame Obsorge|gemeinsame Obsorge]] innehatte, von seiner geschiedenen Frau nach Brasilien [[Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung|entführt]]. Dort wurden sie von der Schwester ihrer Mutter und einer Cousine misshandelt, wobei die damals vierjährige Enkeltochter Zangers 2009 getötet wurde.<ref name="oe24 1" /> Sascha Zanger verarbeitete den Fall in dem Buch ''„Nur die Puppe blieb“''.<ref name="Puppe 1" />


== Publikationen ==
== Publikationen ==

Version vom 3. März 2022, 11:13 Uhr

Georg Zanger (* 15. Mai 1947) ist ein österreichischer Rechtsanwalt. Er zählt zu den prominentesten Wirtschaftsanwälten und Strafverteidigern der Republik. Er engagiert sich öffentlich gegen Rechtsextremismus.

Leben

Georg Zanger ist jüdischer Herkunft. Zwei Tanten und eine Cousine starben in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Er wurde 1947 als Sohn des Juristen Jakob Zanger und der Ernestine Zanger geboren. Beide Elternteile waren Widerstandskämpfer und haben vorwiegend in Belgien gegen die deutschen Okkupanten gekämpft.

Nach der Matura 1965 am Bundesrealgymnasium Wien 1[1] studierte Georg Zanger von 1965 bis 1970 Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Ebendort wurde er zum Dr. jur. promoviert. Von 1970 bis 1975 war er Rechtsanwaltsanwärter in der Kanzlei seines Vaters. Aufgrund seiner anfangs kommunistischen Überzeugung durfte er in Österreich nicht Richter werden.[2] Einen Executive M.B.L.-HSG in Wirtschaftsrecht durchlief er von 2003 bis 2005 an der Universität St. Gallen. 2004 studierte er Mediation an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts.

Zanger war Lehrbeauftragter u. a. an den Universitäten Salzburg und Wien sowie Autor von juristischen Fachbüchern. Er ist seit 1977 vor allem als Wirtschafts- und Menschenrechtsanwalt am Neuen Markt in Wien tätig und gerichtlich beeideter Sachverständiger für Urheberrechtsfragen[3]. Seit 2006 hat Zanger ein Netzwerk zwischen österreichischen und chinesischen Unternehmern, österreichischen Bundesländern und chinesischen Regionen aufgebaut. Die von ihm gemeinsam mit vier Unternehmen im Jahr 2010 gegründete Austrian Chinese Business Association ist heute die bedeutendste private Wirtschaftsvereinigung, die China und ihre Unternehmen mit Österreich verbindet.

Bekannte Fälle

Einen seiner Fälle war der gegen die Kronen Zeitung im Fall Lainz im Jahr 1989.[4] Weiter vertrat er u. a. als Anwalt die Interessen: 1991 des verurteilten Vergewaltigers Otto Muehl,[4] 1994 des verurteilten Serienmörders Jack Unterweger,[5] 1995 die Jura-Studentin[6] und Ex-Geliebte von Udo Jürgens, Sabrina Burda, in Unterhalts- und Besuchspflichtfragen zur gemeinsamen unehelichen Tochter,[7][8] 2000 von ehemaligen polnischen Zwangsarbeitern aus der Zeit des Nationalsozialismus,[9] 2001/02 der Angehörigen des nigerianischen Asylbewerbers Marcus Omofuma, [10] 2010 des Thomas Sessler Verlags bezüglich der Änderung der Bundeshymne[11] und seit 2012 der Stifterin Gertrud Meschar.[12][13] Im Jahre 2016 konnte er gegen das Hotel Sofitel, dass rechtswidrig sieben Fotowerke seines Mandanten Klemens Horvath weltweit vertrieben hat, einen für Österreich einzigartigen Schadenersatzbetrag von nahezu 1 Mio. Euro durchgesetzt.

Georg Zanger, der als linker Anwalt gilt, ging in den 1970er Jahren mehrfach juristisch gegen rechte Studentenverbindungen und Zeitschriften vor.[2] Er engagiert sich gegen rechtsextremistische Tendenzen im und aus dem Umfeld des sogenannten Dritten Lagers. 1985 gehörte er mit Otto Bruckner (KJÖ), Alfred Gusenbauer (SJ), dem vierköpfigen Koordinationsausschuss des Komitees „Für ein demokratisches antifaschistisches Österreich“ an, welches der Kandidatur des FPÖ-Abgeordneten Otto Scrinzi als Bundespräsident entgegenwirkte.[14][15] Den Wiener Justizbehörden hielt Zanger vor, „auf dem rechten Auge blind“ zu sein;[16] beim Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung sieht er Defizite im Umgang mit Rechtsradikalismus.[17] 2010 verklagte er 56 Personen und Organisationen eines angeblichen rechten Netzwerks, zu dem auch mehrere führende FPÖ-Politiker (u. a. Heinz-Christian Strache und Martin Graf), die Zeitschrift Die Aula und das Deutsche Kulturwerk Europäischen Geistes gehören sollen, wegen Verhetzung und Bildung einer kriminellen Vereinigung.[2] Nach einer Pressekonferenz zum „Spinnennetz des Rechtsextremismus“ wurde er von seinen Gegnern angegriffen und der pauschalen Denunziation von Personen bezichtigt.[18] Zwei Jahre später wurde das Verfahren in Graz eingestellt.[19] 2011 ging er gegen den FPÖ-Bundesrat Werner Königshofer wegen dessen Kontakten zum rechtsextremen Blog Alpen-Donau.info vor. Aufgrund der umstrittenen Facebook-Veröffentlichung 2012 einer als antisemitisch gedeuteten Karikatur durch FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache und der rechtsextremen Kommentare von einigen Nutzern der Community, zeigte Zanger den Betreiber der Seite an.[16]

Privat

Georg Zanger lebt in Wien. Er war dreimal verheiratet und hat vier Kinder.

Publikationen

Autor

  • Softwareurheberrecht für Hersteller und Anwender: Was Hersteller und Anwender von Software vom Urheberrecht wissen müssen. Orac, Wien 1989, ISBN 3-7007-0030-X (mit Werner R. Svoboda).
  • Werbung und Urheberrecht. Orac, Wien 1991, ISBN 3-7007-0154-3.
  • Urheberrecht und Leistungsschutz im digitalen Zeitalter: Ein Handbuch für Werbung, Film und Fernsehen. Orac, Wien 1996, ISBN 3-7007-0832-7.
  • Telekommunikationsgesetz: Kommentar. Orac, Wien 2000, ISBN 3-7007-1468-8 (mit Liselotte Schöll).
  • Telekommunikationsgesetz: Kommentar zum TKG 2003. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. LexisNexis bzw. Orac, Wien 2004, ISBN 3-7007-1986-8 (mit Liselotte Schöll).
  • Gerd Kaminski, Barbara Kreissl (Hrsg.): „Reich werden ist schön“ - Deng Xiaoping. ÖGCF - Österr. Ges. für Chinaforschung, Wien 2011, ISBN 978-3-9502606-3-2, China goes West, S. 57 f.

Herausgeber

  • Urheberrecht für Fotografen. Orac, Wien 1988, ISBN 3-7015-4237-6.
  • Das Telekommunikationsgesetz: Gesetzestext; Erläuterungen zur Regierungsvorlage; Bericht des Verkehrsausschusses. Orac, Wien 1997, ISBN 3-7007-1182-4.
  • Telekommunikationsgesetz 2003: Gesetzestext; Erläuterungen zur Regierungsvorlage. LexisNexis bzw. Orac, Wien 2003, ISBN 3-7007-2798-4.

Diskussionsrunde

Einzelnachweise

  1. Absolventen, Gymnasium Stubenbastei, abgerufen am 30. März 2014.
  2. a b c Florian Klenk: Allein gegen die rechte Mafia. In: Falter. Nr. 20, 19. Mai 2010, S. 14 (Online auf der HP des Autors [abgerufen am 4. Januar 2016]). Online auf der HP des Autors (Memento des Originals vom 4. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.florianklenk.com
  3. Gerichtssachverständigenliste – Dr. Georg Zanger. Bundesministerium für Justiz, abgerufen am 27. Dezember 2015.
  4. a b Michael Simoner: „Manche Fälle brauchen Öffentlichkeit“. Warum Rechtsanwalt Georg Zanger sich verstärkt um Familienrecht kümmern will. In: Der Standard. 4. Dezember 2007, ZDB-ID 915914-9, S. 11 (Online [abgerufen am 7. Januar 2016]).
  5. Gisela Friedrichsen: Reportagen vom Strich?, in: Der Spiegel, 17/1994.
  6. David Pesendorfer: „Warum ich nicht treu sein kann“. Udos Beichte. In: News. Nr. 35, 26. August 2004, S. 132 (Zitat Jürgens: „Sie [Gloria] stammt aus einem Verhältnis mit einer Wiener Jura-Studentin.“).
  7. Udo Jürgens soll babysitten. Ex-Freundin des Schlagersängers klagt auf Besuchsrecht für gemeinsame Tochter. In: Berliner Zeitung. 25. Mai 1996, ISSN 0947-174X (Online [abgerufen am 27. Dezember 2015]).
  8. OGH 6 Ob 2398/96g. Wien 10. April 1997 (Online [abgerufen am 27. Dezember 2015]).
  9. Klaus-Peter Schmid: Ende des Tabus, in: Die Zeit, 7. Ausgabe, 10. Februar 2000.
  10. Thomas Neuhold: Streit um Geschichte der KPÖ vor Gericht. In: Der Standard. 31. Dezember 2009, ZDB-ID 915914-9, S. 6 (Online [abgerufen am 7. Januar 2016]).
  11. Gericht: Stürmers „Töchter“-Version ist zulässig, in: Kronen Zeitung, 4. März 2010.
  12. Meschar-Stiftung: Schadenersatz durch FPÖler? in: Die Presse, 15. Juni 2013.
  13. Kid Möchel: Blaue Stiftungsaffäre spitzt sich zu, in: Wiener Zeitung, 6. September 2012.
  14. Andreas P. Pittler: Alfred Gusenbauer: Ein Porträt. Molden, Wien 2000, ISBN 3-85485-049-2, S. 72.
  15. Andreas Maislinger: „Den Nationalsozialisten in die Hände getrieben“. Zur Geschichtspolitik der SPÖ von 1970 bis 2000. In: Europäische Rundschau. 3/2001.
  16. a b Daniel Steinlechner: Der Gegner des FPÖ-Chefs. In: News. 27. August 2012.
  17. Reinhard Göweil, Katharina Schmidt: Verfassungsschutz hat Defizite. In: Wiener Zeitung. 14. November 2011.
  18. Martin Graf (Hrsg.): Unzensuriert Jahrbuch 2010. Unzensuriert – Verein zur Förderung der Medienvielfalt, Wien 2009, ISBN 978-3-9502849-3-5, S. 63.
  19. Ermittlungen gegen Strache nach Zanger-Anzeige eingestellt. In: Format. 2. November 2012.

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