„Pulvinus“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Fig63Movement of Plants.png|mini|Querschnitt durch einen Pulvinus im Blattstiel eines [[Keimblatt]]s von ''[[Oxalis rosea]]'', aus: [[Charles Darwin]] (1880): [[The Power of Movement in Plants]]. <br />p – Blattstiel<br />f – Leitbündel<br />b – Blattansatz]]
[[Datei:Fig63Movement of Plants.png|mini|Querschnitt durch einen Pulvinus im Blattstiel eines [[Keimblatt]]s von ''[[Oxalis rosea]]'', aus: [[Charles Darwin]] (1880): [[The Power of Movement in Plants]]. <br />p – Blattstiel<br />f – Leitbündel<br />b – Blattansatz]]


Als '''Pulvini''' (Einzahl: Pulvinus) werden verdickte Stellen in den Stielen oder an der Basis der Fiedern von [[Laubblatt|Pflanzenblättern]] bezeichnet, die als [[Gelenk (Technik)|Gelenke]] fungieren. Sie erlauben relativ schnelle, wachstumsunabhängige Bewegungen ([[Nastie]]n), wie zum Beispiel [[Circadiane Rhythmik|tagesabhängige Blattbewegungen]], die unter anderem bei [[Schirmakazien]] und den [[Mimosen]] auftreten.
Als '''Pulvini''' (Einzahl: Pulvinus; Synonym: '''Gelenk''',<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/gelenk/27115 |titel=Gelenk 2) |werk=Lexikon der Biologie (spektrum.de) |abruf=2021-08-03}}</ref> '''Blattgelenk''', '''Blattpolster''', '''Blattkissen'''<ref>{{Literatur |Autor=Gerhard Wagenitz |Titel=Wörterbuch der Botanik. Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang |Auflage=2 |Verlag=Spektrum |Ort=Heidelberg/Berlin |Datum=2003 |ISBN=3-8274-1398-2 |Fundstelle=Stichwort ''Pulvinus'' }}</ref>) werden verdickte Stellen in den [[Blattstiel|Stielen]] oder an der Basis der [[Fieder]]n von [[Laubblatt|Pflanzenblättern]] bezeichnet, die als [[Gelenk (Technik)|Gelenke]] fungieren. Sie erlauben relativ schnelle, wachstumsunabhängige Bewegungen ([[Nastie]]n), wie zum Beispiel [[Circadiane Rhythmik|tagesabhängige Blattbewegungen]], die unter anderem bei [[Schirmakazien]] und den [[Mimosen]] auftreten.


Anatomisch bestehen sie aus einem zentralen [[Leitbündel]], das von dünnwandigen [[Parenchym]]zellen umgeben ist. Durch Aufnahme oder Abgabe von vorwiegend [[Kalium]]ionen können letztere Zellen ihren [[Turgor]]druck ändern und sich dadurch ausdehnen oder zusammenziehen. Eine Ausdehnung des Parenchyms auf der Oberseite des Pulvinus führt zu einer Abwärtsbewegung des zugehörigen Organs und umgekehrt.
Anatomisch bestehen sie aus einem zentralen [[Leitbündel]], das von dünnwandigen [[Parenchym]]zellen umgeben ist. Durch Aufnahme oder Abgabe von vorwiegend [[Kalium]]ionen können letztere Zellen ihren [[Turgor]]druck ändern und sich dadurch ausdehnen oder zusammenziehen. Eine Ausdehnung des Parenchyms auf der Oberseite des Pulvinus führt zu einer Abwärtsbewegung des zugehörigen Organs und umgekehrt.


== Quellen ==
== Literatur ==
* {{Literatur| Autor= Peter H. Raven, Ray F. Evert, Susan E. Eichhorn| Titel= Biologie der Pflanzen| Auflage= 3| Verlag= de Gruyter| Ort= Berlin, New York| Jahr= 2000| ISBN= 3-11-015462-5}}
* {{Literatur |Autor=Peter H. Raven, Ray F. Evert, Susan E. Eichhorn |Titel=Biologie der Pflanzen |Auflage=3 |Verlag=de Gruyter |Ort=Berlin/New York |Jahr=2000 |ISBN=3-11-015462-5}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/biok/9540 Pulvinus] im Kompaktlexikon der Biologie (www.wissenschaft-online.de)
* [https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/pulvinus/9540 Pulvinus]. In: ''Kompaktlexikon der Biologie.'' (spektrum.de)

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Pflanzenmorphologie]]
[[Kategorie:Pflanzenmorphologie]]

Version vom 3. August 2021, 23:58 Uhr

Querschnitt durch einen Pulvinus im Blattstiel eines Keimblatts von Oxalis rosea, aus: Charles Darwin (1880): The Power of Movement in Plants.
p – Blattstiel
f – Leitbündel
b – Blattansatz

Als Pulvini (Einzahl: Pulvinus; Synonym: Gelenk,[1] Blattgelenk, Blattpolster, Blattkissen[2]) werden verdickte Stellen in den Stielen oder an der Basis der Fiedern von Pflanzenblättern bezeichnet, die als Gelenke fungieren. Sie erlauben relativ schnelle, wachstumsunabhängige Bewegungen (Nastien), wie zum Beispiel tagesabhängige Blattbewegungen, die unter anderem bei Schirmakazien und den Mimosen auftreten.

Anatomisch bestehen sie aus einem zentralen Leitbündel, das von dünnwandigen Parenchymzellen umgeben ist. Durch Aufnahme oder Abgabe von vorwiegend Kaliumionen können letztere Zellen ihren Turgordruck ändern und sich dadurch ausdehnen oder zusammenziehen. Eine Ausdehnung des Parenchyms auf der Oberseite des Pulvinus führt zu einer Abwärtsbewegung des zugehörigen Organs und umgekehrt.

Literatur

  • Peter H. Raven, Ray F. Evert, Susan E. Eichhorn: Biologie der Pflanzen. 3. Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-015462-5.
  • Pulvinus. In: Kompaktlexikon der Biologie. (spektrum.de)

Einzelnachweise

  1. Gelenk 2). In: Lexikon der Biologie (spektrum.de). Abgerufen am 3. August 2021.
  2. Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang. 2. Auflage. Spektrum, Heidelberg/Berlin 2003, ISBN 3-8274-1398-2, Stichwort Pulvinus.