„Wikipedia:Kurier“ – Versionsunterschied

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=== In eigener Sache ===
Liebe Community: ich möchte euch heute persönlich informieren, dass ich entschieden habe, meinen bis Januar 2022 laufenden Vertrag bei Wikimedia Deutschland nicht zu verlängern. Nach neun Jahren bei Wikimedia habe ich nach gründlichem in-mich-hineinhorchen gespürt, dass es Zeit für etwas Neues ist. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich möchte hier noch keine großen Abschiedsworte verlieren: Mit dem [https://www.wikimedia.de/praesidium/ Präsidium] werde ich in den nächsten Monaten die Suche einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers organisieren und für eine gute Übergabe sorgen. Bis dahin werde ich weiter voll als Vorstand von WMDE arbeiten und auch mit euch. Mehr Informationen und eine Stellenanzeige für die Nachfolgesuche werden heute im Laufe des Tages im WMDE-Blog veröffentlicht. Für die Koordination der Suche hat das Präsidium einen Vorstandsausschuss gegründet, dem u.a. [[Benutzer:Gnom|Gnom]] und [[Benutzer:Lyzzy|Lyzzy]] angehören. Wir geben hier ein Update, sobald der Blogbeitrag öffentlich ist. Ich freue mich auf die verbleibende Zeit mit euch. Bleibt gesund.
<small>[[Benutzer:Abraham Taherivand (WMDE)|AT (WMDE)]], 26.1. </small>

=== WikiCon 2021 ===
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Version vom 26. Januar 2021, 16:21 Uhr

Die Seite Vorlage:Kurier/style.css hat keinen Inhalt.

Klammerpaare im Wikitext hervorheben – Technische Wünsche

Befindet sich der Cursor neben einer Klammer, werden beide übereinstimmenden Klammern mit einem grauen Hintergrund hervorgehoben. Befindet sich der Cursor an einer beliebigen Position innerhalb zweier Klammern, werden die innersten der umgebenden Klammern hervorgehoben.

Wer Vorlagen entwickelt oder verschachtelte Vorlagen nutzt, kennt das Problem: Viele, viele Klammern – aber welche gehören zusammen? Dafür soll es in Kürze Abhilfe geben: Die Syntaxhervorhebung (verfügbar in der Quelltext-Bearbeitung) kann dann auch Klammerpaare erkennbar machen (s. GIF auf der rechten Seite). Die Neuerung hilft aber nicht nur bei der Arbeit mit Vorlagen. Alle, die mit Wikitext arbeiten, der runde, eckige oder geschweifte Klammern – (), [] und {} – enthält, bekommen hiermit eine neue Unterstützung.

Die Neuerung wurde als Teil der existierenden Syntaxhervorhebung (CodeMirror) umgesetzt. Die neue Funktion lässt sich gemeinsam mit der Syntaxhervorhebung (Syntaxhervorhebung) an- und abschalten. Mehr Infos zu diesem Projekt gibt es auf der Projektseite Zusammengehörige Klammerpaare hervorheben.

Hierzuwiki sowie in einigen weiteren Wikis soll die Funktion am 27. Januar aktiviert werden. Weitere Wikis folgen voraussichtlich im Laufe des Jahres. Herzlichen Dank an alle, die durch Kommentare, Interviews und mehr an der Umsetzung dieses Projekts mitgewirkt haben. Feedback ist weiterhin, auf der zum Projekt gehörigen Diskussionsseite, willkommen.

Diese Änderung wurde vom Team Technische Wünsche umgesetzt, das sich zzt. mit mehreren Projekten im Themenschwerpunkt „Leichter mit Vorlagen arbeiten“ beschäftigt. Das Team arbeitet an weiteren Vorhaben, die die Arbeit mit Vorlagen verbessern sollen, auch an solchen für den Visual Editor.

PS: Wer Neuigkeiten aus dem Projekt Technische frisch auf die eigene Diskussionsseite erhalten möchte, kann hier den Newsletter abonnieren. js (wmde), 25.01.

Gabriele Frehse und Joeline Möbius

Kennen Sie Gabriele Frehse? Klar, über die liest man fast jede Woche irgendwelche Enthüllungen. Kennen Sie Joeline Möbius? Selbst mit Google findet man zu der 28-Jährigen kaum Informationen, die weniger als zehn Jahre alt sind. In ihrem Wikipedia-Artikel steht bis heute, sie sei Schülerin und lebe in Limbach-Oberfrohna. (Letzteres stimmt möglicherweise, man weiß es nicht. Ersteres wäre doch sehr ungewöhnlich.)

Wer von den beiden hat einen Blaulink in der Wikipedia? Okay, das habe ich oben schon beantwortet.

Auf Sächsische.de erschien 2016 ein rührseliger Artikel über Gabriele Frehse. (Erwähnt wird auch Joeline Möbius, die 2008 als 14-Jährige von Gabriele Frehse als “ihre erste Athletin zu den Spielen gebracht” wurde.) Fazit im letzten Absatz: “Sie hat die Sportlerinnen jahrelang vorbereitet, doch beim Höhepunkt werden sie von der Bundestrainerin betreut. Gabi Frehse hat daran zu knabbern.”

Inzwischen hat Frau Frehse die Medienresonanz, die sie sich immer wünschte, doch in der Wikipedia kommt sie weiterhin nicht vor. 14-jährige Sportler bekommen bei uns Artikel, in denen vermutlich auch in 50 Jahren noch stehen wird, dass sie auf die Realschule gehen und 40 Kilogramm wiegen. Gleichzeitig wird ernsthaft über einen Löschantrag zum Artikel Mark Schmidt diskutiert und wir haben einen Artikel Kinder- und Jugendsportschule, in dem kein einziges Mal das Wort “Doping” vorkommt. Something is rotten in the state of Wikipedia. Hoegiro (Diskussion) Wikipedia:Kurier#c-회기-로-2021-01-22T15:39:00.000Z-Gabriele Frehse und Joeline Möbius11[Beantworten]

Kleine Freuden (41): Bilanz nach fünf Jahren und ein Beispiel

Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im Kurierartikel in Ausgabe 11/2015Jetzt die bisherigen Ausgaben lesen und selber mitmachen!
Welche Freude: Fünf Jahre kleine Freuden!

Am 24. November 2015 habe ich einen Text von J. P. Fischer aufgegriffen und die Reihe der „Kleinen Freuden“ im Kurier begonnen. Der Ausgang war ungewiss: Finden die Mit-Wikipedianerinnen und -Wikipedianer die Idee gut? Wie kommen diese bewusst guten Nachrichten an? Lassen sich noch mehr davon begeistern, ihre positiven Erlebnisse mit anderen zu teilen?
Die Antwort ist ein klares Ja! 25 Autorinnen und Autoren haben die vergangenen 40 freudigen Beiträge erstellt. Die Bandbreite reichte von der Freude über erreichte Meilensteine über die Freude über technische Errungenschaften, die Freude über die Entdeckungen von bestimmten Menschen bis zur Freude über die Bebilderung von Artikeln zu Sportarten, Schiffen, Gebäuden, Pferden und Gräbern. Es waren lustige Freuden dabei, aber auch traurige, das Archiv findet Ihr hier.
Mein Dank gebührt – wie immer in der Wikipedia – allen Beitragenden – die meisten Freuden kamen übrigens von Iva, dicht gefolgt von JPF und Nicola.

Diese Bilanz endet mit einer eigenen kleinen Freude, eigentlich sind es sogar zwei: Am 28. Juni 2013 entdeckte der Autor bei der Ergänzung von Normdaten im Artikel Otto Stückrath, dass die verliehene Goethe-Plakette auf eine Begriffsklärungsseite (BKL) zielt. Das soll natürlich nicht sein. Ich habe auf die Schnelle keine Lösung gefunden und das Problem deshalb auf der Diskussionsseite beschrieben. Und danach sofort vergessen.
2680 Tage später, am 29. Oktober 2020 schrieb Benutzer:Janjonas auf Diskussion:Otto Stückrath, dass er einen Nachweis für die Goethe-Plakette des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefunden habe und korrigierte auch gleich den Wikilink im Artikel. Klasse, doch das ist noch nicht das Ende der Geschichte…
Den Artikel habe ich nicht auf meiner Beobachtungsliste. Ich hätte also niemals von der Änderung erfahren. Wenn es nicht das Tool sectionWatch von FNDE geben würde. Völlig automatisch erschien auf meiner personalisierten Beobachtungsliste ein Link auf die Antwort von Janjonas. Auf diese Weise konnte ich ihm für die Korrektur des Wikilinks auch gleich danken.

Ich freue mich auch nach sechzehneinhalb Jahren in der Wikipedia auf viele weitere kleine Freuden von und mit Euch. Jede und jeder kann täglich dazu beitragen! mh, 20.1.

Unternehmen, Verbände, Lobbyisten

„Unternehmen, Verbände oder Lobbyisten können sich das Prinzip aber auch listig zunutze machen, indem sie selbst im eigenen Interesse Änderungen vornehmen oder Experten dafür teuer beauftragen - wie im Fall Curtius geschehen und lange unerkannt geblieben“ - so endet der Artikel Grobes Foul des DFB an Wikipedia von Jan Christian Müller in der Frankfurter Rundschau vom 18. Januar 2021. Gemeint ist nichts anderes als unser Wikipedia-Prinzip. 15.000 Euro für sieben Änderungen, 1.200 Euro für die monatliche Kontrolle – das ist die Realität unseres Kasino-Kapitalismus. Dieser eine Fall kam nur durch Zu-Fall an den Tag. In der Regel werden die enormen Geldströme völlig unbemerkt fließen. Die vielen Freiwilligen hier dienen nur noch als Feigenblatt, als die nützlichen Idioten, als die Au-Toren. Der Lobbyismus ist auf dem Vormarsch und Durchmarsch, wie derzeit die Pandemie-Gesetzgebung beweist und die Bankenrettung etc. bewiesen haben. Auch in anderen Fällen haben sich die Lobbyisten die Gesetze selbst geschrieben, zum Beispiel beim Cum/Ex-Skandal: Wie sich die Bankenlobby ein Gesetz zum großangelegten Steuerraub schrieb. Der Europarat kritisiert Deutschlands Umgang mit Lobbyismus: Bis April 2022 soll Deutschland den Korruptionswächtern berichten, wie weit die Umsetzung der Maßnahmen vorangekommen ist. Allerdings hat Deutschland in der Vergangenheit diesbezüglich regelmäßig versagt, so daß ein Erfolg in Zukunft sehr zweifelhaft ist: In Deutschland mangelt es an Transparenz und Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung. Zu diesem Schluss ist die Staatengruppe gegen Korruption des Europarates (GRECO) in ihrem am 15. Dezember 2020 veröffentlichten Bericht gekommen. Und das nicht zum ersten Mal: Zuletzt hatten die Korruptionswächter Deutschland gerügt, weil es die Empfehlungen zum Umgang des Parlaments mit Interessenvertreter:innen nicht ausreichend berücksichtigt hatte. Der Lobbyismus greift derzeit noch eher um sich. Und für diesen hat Wikimedia Foundation (WMF) nicht nur Tür und Tor, sondern gar ein ganzes Scheunentor geöffnet. Das Versagen von WMF als Informationsquelle hier ist so gravierend, daß es eines eigenes Wikis für diesen Bereich bedarf: Lobbypedia. Wenn in Wikipedia Weichspülung und Verschweigen bei Personen und Vorgängen bezüglich der DDR die Regel ist, muß man sich aber erst recht nicht wundern, daß WMF auch gegenüber den aktuellen Lobbyisten einknickt. Google und WMF können gar nicht so dumm sein, das nicht zu wissen. Aber beide Unternehmen setzen offenbar nur noch auf möglichst viel Masse statt Klasse. Willkommen im globalisierten Spätkapitalismus. me., 19.1.

Bergfest bei 100womendays

Seit 50 Tagen läuft nun die Initiative 100womendays, der edit-a-thon zu den 100 Tagen zum Internationalen Frauentag. Dieser wurde am 29. November 2020 gestartet mit dem Ziel, im Team jeden Tag mindestens eine neue Frauenbiografie in die Wikipedia zu bringen. Die Initiator*innen vom Lokal K rechneten zwar damit, dass in der zweiten Auflage nach dem erfolgreichen Start 2019/2020 mehr Leute mitmachen werden – mit der massiven Beteiligung hat jedoch niemand so richtig gerechnet: Schon am ersten Tag steuerten Autor*innen bereits 23 neue Biografien bei und die 100er-Grenze wurde am sechsten Tag erreicht und überschritten. Kein Grund zu stoppen: Bis heute wurden von allen Beteiligten über 560 neue Artikel beigetragen.

Der Blick in die vor allem von Atamari akribisch dokumentierte Statistik ist entsprechend beeindruckend: Insgesamt haben bis jetzt 47 Autor*innen zu der hohen Zahl an neuen Artikeln beigetragen, einzelne wie Nicola (79 Artikel), CaroFraTyskland (53 Artikel) und Matzematik (51 Artikel) mit im Schnitt mehr als einem Artikel täglich. Obwohl Biografien zu deutschen Frauen mit 96 Beiträgen die Statistik anführen, gibt es Biografien zu Frauen aus 77 Nationen (und 12 ohne Nationalität im modernen Sinn). Wenig überraschend sind die meisten der beschriebenen Frauen in den 1970er bis 1990er Jahren geboren, es geht jedoch zurück bis in das Altertum. Aktuell führen Wissenschaftlerinnenbiografien (128) knapp vor Sportlerinnen (125) und Künstlerinnen (116), das Spektrum der verschiedenen Tätigkeitsbereiche ist jedoch sehr breit. Auch der Blick in die Hall of Femmes offenbart eine entsprechend diverse Galerie beschriebener Frauen; insgesamt sind bis jetzt 251 und damit fast 50 % der Biografien bebildert.

Das Event wird noch 50 Tage weitergehen und damit wohl die 1000-Biografien-Grenze in diesem Jahr deutlich überschreiten. Diese Aktion sollte damit wohl zu den effektivsten Initiativen zur Füllung bestehender Lücken im Bereich der Frauenbiografien gehören. Als Mit-Initiator bedanke ich mich bei allen Teilnehmer*innen für das Durchhaltevermögen und wünsche allen weiterhin viel Freude beim Schreiben. Für das Team, AR 17. Januar 2021

18 Jahre

Nachdem ja gestern die Wikipedia dran war, ist heute mein Tag: Ich werde nämlich heute volljährig. Nein, nicht im Reallife, sondern in der WP: Denn heute bin ich 18 Jahre dabei.
Zur Feier des Tages wollte ich einmal die Chance ergreifen ein Wenig von damals™ zu erzählen (alles durch die unscharfe rosa Brille und aus meiner Sicht). 2003 war die WP anders. Einmal natürlich vom Technischen: Wir hatten noch keine gesichtete Versionen, keine Kategorien, keine Vorlagen, keine Einzelnachweise, keine Tabellen und noch nicht mal Unicode. Zum Ausgleich mussten wir noch nicht den VisualEditor ertragen 😉. So viele Posten wie heute gab es auch noch nicht: Es gab Admins und das war’s. Keine Bürokraten, keine Checkuser und keine SGler. Dafür war es einfacher Admin zu werden: Das Misstrauen war noch nicht so groß und quasi jeder (der keinen Unsinn machte) konnte Admin werden. Admin zu bleiben war auch einfacher: Es gab noch keine Wiederwahlseiten. Generell war man froher, wenn jemand mitarbeitete. Natürlich war auch damals nicht Alles eitel Sonnenschein. Wir hatten z.B. auch noch keine RKs, weshalb Löschdiskussionen nerviger waren und wir Artikel hatten, bei denen die Löschdiskussion quasi Stammgast war; je nachdem ob ein ähnlicher Artikel gerade gelöscht oder nicht gelöscht worden war („wenn XYZ (nicht) gelöscht wurde, dann muss auch ABC gelöscht/wiederhergestellt werden.“).
Externe Orga gab es noch keine. Weder die WMF noch die Vereine existierten schon (die WMF existierte auch noch nach ihrer Gründung über Jahre gefühlt nur auf dem Papier). Wollte man etwas haben oder wollte man wo hin, so musste man das immer selbst bezahlen (und auch Alles selbst organisieren). Es gab auch noch keine Schwesterprojekte; noch nicht mal Commons. Brauchte man ein Bild aus der enWP hier, musste man es dort downladen und hier uploaden. Und das bei den damaligen Bandbreiten; ich hatte noch ein 56k-Modem. Und für die Jüngeren: Man musste das Internet nach Minuten bezahlen; auch die Wikipedia-Bearbeitungen (bei längeren Edits wählte ich mich daher zwischendrin aus).
Wir hatten andere Hobbys als heute: Wir verfolgten zum Beispiel, auf welcher Google-Seite ein Wikipedia-Artikel auftauchte, wenn man nach einem Stichwort suchte. Damals standen wir nämlich nicht automatisch auf Seite 1 ganz oben; in den Top 5 der Seiten zu sein, war schon gut. Wurden wir mal in der Presse erwähnt, wurde gefeiert. Als der BGH (oder war es das BverG?) uns zum ersten Mal in einem Urteil zitierte – das war ein cooler Moment. Gut, die WP war auch deutlich kleiner als heute: Als ich kam zwischen 10.000 und 20.000 Artikelbestand. (2004 gab es aber schon den 100.000sten). Zum Ausgleich hatten wir zwei Artikel über Theodor Adorno (einer war eine lange Textspende, die parallel da stand bis beide zusammengeführt worden waren).
Wer wegen Corona Treffen mit anderen Wikipedianern vermisst (tue ich auch 🙁): Das war damals normal. Andere Wikipedianer traf man nur digital. Die ersten Wikipedianer in Fleisch und Blut sah ich z.B. erst 2004 in Berlin zur Vereinsgründung. Stammtische kamen auch erst um die Zeit auf (an Lokale Räume war gar nicht zu denken). Die Community damals war auf jeden Fall nerdiger. Gefühlt arbeitete man auch mehr zusammen; Streit gab es aber nicht wirklich weniger als heute (allerdings gab es damals IMHO weniger Lagerdenken).
Um zu einem Fazit zu kommen: Es war eine lange Reise. Ich hätte mir nie träumen können, wie gut sich die Wikipedia entwickeln würde. Wir sind vermutlich das wichtigste Projekt, das das Internet hervorgebracht hat (noch vor Linux). Ich habe SO viele Benutzer kommen und gehen sehen (manche leider auch für immer). So Viele davon haben die Wikipedia geprägt. Es hat sich so viel verändert (sowohl positiv als auch negativ – zumeist aber positiv), und trotzdem sind manche Dinge immer noch gleich wie vor 18 Jahren. Noch immer lerne ich neue Dinge, wenn ich Artikel lese. Noch immer bemerke ich wie Artikel besser werden, wenn ich sie nach einer Weile erneut lese. Noch immer lerne ich interessante Menschen kennen. Ich habe keinen Zweifel, dass die Wikipedia noch lange bestehen wird. Auf die nächsten 18 Jahre! Auf die ehemaligen Wikipedianer! Auf uns! 🙂 DaB.

Digitale Partys zum 20.

10 Tage vor dem 20. Geburtstag der Wikipedia ist es offiziell: Der 15. Januar 2021, der Tag des 20. Wikipedia-Geburtstags, findet in Deutschland im Lockdown statt. Da das eher weniger überraschend kommt, wurde rechtzeitig dafür gesorgt, dass die Party trotzdem coronakonform stattfinden kann: Am 15. Januar finden aufgrund der COVID-19-Pandemie eine ganze Reihe virtueller Feiern statt:

  • Um 17.00 Uhr lädt die Wikimedia Foundation zur virtuellen weltweiten Geburtstagsfeier, für die vorab Anekdoten eingereicht und live Schnappschüsse der heimischen Feierlichkeiten geteilt werden können.

Wi & G, 5.1.

Zum Public Domain Day 2021 – mit Schlaglicht auf Island

Ein Foto der Hallgrímskirkja – auf Commons im März 2020 gelöscht und am 1. Januar 2021 wiederhergestellt

Auch am 1. Januar 2021 wurden in den meisten Ländern der Welt wieder zahlreiche urheberrechtlich geschützte Werke durch den Ablauf der Schutzfrist gemeinfrei. Aus sattsam bekannten Gründen werden in diesem Jahr wohl keine grossen Veranstaltungen zum Public Domain Day stattgefunden haben, aber der praktischen Liste – die wir Sebastian Wallroth und der Pflege durch Magnus Manskes ListeriaBot zu verdanken haben – sind wieder zahlreiche KünstlerInnen, AutorInnen und andere geistige Schöpfer zu entnehmen, deren Werke wir nun frei verwenden dürfen. Prominente Namen sind beispielsweise George Orwell, George Bernard Shaw oder Edna St. Vincent Millay – in diesen Fällen ist allerdings zu beachten, dass deutsche Übersetzungen noch geschützt sein können. Aber auch Heinrich Mann ist dabei (auf Wikisource gibt es bereits eine Übersichtsseite); wir sehen in der Liste Komponisten wie Kurt Weill, den Maler Max Beckmann – die Commons-Kategorie ist schon gut gefüllt – oder... nun... ich gebe zu, dass ich noch nie von Gerald Tyrwhitt-Wilson, 14. Baron Berners gehört habe, aber der vielseitige Mann war offenbar zugleich Komponist, Schriftsteller und Maler. Da ich zu den Mitarbeitern des Portals Island gehöre, freut mich besonders, dass jetzt auch Abbildungen der Werke des isländischen Staatsarchitekten Guðjón Samúelsson auf Wikimedia Commons hochgeladen werden können. Dieser hat einige der bekanntesten architektonischen Sehenswürdigkeiten Islands geschaffen, das reich an Naturwundern, aber eher arm an bemerkenswerten Bauwerken ist, darunter die ikonische Hallgrímskirkja. Und Island kennt keine Panoramafreiheit, die eine kommerzielle Weiternutzung der Abbildungen zulässt – somit konnte Commons nach den dortigen Richtlinien bis jetzt keine Abbildungen von Bauwerken Guðjón Samúelssons akzeptieren. Das hat zu einer unschön zersplitterten Verteilung von Abbildungen über diverse Projekte geführt, so haben wir hier eine ganze lokale Kategorie:Datei:Hallgrímskirkja mit Bildern, die jetzt alle nach Commons können – selbst Aufnahmen des Innenraums dieser Kirche, da sie ja nun komplett gemeinfrei ist. Auf Commons selber wurden zahlreiche in den letzten Jahren gelöschte Bilder wiederhergestellt. Freuen wir uns also wieder mal darüber, dass das Urheberrecht nicht ewig dauert – wenn auch wahrlich lange genug... Gestumblindi, 3.1.

In den News: Ende des Weges?

Kommentar: Wikipedia ist nicht allein, heißt es immer. Es ist ein „Ökosystem“. Es gibt Wikipedia, in unserem Fall in deutscher Sprache, es gibt Gemeinschaftsprojekte wie Commons, Wikidata und Meta und die „Schwesterprojekte“. Hier wird zum Teil grandioses geleistet, bedenkt man etwa die in diesem Jahr abgeschlossene Bearbeitung der ADB, früher der Gartenlaube oder des fortlaufenden Projektes zu Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft auf Wikisource. Wiktionary verzeichnet seit Jahren stark steigende Nutzungszahlen und vermutlich 2021 wird die deutschsprachige Variante eine Million Einträge erreichen. Wikibooks ist sicher etwas für Spezialisten, aber die gibt es, das Projekt ist ständig anwachsend. Wikiquote hat nicht zuletzt wegen der Urheberrechtsproblematik in unserer Sprachversion im Vergleich zu anderen Sprachen, wo man es nicht so genau nimmt, eher ein Nischendasein, aber auch hier gibt es stetiges Wachstum, stetige Bewegung. Auch Wikiversity ist sicher eher ein Spezialistenprojekt, aber dort wird beständig gearbeitet. Und auch wenn Wikivoyage sicher nicht in dem Maße vom Wechsel zu Wikimedia profitiert hat, wie alle gehofft hatten, ist auch hier ein stetiges, tägliches Wachstum klar erkennbar.

Not so News

Tja – was fehlt in der Aufzählung? Genau. Wikinews. Diskussionen zu diesem Projekt gab es schon häufig. Und immer wurde es mit viel Herzblut verteidigt. Dennoch muss man mittlerweile die Frage stellen dürfen, wem nutzt dieses Projekt noch? Der komplette Dezember blieb ohne jeden neuen Artikel. Der letzte neue Artikel stammt vom 13. November. Damit haben wir jetzt eineinhalb Monate keine neue Meldung im Projekt, das sich „Wikinews“ nennt. Das ist mittlerweile auch nicht mehr mit Herzblut aufzuwiegen. Man kann natürlich auf dem Standpunkt stehen, dass auch ein totes Wikinews Niemandem schadet und man es in der Hoffnung auf Besserung im 15. Jahr der Existenz (gefühlt) weiter laufen lassen könnte. Man könnte sagen, das geht uns hier nichts an. Ich sehe indes nicht, dass dieses Projekt in der aktuellen Form kein Problem für seine Schwesterprojekte darstellt. Denn was dort passiert – oder besser, was dort nicht passiert – fällt am Ende auf alle internationalen Wikinews- und alle deutschsprachigen Wikimedia-Projekte zurück. Oder würde es, wenn Jemand vom Projekt wüsste. Wahrscheinlich ist es beim aktuellen Zustand des deutschsprachigen Wikinews ganz gut, dass es fast Niemand kennt. Wenn nicht einmal die Pandemie-Zeit dazu geführt hat, dass hier regelmäßig Artikel entstehen, erst recht, wo das wirklich dazu einlädt, auch eigene Recherchen zu Artikeln zu machen und man durchaus zumindest lokal ein Player sein könnte – ja was soll denn dann noch passieren? Man kann das Projekt eigentlich nur noch als dysfunktional bezeichnen. Wikinews wurde nie das, was einmal angedacht war. Wikipedia übernimmt – ob es nun gefällt oder nicht – diese Rolle. Und wie wir wissen, macht Wikipedia das durchaus gut (Fukushima, Corona-Pandemie) und ist mittlerweile sogar ein weltweiter Indikator für die Früherkennung von Krankheitsausbrüchen und Pandemien. Heiratet man bei Königs, gibt es einen neuen Papst oder so ziemlich jedes andere bedeutende Ereignis, wird hier in Wikipedia sofort bearbeitet. Wikinews hätte so vieles sein können. Ein Organ der Film-, Musik-, Literatur- und Kulturkritik etwa. Der Sportberichterstattung. Ort der Berichterstattung zu regionalen und lokalen Neuigkeiten. Nur funktioniert das alles nicht, wenn man sich bei der Erstellung doch an Wikipedia orientiert. NPOV bei Journalismus ist nicht möglich. Journalismus bedeutet eben auch Original Research mit unter Umständen eigenen Urteilen. Und erst hier kommt der Mehrwert. Der kann nicht im Abschreiben bei Anderen liegen.

Im gesamten Jahr 2020 weist das Artikelarchiv ganze 32 neue Beiträge aus. Exakt die Hälfte davon fällt auf den Januar, als allein zehn Artikel zur Handball-WM entstanden sind. Danach waren es nie mehr als drei Artikel im Monat und selbst dieser Wert wurde nur einmal erreicht: Februar: 2, März: 1, April: 2, Mai: 2, Juni: 1, Juli: 1, August: 2, September: 0, Oktober: 2, November: 3. Zwei Artikel im Januar, einer im April und einer im November haben COVID-19-Bezug. Einer im Januar und einer im Februar behandeln Wiki-interne Themen. Die beiden Artikel im Mai haben Mathematik-Bezug, stammen vom selben Autor und vom selben Tag, die beiden Artikel Oktober sind zu den Nobelpreisen. Aber abgesehen von der Handball-WM ist kein Thema von einem Autoren einmal etwas länger verfolgt worden. Bis sie auf Wikinews publiziert wurden, waren es im Allgemeinen schon wieder keine News mehr. Schon in der Anlage ist dieses Projekt durch und durch verkorkst. Wer will Nachrichten sehen, die erst anderswo abgeschrieben werden und dann so lange eine Redaktion durchlaufen, bis sie keinen Nachrichtenwert mehr haben? Auch qualitativ haben Artikel meist keinen echten Wert, sie sind im Schnitt weitaus kürzer als andere Presseartikel und lassen nicht etwa Unnötiges weg, sondern gehen einfach nicht in die Tiefe, bleiben an der Oberfläche. Selbst der größte Verfechter von Wikinews publiziert seine Analysen lieber hier im Kurier, statt auf dem eigentlich dazu durchaus geeigneten Medium (siehe Artikel unter diesem).

Ich sehe keinen Hoffnungsschimmer mehr. Nirgends. Ich sehe ein letztlich totes Projekt. Die letzten Änderungen der letzten Tage zeigen fast nur noch Logbucheinträge und Vandalismusbekämpfung. Und deshalb halte ich es für geboten ernsthaft darüber nachzudenken, ob es nicht angebracht wäre, dieses dauersiechende Projekt von seinen Leiden zu erlösen. MC 2.1.

Die Milliarden-Dollar-Frage

Die Milliarden-Dollar-Frage ist nicht etwa eine Art Über-Jauch, sondern gesucht ist die Zahl der Naturkatastrophen in einem Jahr, deren wirtschaftliche Gesamtschadenssumme höher ist als eine Milliarde US-Dollar. In den 1990er Jahren überschritten solche Naturereignisse nur in Ausnahmefällen diese Höhe. Etwa seit dem Jahr 2000 sind es jedes Jahr mehrere solche Ereignisse; ihre Zahl schwankt grob zwischen 15 und 40. Dabei werden diese Schadenssummen von verschiedener Seite beachtet und zur Diskussionsgrundlage gemacht. Die Klimaforscher wollen damit Trends feststellen oder bestätigen, die auf Verstärkung der Folgen von Wetterkatastrophen durch den Klimawandel hindeuten. Die Versicherungswirtschaft zieht sie zur Beurteilung ihres Geschäftsrisikos – und damit der Prämien – heran. Hier in der deutschsprachigen Wikipedia wird von mir damit seit einigen Jahren eine Beurteilung der Aktivität der wetterinteressierten Benutzer einerseits und der Community als ganzes versucht.

50 Jahre liegen dazwischen
Zyklon Amphan, 2020, 128 Tote, 13 Mrd. USD Schaden
Bhola-Zyklon, 1970, >300.000 Tote, 86,4 Mio. USD Schaden

Dabei wäre eine Fehlannahme, die tendenziell vorhandene Zunahme hoher Schadenssummen bei Wetterkatastrophen ausschließlich auf den Klimawandel zurückzuführen. Gerade die Zunahme der Bevölkerung in den Küstengebieten und der höhere Industrialisierungsgrad in einigen Entwicklungsländern, darunter die Philippinen, die VR China, Vietnam, Bangladesch und Indien, führt zu höheren Schadenssummen. 2020 gilt dies etwa für Zyklon Amphan, der vor allem den indischen Bundesstaat Westbengalen und die in Bangladesch angrenzenden Gebiete getroffen hat und 128 Menschenleben forderte sowie einen Sachschaden von 13 Milliarden US-Dollar verursachte. Zyklon Amphan traf fast dasselbe Gebiet wie vor einem halben Jahrhundert der sogenannte Bhola-Zyklon, der 300.000 bis mglw. über 500.000 Menschen das Leben nahm, aber mit „nur“ 86,4 Millionen US-Dollar weitaus niedrigere Sachschäden verursachte. Die Zahlen sprechen für sich, trotz der etwas unsicheren Intensitätsangaben von 1970, trotz der über ein halbes Jahrhundert hinweg verbesserten Resilienz von Staat und Gesellschaft und trotz der rechtzeitigen Warnungen und Evakuierungen in der Gegenwart. Nicht nur sind weltweit küstennahe Bereiche stärker besiedelt, auch die dort vorhandenen Immobilien sind höherwertiger geworden und ihre Versicherungsrate hat zugenommen.

Im meiner kleinen Analyse ist mit der Milliardengrenze bei den Schadenssummen die Annahme verbunden, daß diese Über-Katastrophen nicht nur zweifelsfrei relevant sind, sondern auch ein umfangreiches Medieninteresse generieren, sodaß – theoretisch – Benutzer sich dadurch zum Schreiben eines Artikels animiert sehen und auch eine deutschsprachige Beleglage vorhanden ist.

Die Stürme Sally, Paulette, Rene, Teddy und Vicky im Atlantik sowie Karina im Ostpazifik

Wie sich bereits im Sommer andeutete, war die Atlantische Hurrikansaison 2020 ein Ausnahmeereignis mit 30 benannten Stürmen, 13 Hurrikanen und sechs schweren Hurrikanen. Nahezu jeder einzelne tropische Wirbelsturm im Laufe der Saison war der jeweils früheste seit Beginn der Aufzeichnungen im Atlantik, und erst zum zweiten Mal überhaupt, nach 2005, mußte das National Hurricane Center auf griechische Buchstaben zurückgreifen. Die ungewöhnlich starke Aktivität war die Folge mehrerer begünstigender Faktoren, darunter eines sich im Saisonverlauf verstärkenden La-Niña-Effektes, der noch einige Monate anhalten wird und auch eine leicht überdurchschnittliche Australische Zyklonsaison 2020–2021 erwarten läßt. Es gab also theoretisch mehr als genug Möglichkeiten, individuelle Sturmartikel zu schreiben, doch erfolgte das nicht. Positiv zu vermelden ist das Engagement von vor allem Benutzer Andol und Rennrigor, die teils gemeinsam, teils jeder für sich die Abschnitte zu den einzelnen atlantischen Stürmen schrieben. Daß sich letzterer durch Sockenspielereien selbst ein Bein gestellt hat, ist für das Portal:Wetter und Klima keine gute Nachricht. Neue Benutzer in dem Themenbereich, so steht zu befürchten, stehen wohl für eine ganze Weile unter Generalverdacht. Das ist nämlich der eigentliche Schaden, den Sockenpuppenspielereien anrichten.

Milliarden-US-Dollar-Schadensereignisse und ihre Abdeckung in DE-Wikipedia
Jahr Gesamtzahl dazu bestehende Artikel alle Wetterkatastrophen**
2013 41 4 (davon DACH: 3) 13 (davon DACH: 3)
2014 25 3 (davon DACH: 1) 13 (davon DACH: 2)
2015 30 3 (davon DACH: 1) 11 (davon DACH: 4)
2016 29 4 (davon DACH: 1) 11 (davon DACH: 2)
2017 29 6 (davon DACH: 0) 15 (davon DACH: 5)
2018 39 10 (davon DACH: 5) 14 (davon DACH: 6)
2019 40 8 (davon DACH: 1) 19 (davon DACH: 3)
2020* 45 4 (davon DACH: 2)† 13 (davon DACH: 3)
* vorläufige Werte zum 30.11.
** in Kategorie:Naturkatastrophe nach Jahr, ohne Saisonartikel
† DE-WP hat einen Artikel für vier eigenständig relevante Waldbrandkomplexe.

Die Tabelle nennt in den linken Spalten die Zahl der Wetterkatastrophen mit einer Schadenssumme von mehr als einer Milliarde US-Dollar und die Zahl der dazu bestehenden Artikel (in Klammern solche, die zumindest in Teilen den deutschen Sprachraum betroffen haben) und in der letzten Spalte die Zahl aller Artikel zu Wetterkatastrophen ohne Saisonartikel (in Klammern wieder solche, die den deutschen Sprachraum betroffen haben). Bei den vier Multimilliarden-Schadensereignissen, für die es in unserer Sprachversion Artikel gibt, handelt es sich um das Alpenhochwasser 2020 (3,2 Mrd. USD), Orkan Sabine (2,7 Mrd. USD) sowie mehrere Feuerkomplexe in Kalifornien, die – äquivalent zu en:2020 California wildfires – unter Waldbrände in Kalifornien 2020 zusammengefaßt sind, nämlich das Glass Fire (3,75 Mrd. USD), die CZU Lightning Complex Fires (3,5 Mrd. USD), die LNU Lightning Complex Fires (3,0 Mrd. USD) und das North Complex Fire (1 Mrd. USD). (Die hier genannten Lemmata entsprechen der Ansetzung in der englischen Wikipedia und beruhen auf den von der Behörde Cal Fire verwendeten amtlichen Namen.) Und die Buschbrände in Australien 2019/2020. Die vollständige Liste der Wetterkatastrophen von 2020 mit einer Schadenssumme von mehr als einer Milliarde US-Dollar sollte in der zweiten Januarhälfte 2021 verfügbar sein.

2020 entstanden hierzuwiki keine Artikel zu den Wetterkatastrophen des Jahres, die die höchsten Sach- bzw. Personenschäden erzeugten, nämlich die Überschwemmungen in China 2020 (32 Mrd. USD Sachschaden) und die Monsunfluten in Indien 2020 (1925 Tote).

Von den 2020 geschriebenen Artikeln zu einzelnen Wetterkatastrophen seien zwei indiviudell erwähnt: Zum einen hat Benutzer:Andol mit Überschwemmungen im Sudan 2020 gezeigt, daß auch für Naturkatastrophen in Afrika reputable Quellen existieren und daraus resultierende Artikel ihren Platz in der deutschsprachigen Wikipedia haben, und zum anderen Alpenhochwasser 2020, weitgehend die Arbeit von Benutzer:Arkelin, der vor allem in der allemannischen und der französisch-provenzalischen Wikipedia aktiv ist. Letzteres Sprachgebiet überschneidet sich mit der am meisten betroffenen Region dieses Alpenhochwassers. Die beiden anderen Sprachversionen, Englisch und Französisch, die auch einen Artikel über dieses Ereignis haben, führen diesen als Artikel über einen Sturm.

Bei den Saisonartikeln sieht es gemischt aus. Der Artikel zur Atlantischen Hurrikansaison 2020 wurde quasi in Echtzeit erstellt und ist auf einem guten Zwischenstand. Unbefriedigend ist der Zustand der Artikel für die Pazifische Taifunsaison 2020 und die Pazifische Hurrikansaison 2020 sowie die Zyklonsaison im Nordindik 2020. Die „Saisonmäntel“ hatte ich zum jeweiligen Saisonbeginn erstellt. Allerdings fanden die betreffenden Entstehungsgebiete nicht genügend Interessenten, die die jeweilige Saison begleitet hätten. Nicht vorhanden sind die Saisonartikel für die Südhalbkugel, weder für das abgelaufene, noch für das noch bis zum 30. Juni 2021 laufende Zyklonjahr der Südhalbkugel. Aus diesem Grund konnte etwa in der Woche vor Weihnachten der die Fidschi-Inseln verwüstende Zyklon Yasa nicht auf der Hauptseite verlinkt werden. Das Portal:Wetter und Klima blieb auch 2020 ein Nischenportal mit einer Handvoll aktiven Benutzern.

Addendum und Erratum: Die Katastrophendatenbank EM-DAT, die vom Centre for Research on the Epidemiology of Disasters (CRED) an der französischsprachigen Université catholique de Louvain gepflegt wird, hat im vergangenen August seine Statistik 2019 (PDF) veröffentlicht. Demnach haben die Hitzewellen in Europa 2019 die höchsten Opferzahlen aller Wetterkatastrophen von 2019 verursacht. Ex post erscheint der seinerzeitige Löschantrag so als pure Trollerei. Mehr als 2500 Menschen sind vor allem in Frankreich, Belgien und den Niederlanden infolge der hohen Temperaturen von teils deutlich über 40 °C gestorben. In der laufenden Berichterstattung tauchen solche Zahlen nicht auf, erst die Übersterblichkeit in den Sterbestatistiken verrät das Ausmaß solcher Ereignisse, und auch deswegen sind Hitze und Dürre der am meisten unterschätzte Typ von Naturkatastrophen. 2020 war in Europa zwar das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichungen, aber die Extremwerte des Sommers 2020 waren weniger extrem als 2019.

Jahr Abrufzahl von
Übersterblichkeit
2016 3.075
2017 6.192
2018 5.847
2019 2.789
2020
1–11
189.925

Der Begriff „Übersterblichkeit“ dürfte vor der COVID-19-Pandemie vielen Wikipedia-Lesern unbekannt gewesen sein. Diese Kennzahl wird vor allem dann zur Ermittlung von Opferzahlen einer Naturkatastrophe verwendet, wenn anderweitig keine genaueren Zahlen festgestellt werden können, so etwa bei der Hitzewelle in Europa 2003 oder bei Hurrikan Maria 2017. COVID-19 dominiert spätestens seit März 2020 weltweit die Übersterblichkeit, sodass diese Methode zur Ermittlung von Opferzahlen bei Naturkatastrophen einstweilen nicht aussagekräftig herangezogen werden kann.

Inwieweit COVID 19 und die damit verbundenen Einschränkungen das Editverhalten von Wikipedia-Benutzern beeinflußt – sowohl quantitativ als auch qualitativ – wird sicher noch zur Genüge untersucht werden. Der Verfasser dieser Zeilen hat bei sich ganz subjektiv eine Verlangsamung seiner Wikipedia-Aktivität festgestellt. Anderen mag es genauso gehen, wieder andere beobachten bei sich vielleicht das Gegenteil. Allen gemeinsam ist wohl der Wunsch, diesen Mist hinter sich zu lassen. In diesem Sinne, bleibt gesund und auf Wiedersehen 2021. MaB 31.12.

Sockenspielereien

Kommentar: Und wieder ist einer aufgeflogen. Das ist nun der wievielte Fall? Warum ist das so? Ist es die Eitelkeit? Ist es der Glaube, die eigene Meinung sei so wichtig, dass man auch das Recht hat, die Regeln zu brechen? Was auch immer es ist, ich glaube, es ist auch so, dass wir als Projekt es solchen Leuten zu leicht machen. Sockenspielerei wird von noch zu vielen als Kavaliersdelikt angesehen. Oder dann schöngeredet, wenn es nur die richtige Person ist, die Socken spielt. Und dann werden immer wieder Ausreden gesucht und gefunden: „… hätte ja alles nicht so weit kommen müssen, hätte man das arme Sockenspieler-Opfer doch nur besser behandelt“. Im Dienste der passenden Moral ist von noch zu vielen hier akzeptiert, dass halt die ein oder andere Socke vorgehalten wird.

Ich halte Socken für eine echte Pest (und möchte sie ausdrücklich von Zweitaccounts unterschieden wissen, die etwa aus nachvollziehbaren Gründen genutzt werden, etwa am Arbeitsplatz oder in bestimmten Themenfeldern, wo man nicht mit dem Klarnamensaccount auftreten will oder kann - aber hier werden diese Konten im Allgemeinen auch streng getrennt und nie doppelt in Diskussionen eingesetzt, zu Abstimmungen verwendet etc., und auch von deklarierten Zweitkonten). Sie sorgen für ein ständig vorhandenes latentes Mißtrauen und untergraben die Projektmoral. Sockenspielereien müssten immer und zwingend, verbindlich, zu einer indefiniten Sperre für alle beteiligten Accounts, alle anderen Accounts dieser Person und alle Nachfolgeaccounts führen. Egal wie groß die Verdienste sind. Egal, ob man sich für einen „Kritiker“ hält.

Der oben angesprochene Fall hat mal wieder dazu geführt, dass eine Adminkandidatur nachträglich verändert werden musste. Ich will gar nicht darüber nachdenken, wieviele Socken dort noch abgestimmt haben. Und es ist ja nun auch nicht das erste Mal, dass Wahlen manipuliert wurden, bis hin zu anderen Wahlausgängen. Wikipedia ist keine Demokratie. Aber die demokratischen Elemente, die wir haben, sollten nicht durch den Egoismus von Sockenspielern ad absurdum geführt werden. Wer so etwas in der „echten Welt“ tut, ist kriminell.

Ganz ehrlich: ich bin es so leid. Sockenspieler sollten in diesem Projekt immer und für immer ausgeschlossen werden. Es gibt keine Rechtfertigung, es gibt keine Entschuldigung für solchen Betrug.MC 27.12.

Wenn’s fließet und schwappet, oft naß es ist

Im Mittelpunkt dieses Artikels steht eine Statistik zu den Artikeln über Überschwemmungen in der deutschsprachigen Wikipedia. Dieser Beitrag ist gewissermaßen die Replik auf die im November im Kurier rezensierte Studie zur Schieflage bei der Abdeckung von Überschwemmungen in der englischsprachigen Wikipedia. In einem normalen Jahr wäre dies wahrscheinlich ein WikiCon-Vortrag geworden, der die Situation in unserer Sprachversion beleuchtet. Aber dieses Jahr ist kein normales Jahr, und die deutschsprachige Wikipedia kennt onwiki kein anderes Forum für derartige Betrachtungen als den Kurier. Dies möge der werte Leser bei seinen allfälligen Mißfallensbekundigungen berücksichtigen.

Die nachfolgende Statistik ist insofern quick’n’dirty weil sie nur auf einer Auswertung der Kategorien beruht und so zwangsläufig Überschwemmungen übergeht, die nur im Rahmen von Ortsartikeln oder in Wirbelsturmartikeln erwähnt werden. Deswegen sind die nachfolgenden Zahlen nur bedingt vergleichbar mit denen in der Studie.

Hurrikan als Auslöser – dennoch unterschiedliche Ursachen
Hurrikan Katrina: multiple Dammbrüche
Hurrikan Dorian: Sturmflut
Hurrikan Harvey: mehrtägiger Starkregen

Zum Zeitpunkt 14. Dezember 2020 präsentierte sich die Kategorie:Hochwasserereignis wenig stringent. Sie hat drei Unterkategorien, von denen die beiden Kategorien für Stauanlagenunfälle bzw. Tsunamis hier nicht von Interesse sind. Von den 73 direkt eingetragenen Artikeln sind zwei als Hauptartikel inhaltsdefinierend, und zwei weitere sind Listen von Hochwasserereignissen; dazu kommen drei nur inhaltlich verwandete Artikel (Windstau (Hydrologie), Dammwache und Arkstorm), die in die Kategorie gar nicht gehören. Zwei kategorisierte Weiterleitungen leiten auf Artikel weiter, in denen Hochwasserereignisse Nebenthema im Artikel sind, z.B. Starzelhochwasser 2008 leitet auf Starzel (Neckar)#Starzelhochwasser 2008.

Wäre das hier Dalli Dalli, so würde Brigitte Xander noch abziehen: Altai-Flut, Bonneville-Flut und Missoula-Fluten, alle im Zusammenhang mit der letzten Eiszeit, desweiteren Atraḫasis-Epos, Nimuš und Sintflut als Geschehnisse aus dem Reich der Sagen und Legenden, gleichwohl nicht ausgeschlossen werden kann, daß ein reales historisches Ereignis den Kern der Dichtung bildet. Abzuziehen wäre wohl auch Clermont (Queensland), weil in diesem Ortsartikel eine konkrete Überflutung des Ortes (nämlich 1915) in nur einem Satz Erwähnung findet. Und Lac de Saint-Laurent als Vertreter einer katastrophalen Überflutung nach dem Brechen eines Bergsturz-Stausees. Außerdem auch Zwin als vermutlich 1134 infolge einer Sturmflut entstandener Flußarm und Mount-Polley-Dammbruch als falsch eingetragener Stauanlagenunfall. Abziehen sollte man auch Überschwemmungen am Bristolkanal 1607, weil es sich dabei wohl eher um einen Tsunami und nicht um eine Sturmflut gehandelt hat. Das ergibt dann 127.550 Schilling, pardon, 52 Artikel.

Hinzu kommen etwa genausoviele Artikel in den Unterkategorien nach Flußsystem, wobei hier einige Übersichtsartikel wie Hochwasser in Minden und Irrläufer wie Hochwasserschutz in Dresden abzuziehen wären. Alles in allem dürften wir per 14. Dezember 2020 etwa 95 dedizierte Hochwasserartikel haben, deren Lemma man in folgende Typen gruppieren kann:

  1. Lemma beinhaltet Fluß/Flußgebiet und Hochwasser oder Flut (z.B. Oderhochwasser 2010)
  2. Lemma beinhaltet Region und Hochwasser, Überschwemmung oder Flut (z.B. Hochwasser in Mitteleuropa 2009)
  3. Lemma beinhaltet Region/Land und Unwetter (z.B. Unwetter im Alpen-Adria-Raum im Herbst 2018)
  4. Lemma hat den Namen eines Sturms (z.B. Medicane Numa, Hurrikan Katrina)
  5. Lemma beinhaltet den Heiligen des betr. Datums (z.B. Magdalenenhochwasser 1480) oder kirchlichen Feiertags (z.B. Fronleichnamsflut)
  6. Sonderformen wie Große Flut von 1862
  7. atypische Lemmatisierungen wie Winter 1783/84

Die ersten beiden Typen sind in der Regel einer Flußsystem-Unterkategorie zugewiesen, die übrigen im allgemeinen nicht.

Dieses Terra/MODIS-Satellitenbild der NASA zeigt die Einströmung braunen Flutwassers ins Ligurische Meer.

Am Alpenhochwasser 2020 wird deutlich, warum eine Sortierung nach Flußsystem nicht generell sinnvoll ist. Die betroffenen Gebiete entwässern nämlich über Rhein, Rhone, Vésubie, Pò und Inn/Donau in Nordsee, Löwengolf, Ligurisches Meer, Adriatisches Meer und Schwarzes Meer, hinzu kommen mehrere Küstenflusse in den Seealpen. Aus Gründen der Arbeitsökonomik müssen hier Überschwemmungen durch tropische Wirbelstürme unberücksichtigt bleiben, gleichwohl einige bekannte Hurrikane der letzten Jahre umfassende und gleichzeitig unterschiedliche Überschwemmungen ausgelöst haben, siehe obige Abbildungen.

Im Vergleichszeitraum zur EN:WP-Studie (2016 bis 2019) hat unsere Sprachversion folgende Überschwemmungsartikel:

Räumlich gegliedert betreffen diese

  • nur Deutschland (11 %)
  • DACH in Europa und/oder Europa (55 %)
  • Afrika (22 %)
  • Asien (11 %)

Was sagen uns diese Zahlen? Zuallererst, soweit erinnert sich der Verfasser dieser Zeilen an seine Statistik-Vorlesungen im Grundstudium, ist die Stichprobe zu klein, um konkrete Aussagen und Vergleiche machen zu können, abgesehen vielleicht von der Feststellung, daß diese Zahlen dem Fazit von Lorini/Rando/Saez-Trumper/Castillo für die englischsprachige Wikipedia diametral entgegen stehen. Daran ändert sich nur wenig, wenn man den Untersuchungszeitraum ausweitet. Eine Zeitreihe ergibt folgende Artikelzahlen für die angegebenen Jahre (Abtippfehler vorbehalten):

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
0 2 1 0 2 2 2 2 6 3 5 1 4 3 1 1 4 3 1 4

Auffallend ist, daß diese Verteilung nicht der Entwicklung der schreibenden Benutzerzahlen entspricht. Offensichtlich ist dieses Artikelthema entgegen anderslautender Beteuerungen doch nicht das Interessensgebiet der Horden von Newstickerautoren, die angeblich unsere Enzyklopädie verunstalten. Eine von mir nur kursorisch vorgenommene räumliche Gliederung der Artikel ergibt ein völliges Fehlen von Artikeln zu Überschwemmungen in der Volksrepublik China und eine nur geringe Zahl von Artikeln zu Überschwemmungsereignissen in Nordamerika. Die interessierte Benutzerschaft dürfte jedenfalls anders fokussiert sein, als die eher internationale Benutzerschaft der englischsprachigen Wikipedia. Eine genauere Erforschung dürfte weitreichende synoptische Analysen zumindest der zehn oder zwölf größten Wikipediasprachversionen erfordern, ohne die notorischen Botpedien und vielleicht auch ohne Berücksichtigung der katalanischen Sprachversion, die sich etwa bei afrikanischen Themen an anderer Stelle als wenig brauchbar gezeigt hat.MaB 16.12.

Ein Streifzug durch die Wikipedia Library

Ist jedem schon die Wikipedia Library bekannt? Nein? Dann wird es höchste Zeit, denn dahinter verbirgt sich ein kostenloser Zugang für Wikipedianer zu umfangreicher, hochwertiger Wissensliteratur. Alles was man tun muss, um diesen Zugang zu erhalten, ist ein einziger Klick, der die Zugangsberechtigung prüft: 500 Bearbeitungen insgesamt, die letzten 6 Monate aktiv gewesen sein, 10 Bearbeitungen im letzten Monat, keine aktiven Sperren und schon kann es los gehen.

Was erwartet hier einen? Ohne weitere Bewerbung erhält man auf Anhieb Zugang zu aktuell 25 Partnern aus dem überwiegend englischsprachigen Raum mit klangvollen Namen wie Annual Reviews, JSTOR oder Oxford Reference. Für jeden dürfte etwas dabei sein. Ganz besonders interessieren mich hier die Biographien und wissenschaftlichen Lexika. Nehmen wir z.B. das Oxford Dictionary of National Biography mit derzeit über 60.000 Biographien. Über die äußerst praktische Oberfläche lässt sich nach Geschlecht, Lebensdaten, Beruf und Religion filtern, wir können uns die zuletzt verstorbenen Personen ansehen und finden dort z.B. eine vorzügliche Biographie zu dem 2016 verstorbenen Sänger George Michael (mit ausbaufähigem Wikipedia-Artikel). Ähnlich aufgebaut und aktuell ist die American National Biography, mit jedoch erst 19.000 Biographien.

Für Kunst- und Musikliebhaber dürften Oxford Music Online und Oxford Art Online von Interesse sein. Letzteres Sammelwerk beinhaltet über 200.000 von Fachautoren geschriebene und aktualisierte Einträge. Auch hier kann man sich seinen Lieblingsbereich auswählen, wie wäre es z.B. mit afrikanischer, präkolumbischer oder Film- und Videokunst?

Von etwas anderer Art, aber nicht weniger interessant ist Oxford Bibliographies. Für die verschiedensten Fachbereiche erhält man zu ausgewählten Themen einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand, quasi ein Wegweiser durch den Literaturdschungel. Welche Fragen werden aktuell diskutiert, wer hat zu welchen Details einer Biographie etwas geschrieben oder welche literarischen Werke analysiert? Allein zum afrikanischen Schriftsteller Chinua Achebe habe ich eine Unmenge an bibliographischen Informationen gefunden, die den Wikipedia-Artikel dazu wahrscheinlich sprengen würden.

Doch kommen wir nun zu Oxford Reference Online, für mich das Herzstück der Zugänge. Hier finden wir nochmals über 400 frei zugängliche Lexika und Enzyklopädien bzw. über 1 Million Einträge. Für mich besonders interessant ist die Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East und die Oxford Encyclopedia of Ancient Egypt, aber natürlich dürfte auch jeder andere geisteswissenschaftliche Bereich auf seine Kosten kommen, mitunter treffen wir hier auch die Oxford Encyclopedia of Maritime History, die Oxford International Encyclopedia of Peace oder die Oxford Encyclopedia of Children's Literature.

Und das ist nur ein Teil der Schätze, die anderen Zugänge, mitunter auch mit vielen wissenschaftlichen Zeitschriften und Artikeln, dürften nicht weniger wertvoll sein. Bleibt noch die Hoffnung, dass noch weitere und vor allem deutschsprachige Partner hinzukommen, aber meine Bedürfnisse für die nächsten paar Jahre (oder gar Jahrzehnte) dürften ausreichend gedeckt sein. S20, 03.12.

WP:VM (offline)

Ich mag Kunst im öffentlichen Raum, vor allem Brunnen, Bronzeplastiken und Skulpturen, die Alltagsszenen niedlich und detailreich darstellen - Kinder, Tiere, Märchen aber auch Mahnmale.

Spektakuläre Kunstraube wie der Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden oder der Maple-Leaf-Diebstahl im Berliner Bode-Museum haben ein großes mediales Echo und werden wahrgenommen. Doch auch die kleinen und weniger bekannten Kunstwerke im öffentlichen Raum sind Diebstahl und Vandalismus ausgesetzt. Im August habe ich die Bronzeplastik einer Turnerin vor einer Sporthalle fotografiert. Ich gestehe, ich habe auch ihren Po fotografiert, doch darum geht es jetzt nicht. Gestern wurde ich von einem anderen Autoren auf der Category-Diskussion informiert, dass die Plastik Anfang November gestohlen und zerstört wurde. Der Dieb wurde zwar mit Teilen der Plastik gefasst, als er sie bei einem Schrotthändler abgeben wollte. Das Kunstwerk ist aber zerstört und der Kopf fehlt. Virtuell ist sie gerettet, aufgrund meiner mäßigen Handyfotos unter freier Lizenz. So wie der Turnerin ergeht es immer wieder Kunstwerken, sie werden wegen des Materialwerts gestohlen, einfach so zerstört oder mit Farbe vandaliert.

Viele der Kunstwerke wollte ich noch einmal fotografieren, sie besser in Szene setzen und Details aufnehmen, da sich meine Fotofähigkeiten verbessert haben. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dachte ich. Doch Metalldiebe und Vandalen machten mir einen Strich durch die Rechnung.

Ich hoffe, dass ich diesen Artikel ruhig und unaufgeregt geschrieben habe, obwohl mich das Thema sehr bewegt. Ich möchte damit eine Bitte an euch richten: Macht Fotos von Kunstwerken im öffentlichen Raum! Schaut sie an und erfreut euch daran aber haltet sie digital fest! Z t, 01.12.

In eigener Sache

Liebe Community: ich möchte euch heute persönlich informieren, dass ich entschieden habe, meinen bis Januar 2022 laufenden Vertrag bei Wikimedia Deutschland nicht zu verlängern. Nach neun Jahren bei Wikimedia habe ich nach gründlichem in-mich-hineinhorchen gespürt, dass es Zeit für etwas Neues ist. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich möchte hier noch keine großen Abschiedsworte verlieren: Mit dem Präsidium werde ich in den nächsten Monaten die Suche einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers organisieren und für eine gute Übergabe sorgen. Bis dahin werde ich weiter voll als Vorstand von WMDE arbeiten und auch mit euch. Mehr Informationen und eine Stellenanzeige für die Nachfolgesuche werden heute im Laufe des Tages im WMDE-Blog veröffentlicht. Für die Koordination der Suche hat das Präsidium einen Vorstandsausschuss gegründet, dem u.a. Gnom und Lyzzy angehören. Wir geben hier ein Update, sobald der Blogbeitrag öffentlich ist. Ich freue mich auf die verbleibende Zeit mit euch. Bleibt gesund. AT (WMDE), 26.1.

WikiCon 2021

WikiCon
WikiCon

Eine WikiCon in Pandemiezeiten? „Kein Problem“, dachte sich eine kleine Gruppe Engagierter, traf sich zum virtuellen Sonntagshappening und diskutierte Möglichkeiten, wie eine WikiCon im Herbst 2021 durchgeführt werden kann, am liebsten offline, gerne auch hybrid oder aber im Zweifelsfall vollständig online. Welche Probleme bringt eine solche hybride WikiCon mit sich und welche Chancen liegen in einer derartigen Veranstaltung? Wir haben erste Aufgaben gesichtet und verteilt und den Zeitplan für ambitioniert, aber machbar befunden. Wir suchen aber auch noch weitere Freiwillige, die uns bei der Orga unterstützen wollen, insbesondere bei der Koordination der Helfer*innen vor Ort und der Umsetzung und Moderation von online-Sessions wünschen wir uns weitere Menschen, die im Lauf des nächsten halben Jahres bzw. auf der WikiCon im September selbst kleine oder größere Aufgaben übernehmen und so das Orgateam ergänzen können. Meldet Euch, wenn Ihr mitmachen wollt! H. 24.1.

WikiProjekt Bildbeschreibung

Du möchtest Wikipedia für Menschen mit Sehbehinderung verbessern, speziell Bilder im Kontext der Artikel beschreiben oder an der Umsetzung mitwirken? Bitte finde ein neues WikiProjekt und teile deine Gedanken/Kritiken/Wünsche mit! con 22.1.

Statutenänderung WMF – Größer, diverser

Im Oktober hat das Board der Wikimedia Foundation auf Meta seine Vorschläge zu bevorstehenden Änderungen seiner Bylaws (=Statuten) vorgestellt. Im Zentrum stand dabei die Frage nach einer Vergrößerung des Boards, um die anfallende Arbeit besser aufteilen zu können und mehr Diversität zu ermöglichen.

Beim damit einhergehenden Call for Feedback hat das Board auch um Rückmeldungen zu den Vorschlägen gebeten. Diese sind eingeflossen in den heute veröffentlichten Beschluss, den ihr hier im Original und hier in deutscher Übersetzung finden könnt. Eine wichtige Ergänzung war eine Regelung, die gesicherte Mehrheitsverhältnisse zugunsten der Community-Sitze betrifft, aber auch einige zweifelhaft wirkende Begriffe wurden präziser gefasst.

Offen ist nun die Frage, wie der zukünftige Prozess zur Auswahl der Boardmitglieder aus der Community gestaltet wird. Dazu wird das Board am 1. Februar Vorschläge unterbreiten, die in einem weiteren Call for Feedback gemeinsam erörtert werden sollen. Damit die Wortmeldungen das Board adäquat erreichen, ist bei der WMF ein eigenes Team eingerichtet worden. Als dessen Ansprechpartner dort (auch) für die deutschsprachige Community freut sich fürderhin wirken zu können: DB (WMF), 21.01.

Die AdminCon ruft!

Liebe Admins und alle an der AdminCon Interessierten: Am 20. und 21. Februar (Sa–So) soll die AdminCon 2021 in digitaler Form stattfinden. Pandemiebedingt musste das Real-Life-Treffen in Bremen abgesagt werden, weshalb nun zusammen mit WMDE eine Online-Konferenz geplant wurde und die Veranstaltung nicht komplett abgesagt werden musste. Es wird eine externe Moderation geben, die auch für die technische Durchführung zuständig ist. Was nun noch fehlt, sind weitere Themen und Vorträge, die sich dazu eignen, digital vom eigenen Wohnzimmer (meinetwegen auch einem anderen Raum) durchgeführt zu werden. Wer Interesse hat, trägt sich mit dem Thema bitte auf Wikipedia:AdminConvention 2021/Themen ein. Möglich sind natürlich auch Diskussionsrunden und am Samstagabend ein lockeres Programm (Quiz, Spielchen). X3, 21.1.

Eine Wikipedia weniger

Das dürfte wohl schon jetzt das Fake des Jahres 2021 sein: Eine ganze Wikipedia-Sprachversion in einer Sprache, die es nicht gibt! Es hat sich nämlich herausgestellt, dass die nordlurische Wikipedia (lrc.wikipedia.org) nicht wirklich auf Nordlurisch, sondern in einer Kunstsprache verfasst wurde, die die Erfindung eines einzelnen Benutzers ist. Dieser versuchte damit, ein «reines» Nordlurisch zu konstruieren, das ohne persische und arabische Lehnwörter auskommt. Das Sprachkomitee von Wikimedia kam in seiner Auswertung eines Antrags auf Schliessung des Projekts zum Schluss, dass das Ergebnis eine unverständliche Mischung aus (nördlichem) Luri, Leki und Kurdisch sei. Das Projekt wurde daher am 14. Januar geschlossen und seine Inhalte wurden gelöscht. Benutzer, die daran interessiert sind, nordlurische Inhalte zu verfassen, die für Sprecher des Nordlurischen verständlich sind, wurden auf den Incubator verwiesen. – Erst vor wenigen Monaten wurde hier darüber berichtet, dass die halbe schottische Wikipedia nicht auf Schottisch war – aber offenbar geht es immer noch schlimmer. Es stellt sich die Frage, wie viele Erfindungen und sonstiger Unsinn sich in kleinen Wikipedia-Sprachversionen, denen es an einer kritischen Benutzer-Masse und einem wirksamen «Tausend-Augen-Prinzip» fehlt, noch verbergen mögen … Gestumblindi, 17.1.

Wikimedia 2030 und was daraus wird

Die globalen Gespräche zur Umsetzung der Strategie Wikimedia 2030 beginnen jetzt

Die globalen Gespräche beginnen in den nächsten Wochen mit der konkreten Frage zur Umsetzung der acht priorisierten Initiativen. Die erste Reihe findet bereits am 23. und 24. Januar zum Thema globaler Interimsrat (Anmeldung) statt. Der Rat wird kein Parlament, sondern ein Funktionsgremium. Trotzdem können aus Sicht der Community die Fragen nach Wahl oder Auswahl und Balance zwischen Funktionalität und Repräsentation entscheidend sein. Danach folgen eine ganze Reihe weiterer Gespräche, unter anderem zu regionalen und thematischen Knotenpunkten, inhaltlichen Lücken und ökologischer Nachhaltigkeit. All diese Diskussionen können von der Teilnahme von Communitymitgliedern nur profitieren – sei es durch Teilnahme und inhaltliche Bereicherung, durch Teilen von Erfahrungen oder durch den Wunsch am Vorantreiben und aktiven Umsetzen in einer weltumspannenden Gruppe. Was aus den Wünschen wird und wie die Initiativen konkret umgesetzt werden, ist noch offen und liegt auch an denjenigen, die dabei mitmachen wollen. Die Gespräche dauern zwischen ein und vier Stunden und finden auf Zoom statt. CJ (WMDE), 17.01.

Entscheidung fix: Wikipedia Foundation gewinnt!

Und zwar die Wahl zum Unwort des Jahres 2020. Ob sich dieser Name auch als neue Bezeichnung der momentan als Wikimedia Foundation firmierenden Stiftung durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

Bei der schon neunten Unwort-Wahl in der Geschichte der deutschsprachigen Wikipedia votierten 32,3 % der Teilnehmenden für den letztlich siegreichen Vorschlag, gefolgt von langjähriger, verdienter Mitarbeiter (16,9 %) und Weißer Alter Mann (15,4 %). Einmal mehr reflektiert sich in dem Ergebnis, wo es im Vorjahr ausufernde Meta-Diskussionen gegeben hat. Die Wikipedia Foundation ist somit gewissermaßen Nachfolgerin der geschlechtergerechten Sprache, ihr Nachfolger wird in knapp einem Jahr feststehen. Dann weiß man vielleicht auch schon, wie „unsere“ Foundation in Zukunft heißen wird. m77, 16.01.

Die Welt vor 20 Jahren

Allein schon die allseits bekannte erste Version des Artikels über die Nordsee vom 17. Mai 2001 läßt heute jeden hartgesottenen Wikipedianer erschauern. Man will ja gar nicht daran denken, wie andere Wikipediaartikel aus der Gründerzeit ausgesehen haben. Überraschend, dass Länderartikel erst später erschienen. Norwegens erster Artikel vom 23. Januar 2002... Naja, heuer ein Fall für die Löschhölle. Eine Weiterentwicklung in der Qualität vermeint man dann in der ersten Version Osttimors vom 2. Oktober 2002 erkennen zu können. Wow! Fließtext! Wie hätte es aber ausgesehen, wenn schon damals die Leute etwa so geschrieben hätten, wie heute. Was war der Stand der Dinge in diesen Ländern, in dem Jahr als die Wikipedia aus dem Ei schlüpfte? Nun, in der Redaktion Kleine Länder haben wir uns diese Frage gestellt. So entstanden zwei nostalgische Artikel im BNR über Norwegen 2001 und Osttimor 2001. Ein kleiner Blick in die Vergangenheit. Kleiner Spoiler: Osttimor ist jünger als die Wikipedia. JPF, 15.01.

FemNetz 2021

Wir laden ein zum online durchgeführten, D-A-CH-weiten Netzwerk- und Fachtreffen zu feministischen Anliegen in Wikipedia – FemNetz 2021 – vom 29. bis 31. Januar 2021. Das Treffen soll den Austausch, die Vernetzung sowie die gegenseitige Unterstützung aktiver Frauen*-Gruppen und Einzelpersonen in der deutschsprachigen Wikipedia fördern. Ziel ist es, dass sich Frauen* gegenseitig in ihren Anliegen stärken und voneinander lernen. In Vorträgen, Diskussionen und Arbeitsgruppen werden gemeinsame Projekte entwickelt, Fragen zum Gender Gap auf Wikipedia erörtert und Netzwerkstrukturen aufgebaut. Das Treffen findet auf Zoom statt und ist kostenlos. Zur Teilnahme bitte rechtzeitig anmelden wie auf der Projektseite erläutert. Med, 6.1.

Redaktionstreffen der Kleinen Länder

Osttimor, Grönland, Gambia, ... . Viele kleine Länder blühen bei Wikipedia durch Einzelkämpfer auf. Um sich besser austauschen zu können, plant die Redaktion Kleine Länder ein Online-Redaktionstreffen. Dabei möchten wir gerne offen sein und deswegen auch Leute dabeihaben, die bisher noch kein Land betreuen, sich das aber gut vorstellen können.

Diese kleine Karibikinsel mit den schönen Palmen? Vielleicht doch mehr (schönes) zu berichten als Krieg und Hungersnot über dieses Land in Afrika? Und was zeichnet nochmal faszinierendes diesen asiatischen Bergstaat aus? Mal drüber nachgedacht?

Aber wie kümmert man sich um ein ganzes Land bei Wikipedia? Wenn du diese Frage geklärt haben wolltest oder aber auch schon ein alter Redaktionshase bist, dann schalt dich dazu! Kenny, 4.1.

Einfacher Unterstützung bei Wikimedia Deutschland anfragen

Förderangebote von Wikimedia Deutschland
Förderangebote von Wikimedia Deutschland

Du benötigst Zugang zu Fachliteratur, möchtest eine Projekt-E-Mailadresse bzw. Wikipedia-Visitenkarten erhalten oder die Übernahme von Gebühren, die im Rahmen einer Behördenanfrage entstehen, erstattet bekommen? – Die Freiwilligenförderung von Wikimedia Deutschland ist genau dafür dein richtiger Anlaufpunkt.

Seit vielen Jahren unterstützt Wikimedia Deutschland, wie auch die Chapter Wikimedia Österreich und Wikimedia CH, die Aktiven der Wikimedia-Projekten bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Um die Förderangebote noch einfacher nutzbar zu machen, hat Wikimedia Deutschland mit dem Portal foerderung.wikimedia.de nun eine neue Möglichkeit geschaffen, Unterstützung anzufragen. Das neue Portal dient der einfachen Anfrage von Unterstützungen im Rahmen der verschiedenen Förderangebote. Es wurde von Wikimedia Deutschland selbst entwickelt, der Sourcecode ist öffentlich einsehbar. – Alle Informationen zur Förderung gibt es natürlich weiterhin auf der Projektseite Wikipedia:Förderung.

Für alle Fragen sowie die weiteren Förderangebote Projektplanungen, Reisekostenerstattungen, Ehrenamtsbescheinigungen sowie Akkreditierungen und Redaktionsbestätigungen steht das Team Ideenförderung auch weiterhin gern unter community@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de zur Verfügung. sandro (wmde), 04.01.

Das Wikipedia-Versprechen

Ein Hinweis: Seit heute ist in der Mediathek von ARTE der etwa 50-minütige Dokumentarfilm Das Wikipedia-Versprechen – 20 Jahre Wissen für alle? verfügbar – ausgestrahlt wird er am Dienstag, 5. Januar, um 23:50 Uhr. Als Beteiligter im Film (mit erschreckend viel Redezeit) kann ich ihn natürlich nur bedingt neutral bewerten, ich finde ihn allerdings sehr gelungen und ausgewogen. Das Team hat das Thema Wikipedia in meinen Augen sehr gut erfasst und sensibel für aktuelle Fragestellungen aufbereitet.

Überzeugt euch am besten selber vom Ergebnis … AR, 3.1.

Verlockung

Fühlen Sie sich auch so eingesperrt? Gehen Ihnen die Weihnachtskekse auf den Keks? Möchten Sie diese Zeiten am liebsten totschlagen? Da habe ich etwas für Sie. Dafür gibt es jetzt dieses Mittel: Artikelmarathon! Der Artikelmarathon aus dem Hause Wikipedia. Die heilsame Wirkung des Artikelschreibens gemischt mit der motivierenden Kraft eines Wettbewerbs. Seit vielen Generationen greifen überzeugte Anwender zu dieser Therapie und kurieren Langeweile und Antriebslosigkeit. Und die 25. Ausgabe ist besonders wirkungsvoll: Solange die klaustrophobischen Zustände andauern, kann sie beliebig oft angewandt werden. Can I lock you out? Kann ich Sie herauslocken aus dem Heimbüro ins pralle Wikileben? Schauen Sie vorbei, greifen Sie zu, solange der Vorrat reicht. Bekannte Risiken und Nebenwirkungen: Sie schlagen Ihre Konkurrenten oder Gegner. HvW, 2.1.

Im Zeichen der Drei (mal Zwei) – Rennen um den letzten und ersten Artikel des Jahres

Um kurz vor Mitternacht den letzten Wikipedia-Artikel im Jahr 2020 bläuen und entspannt anstoßen? Oder 2021 mit dem ersten Artikel begrüßen und verspätet zum Glas greifen? Jeweils drei Autoren wetteiferten dieses Jahr um diese Titel (trotz oder gerade wegen Kontaktbeschränkung und ausgefallenem Silvesterfeuerwerk?). Als letzte Artikel des zurückliegenden Jahres wurde um 23:59 Uhr „Hedwig Drabik“ von Geolina163 erstellt. Obwohl uns auf der betreffenden Benutzerseite eine schwarze Katze mit einem „Pause...“ in ebenso tief schwarzen Lettern begrüßt, bewahrheitete sich der gesetzte Vermerk in der Zusammenfassungszeile zum Artikel für die Architektin und Denkmalpflegerin. Willkommen zurück! Ebenfalls kurz zuvor waren um 23:59 „Friedrich Jahn (Orgelbauer)“ (PaulT) und „Rolf Kutschera (Zeichner)“ (N.-K. Seele, gegenwärtig noch ein QS-Fall) in den Artikelnamensraum entlassen worden.

Das Rennen um den ersten Artikel im neuen Jahr (und das definitiv originellste Lemma!) entschied Gripweed mit „African Kung-Fu Nazis“ für sich. Um exakt 0:00 Uhr ging der Filmartikel online. Knapp dahinter landete Armin P. mit gleich zwei Artikeln zu Hochschullehrern („Nina Gallion“, „Dirk Heirbaut“). Ob das Jahr 2021 ebenso erfolgreich für Frauen wird und das Kino bzw. die Kultur wieder Fuß fassen kann? Wir hoffen es einfach mal! Ein frohes neues Jahr und bleibt gesund! Csr, 1.1.

Fünfjahreshoch bei den ausgezeichneten Artikeln

An dieser Stelle ein Dank an alle Autoren, Bewerter und Auswerter, die auf den Kanadidaturseiten ein Fünfjahreshoch an ausgezeichneten Artikeln hervorbrachten. Die Statistik zeigt einen zarten kontinuierlichen Aufwärtstrend, zwar jenseits der Zahlen aus den Anfangszeiten, aber doch deutlich über einstigen Tiefstständen. Ein für mich positives Signal aus 2020, dass der Reiz an qualitativ hochwertigen Artikeln und Listen nicht verlorengegangen scheint.

Eine weitere Statistik offenbarte mir den überraschend großen Beitrag des Schreibwettbewerbes, der über die Jahre alleine 20 % aller exzellenten Artikel hervorbrachte und auch hier ein Dank an alle Organisatoren und Juroren sowie natürlich an die Autoren. Ein gesundes neues Jahr wünscht Krib, 1.1.

(Kein) Entwurf der Movement Charter

Chris Keating (The Land) hat auf verschiedenen Kanälen wie der Wikimedia-Mailingsliste seinen Input zur Charta der Bewegung (Movement Charter) beworben und bittet um Rückmeldungen aus der Bewegung (deutsche Übersetzung). Die Charta, insbesondere die Rechte von Wikipedia-, Commons- und Wikidatafreiwilligen war Thema bei der Umfrage zur Priorisierung und Chris ist als ehemaliger Vorsitzender von Wikimedia UK und Mitglied der Arbeitsgruppe „Roles & Responsibilities“ (Rollen und Verantwortlichkeiten) im Strategieprozess sicher kein Leichtgewicht, daher könnte sein Entwurf bei der Erarbeitung der Charta eine Rolle spielen. Es dürfte daher sinnvoll sein, sich frühzeitig zu beteiligen. CJ (WMDE), 31.12.

Bebilderung dank Heinrich-Böll-Stiftung

Durch Zufall stieß ich auf den Flickr-Fotostream der Heinrich-Böll-Stiftung. Ich war positiv überrascht, dass die meisten Fotos dort mit einer für uns passenden Lizenz veröffentlicht werden. So konnte ich in den letzten Tagen diverse unserer Personen-Artikel erst- oder neubebildern. Da die Politikerartikel in der Regel schon mit guten Fotos versehen waren (eine Ausnahme bildete Sybille Volkholz), traf meine Aktion stattdessen Artikel zu Wissenschaftlern wie Harald Müller, Ingrid Hentschel und Jan Plamper, zu Journalisten wie Karl-Heinz Meier-Braun, Matthew Karnitschnig und Marvin Oppong, zu Schriftstellern wie Ghassan Zaqtan, Mira Magén und Dorit Rabinyan und zu Kulturschaffenden wie Frank Riede, Iris Böhm und Oliver Reese. Bei anderen, wie Hanna Gersmann und Christoph von Marschall, konnten unzureichende Bilder ausgetauscht werden. Manches Foto fand bei uns keinen passenden Artikel, konnte dafür aber anderssprachige Artikel bebildern, zum Beispiel den en-Artikel zu Rama Thiaw oder den fr-Artikel zu Dawid Danilo Bartelt. Wieder andere fanden bisher nur Wikidata-Einträge ohne Wikipedia-Artikel, z. B. Alina Polyakova und Henri Tiphagne. Im Fotostream der Heinrich-Böll-Stiftung gibt es aber nicht nur Fotos von Personen, sondern auch Fotos von Landschaften und Ereignissen (auch aus Übersee) sowie diverse Grafiken und Statistiken. Ein Blick kann also lohnenswert sein. Sollte jemand Bilder finden, die er gern auf Commons sehen würde, kann ich das Tool Flickr2Commons empfehlen, das ganz gute Dienste leistet. Auch das CropTool für die Erstellung von Bildausschnitten ist sehr hilfreich. Rr, 30.12.

Kleine Freude: Jimmy Wales im Interview über das Klexikon

Ob er als Kind auch eine Enzyklopädie hatte? Und welchen Unsinn sich Eltern ausdenken? Darüber sprach Wikipedia-Gründer Jimmy Wales mit dem Klexikon, dem Online-Lexikon für Kinder. Das Video ist auf Englisch mit deutschen Untertiteln. Z., 29.12.

Wärme und Freundlichkeit ohne Urheberrechtsschutz!

Da wir hier in der Wikipedia auch recht viel mit Urheberrechtsfragen zu tun haben, mögen die einen oder anderen doch erleichtert sein, aus dem Guardian zu erfahren, dass die Erben von Arthur Conan Doyle eine Klage gegen Netflix fallengelassen haben, in der sie argumentierten, dass die Darstellung der Figur des Sherlock Holmes im Film Enola Holmes ihre Rechte verletze, da er darin auch Freundlichkeit und menschliche Wärme zeige. Diese Eigenschaften seines Charakters habe Doyle nur in späteren Erzählungen beschrieben, die in den USA immer noch unter das Copyright fallen (in Europa sind die gesamten Werke von Doyle bereits gemeinfrei, da er vor über 70 Jahren gestorben ist). Netflix argumentierte dagegen, dass Emotionalität und Respekt selbst dann, wenn diese Eigenschaften spezifisch einem urheberrechtlich geschützten Werk eigen wären, nicht schutzfähige Ideen seien. „Das Urheberrecht ermöglicht kein Eigentum an generischen Konzepten wie Wärme, Freundlichkeit, Empathie oder Respekt“. Davon liessen sich nun offenbar auch Doyles Erben überzeugen. Und wir dürfen hier hoffentlich weiterhin auch freundlich sein, ohne dafür verklagt zu werden. ;-) Gestumblindi, 27.12.

Pakistan droht Wikipedia

Pakistan droht Google und Wikipedia wegen Sakrilegen
Nachdem Pakistan bereits im Frühjahr ein Gesetz verabschiedet hat, das Fake-News und Terrorismus unter Strafe stellt und von Kritikern als weiterer Schritt zur Zensur gewertet wird, ist am 25. Dezember von der Pakistan Telecommunication Authority ein Schreiben auf Twitter veröffentlicht worden, das es Google untersagt, „nicht authentische Ausgaben“ des Koran und Mohammed-Karikaturen bereitzustellen. Wikipedia wird untersagt, Mirza Masrur Ahmad, das Oberhaupt seiner religiösen Gemeinschaft, in Artikeln einen Muslim zu nennen. In Pakistan ist es dieser Minderheit bei Strafe verboten, sich als Muslime zu bezeichnen. Pakistan droht bei Nichtbeachtung mit weiteren Schritten nach dem Prevention of Electronic Crimes Act 2016 (#PECA) und den Regularien von 2020. CJ WMDE 27.12.

Von 15. Jänner bis 15. Januar

Runde Geburtstage von Berühmtheiten verursachen ratternde mediale Bilanzen über dekorierten Häuptern, denen die Spaßfrage zur Pflichtfrage wird. Der bevorstehende 20. Geburtstag der Wikipedia am 15. Jänner ist keine Ausnahme. Wie man da mit Würde und Freude wieder herauskommt, damit befasst sich das österreichische Festkomitee. Der Kalender mit Einfällen für den Konnex zur außerwikipedianischen Wirklichkeit auf 20.wikipedia.at (frisch!) füllt sich. Hier zu den Interna. Das WP20-Geburtstagswichteln wurde dadurch geadelt, dass es kurz vor einem Jänner-Januar-Edit-War stand. Demokratisch wichtiger ist die Tatsache, dass noch bis 15. J. dazu Gelegenheit ist, anderen Projektbeteiligten ein Geschenk zu machen und selbst etwas davon zu haben. Dabei auch einmal über ungewohnte Themenfelder zu schreiben kann eine wohlige Mischung aus Vorfreude und Panik bewirken, wie der Autor dieser Zeilen bestätigen kann. Die Prominenz, die manche Wikipedianerinnen und Wikipedianer innerhalb des Projekts genießen, spiegelt sich nur selten außerhalb wieder. In einer Porträt-Serie anlässlich des Jubiläumsjahrs werden diese Menschen nach und nach vor den Vorhang geholt. Vielleicht ist es auch innerhalb des Kollegiums interessant zu erfahren, für wie wichtig eine Poupou l’quourouce den persönlichen Austausch hält oder wie ein M2k~dewiki die Zukunft des Projekts sieht. Noch ein Wort zu den Partyvideokonferenzen. Es gibt am Abend des 15. mehrere und die österreichische, die des Digitalen Themenstammtischs, jene aus Frankfurt und Ostfriesland sind nur eine kleine Auswahl. Communitys in der ganzen Welt treffen sich in ihren virtuellen Räumen. Die österreichische, die italienische, die polnische, die serbische und wahrscheinlich noch ein paar mehr Partys werden ab 20 Uhr MEZ für 15 min kurzzeitig zusammengelegt zum Hallo- und Happy-Birthday-Sagen. Das ist nämlich wirklich die viel strapazierte Chance in der Pandemie, bevor wir dann 2022, January 15th, zum 21. Geburtstag wieder auf unseren realen Stammtischen bei Schnitzel oder Cevapcici sitzen. Dann allerdings auch wieder relativ unbehelligt von der Medienöffentlichkeit. RL (WMAT), 23.12.

Von Stummeln und Samen

Ein gerade begonnener, noch unfertiger Artikel wird hierzulande bekannterweise als „Stub“ beschimpft, also als „Stumpf“ oder „Stummel“. Ein äußerst toter Begriff, der kaum noch Hoffnung gibt. „Stub“ steht auch für „Abriss“ oder als Verb für „roden“, „to stub out“ meint mitunter das Ausdrücken einer Zigarette. Wie freundlicher mutet dagegen die Swahili-Wikipedia an, die diese Artikel treffender als Mbegu, also Samen bezeichnet. Denn sie müssen ja noch wachsen, benötigen eine besondere Pflege und können erst durch beharrliche Recherchearbeit gedeihen und ihre ganze Pracht entfalten. S20, 21. Dezember 2020

Das Jahr 2020, ausgepackt

Making of Unboxing Wikipedia Jahresrückblick 2020

Das Jahr 2020 neigt sich seinem – von vielen ersehnten – Ende zu und an vielen Stellen findet man nun die Rückblicke auf die letzten zwölf Monate. Ein Jahr geprägt von der COVID-19-Pandemie und gebeutelt von vielen anderen Krisen und Katastrophen – gibt es da noch Gutes zu berichten? In unserem kleinen youtube-Format Unboxing Wikipedia möchten wir das Jahr positiv abschliessen und zeigen, was 2020 in der Wikipedia passiert ist. Welche Aktionen und Projekte gab es, was waren die Initiativen des Jahres? Wir haben versucht, die Lichtblicke herauszupicken. Feiert mit uns und lasst euch überraschen, was 2020 so alles passiert ist – und lasst euch von unseren Gästen erzählen, was für sie 2020 die wichtigsten und schönsten Momente waren und was sie sich für 2021 wünschen. Neugierig gemacht? Hier geht's lang!

Wir wünschen euch allen ein paar ruhige Tage zum Jahresende, ein paar nette Feiertage und einen schönen Übergang nach 2021. Darauf einen Eierlikör, euer Unboxing-Team elya, Raymond und Achim, 21. Dezember 2020

1700 Jahre

werden es 2021 sein. Solange ist jüdische Kultur auf dem heutigen Gebiet Deutschlands nachweisbar. Eine Urkunde des römischen Kaisers Konstantin I. aus dem Jahr 321 soll dies dokumentieren. Holger Plickert von WMDE hatte die Idee, dass dieses hoffentlich nicht nur virtuell stattfindende Festjahr auch seine Würdigung in der Wikipedia finden sollte. Da Jubiläen Autor*innen immer die Chance bieten, auch an bisher unbemerktes oder neues Material für enzyklopädische Arbeit zu gelangen, haben sich einige interessierte Leute zusammengetan, um Artikel zu dem Thema entweder neu zu schreiben oder, besonders wichtig, Bestehendes zu verbessern. Der 2018 in Köln gegründete Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ setzt sich als Ziel, bundesweit Ausstellungen und Kulturevents zu organisieren und Schriften zur „Bedeutung der jüdischen Kultur und Geschichte für Deutschland und Europa“ herauszugeben. Das hört sich für die Wikipedia und ihre GLAM-Aktivitäten vielversprechend an. Ein erster Eindruck unserer Arbeit kann auf der Seite Wikipedia:GLAM/1700 Jahre gewonnen werden. Wir hoffen auf Interesse der Community und weitere Kolleg*innen, die entspannt mitmachen wollen. Sc, 17. Dezember 2020

Grüße zum Jahresende

Weihnachtsferien
Weihnachtsferien

Das Team Ideenförderung bei Wikimedia Deutschland bedankt sich auch nach diesem recht außergewöhnlichen Jahr wieder ganz herzlich bei der Community für das Engagement in den Wikimedia-Projekten und für die Zusammenarbeit. Das Team wünscht erholsame Feiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr und freut sich darauf, die Community auch 2021 bei ihrem Einsatz für Freies Wissen zu unterstützen.

Zwischen dem 21. Dezember 2020 und dem 4. Januar 2021 ist das Team Ideenförderung nur eingeschränkt erreichbar.

Technische Wünsche zu Geoinformationen gesucht

Der Schwerpunkt „Bessere Unterstützung von Geoinformationen“ wurde in der Umfrage „Technische Wünsche 2020“ zum Gewinner gewählt.

Das bedeutet, das Team Technische Wünsche von Wikimedia Deutschland wird sich zwei Jahre mit diesem Themenfeld beschäftigen und verschiedene Probleme darin angehen. Als erster Schritt dafür läuft derzeit die Recherche nach Problemen und Bedarf. Dafür laden wir alle ein auf dieser Projektseite Probleme, Wünsche und Ideen zu sammeln, strukturieren, weiterentwickeln und diskutieren.

Um ein noch besseres Bild für die Probleme und Arbeitsweisen rund um das Thema Geoinformationen zu haben, suchen wir Freiwillige, welche sich für ein kurzes Interview bereit erklären. Wenn du Interesse hast, trag dich auf dieser Liste ein. M (WMDE), 16.12.

Über 3 Millionen mehrsprachige Motivangaben

Auf Commons arbeiten viele Helfer daran unser Medienarchiv besser nutzbar zu machen. Dazu gehört unbedingt auch die Angabe des Motives bei Bilddaten. Mit Commons:Strukturierte Daten hat man dafür auch eine Infrastruktur geschaffen, die auch die Mehrsprachigkeit unterstützt. Gerade erst wurde die Marke von 3.000.000 Motivangaben an Bilddaten überschritten. Wenn ich bei einem Bild unter dem Reiter "Strukturierte Daten" das deutsche Wort "Apfel" eingebe, dann kann dieses Bild auch bei einer Suche nach dem englischen "apple" oder polnischen "Jabłko" gefunden werden (Dank d:Q89 in Wikidata!). Jeder kann mithelfen Bilder mit Motivangaben zu versehen. Insgesamt warten noch 63.000.000 Dateien auf eine Motivangabe. Fangt am besten bei eurer Lieblingsort an (Beispiel: Bilder ohne Motiv in Dresden). Nutzt dazu gerne auch die Tools auf der Projektseite. Damit geht es flotter von der Hand. sk, 16.12.

Nachhaltigkeit, Fairness und Struktur

Die zweite Runde der globalen Gespräche über die Strategie Wikimedia 2030 wurde konkreter

KH32 und Conny haben einen englischsprachigen Lightning Talk zur Verbesserung des Alt-Textes für Blinde und Sehbehinderte eingereicht (Initiativen 2, 9, 10)
Der abschließende Bericht über die Gespräche vom 5. und 6. Dezember wird erst im Laufe der Woche fertiggestellt und nach Veröffentlichung übersetzt, aber es gibt bereits einiges an Ergebnissen zu teilen. Obwohl die Atmosphäre nicht wie erhofft direkt zu Ansätzen der Umsetzung führte, sondern häufig mehr oder minder darauf gewartet wird, dass die Wikimedia Foundation voranmarschiert, haben sich allein am ersten Tag über 140 Wikipedia- und Wikimedianer*innen aus der ganzen Welt konkrete Gedanken zur Umsetzung der Strategie Wikimedia2030 gemacht. Wie im vorherigen Artikel über die erste Runde herausgestellt, ging es auch diesmal in thematisch gruppierten Workshops um Neulinge, regionale und thematische Knotenpunkte, die Charta der Bewegung und den globalen Rat – der zuerst in einer Interims-Form gebildet wird –, um technische Verbesserung der Oberfläche und von Tools, eine bessere Bekanntheit der Wikimedia-Projekte und ihrer Strukturen, Unterstützung von unterrepräsentierten Gemeinschaften und ökologische Nachhaltigkeit.
Zu den Empfehlungen wurden auch aus einer größeren Anzahl von Einreichungen zehn Lightning-Talks ausgesucht, dreiminütige Vorträge zu einem konkreten Thema.
Die Diskussionen der Arbeitsgruppen sind sowohl in einer englischen Videozusammenfassung als auch über die Protokoll-Etherpads nachvollziehbar.
Ende Januar geht es mit globalen und thematischen Veranstaltungen weiter, ein Umsetzungsplan soll im Februar entworfen werden. Der Fokus wird hier auf der Planung, Erforschung, Besprechung und Umsetzung einzelner Maßnahmen wie dem globalen Rat und anderer Teilaspekte und Initiativen liegen, außerdem braucht es eine koordinierende Stelle.
Wer direkt über Entwicklungen auf der persönlichen Diskussionsseite informiert werden möchte, trägt sich bitte auf Wikipedia:Wikimedia2030/Interessierte ein. CJ (WMDE), 14.12.
Update Der englischsprachige Bericht ist jetzt online und weitestgehend übersetzt.

Wikipedia als Hörsaalersatz?

Einige werden sich noch an dieses Projekt aus dem Sommer 2019 erinnern, das vom Religionswissenschaftlichen Seminar der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit WMCH organisiert wurde und Artikel mit erheblichem Überarbeitungsbedarf hervorbrachte. Die Veranstalter haben nun durch Linda Eichenberger auf academia.edu einen Bericht vorgelegt: Alternative Leistungsnachweise im Digital Flipped Classroom. Wikipedia als Plattform und Werkzeug universitärer Lehre Als besonderer Erfolg wurde registriert, daß der Artikel Der kleine Herr Hu. Ein Chinese in Paris es auf WP:SG? geschafft hat. Dem Text des Beitrags entnehme ich, daß die Organisatoren bei pandemiebedingter Schließung von Universitätsgebäuden Wikipedia als mögliche Alternative empfehlen. Das ebenfalls genannte Ziel, neue Autoren für WP zu gewinnen, wurde nicht erreicht: von den Accounts war keiner über den Zeitraum des Projekts hinaus aktiv. Das mag ja daran liegen, daß nicht alle Wikipedianer dem Projekt mit uneingeschränkter Begeisterung gegenüberstanden, einige Kritiker werden mit ihrem Benutzernamen genannt, zu denen ich auch gehöre. Daß die damaligen Diskussionen zu einem verbesserten Verständnis des Funktionierens unserer Enzyklopädie geführt haben, kann ich dem Bericht nicht entnehmen. Enz 14.12.

Blinde Leser brauchen deine Unterstützung

Wikipedia ist voll von Bildern, diese können auch für blinde Leserinnen das Erlebnis beim Erfassen unserer Artikel verbessern – wenn es einen Zusammenhang von Textteilen und deren Bebilderung gibt. Dafür ist eine professionelle Bildbeschreibung (Alt-Text) notwendig. Deine Stimme auf Meta kann ein weiterer Schritt in Richtung Barrierefreiheit sein. Herzlichen und verbindlichen Dank, weitere Diskussion gern hier. (con 12.12.).

20 Jahre Wikipedia – eine virtuelle Retrospektive sucht Geschichten aus der Community

Wikipedia-Tasche in Valletta mit Blick auf Manoel Island

Unter dem Motto „20 Jahre – 20 Objekte“ bereiten wir eine virtuelle Ausstellung anlässlich des 20-Jahre-Jubiläums der Wikipedia vor, koordiniert von Wikimedia Deutschland, Wikimedia Österreich und Wikimedia CH. Eröffnet wird die Schau am 16. März 2021 – dem Geburtstag der deutschsprachigen Wikipedia – im Portal DDBstudio der Deutschen Digitalen Bibliothek.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Würdigung der Community, mit einem Einblick in zwanzig exemplarische Geschichten, erzählt anhand von eingereichten Fotos, Texten und Mediendateien aus der Community. Für eine große Bandbreite im Geschichten-Fundus läuft bis zum 10. Januar 2021 der Aufruf, zu dem an dieser Stelle herzlich eingeladen sei. Es werden die spannendsten, informativsten oder unterhaltsamsten zwanzig Einsendungen gesucht, die anschließend Teil der Ausstellung werden. Wir, also das kuratorische Team (Elisabeth und Damaris von der Berliner Kultur-Agentur „Artefakt Kulturkonzepte“ und ich (Fuchs B)) setzen hier auf Vielfalt und exemplarische Momente, um Meilensteine und auch Kuriositäten zu zeigen.

„Gesucht werden Fotos (oder Videos), die einen besonderen Aspekt deiner Mitwirkung illustrieren. Wir denken da ganz weit, sowohl an T-Shirts von WikiCons, die WikiEulen oder Bilder von wikipedianischen Fototouren als auch an deinen ersten Wikipedia-Artikel oder einen Wiki-Beitrag, der dich besonders bewegt hat.“

Das Koordinationsteam der deutschsprachigen Wikimedia-Chapter und wir als kuratorisches Team freuen uns über eine möglichst weite Verbreitung und eine rege Teilnahme an dem Aufruf. FB für das Team, 10.12.

Städtemarathon → Weihnachts-Silvestermarathon 2020/21

Vom 21. Dezember 2020 bis zum 3. Januar 2021 läuft der vierte Wikipedia:Städtemarathon als Weihnachts-Silvestermarathon 2020/21. Es geht darum, viele neue Artikel zu einer oder mehreren Städten, Kleinstädten oder Dörfern zu schreiben. Man kann zum Beispiel über Denkmäler, Gebäude, Kirchen, Sport oder Straßen Texte verfassen. Aber es muss immer zugeordnet werden, um welche Stadt, Kleinstadt oder welches Dorf es sich handelt. Die genauen Regeln stehen auf der Hauptseite des Städtemarathons. Wer Lust hat, kann sich als Einzelkämpfer oder Team anmelden. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich viele von euch am Städtemarathon beteiligen. कार 07.12.

Indien verfügt Löschung einer Karte

Diese Karte wurde von der CIA gefertigt und als gemeinfrei auf Commons hochgeladen. Sie zeigt die Region um Aksai Chin.

Wie die Hindustan Times mitteilt, hat Ajay Sawhne, indischer Secretary of the Ministry of Electronics and Information Technology, Wikipedia aufgefordert, eine Karte zu löschen, die Aksai Chin als chinesisches Gebiet zeige. Eine Weigerung ist strafrechtsbewehrt und kann, wie Offizielle mitgeteilt haben, zwei rechtliche Optionen nach sich ziehen: Es können entweder Maßnahmen nach dem Criminal Law Amendment Act eingeleitet werden, die zur Inhaftierung der Betroffenen führen können, oder Indien kann sich auf section 69A berufen, um den Zugang zu Wikipedia in Indien zu sperren. Eine englischsprachige Diskussion dazu findet auf Diskussion Bhutan–India relations statt. .CJ (WMDE), 04.12.

Umfrage zur WikiCon 2021

WikiCon
WikiCon

Trotz der Pandemiebedingungen soll weiterhin eine WikiCon 2021 vorbereitet werden. Wir, die Wikimedia-Chapter im DACH-Raum, bleiben optimistisch, dass eine WikiCon 2021 stattfinden kann. Sie wird vielleicht etwas kleiner ausfallen und angepasst sein an die zu der Zeit geltenden Bestimmungen, aber auf jeden Fall als Möglichkeit der Begegnung im echten Raum, ergänzt durch Möglichkeiten der teilweisen, digitalen Teilnahme. Damit das gelingen kann, stellen wir einen Vorschlag in einer Umfrage zur Abstimmung (bis zum 16. Dezember) und bitten um zahlreiche Beteiligung. Verena (WMDE), 03.12.

Wintersport-Saisonwettbewerb

Mit dem heutigen Tag geht der Saisonwettbewerb des Portals:Wintersport in seine mittlerweile vierte Runde. Gewertet werden Listen, Statistik-, Saison- und Wettkampfartikel und Biografien sowie (neu) Artikel zu Sportvereinen und Wettkampfstätten mit Bezug zum Wintersport. Bis zum 31. März 2021 sind alle herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Die Wettbewerbsseite mit den detaillierten Regeln findet sich hier. S., 01.12.

Virtuelle Weihnachtsgeschenke ...

... kann man ab jetzt wieder vorbereiten. Ideen dazu findet man auf dem Wikipedia-Weihnachtswunschzettel, wo auch jeder eigene Artikelwünsche eintragen darf. Die Artikel werden im Weihnachtsnamensraum vorbereitet, Heiligabend ist dann Bescherung. Das Christkind freut sich auf rege Beteiligung. bjs, 1.12.

100 Tage im Zeichen der Frauen

In exakt 100 Tagen ist der Internationale Frauentag und wie im letzten Jahr findet dieser auch in diesem Jahr Würdigung im Rahmen eines vom Team des Lokal K organisierten und heute gestarteten Autor*innenevents: 100 Tage lang wollen wir uns auf die Biografien und Leistungen von Frauen in unserer Gesellschaft konzentrieren, 100 Tage lang soll in diesem Projekt jeweils mindestens eine Biografie über eine Frau geschrieben und unserem Artikelbestand zugefügt werden – internationale, interdisziplinär, quer durch alle Zeiten und Epochen und von möglichst vielen Autor*innen beigesteuert.

Mit Sybil Connolly, Charlotte Cardin und Zenaide Maia haben sich am heutigen ersten Tag und in den ersten Tagesstunden bereits die ersten Protagonistinnen unserer #100womendays eingefunden. Wenn ihr mitmachen wollt, findet ihr alles Wichtige auf der Projektseite. Das Wichtigste: Bringt Freude am Schreiben mit. AR, 29.11.2020

Update: Bereits am Tag 6 wurde der erste Meilenstein erreicht – es wurden bis zu diesem Tag 100 neue Frauenbiografien eingestellt. AR, 5.12.2020