„Deutsche Wildtier Stiftung“ – Versionsunterschied

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=== Kuratorium ===
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zum Kuratorium gehören neben den Mitgliedern des Präsidiums Christian Scharff und Klaus Hackländer
Vorsitzende: Alice Rethwisch

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Auf der Seite "Menschen" der Stiftung ist unter der Überschrift "Kuratorium" einzig Alice Rethwisch mit Foto und Kurzvita angegeben. Dann folgen mit Fotos und Kurzvita, die Mitglieder des Präsidiums Christian Scharff und Klaus Hackländer
und am Ende ohne Fotos "Zum Kuratorium gehören außerdem: Sigrid Keler, Klaus Murjahn, Joachim Olearius, Ludger Rethmann, Elke Haferburg, Jörg Dräger, Claudia Sewig, Stefan Theil". Demnach besteht die Möglichkeit, dass die Mitglieder des Präsidiums auch Mitglieder des Kuratoriums sind.

Im Kontext der Entlassung des langjährigen Vorsitzenden Fritz Vahrenholt, schrieb Ansgar Graw in ''[[Die Welt]]'' (22. Dezember 2019) : ''"Mindestens drei der 15 Kuratoriumsmitglieder sollen bereits zurückgetreten sein – unter ihnen der CDU-Politiker Arnold Vaatz."''<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article204515174/Fritz-Vahrenholt-Kollateralschaden-eines-Rauswurfs.html Wildtier Stiftung Kollateralschaden eines Rauswurfs], Von Ansgar Graw, 22. Dezember 2019</ref>
Im Kontext der Entlassung des langjährigen Vorsitzenden Fritz Vahrenholt, schrieb Ansgar Graw in ''[[Die Welt]]'' (22. Dezember 2019) : ''"Mindestens drei der 15 Kuratoriumsmitglieder sollen bereits zurückgetreten sein – unter ihnen der CDU-Politiker Arnold Vaatz."''<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article204515174/Fritz-Vahrenholt-Kollateralschaden-eines-Rauswurfs.html Wildtier Stiftung Kollateralschaden eines Rauswurfs], Von Ansgar Graw, 22. Dezember 2019</ref>

Auf der Seite "Menschen" werden für 2019 bezüglich dem Kuratorium somit neben Vaatz nicht mehr aufgeführt:
* Florian Asche
* Johann-Matthias Graf von der Schulenburg
* Heinrich Schulte


=== Botschafter ===
=== Botschafter ===

Version vom 14. Januar 2020, 03:59 Uhr

Deutsche Wildtier Stiftung
(DeWiSt)
Logo
Rechtsform Gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts
Gründung 1992
Gründer Haymo Rethwisch
Sitz Hamburg
Vorläufer boco-Stiftung bis 1999
Motto Alle Achtung vor unseren Tieren
Zweck Natur- und Artenschutz
Vorsitz Jörg Soehring
Umsatz 10.422.070 Euro (2019)
Stiftungskapital 111.075.698 Euro (2019)
Beschäftigte 58 (2019)
Website deutschewildtierstiftung.de

Die Deutsche Wildtier Stiftung ist eine durch den Unternehmer Haymo Rethwisch 1992 gegründete, private gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Hamburg, die sich für den Schutz und die Förderung von Wildtieren in Deutschland einsetzt. Die Stiftung wird seit Mitte Dezember 2019 von Jörg Soehring geleitet, der das Amt von Fritz Vahrenholt übernahm.[1]

Geschichte

In den 1960er Jahren erwarb der Hamburger Unternehmer Haymo Rethwisch im niedersächsischen Fintel in der Nordheide die ersten Flächen, die er in Lebensräume für Wildtiere umgestaltete. Die Stiftung wurde 1992 zunächst unter dem Namen „boco-Stiftung“ gegründet und 1999 in die heutige Bezeichnung umbenannt. Im August 2012 übernahm Fritz Vahrenholt den Alleinvorstand.

Struktur

Ausweislich der offiziellen Website der Deutschen Wildtier Stiftung sind die Stiftungsorgane wie folgt besetzt:[2][3]

Vorstand

Mitglieder des Präsidiums

Vorsitzende: Alice Rethwisch

Kuratorium

zum Kuratorium gehören neben den Mitgliedern des Präsidiums Christian Scharff und Klaus Hackländer

die Vorsitzende: Alice Rethwisch

ehemalige Mitglieder des Kuratoriums sind

Im Kontext der Entlassung des langjährigen Vorsitzenden Fritz Vahrenholt, schrieb Ansgar Graw in Die Welt (22. Dezember 2019) : "Mindestens drei der 15 Kuratoriumsmitglieder sollen bereits zurückgetreten sein – unter ihnen der CDU-Politiker Arnold Vaatz."[4]

Botschafter

Selbstdarstellung

Die Stiftung will Menschen für die „Schönheit der heimischen Wildtiere und der Natur“ begeistern. Sie will der Naturentfremdung besonders bei Kindern und Jugendlichen entgegenwirken. Ziel ist es, einheimische Wildtiere nachhaltig zu schützen und ihre natürlichen Lebensräume zu erhalten.[5]

Das rund 2000 Hektar große stiftungseigene Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern soll ein Modell für ein „Wirtschaften mit der Natur“ sein. Ökologische Landwirtschaft, nachhaltige Forstwirtschaft und ein Jagdbetrieb unter Auflagen werden auf Gut Klepelshagen mit dem Natur- und Artenschutz verknüpft. Rinder und Hausschweine werden vor Ort geschlachtet und ebenso wie das erlegte Wild verarbeitet.[6]

Die Stiftung initiiert und unterstützt Natur- und Artenschutzprojekte sowie wildtierökologische Forschung. Sie organisiert eine offensive Öffentlichkeitsarbeit, um Menschen für die Bedeutung und die Bedürfnisse heimischer Wildtiere zu sensibilisieren.

Finanzierung

Die Stiftung finanziert ihre Arbeit im Wesentlichen aus den Vermögenserträgen des Stiftungskapitals. Mit Stichtag zum 31. Dezember 2018 betrug das Stiftungskapital 111,1 Millionen Euro.[7] Zur langfristigen Absicherung der Projekte ist die finanzielle Unterstützung durch Spenden, Patenschaften, Erbschaften, Zuschüsse und Bußgelder von zunehmend großer Bedeutung. Das Spendenvolumen belief sich im Jahr 2013 auf 651.938 Euro. Die Spenden fließen zu 100 % in die Natur- und Artenschutzprojekte.[8]

Spender war im Jahr 2017 laut eigenem Bericht der Deutschen Wildtier Stiftung auch RWE Power.[9]

Schwerpunkte der Arbeit und Projekte

Artenschutz

Schreiadler

Der Schreiadler ist einer der am stärksten bedrohten Greifvögel Deutschlands.[10] In den Jahren 2006 bis 2011 hat die Stiftung mit finanzieller Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt das Projekt „Jungvogelmanagement“ umgesetzt. Ziel des Projektes war, den Bruterfolg der Schreiadler in Brandenburg durch Manipulation der Anzahl ausgebrüteter Jungvögel kurzfristig zu erhöhen, bis mittelfristig andere Schutzbemühungen zum Erfolg führen.[11] Um den verbliebenen Brutbestand des Schreiadlers in Deutschland vor dem Aussterben zu bewahren, hat die Stiftung erprobt, wie eine Schreiadler-gerechte Landnutzung in die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe integriert werden kann. Das Projekt lief von 2010 bis 2016 und wurde durch das Bundesamt für Naturschutz und das Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert.[12]

Darüber hinaus analysiert die Stiftung die jagd- und naturschutzrechtliche Situation in den Ländern entlang der Zugroute des Schreiadlers und unterstützt internationale Bemühungen zum Schutz von ziehenden Arten.[13] Die Stiftung unterstützt ferner eine Initiative in Lettland, das Brutgeschehen an zwei Schreiadlerhorsten fortlaufend zu filmen. Die Aufnahmen der „Schreiadler Cam“ können in Echtzeit im Internet verfolgt werden.[14]

Rotmilan

Zum Schutz des Rotmilans arbeitet die Stiftung mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege, dem Dachverband Deutscher Avifaunisten und weiteren Projektpartnern zusammen, um gemeinsam mit der Land- und Forstwirtschaft die Lebensbedingungen für den Rotmilan zu optimieren. Das Projekt wird in neun Modellregionen in Deutschland durchgeführt und vom Bundesamt für Naturschutz im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.[15]

Schwarzspecht

Das Engagement der Stiftung für den Schwarzspecht und seine Höhlen stützt sich auf drei Pfeiler: Forschung, Höhlenbaumschutz und Öffentlichkeitsarbeit. Besonders der Erhalt von Altbeständen in Wäldern als Möglichkeit zum Höhlenbau in Bäumen wird unterstützt.

Haussperling

Bundesweit steht der Haussperling (Spatz) auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel Deutschlands. Die Stiftung hat 2007 die Kampagne „Rettet den Spatz – Gebt ihm ein Zuhause!“ gestartet. Ziel ist es, durch das Aufhängen von Spatzen-Reihenhäusern in Kindergärten gleichzeitig Nistmöglichkeiten zu schaffen und Kinder für den Spatz zu begeistern.

Trauerseeschwalbe

Trauerseeschwalben sind extrem selten und vom Aussterben bedroht. Die Stiftung hat durch künstliche Nisthilfen die größte Brutkolonie für die Trauerseeschwalbe in Mecklenburg-Vorpommern geschaffen.

Feldhase

Zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft betreibt die Stiftung in Vorpommern das Projekt „Hasenland“ zur Schaffung und zum Erhalt des Lebensraumes für den Feldhasen (Lepus europaeus).

Rothirsch

Seit Jahrhunderten steht der Rothirsch (Cervus elaphus) zwischen den Fronten von Jägern, Landwirten und Förstern. Die Stiftung setzt sich für eine Zukunft des Rotwildes ein, bei der Hirsche mehr sind als Waldschädling oder Jagdbeute. Um den Umgang mit Rotwild zu verbessern, engagiert sich die Stiftung in den Themengebieten Wald und Wild, Hegegemeinschaften[16] sowie Jagdstrategie und Jagdethik.[17] Kernforderungen der Deutschen Wildtier Stiftung zum Umgang mit Rotwild in Deutschland sind:[18]

  • die Verkürzung der Jagdzeit auf den 31.12.,
  • die Einrichtung von Wildruhezonen und
  • die Abschaffung der Rotwildbezirke.

Die Stiftung hat die Rotwildverbreitungskarte für Deutschland erarbeitet[19] und pflegt die Internetseite des Schutzprojekts. Alle zwei Jahre organisiert sie ein Rotwildsymposium.[20] Außer den Tagungsbänden ihrer Rotwildsymposien hat sie verschiedene weitere Schriften rund um das Thema Rotwild veröffentlicht.[21] Seit 2013 bietet die Stiftung eine Wanderausstellung zum Rotwild an.[22]

Feldhamster

Der Feldhamster ist in ganz Deutschland akut vom Aussterben bedroht und in vielen Regionen bereits ausgestorben.[23][24] Die Stiftung hat Schutzprojekte in Hessen und Sachsen-Anhalt initiiert, in denen sie Landwirte für hamsterfreundliches Wirtschaften honoriert.[25]

Luchs

Die Stiftung unterstützt die Wiederansiedlung des Luchses (Lynx lynx) im Pfälzerwald im Rahmen eines Projektes der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz.[26]

Wildbienen

Die Stiftung hat 2015 in Hamburg ein Projekt zum Schutz und zur Förderung der Wildbienen gestartet. Mit Partnern wie dem Friedhof Ohlsdorf, dem Hamburg Airport, dem Bauernverband Hamburg, der Kinderwelt Hamburg und dem Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg sollen Lebensräume für Wildbienen in einem urbanen Raum geschaffen werden. Das Projekt ist zunächst auf 5 Jahre angelegt.

Lobbyarbeit

Windenergie im Wald

Die Stiftung fordert ein generelles Verbot für Windkraftanlagen in Wäldern oder an Waldrändern sowie in geschützten Gebieten. Zu ihren weiteren Forderungen gehören besondere Rücksicht auf Brutplätze und eine grundsätzliche Aufwertung des Artenschutzes im Konfliktfall. Der Biologe Klaus Richarz hat in den Jahren 2014 und 2016 umfangreiche Studien verfasst, die den Wert des Waldes als Lebensraum genauer darlegen und den Forderungen der Stiftung Nachdruck verleihen.[27]

Energie aus Wildpflanzen

Die Stiftung engagiert sich mit 26 weiteren Akteuren aus den Bereichen Naturschutz, Jagd und Energiewirtschaft im „Netzwerk Lebensraum Feldflur“.[28] Die Partner suchen gemeinsam nach Wegen, wie die Energieerzeugung aus Biomasse besser mit dem Arten- und Naturschutz verknüpft werden kann. Mischungen aus verschiedenen heimischen Wildpflanzenarten zur Biogasgewinnung sollen als ökologisch notwendige Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis etabliert werden.[29][30]

Lokale Initiativen

Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützt Windkraftgegner mit Infomaterial, bestreitet aber, dass diese auch finanziell unterstützt werden. Mit der in Hessen angesiedelten „Naturschutzinitiative“ unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung jedoch derzeit (Stand 10/2018) mindestens zwei Bürgerinitiativen bei Klagen gegen Windparks (Pro Limpurger Berge in Michelbach bei Schwäbisch Hall sowie Windkraftfreier Odenwald im Odenwaldkreis).[9]

Schutz von Lebensräumen

Nationales Naturerbe

Die Stiftung hat im Rahmen des „Nationalen Naturerbes“ naturschutzfachlich wertvolle Flächen aus Bundeseigentum unentgeltlich übertragen bekommen. An acht Standorten in Mecklenburg-Vorpommern hat die Stiftung die Verantwortung für rund 1.200 Hektar übernommen. Bei einem großen Teil der Flächen handelt es sich um Wälder, in denen der Eingriff des Menschen beendet wird und die sich entsprechend ihrer natürlichen Dynamik entwickeln sollen. Die Stiftung will dadurch Rückzugsräume für Wildtiere schaffen.

Naturschutzfläche Fintel

Die Naturschutzfläche Fintel wurde in den 1960er Jahren von Haymo G. Rethwisch erworben. Seither wird dieses 275 ha große Gebiet im Nordosten Niedersachsens naturschutzfachlich von der Deutschen Wildtier Stiftung entwickelt. Auf den ca. 200 ha Wald wurde im Laufe der Zeit der Umbau von Nadel- zu Laubwald sowie die naturgerechte Gestaltung der Waldränder vorangetrieben. Auf den Offenlandflächen wirtschaften Betriebe nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus. Das eiszeitliche Relief ist landschaftstyptisch und aufgrund seiner Strukturvielfalt schützenswert. Gefährdete heimische Pflanzen- und Tiergemeinschaften finden in Fintel einen Lebensraum.

Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung

Seit 1997 fördert die Stiftung mit dem „Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung“ Nachwuchswissenschaftler bzw. innovative Forschungsvorhaben zu heimischen Wildtieren. Der Forschungspreis ist mit bis zu 50.000 € dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.[31]

Preisträger seit 2005:[31]

  • 2005: Joanna Fietz: Reproduktionsdynamik des Siebenschläfers als Zeigerfunktion für den Status von Mischwäldern
  • 2007: Gernot Segelbacher: Genetische Grundlagen für das Überleben der Birkhuhnpopulationen in Deutschland
  • 2009: Christiane Trierweiler: Die Bedeutung afrikanischer Rast- und Überwinterungsgebiete für den Schutz eines bedrohten Langstreckenziehers, der Wiesenweihe
  • 2011: Stefanie Monecke: Ontogenese, Reproduktions- und Überwinterungserfolg beim Feldhamster
  • 2013: Lisa T. Warnecke: Ökophysiologische Anpassungen von Kleinsäugern in urbanen Habitaten am Beispiel des Igels
  • 2015: Uta Maria Jürgens: Vom Konflikt zur Koexistenz (Laufendes Promotionsprojekt zur Mensch-Wildtier-Beziehung)
  • 2017: Robert Klesser: New bugs on the block: Populations- und Naturschutzgenetik ausgesuchter Blockhaldenbewohner mit kryptischer Artdifferenzierung

Kooperationen

Die Stiftung arbeitet beim Schutz der Wildtiere mit zahlreichen Partnern zusammen.[32] So ist sie zum Beispiel mit dem Verein für Landschaftspflege & Artenschutz in Bayern verbunden.

Bei den einzelnen Maßnahmen wirken oft viele Projektpartner zusammen. Zum Beispiel sind am Projekt zum Schutz des Rotmilans folgende Partner beteiligt:[15]

Die Deutsche Wildtier Stiftung übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit.

Ein weiteres Beispiel ist die Beteiligung am „Netzwerk Lebensraum Feldflur“, in dem insgesamt 27 Partner versuchen, die Erzeugung von Biogas mit dem Artenschutz besser in Einklang zu bringen.[28]

Die Stiftung ist Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, einer Initiative für Transparenz bei gemeinnützigen Organisationen.[33]

Kritik

Der Stiftung wird vorgeworfen, eine industriefinanzierte Astroturfing-Organisation zu sein, die sich nur als Umweltschutzorganisation tarne, deren eigentliches Ziel aber der Kampf gegen die Energiewende sei.[9][34] Die Zeitung Kontext: Wochenzeitung recherchierte, dass enge Verbindungen zum Energiekonzern RWE bestehen. Unter anderem ist Vorstand Vahrenholt ehemaliger RWE-Vorstand, zudem gibt es gemeinsame Projekte zwischen der Deutschen Wildtier Stiftung und RWE, und 2017 gab es zudem finanzielle Zuwendungen von RWE für die Stiftung. Die Höhe der Spenden ist unbekannt. Die Stiftung gab an, die Spenden würden ausschließlich Projekten zufließen. Kritisiert wird in diesem Zusammenhang zudem, dass sich die Deutsche Wildtier Stiftung im Gegensatz zu anderen Naturschutzverbänden nicht gegen die Abholzung des Hambacher Waldes durch RWE wendete.[9]

Die Auswahl für das Tier des Jahres, welche seit 2017 die Deutsche Wildtier Stiftung vornimmt, wird kritisiert, weil sie sich nicht genügend an fachlichen Kriterien orientiere. So sei mit der Haselmaus, dem Tier des Jahres 2017, für ein RWE-Wildumsiedlungsprojekt am Tagebau Garzweiler geworben worden.[9] Das nicht im Bestand bedrohte Reh sei ohne Not zum Tier des Jahres 2019 bestimmt worden. Die Deutsche Wildtier Stiftung, die mit einem Projekt gegen den Mähtod von Rehkitzen um Spenden wirbt, habe die Zahl von 100.000 Rehkitzen, die jährlich auf deutschen Wiesen sterben würden, erfunden.[35][36][37][38]

Im Zusammenhang mit ihrer Forderung nach einer Ausweitung des gegenwärtig rechtlich eingeschränkten Verbreitungsgebiets von Rothirschen bezeichnete Sebastian von Rotenhan (CSU), Forstwirt und Mitgründer des Ökologischen Jagdverbands (ÖJV), die Stiftung im Jahr 2004 als „Tarnorganisation der organisierten Jägerschaft“ und betrachtete den Vorstoß als vom Streben nach großen Jagdtrophäen motiviert.[39]

Commons: Deutsche Wildtier Stiftung – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des Präsidiums deutschewildtierstiftung.de
  2. https://www.deutschewildtierstiftung.de/ueber-uns/menschen
  3. https://www.deutschewildtierstiftung.de/transparente-zivilgesellschaft
  4. Wildtier Stiftung Kollateralschaden eines Rauswurfs, Von Ansgar Graw, 22. Dezember 2019
  5. Stiftung: Die Deutsche Wildtier Stiftung stellt sich vor deutschewildtierstiftung.de
  6. Gut Klepelshagen – Wirtschaften mit der Natur deutschewildtierstiftung.de
  7. Jahresbericht 2018 der Deutschen Wildtier Stiftung. (PDF) In: deutschewildtierstiftung.de. Deutsche Wildtier Stiftung, S. 56, archiviert vom Original am 15. Dezember 2019; abgerufen am 15. Dezember 2019.
  8. Jahresbericht 2013, Deutsche Wildtier Stiftung, S. 34
  9. a b c d e Kohle für Wildtierschützer. In: Kontext: Wochenzeitung, 10. Oktober 2018. Abgerufen am 13. Oktober 2018.
  10. Projekt zum Schutz des Schreiadlers deutschewildtierstiftung.de
  11. Eine Sofortmaßnahme zur Unterstützung der bedrohten Population des Schreiadlers (2006–2011) deutschewildtierstiftung.de
  12. Sicherung und Optimierung von Lebensräumen des Schreiadlers deutschewildtierstiftung.de
  13. Schutz des Schreiadlers auf den Zugrouten deutschewildtierstiftung.de
  14. Schreiadler Cam deutschewildtierstiftung.de
  15. a b Projekt zum Schutz des Rotmilans deutschewildtierstiftung.de
  16. Hegegemeinschaften deutschewildtierstiftung.de
  17. Jagdethik deutschewildtierstiftung.de
  18. Unsere Positionen deutschewildtierstiftung.de
  19. Rotwildverbreitung in Deutschland deutschewildtierstiftung.de
  20. Rotwildsymposien deutschewildtierstiftung.de
  21. Der Rothirsch im Visier (2008), Wild im Wald (2010), Leitbild Rotwild (2010, 2. Auflage) und Hegegemeinschaften in Deutschland (2012)
  22. Wanderausstellung zum Rotwild deutschewildtierstiftung.de
  23. Tiere in Deutschland: Der Feldhamster steht kurz vor dem Aussterben welt.de, 24. Februar 2016
  24. Feldhamster deutschewildtierstiftung.de
  25. Feldhamster – Schutz auf dem Acker deutschewildtierstiftung.de
  26. Projekt zur Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald, siehe dort Liste der Projektpartner und Unterstützer
  27. Windenergie und Artenschutz deutschewildtierstiftung.de
  28. a b Netzwerk Lebensraum Feldflur: Akteure lebensraum-brache.de (Stand Januar 2017)
  29. Biogas aus Wildpflanzen lebensraum-brache.de
  30. Energie aus Wildpflanzen deutschewildtierstiftung.de
  31. a b Forschungspreis deutschewildtierstiftung.de
  32. Partner und Links deutschewildtierstiftung.de
  33. Initiative Transparente Zivilgesellschaft In: deutschewildtierstiftung.de; abgerufen am 25. September 2019.
  34. Öko-Optimismus? Eine industriegelenkte Kampagne nach amerikanischem Vorbild? BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  35. Erik Hecht: Die Spur führt nach Hamburg: Tausende tote Rehe erfunden. FAZ, 14. Juli 2018, abgerufen am 20. Juni 2019.
  36. Tier des Jahres: Der Kulturfolger hat sich durchgesetzt. Aachener Nachrichten, 3. Januar 1919, abgerufen am 20. Juni 2019.
  37. Gudrun Regelein: Tiere des Jahres: Schön, bunt – und oftmals gefährdet. Süddeutsche Zeitung, 6. März 2019, abgerufen am 20. Juni 2019.
  38. Reh: Anpassungsfähiger Kräuterprofi. Rehkitze laufen Gefahr, bei der Grünlandmahd verletzt oder getötet zu werden. In: deutschewildtierstiftung.de. 14. Juni 2016, abgerufen am 20. Februar 2019.
  39. Klaus Vogt: Mehr Platz für die Hirsche? In: mainpost.de. Main-Post, 30. Juni 2004, archiviert vom Original am 30. Dezember 2019; abgerufen am 15. Dezember 2019.