„Kollektiv Rote Rübe“ – Versionsunterschied

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Das '''Kollektiv Rote Rübe''' war ein linksgerichtetes [[München|Münchner]] [[Kollektiv|Theaterkollektiv]] in den 1970er Jahren, das von Schauspielschülern gegründet wurde. Die Spielgruppe, die vornehmlich [[Gesellschaftskritik|sozialkritische]] Themen auf die Bühne brachte, galt Mitte der 1970er als erfolgreichste [[Freies Theater|freie Theatergruppe]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]].
Das '''Kollektiv Rote Rübe''' war ein linksgerichtetes [[München|Münchner]] [[Kollektiv|Theaterkollektiv]] in den 1970er Jahren, das von Schauspielschülern gegründet wurde. Die Spielgruppe, die vornehmlich [[Gesellschaftskritik|sozialkritische]] Themen auf die Bühne brachte, galt Mitte der 1970er als erfolgreichste [[Freies Theater|freie Theatergruppe]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]].

== Produktionen ==
Im März 1973 führte die Gruppe das Stück "Stifte mit Köpfen" von Werner Geifrig über die Probleme der Lehrlingsausbildung in der Regie von Hartmut Baum im Münchner Theater der Jugend auf.<ref>{{Literatur |Autor=Knud Andresen |Titel=Gebremste Radikalisierung die IG Metall und ihre Jugend 1968 bis in die 1980er Jahre |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Wallstein |Ort=Göttingen |Datum=2016 |ISBN=3-8353-1918-3 |Seiten=295 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/957554747 |Abruf=2019-12-17}}</ref> Im Sommer des gleichen Jahres brachten die Frauen des Kollektivs das Agitationsstück "Frauenpower" zur Uraufführung, zunächst auf dem Münchner Marienplatz.

1974 folgten die selbst verfassten Revuestücke "Bravo, Bravo - verkauft im Stil der neuen Zeit"<ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Herfurtner |Titel=Die Rote Rübe in der Brienner Strasse. Motarrad Angela und die reine Liebe |Hrsg= |Sammelwerk=Münchner Merkur |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=02.03.1974 |ISBN= |Seiten=}}</ref> über das Freizeitverhalten von Jugendlichen im Münchner Theater in der Brienner Strasse, und "Terror" über die Situation in Chile nach dem Militärputsch Pinochets im Münchner Poplokal Crash in der Lindwurmstraße.

1975 wurde die Produktion "Viva Italia" zum Neofaschismus aufgeführt.

1976 präsentierte die Truppe die Polit-Revue "Paranoia, eine Revue gegen das Furcht und Elend in Deutschland".

1977 entstand die Zirkusshow "Liebe, Tod und Hysterie" als Auftragsprodukton des ersten Münchner Theaterfestivals.


== Bekannte Teilnehmer ==
== Bekannte Teilnehmer ==

Version vom 17. Dezember 2019, 11:31 Uhr

Das Kollektiv Rote Rübe war ein linksgerichtetes Münchner Theaterkollektiv in den 1970er Jahren, das von Schauspielschülern gegründet wurde. Die Spielgruppe, die vornehmlich sozialkritische Themen auf die Bühne brachte, galt Mitte der 1970er als erfolgreichste freie Theatergruppe der Bundesrepublik Deutschland.

Produktionen

Im März 1973 führte die Gruppe das Stück "Stifte mit Köpfen" von Werner Geifrig über die Probleme der Lehrlingsausbildung in der Regie von Hartmut Baum im Münchner Theater der Jugend auf.[1] Im Sommer des gleichen Jahres brachten die Frauen des Kollektivs das Agitationsstück "Frauenpower" zur Uraufführung, zunächst auf dem Münchner Marienplatz.

1974 folgten die selbst verfassten Revuestücke "Bravo, Bravo - verkauft im Stil der neuen Zeit"[2] über das Freizeitverhalten von Jugendlichen im Münchner Theater in der Brienner Strasse, und "Terror" über die Situation in Chile nach dem Militärputsch Pinochets im Münchner Poplokal Crash in der Lindwurmstraße.

1975 wurde die Produktion "Viva Italia" zum Neofaschismus aufgeführt.

1976 präsentierte die Truppe die Polit-Revue "Paranoia, eine Revue gegen das Furcht und Elend in Deutschland".

1977 entstand die Zirkusshow "Liebe, Tod und Hysterie" als Auftragsprodukton des ersten Münchner Theaterfestivals.

Bekannte Teilnehmer

Katja Rupé gehörte zu den Mitbegründern der Theatergruppe „Rote Rübe“, für die sie bis 1977 als Darstellerin, Autorin und Regisseurin arbeitete. Auch Traute Hoess war Mitbegründerin. Billie Zöckler begann hier ihre Karriere.

Konstantin Wecker schrieb zwischen 1973 und 1975 seine ersten Bühnenmusiken für Projekte des Kollektivs. Franz Josef Degenhardt und Ton Steine Scherben arbeiteten für Plattenaufnahmen mit der Truppe zusammen.

Namensgebung

Der Name "Rote Rübe" basiert auf einem alten chinesischen Märchen, indem ein Kind verzweifelt versucht, eine Rote Rübe aus der Erde zu ziehen. Weil ihm sein Vorhaben nicht gelingt, kommen ihm zwei weitere Kinder zu Hilfe. Nachdem sich die Rübe nun leicht bewegt, aber sich noch nicht herausziehen lässt, eilen weitere Kinder herbei. Zu zehnt schaffen sie es schließlich die Rote Rübe aus der Erde zu ziehen.[3] Im übertragenen Sinne beschreibt die Erzählung die Stärke der Gemeinschaft und die Energie eines Kollektivs.

Werke

Einzelnachweise

  1. Knud Andresen: Gebremste Radikalisierung die IG Metall und ihre Jugend 1968 bis in die 1980er Jahre. Wallstein, Göttingen 2016, ISBN 3-8353-1918-3, S. 295 (worldcat.org [abgerufen am 17. Dezember 2019]).
  2. Rudolf Herfurtner: Die Rote Rübe in der Brienner Strasse. Motarrad Angela und die reine Liebe. In: Münchner Merkur. 2. März 1974.
  3. Hans Georg Berger, Thomas Petz, Barbara Winter: Jahresprogramm ´78 der BMW Galerie, München. Hrsg.: Theater Festival ´77 GmbH. München 1978, S. 18–19.