„Hammerprägung“ – Versionsunterschied

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Kleine Silbermünzen von etwa einem Gramm (mittelalterliche [[Pfennig#Mittelalter|Silberpfennige]]) konnten mit einem einzigen Hammerschlag geprägt werden. Dies traf das auf die sich ab den [[Hochmittelalter]] verbreitenden, wesentlich größeren Silbermünzen des [[Groschen]]-Typus nicht zu. Die Abnutzung der Oberstempel wie auch ein nur [[Kreissektor|sektorweise]] auftretender Doppelschlag weisen auf eine andere Prägetechnik mit mehreren Schlägen hin. Dabei wurde der Oberstempel jeweils nach 1–2 Schlägen leicht in eine andere Richtung gekippt.<ref>Walter Kühn (1989) Zur Hammerprägung der spätmittelalterlichen Münzen in Groschengröße. NNB 10/1989, S. 232-240. [http://www.coingallery.de/Texte/Praegetechnik/Groschen.htm Online] verfügbar, abgerufen am 23. August 2015.</ref>
Kleine Silbermünzen von etwa einem Gramm (mittelalterliche [[Pfennig#Mittelalter|Silberpfennige]]) konnten mit einem einzigen Hammerschlag geprägt werden. Dies traf das auf die sich ab den [[Hochmittelalter]] verbreitenden, wesentlich größeren Silbermünzen des [[Groschen]]-Typus nicht zu. Die Abnutzung der Oberstempel wie auch ein nur [[Kreissektor|sektorweise]] auftretender Doppelschlag weisen auf eine andere Prägetechnik mit mehreren Schlägen hin. Dabei wurde der Oberstempel jeweils nach 1–2 Schlägen leicht in eine andere Richtung gekippt.<ref>Walter Kühn (1989) Zur Hammerprägung der spätmittelalterlichen Münzen in Groschengröße. NNB 10/1989, S. 232-240. [http://www.coingallery.de/Texte/Praegetechnik/Groschen.htm Online] verfügbar, abgerufen am 23. August 2015.</ref>

Ein ähnliches Problem trat auf, als an der Wende zum 15. Jahrhundert erstmals Silbermünzen in Talergröße geprägt wurden. Diese [[Guldengroschen]] sollten den erfolgreichen Goldmünzen der Zeit ("[[Gulden]]") wertmäßig entsprechen. Sie hatten daher eine Masse ([[Raugewicht]]) von fast fast 30 g. Während die wesentlich kleineren Goldmünzen mit einem Hammer von 2 kg geprägt werden konnten, musste nun ein Hammer von 10 kg eingesetzt werden.<ref>Peter Hammer (2005) Zur Entstehung des Talers. 8th International Symposium: Cultural Heritage in Geosciences, Mining and Metallurgy. Berichte Geologische Bundesanstalt <ISSN 1017-8880> Band 65, Wien/Schwaz, S. 72-73.</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 24. August 2015, 09:54 Uhr

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Einfache Hammerprägung

Hammerprägung ist die von Antike bis zur Neuzeit verbreitetste Form der Münzprägung.

Bei der Hammerprägung wird der Münzrohling (auch Ronde; Schrötling) zwischen einem Unter- und einem Oberstempel geprägt. Der Unterstempel ist dabei fest mit dem Untergrund verbunden, z. B. in einen großen Hartholzklotz eingeschlagen. Auf den Unterstempel wird dann zentriert der Rohling gelegt. Auf die liegende Münze wird der Oberstempel angesetzt, der in einfachsten Fall vom Münzschmied mit einer Hand gehalten wird. Mit einem Hammer in der anderen Hand schlägt der Münzschmied auf den Oberstempel, um die für die Prägung erforderliche Energie aufzubringen.

Eine erste technische Verbesserung war das Klippwerk, mit dem die Führung des Oberstempels verbessert wurde.

Kleine Silbermünzen von etwa einem Gramm (mittelalterliche Silberpfennige) konnten mit einem einzigen Hammerschlag geprägt werden. Dies traf das auf die sich ab den Hochmittelalter verbreitenden, wesentlich größeren Silbermünzen des Groschen-Typus nicht zu. Die Abnutzung der Oberstempel wie auch ein nur sektorweise auftretender Doppelschlag weisen auf eine andere Prägetechnik mit mehreren Schlägen hin. Dabei wurde der Oberstempel jeweils nach 1–2 Schlägen leicht in eine andere Richtung gekippt.[1]

Ein ähnliches Problem trat auf, als an der Wende zum 15. Jahrhundert erstmals Silbermünzen in Talergröße geprägt wurden. Diese Guldengroschen sollten den erfolgreichen Goldmünzen der Zeit ("Gulden") wertmäßig entsprechen. Sie hatten daher eine Masse (Raugewicht) von fast fast 30 g. Während die wesentlich kleineren Goldmünzen mit einem Hammer von 2 kg geprägt werden konnten, musste nun ein Hammer von 10 kg eingesetzt werden.[2]

Einzelnachweise

  1. Walter Kühn (1989) Zur Hammerprägung der spätmittelalterlichen Münzen in Groschengröße. NNB 10/1989, S. 232-240. Online verfügbar, abgerufen am 23. August 2015.
  2. Peter Hammer (2005) Zur Entstehung des Talers. 8th International Symposium: Cultural Heritage in Geosciences, Mining and Metallurgy. Berichte Geologische Bundesanstalt <ISSN 1017-8880> Band 65, Wien/Schwaz, S. 72-73.

Quelle

Gerhard Welter (1977) Hammerprägung. In: Tyll Kroha (Hauptverfasser) "Lexikon der Numismatik". Bertelsmann-Lexikonverlag, Gütersloh. S. 194.