„Rafael Nadal“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 41: Zeile 41:
Nadal gewann in seiner Karriere bisher 14 [[Grand Slam (Tennis)|Grand-Slam]]-Titel. Neunmal war er bei den [[French Open]], je zweimal in [[Wimbledon Championships|Wimbledon]] und bei den [[US Open]] und einmal bei den [[Australian Open]] siegreich. Damit ist er einer von nur sieben Spielern, die jedes der vier Grand-Slam-Turniere wenigstens einmal gewonnen haben. Zudem gewann er bei den [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Spielen 2008]] in Peking die Goldmedaille im Einzel. Anfang 2011 wurde er für seine Leistungen in 2010 zum [[Weltsportler des Jahres]] gewählt.
Nadal gewann in seiner Karriere bisher 14 [[Grand Slam (Tennis)|Grand-Slam]]-Titel. Neunmal war er bei den [[French Open]], je zweimal in [[Wimbledon Championships|Wimbledon]] und bei den [[US Open]] und einmal bei den [[Australian Open]] siegreich. Damit ist er einer von nur sieben Spielern, die jedes der vier Grand-Slam-Turniere wenigstens einmal gewonnen haben. Zudem gewann er bei den [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Spielen 2008]] in Peking die Goldmedaille im Einzel. Anfang 2011 wurde er für seine Leistungen in 2010 zum [[Weltsportler des Jahres]] gewählt.


Nadal, der zunächst als Sandplatzspezialist bekannt war, hält den [[Tennisrekorde|Rekord]] der [[Liste der längsten Siegesserien im Herrentennis#Siegesserien auf Sand|längsten Siegesserie auf Sand]]. Zwischen April 2005 und Mai 2007 gewann er auf Sand 81 Spiele in Folge, ehe er im Endspiel des [[ATP Hamburg|Hamburger Masters-Turniers]] gegen [[Roger Federer]] verlor. Er gewann auch acht Mal in Folge das Masters-Turnier in [[Monte Carlo Masters|Monte Carlo]] – ein weiterer Rekord, der für die meisten aufeinander folgenden Titel bei einem Turnier. Von vielen wird der erfolgreichste Sandplatzspieler der letzten Jahre sogar als der beste Spieler auf Sand in der Geschichte des Tennissports angesehen.<ref>Martin Baldridge: [http://bleacherreport.com/articles/1209473-what-makes-rafael-nadal-the-king-of-clay ''French Open Men's Champion 2012: What Makes Rafael Nadal the "King of Clay"?''] bleacherreport.com, abgerufen am 17. Januar 2013.</ref><ref>Tennisnet.com: [http://www.tennisnet.com/deutschland/welttennis/herren/Wie-Phoenix-aus-der-Asche-Die-zehn-besten-Sandplatzspieler-aller-Zeiten/1850196 ''Wie Phönix aus der Asche – Die zehn besten Sandplatzspieler aller Zeiten'']. Abgerufen am 3. Mai 2011.</ref>
Nadal, der zunächst als Sandplatzspezialist bekannt war, hält den [[Tennisrekorde|Rekord]] der [[Liste der längsten Siegesserien im Herrentennis#Siegesserien auf Sand|längsten Siegesserie auf Sand]]. Zwischen April 2005 und Mai 2007 gewann er auf Sand 81 Spiele in Folge, ehe er im Endspiel des [[ATP Hamburg|Hamburger Masters-Turniers]] gegen [[Roger Federer]] verlor. Er gewann auch acht Mal in Folge das Masters-Turnier in [[Monte Carlo Masters|Monte Carlo]] – ein weiterer Rekord, der für die meisten aufeinander folgenden Titel bei einem Turnier. Man kann ihn ohne Zweifel als den besten Spieler auf Sand in der Geschichte des Tennissports angesehen.<ref>Martin Baldridge: [http://bleacherreport.com/articles/1209473-what-makes-rafael-nadal-the-king-of-clay ''French Open Men's Champion 2012: What Makes Rafael Nadal the "King of Clay"?''] bleacherreport.com, abgerufen am 17. Januar 2013.</ref><ref>Tennisnet.com: [http://www.tennisnet.com/deutschland/welttennis/herren/Wie-Phoenix-aus-der-Asche-Die-zehn-besten-Sandplatzspieler-aller-Zeiten/1850196 ''Wie Phönix aus der Asche – Die zehn besten Sandplatzspieler aller Zeiten'']. Abgerufen am 3. Mai 2011.</ref>


== Persönliches ==
== Persönliches ==

Version vom 11. Juni 2014, 12:12 Uhr

Rafael Nadal Tennisspieler
Rafael Nadal
Spitzname: Rafa
Nation: Spanien Spanien
Geburtstag: 3. Juni 1986
Größe: 185 cm
Gewicht: 85 kg
1. Profisaison: 2001
Spielhand: Links, beidhändige Rückhand
Trainer: Toni Nadal
Preisgeld: 70.488.305 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 699:135
Karrieretitel: 64
Höchste Platzierung: 1 (18. August 2008)
Aktuelle Platzierung: 1
Wochen als Nr. 1: 138
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 14
Australian Open S (2009)
French Open S (2005–2008, 2010–2014)
Wimbledon S (2008, 2010)
US Open S (2010, 2013)
Doppel
Karrierebilanz: 105:61
Karrieretitel: 8
Höchste Platzierung: 26 (8. August 2005)
Aktuelle Platzierung: 739
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open AF (2004, 2005)
French Open
Wimbledon 2R (2005)
US Open HF (2004)
Olympische Spiele
Olympische Medaillen:
Gold Peking 2008 Einzel
Letzte Aktualisierung der Infobox:
9. Juni 2014
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Rafael Nadal Parera [rafaˈel naˈðal paˈɾeɾa] (* 3. Juni 1986 in Manacor, Mallorca) ist ein spanischer Tennisspieler. Zwischen August 2008 und Juli 2011 stand er 102 Wochen lang an der Spitze der Tennis-Weltrangliste. Seit dem 7. Oktober 2013 ist er erneut die Nummer eins im Ranking.[1]

Nadal gewann in seiner Karriere bisher 14 Grand-Slam-Titel. Neunmal war er bei den French Open, je zweimal in Wimbledon und bei den US Open und einmal bei den Australian Open siegreich. Damit ist er einer von nur sieben Spielern, die jedes der vier Grand-Slam-Turniere wenigstens einmal gewonnen haben. Zudem gewann er bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Goldmedaille im Einzel. Anfang 2011 wurde er für seine Leistungen in 2010 zum Weltsportler des Jahres gewählt.

Nadal, der zunächst als Sandplatzspezialist bekannt war, hält den Rekord der längsten Siegesserie auf Sand. Zwischen April 2005 und Mai 2007 gewann er auf Sand 81 Spiele in Folge, ehe er im Endspiel des Hamburger Masters-Turniers gegen Roger Federer verlor. Er gewann auch acht Mal in Folge das Masters-Turnier in Monte Carlo – ein weiterer Rekord, der für die meisten aufeinander folgenden Titel bei einem Turnier. Man kann ihn ohne Zweifel als den besten Spieler auf Sand in der Geschichte des Tennissports angesehen.[2][3]

Persönliches

Rafael Nadal wurde als Sohn von Sebastián Nadal und Ana Maria Parera in Manacor auf der Insel Mallorca geboren. Nach spanischer Tradition ist sein vollständiger Name Rafael Nadal Parera, wobei sein erster Nachname Nadal in dem dort gesprochenen Katalanisch Weihnachten bedeutet.[4] Er hat eine jüngere Schwester namens María Isabel (Maribel).[5] Vater Sebastián besitzt ein Unternehmen für Glas und Fenster in Manacor, wo die Großfamilie Nadal einschließlich Rafael bis heute wohnt.[6][7] Seit 2005 ist er mit Maria Francisca Perello liiert; beide sind bestrebt, ihr Privatleben möglichst von der Öffentlichkeit fernzuhalten.[5] Nach der 10. Klasse ging Nadal mit 16 Jahren von der Schule ab. Zugunsten seiner Sportlerkarriere verzichtete er auf eine weitere schulische Ausbildung.[8]

Kindheit und Jugend

Schon früh in seiner Kindheit interessierte sich Rafael für Sport, nicht zuletzt deswegen, weil drei seiner Onkel Profisportler waren. Seine Onkel Rafael Nadal und Miguel Ángel Nadal waren beide Profifußballer, wobei Rafael in der mallorquinischen Fußballliga spielte und Miguel Ángel unter anderem für den FC Barcelona. Mit Barça gewann er während dieser Zeit fünf Meisterschaften sowie einmal den Europapokal und bestritt mehrere Dutzend Spiele für die spanische Nationalmannschaft.[9] Sein Onkel Toni Nadal war ein auf der Heimatinsel bekannter Tennisspieler, der aber als Profi auf dem spanischen Festland nur mäßigen Erfolg hatte und sich dann dem Training der Jugend verschrieben hat.[10] So kam es, dass er als kleiner Junge beide Sportarten betrieb, wobei seine große Leidenschaft der Fußball war. Mit sieben Jahren begann er im örtlichen Fußballverein Manacor als linker Stürmer zu spielen und holte mit seiner Mannschaft als Elfjähriger die Balearenmeisterschaft.[11] Seine Begeisterung für Fußball hat sich bis heute erhalten, er ist immer noch leidenschaftlicher Real-Madrid-Fan.[9]

Im Alter von vier Jahren begann er mit dem Tennisspielen, in einer kleinen Gruppe, die von seinem Onkel Toni trainiert wurde.[12][13] Dieser erkannte und förderte früh sein Talent. Obwohl Tennis für den kleinen Rafael eher langweilig war und er lieber Fußball spielte,[13] stellten sich früh Erfolge ein. Er nahm bereits im Alter von sieben Jahren an Tennisturnieren teil. Mit acht Jahren gewann er die Balearenmeisterschaft der Unter-Zwölfjährigen und mit dreizehn die U14-Meisterschaft, obwohl er sich damals bei einem Sturz in der ersten Turnierrunde den kleinen Finger der linken Hand gebrochen hat. Diese Siege zählen für ihn bis heute zu den wichtigsten auf seinem Weg zum Tennisprofi.[14][15]

Sein Onkel Toni war und ist als sein langjähriger Trainer maßgeblich an seinem Erfolg beteiligt. Die Familienmitglieder waren zwar früher besorgt, dass Toni den Jungen zu hart fordern würde, aber die ruhige und entspannte Art seines Vaters sorgte immer für einen gewissen Ausgleich zu Tonis Erfolgsstreben.[14][16] Das intensive und strenge Training sowie die mentale Ausbildung durch Toni Nadal, gepaart mit Rafaels Talent, haben ihn aber erst zu einem der größten Tennisspieler der Welt werden lassen.[10][17]

Tenniskarriere

Beginn der Profikarriere (2001–2004)

Mit 14 erhielt Rafael Nadal durch Zufall erstmals die Gelegenheit, in einem Vorbereitungsspiel gegen einen großen Namen im Tennis anzutreten. Als Boris Becker, der als Gegner von Pat Cash vorgesehen war, kurzfristig ausfiel, bekam Nadal seine Chance; er schlug unerwartet den Wimbledonsieger von 1987.[18][6] Nadal suchte früh den Weg auf die Profitour und war 2001 mit 15 Jahren erstmals als Profispieler gemeldet. Er absolvierte in Spanien seine ersten beiden Turniere, die für ihn aber schon in den ersten beiden Runden beendet waren.[19]

2002 gelang ihm der erste Sieg auf der ATP Tour. In seiner Heimat besiegte er in der ersten Runde Ramón Delgado. Im selben Jahr gewann er sechs Titel bei kleineren spanischen Turnieren der Future-Serie.[20] Im Juni erreichte er bei seinem einzigen Start auf der Junioren-Tour das Halbfinale von Wimbledon. Zum Jahresende 2002 hatte sich Nadal in der Weltrangliste um 611 Plätze auf Rang 200 verbessert.

Zum Saisonbeginn 2003 schaffte er einige Finalteilnahmen auf der ATP Challenger Tour, bevor er sich im April erstmals für ein Turnier der Masters Series qualifizieren konnte. In Monte Carlo feierte er Siege über Karol Kučera und Albert Costa, ehe er in der dritten Runde gegen den späteren Finalisten Guillermo Coria ausschied. Die Ergebnisse brachten ihm neben wichtigen Ranglistenpunkten auch die regelmäßige Teilnahme an Turnieren der ATP Tour ein. Eine Verletzung verhinderte dann seinen ersten Start bei den French Open. Bei seinem ersten Auftritt in Wimbledon erreichte er dort mit 17 Jahren als jüngster Spieler seit Boris Becker die dritte Runde, in der er Paradorn Srichaphan unterlag. Sein bestes Abschneiden auf der Tour in jenem Jahr folgte mit dem Halbfinaleinzug beim Turnier in Umag, wo er seinem Landsmann Carlos Moyá unterlag. Bereits in dieser Saison deutete sich seine besondere Stärke auf Sand an – elf seiner 14 Siege erzielte er auf diesem Belag. Am Jahresende stand Nadal auf Platz 49 der Weltrangliste.

Zum Jahresbeginn 2004 erreichte er in Auckland sein erstes Finale bei einem ATP-Turnier, das er jedoch gegen Dominik Hrbatý verlor. Bei seinem Australian-Open-Debüt zog Nadal in die dritte Runde ein, wo er Lleyton Hewitt unterlag. Beim Miami Masters konnte er zum ersten Mal den Weltranglistenersten Roger Federer besiegen und ins Achtelfinale vorstoßen. Beim Turnier von Estoril kam er bis ins Viertelfinale, wo er wegen einer Stressfraktur im Mittelfußknochen nicht antreten konnte. Die Verletzung zwang ihn zu einer dreimonatigen Pause. Im August gewann Nadal dann erstmals ein ATP-Turnier, sein Finalgegner in Sopot war José Acasuso. Bei den US Open erreichte er an der Seite von Tommy Robredo zum ersten Mal das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers im Doppel.

Im Dezember gehörte Nadal der spanischen Mannschaft an, die im Davis-Cup-Finale die USA mit 3:2 bezwang. Bei seinem Sieg über Andy Roddick war er mit 18 Jahren und sechs Monaten der zweitjüngste Spieler (nach Boris Becker 1985), der jemals ein Einzelmatch in einem Davis-Cup-Finale gewinnen konnte.

Erste French-Open-Titel und Rekordserie auf Sand (2005–2007)

Nadal beim Cincinnati Masters, 2006
Nadal im Finale der French Open 2007

Das Jahr 2005 brachte Nadal mit elf Turniersiegen den endgültigen Durchbruch, so viele sind ihm in einer Saison seitdem nicht mehr gelungen (Stand: Dez. 2011). Den größten Erfolg feierte er bei den French Open: er war der erste Spieler seit Mats Wilander im Jahr 1982, der gleich bei seinem Debüt in Paris gewinnen konnte. Im Halbfinale besiegte er an seinem neunzehnten Geburtstag Federer mit 6:3, 4:6, 6:4 und 6:3. Mit seinem Finalsieg über Mariano Puerta war Nadal mit 19 Jahren und 2 Tagen zudem der jüngste Sieger eines Grand-Slam-Turniers seit Pete Sampras (US Open 1990). In Wimbledon musste er dagegen eine frühe Niederlage einstecken, als Nummer vier der Setzliste unterlag er in Runde zwei dem Luxemburger Gilles Müller. In Montreal gewann er dann mit einem Dreisatzsieg über Andre Agassi seinen ersten Titel auf Hartplatz. Bei den US Open musste er sich (gegen James Blake) erneut in der dritten Runde geschlagen geben. Acht seiner elf Titel gewann Nadal auf seinem Lieblingsbelag, seine Jahresbilanz auf Sand wies 50 Siege bei zwei Niederlagen auf, wobei er bis zum Jahresende 36 Matches in Folge ungeschlagen blieb. Nadal war damit der erfolgreichste Sandplatzspieler seit Thomas Muster − der Österreicher hatte es 1995 auf 65 Siege bei nur zwei Niederlagen gebracht. Nadal beendete das Jahr als erster Teenager seit Boris Becker im Jahr 1986 auf Position zwei der Weltrangliste.

2006 gewann Nadal fünf Turniere, vier davon gegen Federer: Dubai, Monte Carlo, Rom und die French Open. Seinen fünften Titel des Jahres gewann er in Barcelona gegen Tommy Robredo. Mit dem Finale in Rom blieb er auf Sand 53 Partien in Folge unbesiegt − damit stellte er den Rekord von Guillermo Vilas aus dem Jahr 1973 ein. Mit dem Titelgewinn bei den French Open hatte Nadal auf Sand 60 Siege in Folge errungen. Anschließend zeigte er sich auch auf Rasen stark verbessert. Als erster Spanier seit dem Titelgewinn seines Landsmannes Manuel Santana im Jahr 1966 erreichte er in Wimbledon das Endspiel. Das erneute Duell mit Federer gewann diesmal der Schweizer. Für Nadal war es die erste Finalniederlage nach 14 Siegen in Serie. Zum Abschluss des Jahres erreichte er noch das Halbfinale des Tennis Masters Cups und beendete das Jahr wiederum auf Platz zwei der Weltrangliste.

2007 erreichte er das Viertelfinale der Australian Open, unterlag jedoch Fernando González in drei Sätzen. Beim Masters-Turnier in Indian Wells konnte Nadal dann den ersten Turniersieg seit den French Open im Jahr zuvor feiern. Beim Masters-Turnier in Miami unterlag er im Viertelfinale Novak Đoković, den er im Finale von Indian Wells noch hatte bezwingen können. In Monte Carlo und Rom konnte er seine Titel aus dem Vorjahr verteidigen, sodass er nunmehr seit 78 Partien auf Sand unbesiegt war. Im Halbfinale von Rom stellte er den bisherigen Rekord John McEnroes von 75 Siegen in Serie auf einem Belag ein. Auch beim Turnier in Hamburg erreichte Nadal das Finale, verlor dort jedoch nach 81 Erfolgen auf Sand gegen Roger Federer. In Paris gelang ihm mit einem erneuten Sieg über Federer der Hattrick bei den French Open. Auch in Wimbledon kam es zu einer Neuauflage des Vorjahresfinales, die wiederum Federer gewann. Nach einer Niederlage im Achtelfinale der US Open gegen David Ferrer erreichte Nadal noch das Finale beim Paris Masters gegen David Nalbandian und das Halbfinale des Tennis Masters Cups gegen Roger Federer.

Olympiasieg und Weltranglistenerster (2008–2010)

Nadal bei den Pacific Life Open, 2008
Rafael Nadal in Ohio, 2008

Zum Saisonbeginn 2008 schaffte er den Halbfinaleinzug bei den Australian Open und in Indian Wells sowie den Einzug ins Endspiel in Miami. Mit einem Sieg über Federer sicherte sich Nadal in Monte Carlo seinen vierten Titel in Folge. Auch im Doppel mit Tommy Robredo gewann er das Endspiel, der vierte Doppeltitel seiner Profilaufbahn. Nadal war dann mit seinem Sieg in Hamburg erst der dritte Tennisspieler, der alle drei Masters-Turniere auf Sand in einem Jahr gewinnen konnte. Bei den French Open gelang ihm ohne Satzverlust der vierte Triumph in Folge, womit er Björn Borgs Open-Era-Rekord egalisierte. In einem nur 107 Minuten dauernden Finale, dem kürzesten seit 1980, besiegte er Federer klar mit 6:1, 6:3 und 6:0.

Auch in Wimbledon kam es wie in den vergangenen beiden Jahren erneut zum Finale zwischen ihm und Federer. In einem der dramatischsten Spiele der Tennisgeschichte gewann der Spanier mit 6:4, 6:4, 6:7, 6:7 und 9:7. Es war das längste Finale im Herren-Einzel in der über 130-jährigen Geschichte dieses Turniers. John McEnroe und Björn Borg, die 1980 das bis dahin bedeutendste Wimbledonfinale bestritten hatten und das Match live verfolgten, sprachen später von dem besten Spiel, das sie jemals gesehen hätten.[21]

Beim Turnier von Cincinnati verlor Nadal zwar sein Halbfinale, da aber Federer bereits im Achtelfinale ausgeschieden war, konnte Nadal ihn am 18. August 2008 von der Spitze der Weltrangliste verdrängen. Federer war bis zu diesem Zeitpunkt 237 Wochen ununterbrochen an der Spitze gewesen. Am 17. August 2008 holte sich Nadal bei den Olympischen Sommerspielen in Peking mit einem Sieg über den Chilenen Fernando González die Goldmedaille. Bei den US Open erreichte er dann zum ersten Mal das Halbfinale, unterlag jedoch Andy Murray. Das letzte Masters-Turnier des Jahres in Paris musste er wegen einer Knieverletzung im Viertelfinale abbrechen und alle weiteren Turniere absagen.

Am 1. Februar 2009 gelang Nadal bei den Australian Open gegen Roger Federer der erste Grand-Slam-Turniersieg auf Hartplatz. Es war sein sechster Grand-Slam-Titel und der 13. Sieg im 19. Duell gegen Federer – zugleich aber auch der erste Einzelsieg eines Spaniers bei den Australian Open.[22] Im weiteren Saisonverlauf siegte er auch in Barcelona, sein fünfter Erfolg in Serie dort. Dagegen schied er im Achtelfinale der French Open überraschend gegen den Schweden Robin Söderling aus. Es war seine erste Niederlage in Roland Garros überhaupt. Verletzungsbedingt trat Nadal nicht in Wimbledon an und musste nach Federers Triumph dort diesem im ATP-Ranking wieder die Führung überlassen – Nadal hatte bis zum 5. Juli 2009 insgesamt 46 Wochen auf Position 1 gestanden. Nach seiner Verletzung ging er erst beim Rogers Cup wieder an den Start, wo er im Viertelfinale von Juan Martín del Potro gestoppt wurde. Gegen ebendiesen Gegner verlor er auch das Halbfinale der US Open und beendete die Saison damit zum vierten Mal auf Platz zwei.

Bei den Australian Open 2010 musste er als Titelverteidiger sein Viertelfinalmatch gegen den späteren Finalisten Andy Murray im dritten Satz wegen einer Knieverletzung abbrechen. Im April gelang ihm in Monte Carlo der sechste Erfolg in Serie. Auch in Rom gelang ihm die Titelverteidigung und in Madrid der 18. Titel bei einem Turnier der Masters Series. Damit übernahm Nadal in dieser Statistik den Spitzenplatz vor Andre Agassi, der es dort auf 17 Erfolge gebracht hat. Die French Open gewann er – wiederum ohne Satzverlust – bereits zum fünften Mal. Er besiegte im Finale Robin Söderling und übernahm, nachdem er zwischendurch für einige Wochen auf Platz 4 zurückgefallen war, erneut die Führung in der Weltrangliste.[23] Am 4. Juli sicherte sich Nadal seinen zweiten Wimbledon-Titel, als er im Finale den Tschechen Tomáš Berdych in drei Sätzen besiegte. Bei den US Open erreichte er dann erstmals das Finale, in dem er Novak Đoković in vier Sätzen bezwang. Im gesamten Turnierverlauf gab Nadal nur fünf Aufschlagspiele ab und wurde mit 24 Jahren der siebte und der jüngste Spieler aller Zeiten, der alle vier Grand-Slam-Titel gewonnen hat.[24]

Sechs Finalniederlagen gegen Đoković, Ablösung als Weltranglistenerster (2011)

Nadal bei den French Open, 2011

Das Jahr begann für Nadal mit dem ATP-Turnier in Doha, wo er das Halbfinale gegen Nikolai Dawydenko verlor. Mit einem Turniersieg bei den Australian Open hätte er als erster Spieler nach Rod Laver alle vier Grand-Slam-Titel gewonnen haben können. Im Viertelfinale musste er sich jedoch seinem Freund David Ferrer geschlagen geben. Nachdem er sich im ersten Satz eine Oberschenkelzerrung zugezogen hatte, verlor er das Match in drei Sätzen. Bei seinem Comeback konnte Nadal in Indian Wells und Miami jeweils das Finale erreichen, beide Endspiele endeten aber mit Niederlagen gegen Đoković. Seinen ersten Titel des Jahres errang Nadal in Monte Carlo, wo er Ferrer diesmal im Finale besiegte; es war sein siebter Erfolg dort in Serie. Eine Woche später konnte er sich erneut gegen Ferrer durchsetzen und seinen sechsten Titel beim ATP-Turnier von Barcelona gewinnen. Anfang Juni gewann Nadal ebenfalls zum sechsten Mal das Finale der French Open. Er besiegte wieder einmal Federer (in 3:40 Stunden mit 7:5, 7:6, 5:7 und 6:1) und zog mit dem schwedischen Rekordsieger Björn Borg gleich, der in Paris sechs Mal triumphierte.[25]

In Wimbledon verlor Nadal zum fünften Mal in diesem Jahr ein Finale gegen Đoković. Der Serbe hatte bereits durch das Erreichen des Endspiels Nadal als Weltranglistenersten abgelöst. Bei den Vorbereitungsturnieren auf die US Open bot Nadal eher mäßige Leistungen und schied in Montreal und Cincinnati jeweils früh aus. Bei den US Open steigerte er sich dann von Runde zu Runde. Schließlich kam es zur Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Đoković, allerdings mit dem besseren Ende für den Serben, der auch das sechste Aufeinandertreffen der Saison für sich entscheiden konnte. Im September zog er nach zwei souveränen Siegen gegen die Franzosen Tsonga und Gasquet mit Spanien ins Davis-Cup-Finale ein. Im Oktober musste Nadal weitere Niederlagen hinnehmen, als er gegen Andy Murray in Tokio und später gegen Florian Mayer in zwei Sätzen beim Masters in Shanghai verlor. Auch beim Saisonfinale erreichte er nicht seine alte Form und schied nach Niederlagen gegen Federer und Tsonga frühzeitig aus. Im Davis-Cup-Finale Anfang Dezember gegen die Mannschaft Argentiniens verhalf er dem spanischen Team mit seinen Erfolgen gegen Juan Mónaco und Juan Martín Del Potro zum Sieg und schloss so das Jahr 2011 noch erfolgreich ab.

Achter Titelgewinn in Folge in Monte Carlo und siebter Titel in Paris (2012)

Nadal in Doha, 2012

Bei seinem Saisonauftakt in Doha zog Nadal ins Halbfinale ein, verlor dieses aber glatt in zwei Sätzen gegen Gaël Monfils. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres traf er im Finale der Australian Open erneut auf Đoković, der sich in fünf Sätzen mit 7:5, 4:6, 2:6, 7:6, 5:7 durchsetzte. Mit einer Spielzeit von fünf Stunden und 53 Minuten war es nicht nur das längste Spiel der Turniergeschichte, sondern zugleich das längste Finale in der Geschichte der Grand-Slam- Turniere.[26] Nadal verlor damit zum dritten Mal in Folge ein solches Finale und stellte einen weiteren, wenn auch negativen Rekord auf.

Bei den anschließenden Masters-Turnieren in Indian Wells und Miami erreichte er jeweils das Halbfinale. In Indian Wells verlor er zwar gegen Federer, konnte sich aber in der Doppelkonkurrenz mit seinem Landsmann Marc López den Titel sichern. Dies war nach 2010 sein zweiter Titel in Indian Wells und sein achter Doppelerfolg insgesamt. In Miami musste er das Halbfinalmatch gegen Andy Murray wegen einer Knieverletzung absagen. Danach stand er beim Masters von Monte Carlo erstmals wieder auf dem Platz und konnte gleich wieder ins Finale einziehen, wo er abermals dem Weltranglistenersten Đoković gegenüberstand. Nach zuletzt sieben verlorenen Endspielen behielt Nadal diesmal mit 6:3, 6:1 die Oberhand und gewann in Monte Carlo seinen achten Titel in Folge - als erster Spieler der Open Era bei ein und demselben Turnier. Auch schon zum siebten Mal gewann er kurz darauf das ATP-Turnier von Barcelona, wo er im Endspiel David Ferrer bereits zum vierten Mal (nach 2008, 2009 und 2011) besiegte.

Nach dem Aus im Achtelfinale des Master-Turniers in Madrid verlor Nadal Platz 2 der Weltrangliste an Federer, der das Turnier gewinnen konnte (Nadal war letztmals im Mai 2010 auf dem dritten Platz geführt worden). Beim anschließenden Turnier in Rom konnte er wie schon in Monte Carlo Đoković in zwei Sätzen schlagen. Mit seinem insgesamt sechsten Erfolg in der italienischen Hauptstadt sowie dem 21. Turniersieg bei einem Masters-Wettbewerb rückte er wieder auf Rang zwei der Weltrangliste vor.

Bei den French Open zog Nadal ohne Satzverlust ins Finale ein, wo er zum vierten Mal in Folge bei einem Grand-Slam-Finale auf Đoković traf. Bei dem wegen Regenunterbrechungen über zwei Tage ausgetragenen Match setzte sich Nadal in vier Sätzen durch. Er wurde mit seinem siebten Erfolg in Paris – zugleich sein 50. Einzeltitel – zum alleinigen Rekordsieger der French Open.

Am 28. Juni 2012 scheiterte er in Wimbledon zum ersten Mal seit 2005 bei einem Grand-Slam-Turnier in Runde zwei. Er unterlag dem in der Weltrangliste 98 Plätze hinter ihm platzierten Tschechen Lukáš Rosol in fünf Sätzen (7:6, 4:6, 4:6, 6:2, 4:6). Damit endete auch seine seit den French Open 2011 andauernde Serie von fünf Grand-Slam-Finalteilnahmen in Folge, in der Weltrangliste rutschte er wieder auf Platz drei.

Im Juni benannte das Nationale Olympische Komitee Spaniens (Comité Olímpico Español) Nadal als Träger der spanische Flagge bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London.[27] Am 19. Juli gab Nadal allerdings bekannt, dass er aufgrund einer Knieverletzung, die er sich bei seiner Zweitrundenniederlage in Wimbledon zugezogen hatte, auf Olympia verzichten muss.[28] Auch die anschließenden Masters-Turniere in Nordamerika und die US Open ließ Nadal aufgrund der Verletzung aus. Im September gab Nadal auf seiner Website bekannt, dass er bedingt wegen seiner Kniebeschwerden mindestens zwei weitere Monate lang an keinem Wettkampf teilnehmen könne.[29] Er verpasste damit die China Open, die Masters-Turniere in Shanghai und Paris sowie das Davis-Cup-Halbfinale gegen die USA.

Ende November stieg Nadal wieder ins Training ein und sagte seine Teilnahme für das Turnier in Abu Dhabi zu. Ein Magen-Darm-Virus zwang ihn am 25. Dezember jedoch zur Absage und nur drei Tage später sagte er auch die Australian Open ab.[30]

Rückkehr an die Weltspitze nach sieben Monaten Verletzungspause (2013)

Am 5. Februar 2013 kehrte Nadal nach 222 Tagen Verletzungspause auf den Tennisplatz zurück. Beim Sandplatztunier in Viña del Mar nahm er sowohl am Einzel- als auch am Doppelturnier - im Doppel trat er mit dem Argentinier Juan Mónaco an - teil und kam jeweils ins Finale. Bei den Brasil Open in São Paulo gewann Nadal am 17. Februar das Endspiel gegen den Argentinier David Nalbandian. Es war acht Monate nach den French Open 2012 sein erster Titelgewinn nach der Verletzungspause und sein erster im Jahr 2013.

Auch der März verlief äußerst erfolgreich. Am 2. März gewann er das Endspiel in Acapulco gegen seinen Landsmann David Ferrer mit 6:0 und 6:2, ohne im gesamten Turnierverlauf einen Satz abzugeben. Auch beim anschließenden Masters-Turnier in Indian Wells erreichte Nadal das Finale. Zuvor hatte er im Viertelfinale Roger Federer und im Halbfinale Tomáš Berdych besiegt. Mit 4:6, 6:3 und 6:4 bezwang er im Endspiel auch Juan Martín del Potro und gewann damit seinen dritten Titel in Indian Wells. In der Weltrangliste zog er damit wieder an David Ferrer vorbei auf Rang vier.

In Monte Carlo erreichte Nadal das neunte Finale in Folge im Fürstentum, unterlag jedoch nach acht Turniersiegen in Serie dem Serben Novak Đoković mit 2:6 und 6:7. Wie auch in den fünf vorangegangenen Turnieren erreichte Nadal in Barcelona das Finale. Er besiegte im Endspiel Nicolás Almagro mit 6:4 und 6:3 und feierte seinen achten Turniersieg in Barcelona und schon den vierten seit seinem Comeback im Februar. Bereits zwei Wochen später gewann Nadal mit einem 6:2 und 6:4 im Finale der Mutua Open in Madrid gegen Stanislas Wawrinka seinen insgesamt 23. Titel bei einem ATP-Masters-1000-Turnier. Den 24. Titel feierte er sogleich beim darauffolgenden Masters in Rom. Im Finale besiegte er Federer deutlich mit 6:1 und 6:3; es war sein 20. Sieg im 30. Duell gegen Federer.

Am 9. Juni 2013 gewann Nadal zum achten Mal die French Open, indem er Ferrer in drei Sätzen mit 6:2, 6:3 und 6:2 besiegte. Er stellte damit einen neuen Rekord in der „Open Era“ auf: mit seinem 8. Grand-Slam-Titel bei den French Open erreichte er die meisten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.

In Wimbledon schied Nadal in der ersten Runde aus, er unterlag dem in der Weltrangliste 130 Plätze hinter ihm geführten Belgier Steve Darcis in drei engen Sätzen mit 6:7, 6:7 und 4:6. Es war die erste Erstrundenniederlage bei einem Grand-Slam-Turnier in seiner Karriere. Im Anschluss gelang es Nadal als erstem Spieler seit Andy Roddick in der Saison 2003, die beiden Masters-Hartplatzturniere in Montreal und Cincinnati innerhalb einer Woche zu gewinnen. Damit baute er seine Hartplatz-Bilanz in der laufenden Saison auf 15:0 aus und stieg in der Weltrangliste auf Position zwei. Bei den US Open erreichte er mit nur einem Satzverlust das Endspiel. Dort bezwang er Novak Đoković mit 6:2, 3:6, 6:4 und 6:1 und gewann damit nach 2010 den zweiten US-Open-Titel seiner Karriere und den zweiten Grand Slam in dieser Saison.

Im Oktober 2013 zog Rafael Nadal nach der verletzungsbedingten Aufgabe Tomáš Berdychs im Halbfinale des Turniers in Peking ins Endspiel ein. Durch diesen Sieg sicherte er sich, erstmals seit Juli 2011, die Weltranglistenführung.[31] Im Finale unterlag er Novak Đoković in zwei Sätzen.

Finaleinzug bei den Australian Open und neunter Titel in Paris (2014)

Rafael Nadal startete gut in die neue Saison. Gleich bei seinem ersten Turnierstart in Doha erreichte er das Finale, das er gegen Gaël Monfils in drei Sätzen gewann. Bei den Australian Open zog er ebenfalls ins Endspiel ein, in dem er auf Stanislas Wawrinka traf. Diesen hatte er bis dato in sämtlichen zwölf Aufeinandertreffen besiegen können, unterlag aber in dieser Partie mit 3:6, 2:6, 6:3 und 3:6.

Nach Siegen auf der ATP-Tour in Rio und Madrid ging er bei den French Open abermals als Topfavorit ins Turnier. Nachdem Nadal die letzten vier Duelle gegen Novak Djokovic verloren hatte traf er im Finale der French Open wieder auf den Serben, behielt jedoch dieses Mal mit 3:6, 7:5, 6:2, 6:4 die Oberhand. Mit dem Sieg sicherte sich Nadal seinen neunten Titel beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt, was gleichzeitig den 14. Grand-Slam-Titel seiner Karriere darstellt. Er zog mit Pete Sampras gleich. Außerdem verteidigte er die Weltranglistenführung gegen Djokovic und baute seine Bilanz bei den French Open auf 66:1 Siege aus.

Spielweise und Besonderheiten

Nadals bevorzugter Belag ist der Sandplatz, auf dem er die meisten Erfolge errungen hat.[32] Aus diesem Grund wird er auch oft als Sandkönig (engl. king of clay) bezeichnet.[33][34] Nadal gilt wie Roger Federer als besonders nervenstark und besitzt ein außergewöhnlich ausgeprägtes Antizipationsvermögen.[35] Damit zwingt er seine Gegner zu einem offensiven und risikoreichen Spiel.

charakteristischer beidhändiger Rückhandschlag

Seine Spielweise ist durch ein kraftvolles und aggressives Grundlinientennis geprägt. Seine Vor- und Rückhandschläge spielt er dabei mit einem äußerst starken Topspin,[35] den er unter anderem mit Hilfe eines extremen Vorhandgriffs (Westerngriff)[36][37] und einer starken Beschleunigung des Schlägerkopfes erreicht. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Ball bei Nadals Vorhandschlägen mit 3000 bis 4000 Umdrehungen pro Minute rotiert und Spieler wie Sampras, Agassi und Federer nur etwa 2000 Umdrehungen pro Minute erreichen.[7] Bemerkenswert ist auch seine außergewöhnliche Athletik, insbesondere seine enorme Schnelligkeit und Beweglichkeit, die es ihm erlaubt, auch schwierige Bälle auf der Rückhandseite zu umlaufen und seinen variableren Vorhandschlag einzusetzen.[38] Seine beidhändige Rückhand gilt als eine der härtesten im Profitennis, wobei Nadal zugutekommt, dass seine Spielhand, obwohl er Rechtshänder ist, die linke ist. Verantwortlich dafür ist sein Onkel und langjähriger Trainer Toni Nadal, der früh der Ansicht war, dass seine beidhändige Rückhand davon profitieren und ihm die Möglichkeit eröffnen würde, beidseitig einen extrem starken Schlag zu entwickeln.[6][7]

Sein Aufschlag zählte zu Beginn zu seinen Schwächen, was vermutlich auch der genannten Tatsache der linken Spielhand als Rechtshänder geschuldet war.[7][39] Über die Jahre hat er intensiv an der Verbesserung seiner Technik gearbeitet, wodurch sich sein Aufschlag von einem reinen Mittel zur Eröffnung des Ballwechsels hin zu einem der besten Aufschläge mit hohem Prozentsatz an Punktgewinnen mit dem ersten Aufschlag gewandelt hat. Nadal setzt dabei nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auf das geschickte Platzieren des Balles. Seine Strategie besteht darin, möglichst extreme Winkel zu spielen und seine Gegner so unter Druck zu setzen.[40][41]

Schon oft wurde Nadal für seine ritualisierte Bewegungsabfolge kritisiert, die speziell vor dem Aufschlag relativ viel Zeit in Anspruch nimmt. Manche Gegner fühlen sich dadurch in ihrem Spielrhythmus gestört. So kritisierte ihn sein ewiger Rivale Federer öffentlich für Überschreitungen der zugelassenen Zeit zwischen den Punkten (20 s bei Grand-Slam-Turnieren bzw. 25 s auf der ATP Tour). Seine Kritik richtete sich dabei auch gegen die Schiedsrichter, die das Nichteinhalten nicht ahnden würden.[42]

Eines von Nadals ungewöhnlichen Ritualen auf dem Tennisplatz ist die Verwendung von zwei Wasserflaschen, aus welchen er in jeder Pause trinkt und die er stets mit dem Etikett in die gleiche Richtung wieder ausrichtet. Er selbst beschreibt seine vielen Rituale vor und während eines Matches als förderlich für seine Konzentration und für die Fokussierung auf das Spiel bzw. die einzelnen Spielzüge.[43]

Auszeichnungen und Würdigungen

Rekord-Grand-Slam-Sieger im Herreneinzel
Rang Spieler Titel
1. Serbien Novak Đoković 24
2. Spanien Rafael Nadal 22
3. Schweiz Roger Federer 20
4. Vereinigte Staaten Pete Sampras 14
5. Australien Roy Emerson 12
6. Schweden Björn Borg 11
Australien Rod Laver
8. Vereinigte Staaten Bill Tilden 10
Stand: 10. September 2023
Rekord-Weltranglistenerste im Herreneinzel
Rang Spieler Wochen
1. Serbien Novak Đoković 424
2. Schweiz Roger Federer 310
3. Vereinigte Staaten Pete Sampras 286
4. Tschechoslowakei Ivan Lendl 270
5. Vereinigte Staaten Jimmy Connors 268
6. Spanien Rafael Nadal 209
7. Vereinigte Staaten John McEnroe 170
8. Schweden Björn Borg 109
9. Vereinigte Staaten Andre Agassi 101
Stand: 6. Mai 2024

Im Juni 2008 wurde ein Asteroid nach Nadal benannt. Der 2003 vom mallorquinischen Planetarium entdeckte Asteroid trägt seitdem den Namen 128036 Rafaelnadal.[46]

Sonstige Betätigungsfelder

2008 und 2011 wurde er jeweils für zwei Jahre ins ATP Player Council[47] gewählt, wo er neben dem Präsidenten Roger Federer die Funktion des Vizepräsident innehatte.[48] Zu Beginn des Jahres 2011 gehörte er zu den Hauptakteuren einer Gruppe von Spielern, die sich für eine geringere Anzahl Turniere und höhere Preisgelder einsetzten. Er sorgte zudem für Aufsehen, als er dabei das Verhalten Federers als Vorsitzender der Spielergewerkschaft (ATP Player Council) kritisierte und ihm vorwarf, nicht hinter den anderen Spielern zu stehen.[49] Im März 2012 trat er dann – vermutlich aufgrund von Differenzen mit Federer – von diesem Posten zurück.[50]

Im Frühjahr 2010 hatte Rafael Nadal einen Gastauftritt in dem Musikvideo Gypsy als Liebespartner der kolumbianischen Sängerin Shakira.[51]

Anfang 2013 gründete er zusammen mit seinem langjährigen Manager Carlos Costa seine eigene Sportvermarktungsfirma, mit der er Athleten aus verschiedenen Sportarten wie Tennis, Golf und Fußball künftig repräsentieren und zudem Veranstaltungen organisieren will. [52]

Leistungsbilanz

Turnierplan 2014

Vorlage:Turnierplan Rafael Nadal 2014

Turniersiege

Vorlage:Turniersiege Rafael Nadal

Leistungsbilanz bei den wichtigsten Turnieren

Vorlage:Statistik Rafael Nadal

Literatur

Commons: Rafael Nadal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Spanier löst Djokovic ab, sport.orf.at. Abgerufen am 5. Oktober 2013.
  2. Martin Baldridge: French Open Men's Champion 2012: What Makes Rafael Nadal the "King of Clay"? bleacherreport.com, abgerufen am 17. Januar 2013.
  3. Tennisnet.com: Wie Phönix aus der Asche – Die zehn besten Sandplatzspieler aller Zeiten. Abgerufen am 3. Mai 2011.
  4. Wiktionary.org: Nadal – Wiktionary. Abgerufen am 2. Mai 2012.
  5. a b Nadal und Carlin, S. 229-234.
  6. a b c Tom Oldfield: Rafael Nadal: The Biography. Blake Publishing, 2010, ISBN 1-84454-949-6, S. 1–7.
  7. a b c d CYNTHIA GORNEY: Ripped. (Or Torn Up?). The New York Times Magazine, 17. Juni 2009, abgerufen am 4. Mai 2012.
  8. Rafael Nadal. In: Internationales Sportarchiv 38/2011 vom 20. September 2011, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 24/2012 (abgerufen via Munzinger Online).
  9. a b Nadal und Carlin, S. 46.
  10. a b Nadal und Carlin, S. 58-60.
  11. Nadal und Carlin, S. 48-50
  12. atpworldtour.com: „Rafael Nadal“, Spielerprofil auf ATPworldtour.com, abgerufen am 2. Mai 2012.
  13. a b Nadal und Carlin, S. 38.
  14. a b Nadal und Carlin, S. 51-52.
  15. Nadal und Carlin, S. 70.
  16. Nadal und Carlin, S. 63-64.
  17. Nadal und Carlin, S. 42.
  18. Pat Chash: Rafael Nadal’s feat of clay. The Sunday Times, 25. Mai 2008 (Zugriff nicht ohne Anmeldung, Wiedergabe des Artikels hier), jeweils abgerufen am 5. Mai 2012.
  19. atpworldtour.com: Spiel-Aktivität Rafael Nadal 2001, abgerufen am 17. April 2011.
  20. atpworldtour.com: Spiel-Aktivität Rafael Nadal 2002, abgerufen am 17. April 2011.
  21. Nadal und Carlin, S. 173.
  22. Thomas Klemm: Nadal siegt auch in Melbourne. 1. Februar 2009, abgerufen am 17. April 2011.
  23. Bazonline.ch: Federer verliert Titel und ATP-Führung an Nadal, abgerufen am 6. Juni 2010.
  24. Mike Dickson: US OPEN 2010: Rafael Nadal becomes only seventh player to win all four Grand Slams with thrilling victory over Novak Djokovic. Daily Mail Online, 14. September 2010, abgerufen am 5. Mai 2012.
  25. Abendblatt.de: French Open: Sandplatzkönig Nadal siegt zum sechsten Mal in Paris, abgerufen am 5. Juni 2011.
  26. Tagesspiegel.de: Djokovic gewinnt längstes Grand-Slam-Finale, abgerufen am 28. April 2012.
  27. Sport1.de: Nadal spanischer Fahnenträger, abgerufen am 21. Juni 2012.
  28. „Nadal misses Olympics with knee problem“.
  29. „Nadal fällt zwei weitere Monate aus(Englisch)“ (PDF; 110 kB).
  30. „Nadal sagt seine Teilnahme in Abu Dhabi und bei den Australian Open ab“.
  31. Nadal wieder die Nummer 1 der Weltrangliste, kleinezeitung.at. Abgerufen am 5. Oktober 2013.
  32. Itftennis.com: ITF-Profil Rafael Nadal, „Favourite Surface“, abgerufen am 2. Mai 2012.
  33. GEOFF MACDONALD: Analysis: Nadal Shows Why He Is the King of Clay. Tennis Blog of The New York Times, 1. Juni 2011, abgerufen am 3. Mai 2012.
  34. Diepresse.com: Nadal bleibt Sandplatzkönig von Monte Carlo, abgerufen am 23. April 2012.
  35. a b Tijana T. Ivancevic, Bojan Jovanovic, Sasa Jovanovic, Milka Djukic: Paradigm Shift for Future Tennis: The Art of Tennis Physiology, Biomechanics and Psychology (Cognitive Systems Monographs). Springer, Berlin, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-17094-2, S. 5–8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  36. yocto-tennis-club.com: Tennis Strokes Forehand: Rafael Nadal Forehand, abgerufen am 3. Mai 2012.
  37. Richard Schönborn: Praxis und Fitness: Kurzer Schwung fürs Tempo-Tennis (PDF; 957 kB). www.tennismagazin.de 11-12/2007, abgerufen am 3. Mai 2012.
  38. tagesanzeiger.ch: Nadals Vorhand in ihre Einzelteile zerlegt. 22. November 2011, abgerufen am 3. Mai 2012.
  39. Nadal und Carlin, S. 206.
  40. Optimum Tennis – High Performance Tennis Instructions: The Evolution Of The Rafael Nadal Serve. www.optimumtennis.net, abgerufen am 4. Mai 2012.
  41. Patrick Mouratoglou: Evolution of Rafael Nadal's serve. 11. November 2010, abgerufen am 4. Mai 2012.
  42. Ahmed Rizvi: Nadal and Federer rivalry is heating up. The National, 12. März 2012, abgerufen am 3. Mai 2012.
  43. The Telegraph: Rafael Nadal: my pre-game rituals sharpen my senses before I go into battle. Edited extracts from: Rafa, My Story. by Rafael Nadal with John Carlin, abgerufen am 3. Mai 2012.
  44. NZZ: Nadal wird Ehrenbürger von Madrid. Abgerufen am 25. September 2013.
  45. Nadal erhält Ehrendoktor-Titel, tennisnet.com.
  46. atpworldtour.com: Asteroid Named After Rafael Nadal. Abgerufen am 28. April 2012.
  47. Amy D. Gibson: The Association of Tennis Professionals: From Player Association to Governing Body. In: Journal of Applied Business and Economics. (PDF), abgerufen am 4. Mai 2012.
  48. atpworldtour.com: Federer, Nadal Re-elected To ATP Player Council, abgerufen am 4. Mai 2012.
  49. RP-online.de: Streit um zu viele Spiele im Tennis – alle gegen Federer, abgerufen am 28. April 2012.
  50. Simon Briggs: Rafael Nadal resigns as ATP players' body vice-president after lack of movement on changes to ranking system. The Telegraph, 26. März 2012, abgerufen am 4. Mai 2012.
  51. Popeater.com: Shakira and Rafael Nadal Reveal Chemistry in 'Gypsy' Video, abgerufen am 28. April 2012.
  52. sport1.de: Rafael Nadal gründet Vermarktungsfirma, abgerufen am 11. Februar 2013.
Vorlage:Navigationsleiste Die besten zehn spanischen Tennisspieler (ATP)

Vorlage:Link FA Vorlage:Link FA Vorlage:Link GA