Siegmund Carl Friedrich Weischner

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Weischner in Positur mit einem seiner Schüler (1765)

Siegmund Carl Friedrich Weischner (geb. 1703 in Merseburg; gest. 1774 in Weimar) war Fechtmeister am Weimarer Gymnasium und zugleich am weimarischen Hofe.

Es gab Fechtmeister, die Fechtbücher verfassten, wobei der Fechtmeister zusammen mit seinen Vorfechtern die abgebildeten Stellungen beim Fechten demonstrierten, zu denen Siegmund Carl Friedrich Weischner gehörte. Als Beispiel lässt sich hier Gustav Bergmann[1] anführen, der Vorfechter bei Siegmund Carl Friedrich Weischner[2] am Gymnasium in Weimar gewesen war. Der Student Goethe hatte mit Bergmann eine selbst provozierte Begegnung in Leipzig, die für ihn nicht gut endete. Er erlitt eine leichte Blessur durch einen spitzen Degen.[3][4] Mit der Jenaer Familie der Kreußler sind die Weischner durch Heirat verbunden, bei denen er auch sein Handwerk erlernte. Sein unmittelbarer Fechtmeister war wohl Heinrich Wilhelm Kreußler (1690–1752).[5] Weischner wurde 1728 als Hoffechtmeister in Weimar angestellt.[6] Der an der Universität Leipzig und zuvor in Gotha und Dresden als Fechtmeister tätige Hauptmann Christian David Friedrich Weischner war sein Sohn, den wiederum er selbst zum Fechtmeister ausbildete.[7] Das 1764 gedruckte Buch hatte einen jahrzehntealten Vorgänger, dass als Manuskript in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek vorhanden ist, welches nicht nur eine feine Handschrift, sondern auch nicht geringe Fertigkeiten im Zeichnen Siegmund Weischners offenbart.[8] Weischner versuchte sich wohl auch einmal in der Dichtkunst. Diese dichterische Huldigung auf Herzog Ernst August von ca. 1740 ist in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ebenfalls erhalten. Gedruckt erschien die nie.[9] Sein Vorfechter Christian Gottfried Heinicke wurde in Weimar sein Nachfolger als Fechtmeister. Die Avancen des Sohnes auf die Nachfolge seines Vaters blieben erfolglos.

  • Siegmund Carl Friedrich Weischner [S. C. F. Weischner, F. S. Hauptm. beym löbl. Landregiment]: Uebungen auf dem Fürstl. Sächsischen Hoffechtboden zu Weimar, Heinrich Siegmund Hoffmann, Weimar 1764. digital

Einzelnachweise

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  1. Goethe's Leben: Erste Periode: Goethe's Kindheit und Jugend bis zum ..., Band 1, S. 148. Darin Heißt es: „Jn dem sehr schätzbaren Buche von K. L. Blum: ‚Ein Bild aus den Ostsee-Provinzen, oder Andreas von Löwis of Menar‘ (Berlin 1846), heißt es S. 29 von einem Prediger in Rujen, Gustav von Bergmann: ‚Er war in seiner Jugend als Fechter berühmt gewesen, und hatte schon auf dem Weimarischen Gymnasium als Vorfechter dem Maler, der damals eine Fechtschule herausgab, zum Modell gedient. In einen, und demselben Jahre mit Goethe geboren, traf er mit diesem auf der Universität in Leipzig zusammen und zeichnete ihm als Fuchs sogleich den Arm‘.“
  2. Siegmund Carl Friedrich Weischner: Die Ritterliche Geschicklichkeit im Fechten durch ungezwungene Stellungen und kurzgefaßte Lehrsätze gezeigt. Verbesserte und vermehrte Auflage mit behörigen Kupfern, Weimar 1765.
  3. Siegfried Hoyer: Kleine Geschichte der Leipziger Studentenschaft 1409-1989, Leipzig 2010, S. 80f., ISBN 978-3-86583-480-5
  4. Mario Todte: Fecht-, Reit- und Tanzmeister an der Universität Leipzig (Studien zur Kultur und Geschichte Bd. 1, herausgegeben von Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath), Bernstadt a. d. Eigen 2016, S. 34f., ISBN 978-3-944104-12-6.
  5. Christian Seemann-Kahne: Die Kreußlers in Jena, Vopelius Jena 1912, S. 5.
  6. Seemann-Kahne, S. 58 Anm. 1. Die Catharina Weischner (gest. 1672) war verheiratet mit dem Fechtmeister Hans Wilhelm Kreußler (gest. 1673), mit dem sie viele Kinder hatte. Sie selbst war Tochter des Buchbinders und Universitätsbibliothekars Lukas Weischner.
  7. Seemann-Kahne, S. 58 Anm. 1.; Todte, S. 35 ff.
  8. [1] Das 1731 geschriebene Manuskript hat die Signatur: Fol 351 [c].
  9. Siegmund Carl Friedrich Weischner, Johann Caspar Vogler: Ernst August : Des Landes Lust, Sein Volck erfreut; Macht sich bereit ; Des Weischners Dichten durch Vogelern In Klang zurichten. Es singen gern Erhöhte Stimmen, Umb anzuglimmen Deine Gnade, Deine Huld, Nach der treusten Pflicht und Schuld. , Manuskript ca. 1740. Signatur: Huld D 39