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Schellenberg (Familie)

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Schellenberg, ursprünglich Schellenberger, ist der Name einer weitverzweigten aus Ottweiler im Saarland stammenden Familie. Sie verbreitete sich weiträumig in Deutschland, im heutigen Polen, der Schweiz, in Algerien und in weiten Teilen der USA.

Als Stammvater und Vorfahre aller hier behandelten Schellenberger gilt Lambert Schellenberger (* um 1594 in Ottweiler; † 1642 ebd.). Er studierte seit 1611 in Gießen Theologie, wurde dann 1615 Schulmeister und 1619 Diakon in Ottweiler. Vor 1618 heiratete er Anna Margarethe Stephani, Tochter des Ottweiler Pfarrers und dessen Gemahlin Katharina. Er hatte zwei Töchter und zwei Söhne, von denen einer verscholl. Sein Sohn Johann Magnus († 1684) wurde wie er selbst Stammvater aller Schellenberger.

Die drei Söhne seiner sechs Kinder verzweigten den Familienstammbaum in zwei linksrheinische Stämme und einen weit personenreicheren rechtsrheinischen Stamm.

Rechtsrheinischer Stamm

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Der rechtsrheinische Stamm der Familie Schellenberg wird auch Usinger Stamm genannt, da ihr Stammvater Johann Theobald (* 1649 in Ottweiler; † 1724 in Usingen), ein Sohn des vorherigen Johann Magnus, und seine sieben Kinder (fünf Töchter, zwei Söhne) in Usingen geboren wurden. Johann Theobald war Hof- und Stadtchirurg. Sein Sohn Johann Friedrich Schellenberger (* 1684 in Usingen; † 1723) war Regiments- und Stabschirurg, danach Gastwirt. Er hatte eine als Kleinkind verstorbene Tochter. Der andere Sohn aber, Johann Jakob Schellenberger (* 1687 in Usingen; † 1754 in Heftrich), wurde Pfarrer und Vater von acht Kindern. Vier davon gründeten eigene sogenannte Hauptäste.

Bierstadter Hauptast

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Weil Johann Jakobs Sohn Jacob Ludwig Schellenberg (* 1728 in Grävenwiesbach; † 1808 in Bierstadt) im Jahr 1777 Pfarrer in Bierstadt wurde, wo er im Jahr 1802 sein 50-jähriges Amtsjubiläum feierte, wurde dieser „Hauptast“ als Bierstadter Hauptast bezeichnet. Er hatte neun zwischen 1760 und 1780 in Oberrod, Idstein und Usingen geborene Kinder (drei Töchter, sechs Söhne). Sein jüngster Sohn Wilhelm Ferdinand (* 1780 in Bierstadt; † 1832 in Wiesbaden), Gürtler und Juwelier in Wiesbaden, starb kinderlos. Einer der Brüder Wilhelm Ferdinands starb im ersten Lebensjahr, seine vier weiteren Brüder begründeten vier Äste in diesem Bierstadter Hauptast.

Karl Adolph Gottlob Schellenberg (* 1764 in Idstein; † 1835 in Wiesbaden), Jacob Ludwigs ältester Sohn, war Stammvater des Neuwieder Asts. Er war verantwortlich für die Union der Nassauischen Kirche. Er hatte drei Söhne und sechs Töchter, die mit Ausnahme seiner ersten Tochter, in Neuwied geboren wurden.

  • Karl (* 1794 in Neuwied; † 1842 in Vera Cruz, Mexiko) wurde Kaufmann und niederländischer Konsul. Von ihm sind keine Kinder überliefert.
  • Adolf (* 1798 in Neuwied; † 1855 in Solingen) war Kaufmann und Stammvater des Barmer Zweigs.
  • Heinrich (* 1810 in Neuwied; † 1876 in Nordenstadt) begründete den Nordenstadter Zweig. Er war Theologe, Vikar, Pfarrer und Abgeordneter des Nassauischen Landtags

Von Adolfs fünf zwischen den Jahren 1827 und 1835 in Solingen geborenen Kindern starb der Karl Adolf im Alter von fünf Jahren im Jahr 1840 in Solingen. Die anderen vier Kinder starben in Barmen.

  • Ferdinand Gustav (1839–1864) wurde Kaufmann in Barmen und blieb unverheiratet.
  • Marie (1827–1904) heiratete den aus Jesinghausen stammenden Fabrikanten in Barmen, August Finckenrath, und hatte vier Söhne und sechs Töchter.
  • Karoline Emilie (1832–1883) hatte mit ihrem Ehemann Fritz Bornemann, Schneidermeister, drei Söhne und sechs Töchter.
  • Karl Wilhelm (1829–1904), das noch unerwähnte Geschwisterkind, wurde wie sein jüngerer Bruder Kaufmann in Barmen. Er hatte sechs zwischen 1865 und 1878 in Barmen geborene Kinder. Von den ersten vier erreichte nur eine das Erwachsenenalter, blieb aber unverheiratet.
    • Karl Walter (* 1875), der Zweitjüngste unter seinen Geschwistern, wurde Fabrikdirektor in Barmen und nach Studium an den Technischen Hochschule in Hannover und Darmstadt, Ingenieur in Höchst a. M. und Darmstadt. Er hatte mit seiner Frau Ida, geborene Spies, vier in Barmen geborene Töchter.
    • Paul Otto (* 1878) lernte Färberei- und Textilwesen und wurde Kaufmann. Im Jahr 1910 gründete er seine eigene Firma, im Jahr 1919 wurde er außerdem Direktor der Firma Hörner u. Dittermann. In Düsseldorf heiratete er die aus Barmen stammende Marie Winter. Sie hatten zwei Kinder.
      • Anna Maria Martha (* 1901 in Düsseldorf)
      • Werner Paul (* 1905 in Barmen), Kaufmann in Barmen
Nordenstadter Zweig
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Der Nordenstadter Zweig setzt den Neuwieder Ast über Karl Adolph Gottlobs jüngsten Sohn Heinrich fort. Letzterer hatte zwei früh verstorbene Kinder, und zwei unverheiratet verbliebene Kinder, von denen August Karl Friedrich Heinrich (* 1846 in Ried; † 1920 in Marburg a. d. L.) Vikar, Pfarrer und Dekan wurde. Wilhelm Heinrich Friedrich Emil, ein fünftes Geschwister (* 1849 in Ried; † 1907 in Weilburg), wurde Amtsrichter in Weilburg. Er hatte zwei Söhne und eine Tochter

  • Ernst Karl Heinrich Ludwig (* 1874 in Battenberg), ging in militärische Dienste und erhielt nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg einige Auszeichnungen. Er blieb unverheiratet.
  • Heinrich August (* 1878 in Wehen), ging ebenfalls in militärische Dienste.
    • Karl Heinrich Paul August (* 1915 in Dillenburg)
  • Paula Marie (* 1880 in Wehen); heiratete im Jahr 1910 den Bergrat in Duisburg Paul Gustav Brand.
    • zwei Töchter

Nassau-Scheuerner Ast

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Johann Christian Friedrich Schellenberg (* 1769 in Usingen; † 1819 Höchst a. M.) war zwischen 1800 und 1816 Rentmeister in Nassau a. d. Lahn, danach Steuerrat in Höchst. Von seinen drei in Nassau-Scheuern geborenen Kindern verscholl eine Tochter, die andere verstarb unverheiratet und sein Sohn im ersten Lebensjahr.

Wiesbadener Ast

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Ernst Ludwig Theodor (* 1772 in Usingen; † 1834 in Wiesbaden) wurde u. a. Buchhändler und begründete den Wiesbadener Ast. Er war der Vater von sechs Kindern, darunter eine jung verstorbener Tochter und eine unverheiratet gebliebene. Seine zwei ältesten Kinder, von denen keine Nachkommen überliefert sind, wurden Buchhändler bzw. -drucker.

  • Ludwigs zweitjüngster Sohn Karl Gottfried Theodor (* 1809 in Wiesbaden; † 1904 ebd.), übernahm nach langer Ausbildung und Studium im Jahr 1844 eine Apotheke in Wiesbaden und wurde nach drei Monaten Amtsapotheker. Er hatte fünf unverheiratet gebliebene oder früh verstorbene Töchter und einen Sohn.
    • Karl Georg Adolf (* 1855 in Wiesbaden; † 1924 ebd.) wurde Apotheker in Wiesbaden, kaufte im Jahr 1895 eine Apotheke in Aldenhoven im Rheinland.
      • zwei Töchter
  • Ludwigs jüngster Sohn Karl August Emil (* 1815 in Wiesbaden; † 1869 ebd.) hingegen wurde Verleger und hatte sechs Kinder.
    • Susanne Pauline (* 1847 in Wiesbaden; † 1868 ebd.), heiratete den aus Frankfurt stammenden Buchhändler in Hamburg, Philipp Jakob Grieß
      • ein Sohn und eine Tochter
    • Ferdinand Karl Wilhelm Ludwig (* 1852 in Wiesbaden; † 1920 ebd.) erwarb eine Hofbuchdruckerei und hatte zwei Kinder
      • Gustav August Ludwig David (* 1882 in Wiesbaden); wurde Professor der Botanik
        • Aranka (* 1911 in Kispest, Ungarn)
        • Ulrike Marie Johanna (* 1917 in München)
      • Bertha Felicitas (* 1884 in Wiesbaden), Schriftstellerin. Hatte mit dem preußischen Oberstleutnant, einem von Nauenburg, einen Sohn
    • Luise Susanne Emilie Josephine Marie (* 1859 in Wiesbaden; † 1926 in Bad Orb), heiratete den Direktor der Hamburger Feuer-Versicherungsgesellschaft Globus, Franz Eduard Overlack.
      • drei Töchter

Karl Friedrich August Schellenberg (* 1774 in Usingen; † 1854 in Wallau) war nach Theologiestudium Pfarrer, Vikar, Dekan und vom Jahr 1820 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1848 Kirchenrat in Wallau. Mit seinen sechs Kindern (zwei Töchter, vier Söhne) aus zwei Ehen entsprossen drei Zweige.

  • Friedrich Wilhelm (* 1807 in Bierstadt; † 1863 in Nauheim bei Limburg), Theologe , Vikar und Pfarrer, begründete den älteren Zweig
  • Auguste (* 1808 in Weyen; † 1894 in Amorbach) heiratete den Leining’schen Hofprediger Karl Christian Fertsch
    • zwei Söhne und drei Töchter
  • Karl Ludwig Adolf (* 1810 in Weyen; † 1881 in Wiesbaden), Juwelier, begründete den mittelsten Zweig
  • Gustav Theodor (* 1813 in Weyen; † 1814), starb im Alter von einem Jahr
  • Henriette Dorothea (* 1815 in Wiesbaden; † 1902 ebd.) heiratete Wilhelm Schmidt, Pfarrer in Selters.
    • ein Sohn.
  • Heinrich Wilhelm Theodor Moritz (* 1817 in Weyen; † 1871 in Mensfelden), Juwelier sowie Unteroffizier und Gefreiter im Deutsch-Französischen Krieg, begründete den jüngsten Zweig

Karl Friedrich Augusts ältester Sohn Friedrich Wilhelm hatte vier Töchter, die teilweise selbst Familien gründeten, und drei Söhne.

  • Friedrich Wilhelm Siegfried Moritz Reinhard (* 1838 in Breitscheid; † 1908 in Herborn), Buchhändler in Herborn.
    • Hermine Karoline Antonie (* 1866 in Herborn; † 1894 ebd.), heiratete den Kaufmann Ludwig Hans. Die Ehe blieb kinderlos.
    • Elise Emilie (* 1867 in Herborn; † 1891 ebd.), heiratete den Musikalienhändler Erhard Magnus.
      • ein Sohn und zwei Töchter
    • Arnold Ferdinand Wilhelm (* 1870 in Herborn), Buchhändler in Herborn. Seine Ehe blieb kinderlos.
  • Arnold (* 1841 in Kleeberg; † 1926 in Wiesbaden), Juwelier
    • Heinrich Peter Arnold (* 1879 in Wiesbaden), Kaufmann in Berlin-Charlottenburg. Er blieb unverheiratet.
    • Friedrich Wilhelm (* 1880 in Wiesbaden; † 15. April 1918 bei La Bassée), Kaufmann in Frankfurt a. M., wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet und fiel im Ersten Weltkrieg.
    • Hermine Helene Else (* 1881 in Wiesbaden; † 1907 ebd.), heiratete den Tierarzt Max Karl Meyer
      • ein Sohn und eine Tochter
    • Karl Otto (* 1883 in Wiesbaden), Kaufmann und Gefreiter
      • Harald Friedrich (* 1923 in Wiesbaden)
  • Herrmann Alexander Wilhelm Karl (* 1848 in Kleeberg; † 1821 in Planegg), Buchhändler in Wiesbaden. Er hatte zwei in Wiesbaden geborene Töchter und einen Sohn
    • Hans Arnold Wilhelm Otto Hermann (* 1888 in Wiesbaden), Kaufmann und Teilnehmer am Ersten Weltkrieg. Zuletzt stellvertretender Inspektor am Provinzialamt.
Mittelster Zweig
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Friedrich Wilhelms (Stammvater des älteren Zweigs) Bruder Karl Ludwig Adolf hatte acht Kinder aus zwei Ehen, darunter:

  • Wilhelm Emil Moritz August (* 1843 in Wiesbaden; † 1869 ebd.), Juwelier, unverheiratet
  • Bertha Luise Friederike (* 1851 in Wiesbaden), heiratete den Arzt Ernst August Christian Bickel. Sie hatten drei Söhne und eine Tochter, darunter:
  • Johann Karl Christian Heinrich Wilhelm (* 1844 in Wiesbaden; † 1915 ebd.), Juwelier, Gefreiter und Unteroffizier. Er heiratete Auguste Elise Wilhelmine Querfeld und hatte mit ihr vier Kinder.
    • Franziska Henriette (* 1878 in Wiesbaden), heiratete den Sanitätsrat Althausse.
      • zwei Söhne
    • Amalie Mathilde (* 1881 in Wiesbaden), heiratete den Oberstleutnant Kurt von Platen
      • eine Tochter
    • Adolf Gustav (* 1882 in Wiesbaden), Zoologe und Professor
      • zwei Töchter
    • Johanna Meta (* 1888 in Wiesbaden), heiratete den Arzt Kleinschmidt, Sohn einer Schellenberg (Weilburger Hauptast).
      • eine Tochter

Altenheimer Hauptast

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Johann Georg Schellenberg (* 1729 in Altweilnau; † 1797 in Altenheim, Herrschaft Lahr, früher in Nassau) begründete den Altenheimer, nach der Geburtsreihenfolge zweiten Hauptast. Er war wechselweise Pfarrer und Rektor. Er hatte zwölf Kinder, von denen je vier in Idstein, Dinglingen und Altenheim geboren wurden. Anton Otto, einer der Söhne, wurde Pfarrer und Schriftsteller und blieb unverheiratet. Andere Söhne begründeten fünf weiterführende Äste.

Gundelfinger Ast

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Stammvater des Gundelfinger Asts war Johann Georgs Sohn Philipp Reinhard Schellenberg (* 1767 in Idstein; † 1842 in Gundelfingen). Nach seinem Theologiestudium in Jena wurde er Vikar, Rektor und Pfarrer. Er hatte neun Kinder, von denen zwei Töchter und zwei Söhne Nachkommen hatten.

Einer Philipp Reinhards Söhne war Reinhard Schellenberg (* 1814 in Dinglingen; † 1890 in Karlsruhe), u. a. Pfarrer und Oberkirchenrat. Er heiratete zwar, die Ehe blieb aber kinderlos.

Sein jüngerer Bruder Emil Otto (* 1816 in Dinglingen; † 1873 in Mannheim) wurde nach Studium u. a. Stadtpfarrer in Mannheim und erhielt im Jahr 1872 den Ehrentitel D. theol. h. c., des Weiteren den Orden vom Zähringer Löwen. Von seinen sechs Kindern lebten zwei Töchter unverheiratet in Karlsruhe. Von den vier Söhnen wurde:

  • Alfred Adolf (* 1853; † 1911 in Karlsruhe) Kaufmann in Karlsruhe,
  • Oskar August (* 1855; † 1877 in Heidelberg) starb als Theologiestudent (in Heidelberg, Berlin und zuletzt in Zürich).
  • Otto Reinhard (* 1845; † 1882 in San Diego, Kalifornien) war 5 Jahre Offizier, bevor er in die Vereinigten Staaten auswanderte. Dort war er Kaufmann und blieb unverheiratet.
  • Emil Viktor Ludwig (* 1850 in Mannheim; † 1904 in Bernardo, Kalifornien) wanderte als studierter Forstwissenschaftler wie sein ältester Bruder in die USA aus, wo er Farmer und Postmeister wurde. Er hatte drei in San Diego geborene Söhne:
    • Otto (* 1883) wurde Photograph,
    • Arthur (* 1891; † 1896) verstarb als Kind und
    • Emil (* 1898) wurde Kaufmann.

Philipp Reinhards jüngster Sohn Oskar Ernst Ludwig (* 1824 in Gundelfingen; † 1895 in Heidelberg) war zu seiner Zeit als Student am Badischen Aufstand beteiligt und flüchtete dann für wenige Jahre in die Schweiz. Nach abgeschlossem Studium war er u. a. Pfarrer und Kirchenrat. Im Jahr 1881 empfing er das Ritterkreuz I. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen. Er hatte sechs Kinder, von denen zwei Söhne und eine Tochter eigene Familien gründeten:

  • Ernst Oskar (* 1860 in Gemmingen) wurde Maschineningenieur und schließlich Oberregierungsrat. Auch er war Träger des Ritterkreuzes I. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, eines Kriegsverdienstkreuzes und der Badischen Jubiläums-Medaille. Er hatte zwei Kinder:
    • Margarethe Franziska Paula (* 1890 in Baden), künstlerische Leiterin des Kostümwesens am Badischen Landestheater
    • Ernst Oskar Hermann (* 1893 in Baden), Diplom-Ingenieur, Teilnehmer im Ersten Weltkrieg und Träger einiger Auszeichnungen.
  • Karl Reinhard (* 1861 in Gemmingen; † 1923 in Karlsruhe) wurde u. a. Steuerkommissar, Finanzrat, Ministerialdirektor, Geheimer Rat, Direktor der Zoll- und Steuerdirektion, Abteipräsident im Landesfinanzamt und Träger verschiedener Auszeichnungen, beispielsweise des bayerischen Verdienstordens vom heiligen Michael. Er blieb unverheiratet.
  • Emma Wilhelmine (* 1863 in Heidelberg), lebte unverheiratet in Karlsruhe
  • Anna Nathalie (* 1865 in Heidelberg; † 1868 ebd.)
  • Bertha Viktoria (* 1870 in Heidelberg) heiratete den Karlsruher Pfarrer Friedrich Christoph Wilhelm Hindenlang. Aus der Ehe entstammten ein Sohn und zwei Töchter.
  • Otto Rudolf (* 1876 in Heidelberg) wurde Direktor der Rheinischen Hypothekenbank und hatte zwei in Mannheim geborene Töchter:
    • Erika (* 1903)
    • Hedwig (* 1906).

Bierstadter Ast

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Johann Georgs (Stammvater des Altenheimer Hauptasts) Sohn bzw. Philipp Reinhards (Stammvater des Gundelfinger Asts) Bruder Karl Philipp Salomo (* 1775 in Dinglingen; † 1859 in Wiesbaden) ging in Darmstadt aufs Gymnasium, studierte in Jena Theologie, bevor er in Wiesbaden Rektor und Pfarrvikar wurde. Später war er Pfarrer in Klarenthal und an einer Friedrichsschule Rektor. Er heiratete im Jahr 1807 in Bierstadt, wo er im Jahr 1818 Pfarrer wurde. Aus zwei Ehen hatte er neun Kinder.

Anton Otto (* 1817 in Wiesbaden; † 1862 ebd.) stammte aus der ersten Ehe. Er war Kaufmann, Mitglied des Bürgerausschusses und hatte sechs Kinder, darunter Robert und Karl Julius, die Stammväter eines personenreichen Nebraskaer und eines Frankfurter Zweigs.

Nebraskaer Zweig
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  • Karl Julius (* 1847 in Wiesbaden; † 1917 in Lincoln, Nebraska), Kaufmann und dann Farmer in Auburn (Nebraska). Im Jahr 1870 heiratete er in Nemaha County Margarethe Luise Marie Schmidt, gebürtig aus Lauterbach. In dieser Ehe wurden zehn Kinder geboren.
    • Henry (* 1871 in Nemaha County), Kaufmann in Johnson (Nebraska). Aus seiner im Jahr 1896 geschlossenen Ehe mit Katharina Lehn entstammten ein Sohn und eine Tochter
      • Elmer Henry (* 1897)
      • Rose Katharine (* 1898)
        • eine Tochter
    • Luise (1872 in Nemaha County), heiratete im Jahr 1898 den aus Knox County stammenden Farmer zu Adams, George F. Moren.
      • zwei Söhne und eine Tochter
    • Maria (* 1874 in Johnson County), heiratete im Jahr 1908 den Farmer zu Howe, Rolden Elbert Elliot
      • ein Sohn
    • Johanna (* 1875 in Nemaha County; † 1876 ebd.)
    • Otto (* 1877 in Nemaha County), Farmer in Newkirk (Oklahoma). Er heiratete die aus Cass County (Nebraska) stammende Mamie Boeck.
      • Helen Luise (* 1902)
      • Alice Cornelia (* 1903)
    • Julius (* 1878 in Nemaha County), Schmied in Grand Island (Nebraska). Im Jahr 1896 heiratete er Delia Johnson. Sie hatten fünf in Nemaha County bzw. Wymore (Nebraska) geborene Kinder, von denen zwei sehr früh starben.
    • Emilie (* 1880 in Nemaha County), hatte in zwei Ehen zwei Söhne und drei Töchter
    • Bruno (* 1882 in Nemaha County), Mechaniker in Lincoln (Nebraska)
      • Sarah Bernice (* 1911)
    • Paula Antonie (* 1884 in Nemaha County), heiratete den Fabrikdirektor zu Lincoln, Othello Beezlen.
      • drei Söhne
    • Robert Karl Fay (* 1890 in Nemaha County), Kaufmann in Lincoln
      • Ruth Violet (* 1916 in Lincoln)
      • Lucile Roberta (* 1918 in Lincoln)
      • Melvin Richard (* 1920 in Lincoln)
Frankfurter Zweig
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  • Robert (* 1856 in Wiesbaden), Kaufmann in Frankfurt
    • Elsa Rosine (* 1891 in Frankfurt), heiratete den aus Offenbach stammenden Kaufmann in Frankfurt, Gustav J. Jost
    • Hans Otto Karl (* 1894 in Frankfurt), Kaufmann, Teilnehmer am Ersten Weltkrieg.
      • Hildegard Hedwig Rosine (* 1921 in Frankfurt)
      • Erika Else (* 1924 in Frankfurt)

Der dritte Ast im Altenheimer Hauptast wurde von Ludwig Friedrich (* 1782 in Altenheim; † 1833 in Lahr) begründet. Er war Kaufmann in Lahr. In seiner Ehe mit Christine Marie Stolz wurden acht Kinder geboren, von denen drei Söhne im ersten und eine Tochter im 16. Lebensjahr starben. Die überlebenden waren:

  • Marie Luise (* 1815 in Lahr; † 1888 in Basel); verheiratet mit dem Fabrikanten in Basel Karl Christian Rumpf
  • Karl Adolph (* 1818 in Lahr; † in Philippeville, Algerien),[1] Kaufmann in Philippeville
    • Louise (* 1860 in Philippeville)
    • Alphonse (* 1862 in Philippeville), Kaufmann, hatte zwei Söhne
      • Adolphe (* 1898 in Philippeville)
      • Louis (* 1900 in Philippeville)
    • Emilie (* 1864 in Philippeville)
    • Charles (* 1866 in Philippeville)

Der vierte, Rußheimer genannte Ast, wurde von Georg Wilhelm (* 1784 in Altenheim; † 1858 in Stein bei Pforzheim) begründet. Georg Wilhelm besuchte das Pädagogium in Darmstadt (1798–1803), studierte in Gießen (1803) und Heidelberg (1804) Theologie und wurde Vikar in Vörstetten (1806), Pfarrer in Rußheim (1811), in Teningen (1825), Hügelheim (1837) und in Stein (1842). Er heiratete im Jahr 1816 in Liedolsheim Anna Marie Christine Arnold. Mit ihr hatte er neun Kinder, von denen drei Töchter nicht älter als ein Jahr wurden, drei Töchter unverheiratet blieben.

  • Das älteste Kind, Sophie Wilhelmine Henriette (* 1817 in Rußheim; † 1874 in Achern), heiratete den Lörracher Dekan Friedrich Siegmund Blum.
    • vier Söhne und drei Töchter
  • Gottlob Ludwig Wilhelm (* 1819 in Rußheim; † 1879 in Freiburg), der zweitälteste der neun Geschwister, erlangte als Träger einiger militärischer Ämter, darunter preußischer Generalmajor, einige Auszeichnungen, darunter die Ehrenbürgerschaft von Rastatt. Mit seiner Frau Marie Therese, geborener Troetschler, hatte er zwei Kinder.
    • Anna Marie Therese Klara (* 1855 in Rastatt), heiratete den Bankier Franz Karl Joerger.
      • zwei Söhne und eine Tochter
    • Georg Wilhelm Otmar (* 1857 in Rastatt; † 1903 in Offenburg), Oberamtmann in Oberkirch, Müllheim und zuletzt in Offenburg. Er wurde Ritter des Ordens vom Zähringer Löwen.
      • Hans Friedrich Ludwig Wilhelm (* 1898 in Müllheim), ging auf das Gymnasium in Offenburg und war seit 1915 Teilnehmer im Ersten Weltkrieg, wofür er einige Auszeichnungen erhielt. Ab 1919 studierte er in Freiburg Medizin, wurde im Jahr 1923 wohl für kurze Zeit Medizin-Praktikant in Offenburg, denn im gleichen Jahr ging nach München, um seitdem bei einer Bank zu arbeiten. In Offenburg hatte er noch geheiratet.
      • Elisabeth Marie Anna Asta (* 1899 in Müllheim), absolvierte in den Jahren 1918 und 1919 die Diplom-Sprachenprüfung in Koblenz. Außerdem erhielt sie das Badische Kreuz für freiwillige Kriegshilfe. 1923 heiratete sie den Karlsruher Anwalt in Mannheim, Wilhelm Philipp Zutt.
      • Ottmar Karl Wilhelm (* 1902 in Müllheim), ging in Offenburg aufs Gymnasium und studierte in München, Rostock, Freiburg und auch (?) in Heidelberg.
  • das drittälteste Kind der erwähnten neun Kinder Georg Wilhelms war Johann Friedrich Theodor (* 1821 in Rußheim; † 1882 in Kork), Theologe, Vikar und Pfarrer, beispielsweise in Teutschneureuth. Er hatte zwei Töchter und einen Sohn.
    • Gotthold (* 1869 in Hesselhurst; † 1906 in Freiburg), Professor an den (Ober-)Realschulen in Überlingen (1888–1894) und Freiburg (seit 1894).
      • Otto Theodor (* 1887 in Sinsheim), Hauslehrer in Rom und Lektor in Oxford. Er blieb unverheiratet.
      • Johanna Hortensie (* 1888 in Überlingen), absolvierte im Jahr 1909 eine Lehrerinnenprüfung. Sie heiratete im Jahr 1912 den Bankprokuristen in Pforzheim, Gustav Wilhelm Burchard.
        • zwei Söhne und eine Tochter
      • Helmut (* 1890 in Überlingen), Teilnehmer im Ersten Weltkrieg, wofür er einige Auszeichnungen erhielt. Danach zuletzt Studienrat. Im Jahr 1920 hatte er Emma Ida Elisabeth Hindenlang geheiratet. Sie war die Tochter des Friedrich Hindenlang und Bertha Schellenberg (Gundelfinger Ast). In Helmuts Ehe wurden in Schwenningen bzw. in Marbach bei Villingen drei Töchter geboren.

Scherzheimer Ast

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Johann Friedrich (* 1786 in Altenheim; † 1853 in Opfingen) war Stammvater des fünften, Scherzheimer Asts im Altenheimer Hauptast. Er ging in Idstein aufs Gymnasium, reiste zwischen 1803 und 1807, studierte in Heidelberg Theologie und wurde schließlich im Jahr 1816 Pfarrer in Prechthal, 1819 in Scherzheim und 1831 in Gernsbach. Er hatte im Jahr 1816 in Dinglingen Christine Dorothea Bucherer geheiratet. Sie hatten acht Kinder, von denen vier in Scherzheim geboren wurden.

  • Karl Friedrich Wilhelm (* 1817 in Prechthal), holländischer Soldat, verschollen.
  • Karl Ludwig Ferdinand (* 1818 in Prechthal; † 1820 in Scherzheim)
  • Karl Emil (*/† 1820 in Scherzheim)
  • Auguste Mathilde (* 1822 in Scherzheim); heiratete im Jahr 1853 den Baseler Kaufmann Johann Meck.
    • Zwei Söhne und eine Tochter
  • Emma (* 1823 in Scherzheim); heiratete im Jahr 1849 in Opfingen den Maulburger Pfarrer Eduard Christian Martini
    • fünf Söhne und vier Töchter
  • Julia Wilhelmine Sofie (* 1826 in Scherzheim); heiratete im Jahr 1851 in Opfingen den Baseler Kaufmann Karl Meck
    • ein Sohn und eine Tochter
  • Karl Otto Ferdinand (* 1828 in Scherzheim; † 1858 in Straßburg); Gutsverwalter in Mainau bei Straßburg. Er blieb unverheiratet.
  • Marie Luise Wilhelmine (* 1834 in Gernsbach; 1856 in Straßburg), unverheiratet.

Bleidenstädter Hauptast

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Im Bleidenstädter Hauptast innerhalb jenes rechtsrheinischen Stammes wurde der Kunsthistoriker Alfred (Gustav August) Schellenberg geboren, sein gleichnamiger Onkel war der Architekt Alfred (Friedrich Ludwig) Schellenberg.

Weilburger Hauptast

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Dem jüngsten Nassauer Ast im ebenfalls rechtsrheinischen Weilburger Hauptast wurde Johann Karl Schellenberg geboren.

Persönlichkeiten

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In gold eine mit sechs goldenen Kugeln belegte blaue Raute. Kleinod: die goldene Kugel auf dem rot-silbern gewulsteten und rot (links) bzw. silbern (rechts) geflügelten Helm. Decken: schwarz-golden (rechts), rot-silbern (links). Die Begriffe rechts-links sind heraldisch zu verstehen.

  • Schellenberg, Schellenberger in: Deutsches Geschlechterbuch, Band 49 (= Nassauisches Geschlechterbuch, Band 1). Görlitz 1926. S. 265–342. (PDF)
  1. in der Quelle wird Philippeville als zu Algier zugehörig bezeichnet, was wohl ein Fehler ist