Schöning-Manöver

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Das Schöning-Manöver, auch Schönsen-Manöver genannt, ist eine aus dem Militärjargon des preußischen Offizierskorps herrührende Spottbezeichnung für einen vorzeitigen Truppenabzug in einer aussichtsreichen strategischen Situation, die auf Hans Adam von Schöning zurückgeht, der am 12. Februar 1679, ohne Befehl die Verfolgung der schwedischen Truppen kurz vor Riga einstellte und damit die Jagd über das Kurische Haff beendete. Obwohl Schöning diesen Rückzug mit zu erwartenden hohen Verlusten durch Krankheit und Unterversorgung und der schlechten Wetterlage begründete, galt sein Handeln im preußischen Militär als Ausdruck von unsoldatischer Feigheit vor dem Feind. Da die Zurückschlagung Schwedens keinen entscheidenden Einfluss auf das Kräfteverhältnis zwischen Preußen und Schweden hatte, wurde von Schöning nicht degradiert.

  • Curt Jany: Geschichte der Preußischen Armee – Vom 15. Jahrhundert bis 1914. Bd. 1, Biblio Verlag, Osnabrück 1967, S. 268ff.
  • Paul Douglas Lockhart: Sweden in the seventeenth century. Palgrave Macmillan, Basingstoke u. a. 2004, ISBN 0-333-73157-3.
  • Maren Lorenz: Das Rad der Gewalt. Militär und Zivilbevölkerung in Norddeutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg (1650–1700). Böhlau, Köln u. a. 2007, ISBN 978-3-412-11606-4.