Sabine Kallmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sabine Kallmann (geboren als Sabine Basener am 7. November 1949 in Hannover; gestorben am 12. Januar 2024 in Bremen[1]) war eine deutsche Juristin, ehemalige Richterin und Gerichtspräsidentin.[2][3] Am 1. Januar 2009 wurde sie als erste Frau an die Spitze des Landesarbeitsgerichts Bremen berufen. Sie hatte das Amt der Gerichtspräsidentin bis 2015 inne.

Sabine Kallmann studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Danach machte sie ihre Referendarsausbildung in Bremen.[2]

Kallmann wurde 1977 zur Richterin ernannt und war am Arbeitsgericht Bremen tätig, das damals noch nicht mit dem Arbeitsgericht Bremerhaven zusammengelegt war. 1987 übernahm sie das Amt der Vorsitzenden Richterin am Landesarbeitsgericht Bremen.

Im Februar 1989 folgte die Ernennung zur Vizepräsidentin des Landesarbeitsgerichts. Dieses Amt übte sie 20 Jahre lang aus. Als besonderes Engagement wurde ihr die Förderung des juristischen Nachwuchses bescheinigt.

Sabine Kallmann wurde am 13. Januar 2009 von Justizsenator Ralf Nagel (SPD) ins Amt des Präsidenten des Landesarbeitsgerichts Bremen eingeführt. Der Vorgänger in diesem Amt war Martin Bertzbach.[2][4] Im April 2015 ging Kallmann in den Ruhestand.[5] Als Nachfolger im Amt wurde Thorsten Beck am 4. Mai 2015 eingeführt.[6]

Am 28. September 2003 gehörte Sabine Kallmann zu den Erstunterzeichnenden eines Einspruchs mit dem Titel Hartz IV – zukunftsfähige „Reform“ am Arbeitsmarkt oder Kapitulation vor der Massenarbeitslosigkeit? Einspruch zugunsten von Arbeit für alle zu neuen Bedingungen. Darin werden die Gesetzesentwürfe der Bundesregierung kritisiert und aufgezeigt, dass damit der Anspruch aufgegeben werde, "allen Menschen eine faire Teilhabe an Erwerbsarbeit zu ermöglichen, durch die sie ihren Lebensunterhalt eigenständig erwerben können".[7]

Mit allen Gerichtspräsidenten, der Generalstaatsanwältin und dem JVA-Leiter wehrte sich Bremen 2011 gegen die Sparpläne der rot-grünen Regierung in der Justiz, was einen Stellenabbau von 80 Stellen bedeutet hätte.[8]

Auch im Ruhestand engagierte sich Kallmann: Sie war Vorstands-Vorsitzende des Bremer Senior Service. Dieser Verein hilft mit ehrenamtlicher Unterstützung jungen Unternehmen zum Erfolg.[9][10]

Ämter und Mitgliedschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kallmann wohnte in Bremen, war verheiratet und hatte eine Tochter.

Publikationen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Sabine Kallmann: Urlaub im Arbeitsrecht. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1991, ISBN 3-423-05267-8.
  • Sabine Kallmann u. a.: Bürgerliches Recht I. In: Sebastian Herrler (Hrsg.): Münchener Vertragshandbuch. 8. Auflage. Band 5. C. H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-70495-6.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Traueranzeigen von Sabine Kallmann. Trauer & Gedenken, abgerufen am 24. Januar 2024.
  2. a b c Justizsenator Nagel führt Sabine Kallmann als neue Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Bremen in Amt ein. Pressestelle des Senats, 13. Januar 2009, abgerufen am 30. Januar 2021.
  3. Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Bremen a. D. Sabine Kallmann verstorben. (PDF) Landesarbeitsgericht Bremen, Pressestelle, 23. Januar 2024, abgerufen am 10. August 2024.
  4. Kallmann als neue Präsidentin eingeführt. Nordwest-Zeitung, 14. Januar 2009, abgerufen am 30. Januar 2021.
  5. Amtswechsel beim Landesarbeitsgericht. Pressestelle des Senats, abgerufen am 24. Januar 2024.
  6. Neuer Präsident des Landesarbeitsgerichts Bremen tritt sein Amt an. In: Bundesdeutsche Zeitung. 4. Mai 2015, abgerufen am 30. Januar 2021.
  7. Hartz IV – zukunftsfähige „Reform“ am Arbeitsmarkt oder Kapitulation vor der Massenarbeitslosigkeit? Einspruch zugunsten von Arbeit für alle zu neuen Bedingungen. 28. September 2003, abgerufen am 31. Januar 2021.
  8. Gil Eilin Jung: Aus Protest gegen Personalkürzungen: Bremer Gerichtspräsidenten zwingen die Politik in die Knie. LTO Legal Tribune Online, 9. September 2011, abgerufen am 24. Januar 2024.
  9. Emma Gaster: Helfer im Unruhestand. In: Weser-Kurier. 6. November 2018, abgerufen am 30. Januar 2021.
  10. Erfahrungen nutzen, Erfolge begleiten. WIBB. Das Magazin der Handelskammer Bremen, abgerufen am 24. Januar 2024.
  11. Impressum. In: Bremer. Bremer Senior Service, abgerufen am 30. Januar 2021 (deutsch).
  12. Marie Busse: Delmestauanlage in Hasbergen: Museumsmühle erhält Bronzetafel des Denkmalschutzes. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 9. Februar 2018, abgerufen am 30. Januar 2021.