Richard Hennig (Offizier)

Richard Hennig (* 1875; † 1934 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika und Autor.

Der Berufsoffizier wurde 1912 Rittmeister. 1914 nahm er seinen Abschied und wanderte im Frühjahr des Jahres mit seiner Frau und der kleinen nicht ein Jahr alten Tochter nach Deutsch-Südwestafrika aus, um – nach eigener Aussage – "im überseeischen Deutschland Kulturarbeit zu leisten". Mit der Woermann-Linie reisten sie von Hamburg nach Swakopmund. Mit der Otavibahn fuhren sie ins Landesinnere, wo sich Richard Hennig auf Farmsuche begab. Am Nordrand der Otjiberge in der Nähe von Grootfontein wurde er fündig und trat in Unterhandlungen mit dem Bezirksamt über einen Erwerb, als ihn die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs erreichte und die Verwirklichung seiner Pläne verhinderte. Umgehend wurde er reaktiviert und zum Stab der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika beordert, um als Kommandant der Militärstation Otavifontein seinen Kriegsdienst zu leisten. Nach der Kapitulation von Khorab 1915 wohnte er als Gast auf der Farm Urupupa bei Grootfontein, seit 1916 in Swakopmund, zeitweise auch in Windhoek. 1919 ließ er sich freiwillig nach Deutschland repatriieren, da er nach dem Verlust der Kolonie keine Aussicht mehr auf eine Existenzgründung sah.

Für seine militärischen Verdienste erhielt er das Eiserne Kreuz 1. Klasse. In seiner Freizeit verfasste er eine Feldzugsbeschreibung über den Krieg in Deutsch-Südwestafrika.

• Deutsch-Südwest im Weltkriege, Berlin 1920.
• Sturm und Sonnenschein in Deutsch-Südwest. Mit 47 bunten und einfarbigen Abbildungen nach Aufnahmen und Handzeichnungen des Verfassers sowie Aquarellen von P. Sackmann und 1 Karte, Leipzig 1926.
• Kriegsweihnacht in Südwest, in: Werner von Langsdorff (Hrsg.): Deutsche Flagge über Sand und Palmen. 53 Kolonialkrieger erzählen, Gütersloh 1936, S. 270–271.

• Werner von Langsdorff (Hrsg.): Deutsche Flagge über Sand und Palmen. 53 Kolonialkrieger erzählen, Gütersloh 1936, S. 370 f.
• Werner Tabel: Erlebnisschilderungen von Soldaten und Siedlern aus der Kolonial- und Mandatszeit Südwestafrikas, in: Afrikanischer Heimatkalender, Windhoek 1975, S. 81–122.