Post4 Bay 00

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Post4 Bay 00
Anzahl: 60
Baujahr(e): 1900–1907
Gattung: Post
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16.600 mm / 16.850 mm
Länge: 15.000 mm
Höhe: 4.035 mm
Breite: 2.700 mm
Drehzapfenabstand: 10.800 mm / 10.550 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Nutzmasse: 8.000 kg
Dienstmasse: ca. 29.800 kg
Bremse: Handspindelbremse
Zugheizung: Ofenheizung, Dampfheizung
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Fußbodenhöhe: 1.280 mm

Die bayerischen Post4 Bay 00, Post4 Bay 01 und Post4 Bay 03 (nach DRG-Gattungskonventionen) wurden bei der DPB unter der Gattung Post 4-b/15 geführt. Es waren vierachsige Drehgestell-Postwagen, welche nach den Blatt-Nr. 201, 200 und 202 des Wagenverzeichnisses von 1913 als zweite Generation von Postwagen für den Einsatz in Schnellzügen mit der Kastenlänge von 15.000 mm gebaut wurden.

Ab 1890 wurden von verschiedenen Bahngesellschaften – so auch von der K.Bay.S.B – die ersten vierachsigen Wagen für Schnellzüge beschafft. Daraus ergab sich auch der Bedarf an adäquaten Wagentypen zur Postbeförderung.

Zwischen 1900 und 1907 wurden so insgesamt 60 vierachsige Wagen mit einheitlichem, fünfzehn Meter langem Aufbau und divergierenden Ausstattungen beschafft. Fünfzehn Stück davon, gebaut 1900, gehörten zum Typ nach Blatt-Nr. 201. Weitere vier Stück davon, gebaut 1901, gehörten zum Typ nach Blatt-Nr. 200. Die restlichen fünfunddreißig Stück nach Blatt-Nr. 202 wurden in den Jahren 1903 und 1907 geliefert.

Alle Wagen wurden von der Reichspost übernommen. Bei der DBP übernahm man von diesem Wagentyp zusammen mit den Wagen nach den Blatt-Nr. 198, 199 und 202a noch 71 Stück. Bis ca. 1965 wurden alle Wagen dieser Typen ausgemustert.[1]

Konstruktive Merkmale

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Der Rahmen der Wagen war komplett aus gewalzten Eisenprofilen und Blechen zusammengenietet. Die äußeren Längsträger hatten eine liegende U-Form mit nach außen weisenden Flanschen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm. Die Puffer wurden bei Umbauten in den Jahren 1929–1932[2] gegen Hülsenpuffer ausgetauscht. Auf Grund des langen Achsstandes von 10.800 mm wurden die äußeren Längsträger mit einem Sprengwerk verstärkt.

Die Wagen hatten aus Blechen und Winkeln zusammengenietete bayerische Regeldrehgestelle der Bauart mit 2.500 mm Radstand. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper der bayerischen Form 38. Die Längstragfedern hatten eine Länge von 1.250 mm mit einem Querschnitt von 90 mm × 13 mm. Die Quertragfedern hatten eine Länge von 940 mm mit einem Querschnitt von 90 × 9 mm. Die Längstragfedern waren 8 Lagen stark, die Quertragfedern 6 Lagen.

Die Spindelhandbremse im hochgesetzten Bremserhaus wirkte auf alle Räder beider Drehgestelle beidseitig. Die Wagen waren alle mit Westinghouse-Bremsen ausgestattet.

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen, die Stirnwände gerade. Die Wagen besaßen ein flach gewölbtes Dach, welches über die Seitenwände ragte. Auf das Dach war ein Oberlichtaufbau aufgesetzt, der direkt in das hochgesetzte Bremserhaus überging. Dieses war beidseitig nur von außen zugänglich. Die Wagen hatten alle durchgehende, seitliche Laufbretter und Anhaltestangen. Der Zugang zum Innenraum erfolgte beidseitig durch zwei zweiteilige, nach außen aufschlagende Flügeltüren.

Der Innenraum war durchgehend und ohne Zwischenwand. Auf der Seite des Bremserhauses befand sich der Packraum, auf der gegenüberliegenden Seite der Briefsortierraum. In der Wagenmitte befanden sich auch der nach beiden Wagenhälften wirkende Ofen sowie der Abort. Die Unterschiede der Aufteilug können den Zeichnungen entnommen werden.

Zur Beheizung verfügten die Wagen neben einer Dampf- auch über eine Ofenheizung. Die Beleuchtung erfolgte anfangs durch Gaslampen. Diese wurde ab 1923 in eine elektrische Beleuchtung umgebaut.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Die Daten zu den Wagen sind den Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897 und 1913 sowie dem Buch von Alto Wagner entnommen.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche
Gattungszeichen
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
ab 1896 ab 1909
(1907)
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
Ausgem. Anz.
Achs.
Unt.
Gest.
Bremsen Lenk-
achs.
Bl. Hz. Anz.
Abort
Art u. Anz. Räume je Typ Bemerkung
Blatt-Nr. 200 Post Post4 Post4 Bay 00 Post 4-b/15 (siehe jeweilige Legende) B D G P Z
1901 15 334 4 E BrH, Wbr G O, D 1 1 1
15 335
15 336
15 337
15 338
15 339
15 340
15 341
Blatt-Nr. 201 Post Post4 Post4 Bay 01 Post 4-b/15 (siehe jeweilige Legende) B D G P Z
1900 15 342 4 E BrH, Wbr G O, D 1 1 1 LüP auf 16.850 mm geändert; Drehzapfenabstand auf 10.550 mm erhöht; bei den Wagen 15348–15353 kein Klappbrett am Tisch neben dem Abort.
15 343
15 344
15 345
15 346
15 347
15 348
15 349
15 350
15 351
15 352
15 353
15 355 4 E BrH, Wbr G O, D 1 1 1 bei den Wagen 15355–15357 kein Klappbrett am Tisch neben dem Abort.
15 356
15 357
Blatt-Nr. 202 Post Post4 Post4 Bay 03 Post 4-b/15 (siehe jeweilige Legende) B D G P Z
1903–1907 15358–15373 4 E BrH, Wbr G O, D 1 1 1
15376–15378
15391–15403
15416
15417

Einzelnachweise

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  1. Deppmeyer / Kirsch / Wagner; Kleine Typenkunde deutscher Bahnpostwagen
  2. Deppmeyer / Kirsch / Wagner; Kleine Typenkunde deutscher Bahnpostwagen
  • Deppmeyer / Kirch / Wagner: Kleine Typenkunde deutscher Bahnpostwagen. 2. Auflage. Transpress Verlag, Leipzig 2003, ISBN 3-613-71215-6.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897).
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).