PLB Nr. 1125 bis 1127

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PLB 1125–1127
Nummerierung: PLB Nr. 1125 – 1127
DR VT 137 562–564
187 102-9, 187 103-7
Anzahl: 3
Hersteller: Brissonneau et Lotz
Baujahr(e): 1939
Ausmusterung: – 1975
Achsformel: Bo’2’
Gattung: B4
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 13.920 mm
Höhe: 3.220 mm
Breite: 2.360 mm
Drehzapfenabstand: 10.580 mm
Drehgestellachsstand: 1.880 mm
Dienstmasse: 20.400 kg
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Installierte Leistung: ursprünglich 99 kW (135 PS)
nach Umbau 110 kW (150 PS)
Raddurchmesser: 700 mm
Motorentyp: ursprünglich Berliet MDK 2C 99 kW (135 PS)
später Deutz A6M517 110 kW (150 PS)
Motorbauart: Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor
Antrieb: dieselelektrisch
Bremse: Druckluft
Sitzplätze: 32

Die Dieseltriebwagen PLB Nr. 1125–1127 waren meterspurige Triebwagen mit dieselelektrischem Antrieb und gelangten während des Zweiten Weltkriegs aus dem besetzten Frankreich zu den Franzburger Kreisbahnen (FKB). Dort wurden sie von der Deutschen Reichsbahn als VT 137 562–564 übernommen. Zwei Fahrzeuge waren bis in die 1970er Jahre auf der Kleinbahn im Betrieb und wurden mit den EDV-Bezeichnungen 187 102-9 und 187 103-7 versehen. 1975 wurde das letzte Fahrzeug ausgemustert.

Die Fahrzeuge entstammten einer Serie von fünf Triebwagen des Werktyps BL, die Brissonneau et Lotz zwischen Oktober 1935 und 1938 an die Compagnie des Chemins de fer du Morbihan in die Bretagne geliefert hatte. Dort erhielten sie die Bezeichnung BDM 1–5. Der Preis pro Stück betrug 257.000 Francs.[1]

Während der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg wurden drei Fahrzeuge von der Reichsverkehrsgruppe Schienenverkehr für den Betrieb auf den Franzburger Kreisbahnen requiriert. Als Fahrzeuge der Pommerschen Landesbahnen (PLB), zu denen die FKB gehörten, erhielten sie die Betriebsnummern PLB 1125–1127. Ende der 1940er Jahre baute man aus Gründen der Ersatzteilbevorratung dem Triebwagen 1127 die Antriebsanlage aus und verwendete diese als Ersatzteil für die anderen beiden Fahrzeuge.[2] Außerdem war geplant, die Triebwagen als Ergänzungsfahrzeuge für den Betrieb auf den Strecken der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft vorzuhalten, was wegen der Steigungen nicht realisiert wurde.

Das Ende der Fahrzeuge ist teilweise unklar. Die Franzburger Kreisbahnen wurden 1971 stillgelegt und danach abgebaut. Der Triebwagen VT 137 562 wurde schon 1969 abgestellt und 1971 verschrottet.[3] Der VT 137 563 wurde ab 1. Januar 1970 in Stralsund geführt und 1975 verschrottet.[3] 1979 war der Wagenkasten als Laube in Barth zu sehen.[4] 1992 waren die Reste des Fahrzeuges noch in einem guten Erhaltungszustand vorhanden.[5] Zum Stand 2009 war noch nicht über das weitere Schicksal dieses Sachzeugen entschieden.[6]

Technische Beschreibung

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Die Fahrzeuge, die zu ihrer Einsatzzeit als sehr modern galten, wiesen einige von zeitgenössischen deutschen Triebwagen stark abweichende Besonderheiten auf. Die Antriebsanlage war in einem besonderen Motorraum untergebracht, die beiden elektrischen Fahrmotoren waren auf der gleichen Seite in den Drehgestellen gelagert.

Fremd wirkten die Fahrzeuge durch ihre doppelte Übergangstür in der Stirnseite des Triebwagens. Das brachte zum einen Sichteinschränkungen für den Lokführer, der auf diesen Fahrzeugen seinen Bedienungsplatz auf der linken Seite hatte.[7] Ebenso wirkten die Lüftungsgitter neben dem Führerhausseitenfenster und das große Belüftungsdach, das für die Belüftung der Maschinenanlage diente. Die Einstiegstüren waren hinter dem Maschinenraum als Drehtüren, auf der anderen Fahrzeugseite als große Schiebetüren ausgeführt. Zwischen ihnen befand sich der Fahrgastraum. Zwischen der hinteren Schiebetür und dem anschließenden Fahrgastraum befand sich ein Postraum, der in der Gattungsbezeichnung nicht angegeben war.

Die Maschinenanlage bestand ursprünglich aus einem Sechszylinder-Dieselmotor Fabrikat Berliet mit einer Leistung von 135 PS.[1][8] Im späteren Betriebsdienst durch die Deutsche Reichsbahn war der Motor bereits mit dem Fabrikat Deutz angegeben.[9] An den Motor angekoppelt war ein 90 kW starker Generator für 550 V und 180 A, er lieferte Strom für die beiden 45 kW starken Antriebsmotoren, die im darunter liegenden Drehgestell als Tatzlager-Motoren aufgehängt waren. Laut anderer Quelle war je ein Drehgestell mit einem Motor versehen. Die Steuerung erfolgte über eine Widerstandssteuerung.[1]

Bei Testfahrten in der Ebene wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h erreicht.[1]

  • Klaus Kieper: Die Franzburger Kreisbahnen. Transpress-Verlag, Berlin 1982
  • Andreas Knipping: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, 2001, ISBN 3-88255-160-7
  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Triebwagen. Franckh’sche Verlagsanstalt, Stuttgart 1977

Einzelnachweise

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  1. a b c d Loco-Revue 11/1960, Seite 358 f. online unter: https://fr.1001mags.com/parution/loco-revue/numero-201-novembre-1960/page-4-5-texte-integral
  2. Klaus Kieper: Die Franzburger Kreisbahnen, Transpress-Verlag, Berlin 1982, Seite 91
  3. a b Andreas Knipping: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, 2001, ISBN 3-88255-160-7, Seite 320
  4. Klaus Kieper: Die Franzburger Kreisbahnen, Transpress-Verlag, Berlin 1982, Seite 147
  5. Fotografie von dem Wagenkasten des VT 137 563 auf einer Internetseite der Franzburger Kreisbahnen (Memento des Originals vom 14. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fkb.stkramer.de
  6. Beitrag auf Drehscheibe-online über den Wagenkasten des VT 137 563
  7. Klaus Kieper: Die Franzburger Kreisbahnen, Transpress-Verlag, Berlin 1982, Seite 111
  8. Klaus Kieper: Die Franzburger Kreisbahnen, Transpress-Verlag, Berlin 1982, Seite 107
  9. Andreas Knipping: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, 2001, ISBN 3-88255-160-7, Seite 321