Olympische Sommerspiele 2024/Radsport – Keirin (Männer)

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Sportart Radsport
Disziplin Keirin
Geschlecht Männer
Teilnehmer 30 Athleten aus 19 Ländern
Wettkampfort Vélodrome National
Wettkampfphase 10. und 11. August 2024
Medaillengewinner
Niederlande Harrie Lavreysen (NED)
Australien Matthew Richardson (AUS)
Australien Matthew Glaetzer (AUS)
2020 2028
Radsportwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2024
Qualifikation
Straßenradsport
Straßenrennen Frauen Männer
Einzelzeitfahren Frauen Männer
Bahnradsport
Teamsprint Frauen Männer
Sprint Frauen Männer
Keirin Frauen Männer
Mannschaftsverfolgung Frauen Männer
Madison Frauen Männer
Omnium Frauen Männer
Mountainbike
Cross-Country Frauen Männer
BMX-Rennen
Einzel Frauen Männer
BMX-Freestyle
Park Frauen Männer

Der Keirin der Männer bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wurde am 10. und 11. August im Vélodrome National ausgetragen.

Am 10. August fanden die Erste Runde und die Hoffnungsläufe statt:

  • In den fünf Läufen der Ersten Runde qualifizierten sich je zwei Fahrer direkt fürs Viertelfinale. Die unterlegenen Fahrer kamen in die Hoffnungsläufe. Die Setzliste der Ersten Runde richtete sich nach der Keirin-Weltrangliste.
  • In den vier Hoffnungsläufen qualifizierten sich wiederum je zwei Fahrer fürs Viertelfinale.

Am 11. August fanden Viertel- und Halbfinale sowie die Finalläufe statt.

  • Das Viertelfinale bestand aus drei Läufen mit je sechs Fahrern, von denen jeweils vier ins Halbfinale kamen.
  • Das Halbfinale bestand aus zwei Läufen mit je sechs Fahrern. Die ersten drei kamen jeweils ins A-Finale, die übrigen ins B-Finale.
  • Die Finalläufe bestanden aus dem B-Finale um die Plätze 7–12 und dem A-Finale um die Plätze 1–6.

Die Qualifikation für diesen Wettbewerb richtete sich nach einer Nationen-Rangliste, in die die Ergebnisse der Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2023, des UCI Track Cycling Nations’ Cups 2023 und 2024 sowie der kontinentalen Meisterschaften 2023 und 2024 eingingen. Israel und Suriname hatten sich für zwei Plätze qualifiziert, nutzen aber jeweils nur einen; diese Plätze wurden an Kolumbien und Kasachstan vergeben. Der Olympiasieger von Tokio, Jason Kenny, hatte seine Karriere beendet, mit Azizulhasni Awang und Harrie Lavreysen standen die übrigen Medaillengewinner von 2021 am Start und mit Kevin Quintero der amtierende Weltmeister. Auch Jeffrey Hoogland, Michail Jakowlew und Shinji Nakano hatten seit 2021 WM-Medaillen gewonnen, Matthew Richardson und Jack Carlin hinter Lavreysen die Medaillen im zuvor ausgetragenen Sprint-Wettbewerb.

Für Awang endete seine fünfte und vermutlich letzte Olympia-Teilnahme in einem Fiasko: Er überholte während der Ersten Runde versehentlich das Derny und wurde disqualifiziert.[1] Der andere malaysische Teilnehmer, Shah Firdaus Sahrom, wurde vom dritten auf den letzten Platz relegiert, da er einen anderen Teilnehmer bedrängt hatte, was aber keine unmittelbaren Auswirkungen hatte. Auch in den Hoffnungsläufen griff die Jury mehrfach ein: Zhou Yu erhielt seinen Sieg aberkannt, da er auf dem blauen Band überholt hatte, Rayan Helal wurde wegen Behinderung eines Überholmanövers vom zweiten Platz zurückgesetzt.[2] Der letzte Hoffnungslauf musste abgebrochen und wiederholt werden, da Kwesi Browne schwer gestürzt war. Er wurde von Sanitätern abtransportiert, kam aber ohne größere Verletzungen davon.[3]

Die Viertelfinalläufe gingen regulär über die Bühne und sahen das Ausscheiden mehrerer Favoriten wie Quintero, Hoogland, Jakowlew und Nicholas Paul.[4] Der zweite Halbfinallauf wurde von Richardson vor Lavreysen, Kaiya Ōta und Shah Firdaus Sahrom gewonnen, wobei Hamish Turnbull und Luca Spiegel gestürzt waren; die Jury sah die Schuld bei Ōta. Da dieser bereits im Sprint-Wettbewerb verwarnt worden war, wurde er nun vollends disqualifiziert; statt seiner zog Sahrom ins Finale ein.

Das Finale gewann Lavreysen vor Richardson, dahinter kamen Sahrom, Nakano und Carlin gemeinsam zu Sturz und ließen den Weg frei für Matthew Glaetzer auf den dritten Platz.[5] Lavreysen gewann auf diese Weise seine dritte Goldmedaille in Paris und seine fünfte insgesamt; er avancierte damit zum erfolgreichsten niederländischen Sommerolympioniken aller Zeiten.[6] Glaetzer, der seine vierten Olympischen Spiele bestritt, eine Krebserkrankung überwunden und seinen Rücktritt nach den Spielen angekündigt hatte,[7] gewann im letzten Rennen seiner Karriere erstmals eine olympische Einzelmedaille.

Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Matthew Glaetzer Australien Australien Q
2 Jeffrey Hoogland Niederlande Niederlande + 0,011 s Q
3 Kaiya Ōta Japan Japan + 0,031 s
4 Jaïr Tjon En Fa Suriname Suriname + 0,263 s
5 Rayan Helal Frankreich Frankreich + 0,942 s
Azizulhasni Awang Malaysia Malaysia DSQ
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Harrie Lavreysen Niederlande Niederlande Q
2 Jack Carlin Großbritannien Großbritannien + 0,361 s Q
3 Sébastien Vigier Frankreich Frankreich + 0,535 s
4 Zhou Yu China Volksrepublik China + 0,819 s
5 Andrei Tschugai Kasachstan Kasachstan + 1,166 s
6 Maximilian Dörnbach Deutschland Deutschland + 1,191 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Matthew Richardson Australien Australien Q
2 Shinji Nakano Japan Japan + 0,119 s Q
3 Liu Qi China Volksrepublik China + 0,157 s
4 Hamish Turnbull Großbritannien Großbritannien + 0,353 s
5 James Hedgcock Kanada Kanada + 0,400 s
6 Jean Spies Sudafrika Südafrika + 1,506 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Michail Jakowlew Israel Israel Q
2 Kevin Quintero Kolumbien Kolumbien + 0,330 s Q
3 Kwesi Browne Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago + 0,427 s
4 Jai Angsuthasawit Thailand Thailand + 0,510 s
5 Nick Wammes Kanada Kanada + 0,618 s
6 Luca Spiegel Deutschland Deutschland + 0,767 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Nicholas Paul Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago Q
2 Mateusz Rudyk Polen Polen + 0,023 s Q
3 Cristian Ortega Kolumbien Kolumbien + 0,449 s
4 Sam Dakin Neuseeland Neuseeland + 0,510 s
5 Vasilijus Lendel Litauen Litauen + 3,197 s
6 Shah Firdaus Sahrom Malaysia Malaysia REL

Hoffnungsläufe

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Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Kaiya Ōta Japan Japan Q
2 Sam Dakin Neuseeland Neuseeland + 0,143 s Q
3 Jai Angsuthasawit Thailand Thailand + 0,188 s
4 Maximilian Dörnbach Deutschland Deutschland + 0,194 s
5 Jean Spies Sudafrika Südafrika + 0,249 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Hamish Turnbull Großbritannien Großbritannien Q
2 Luca Spiegel Deutschland Deutschland + 0,069 s Q
3 Sébastien Vigier Frankreich Frankreich + 0,120 s
4 Vasilijus Lendel Litauen Litauen + 0,146 s
5 Zhou Yu China Volksrepublik China REL
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Shah Firdaus Sahrom Malaysia Malaysia Q
2 Nick Wammes Kanada Kanada + 0,014 s Q
3 Liu Qi China Volksrepublik China + 0,121 s
4 Jaïr Tjon En Fa Suriname Suriname + 0,144 s
5 Rayan Helal Frankreich Frankreich REL
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 James Hedgcock Kanada Kanada Q
2 Cristian Ortega Kolumbien Kolumbien + 0,053 s Q
3 Andrei Tschugai Kasachstan Kasachstan + 0,090 s
Kwesi Browne Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago DNF
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Jack Carlin Großbritannien Großbritannien Q
2 Matthew Glaetzer Australien Australien + 0,006 s Q
3 Shah Firdaus Sahrom Malaysia Malaysia + 0,051 s Q
4 Kaiya Ōta Japan Japan + 0,059 s Q
5 Michail Jakowlew Israel Israel + 0,215 s
6 James Hedgcock Kanada Kanada + 0,310 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Harrie Lavreysen Niederlande Niederlande Q
2 Hamish Turnbull Großbritannien Großbritannien + 0,089 s Q
3 Cristian Ortega Kolumbien Kolumbien + 0,138 s Q
4 Shinji Nakano Japan Japan + 0,261 s Q
5 Nicholas Paul Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago + 0,582 s
6 Nick Wammes Kanada Kanada + 1,035 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Matthew Richardson Australien Australien Q
2 Sam Dakin Neuseeland Neuseeland + 0,346 s Q
3 Mateusz Rudyk Polen Polen + 0,444 s Q
4 Luca Spiegel Deutschland Deutschland + 0,491 s Q
5 Jeffrey Hoogland Niederlande Niederlande + 0,514 s
6 Kevin Quintero Kolumbien Kolumbien + 0,554 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Jack Carlin Großbritannien Großbritannien Q
2 Matthew Glaetzer Australien Australien + 0,345 s Q
3 Shinji Nakano Japan Japan + 0,364 s Q
4 Cristian Ortega Kolumbien Kolumbien + 0,470 s
5 Sam Dakin Neuseeland Neuseeland + 0,644 s
6 Mateusz Rudyk Polen Polen + 2,528 s
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Matthew Richardson Australien Australien Q
2 Harrie Lavreysen Niederlande Niederlande + 0,234 s Q
3 Shah Firdaus Sahrom Malaysia Malaysia + 0,437 s Q
Hamish Turnbull Großbritannien Großbritannien DNF
Luca Spiegel Deutschland Deutschland DNF
Kaiya Ōta Japan Japan DSQ
Rang Name Nation Defizit Anm.
1 Harrie Lavreysen Niederlande Niederlande
2 Matthew Richardson Australien Australien + 0,056 s
3 Matthew Glaetzer Australien Australien + 0,881 s
4 Jack Carlin Großbritannien Großbritannien DNF
Shinji Nakano Japan Japan DNF
6 Shah Firdaus Sahrom Malaysia Malaysia REL
Rang Name Nation Defizit Anm.
7 Cristian Ortega Kolumbien Kolumbien
8 Sam Dakin Neuseeland Neuseeland + 0,015 s
9 Luca Spiegel Deutschland Deutschland + 0,147 s
10 Mateusz Rudyk Polen Polen + 0,248 s
11 Hamish Turnbull Großbritannien Großbritannien DNS

Der Rest des Gesamtklassements war wie folgt, wobei der 12. Platz infolge der Disqualifikation Ōtas unbesetzt blieb:

Einzelnachweise

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  1. Paris 2024: End of the road for Mohd Azizulhasni. The Sun, 11. August 2024; (englisch).
  2. Dramatic first day ends French hopes in Olympic keirin. Global Keirin, 10. August 2024; (englisch).
  3. Cyclist Kwesi Browne 'fine' after suffering crash in keirin event at Olympics. Newsday.co.tt, 11. August 2024; (englisch).
  4. Favourites Lavreysen and Richardson on track for Olympic showdown. Global Keirin, 11. August 2024; (englisch).
  5. Lavreysen completes golden week with victory in Olympic keirin. Global Keirin, 11. August 2024; (englisch).
  6. Parijs 2024: Harrie Lavreysen voltooit historische hattrick in Parijs met goud op de keirin. Wielerflits, 11. August 2024; (niederländisch).
  7. Glaetzer se retirará tras los Juegos y “quiero terminar con nota alta”. Track Piste, 24. Juli 2024; (spanisch).