Nitazene

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Nitazene sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, die sich von Benzimidazol ableiten. Es handelt sich um synthetische, biologisch und psychisch hochaktive Opioide, die jedoch nie als Analgetika in der Human- oder Veterinärmedizin zugelassen wurden. Nitazene werden als Drogen missbraucht, die Wirksamkeit ist wesentlich höher als die von Heroin oder Fentanyl und sie führen zu einer schnellen Abhängigkeit.[1]

Gemäß der UN-Drogenverfolgungsbehörde (UNODC) sind mit dem Aufkommen der Nitazene größere Gesundheitsrisiken verbunden. Ab 2023 wurden in verschiedenen europäischen Ländern, den Vereinigten Staaten und Kanada hochpotente Nitazene als Heroin oder andere Opioide, Benzodiazepine oder synthetische Cannabinoide verkauft. Durch die resultierenden Überdosierungen kam es zu einer Reihe von Todesfällen.[2][3]

Allgemeine chemische Struktur von Nitazenen
Blau: Nitrogruppe
Rot: Diethylaminoethylgruppe
Grün: Benzylgruppe

Die Stammverbindung der Nitazene ist Nitazen, ein Benzimidazol, das in der 1-Position mit einer Diethylaminoethylgruppe, in der 2-Position mit einer Benzylgruppe und in der 5-Position mit einer Nitrogruppe substituiert ist.[4] Andere Nitazene, wie beispielsweise Etonitazen, Isotonitazen, F-Etonitazen und Etomethazen, besitzen weitere Substituenten in der Benzylgruppe.[1]

Rechtliche Aspekte

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Die Nitazene fallen in Deutschland unter das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG).[4]Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz. Anlage Nr. 7. Bundesministerium der Justiz, abgerufen am 29. Juni 2024.</ref>

Einzelnachweise

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  1. a b Zulfikar Abbany: Nitazene sind stärker und tödlicher als Heroin. Deutsche Welle, 26. Juni 2024, abgerufen am 3. Juli 2024.
  2. World Drug Report 2024. Key Findings and Conclusions. United Nations Office on Drugs and Crime, Juni 2024, abgerufen am 3. Juli 2024.
  3. Tiffany Wertheimer: Super-strength opioids spreading across Europe and North America - UN. BBC, 26. Juni 2024.
  4. a b Eintrag zu Nitazen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Juni 2024.