Meister von 1445

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Als Meister von 1445 wird ein namentlich nicht bekannter oberrheinischer Maler der Spätgotik bezeichnet. Der Mitte des 15. Jahrhunderts vermutlich in Basel oder Konstanz tätige Künstler erhielt seinen Notnamen nach der Jahreszahl 1445 auf einem von ihm geschaffenen Gemälde. Das Tafelbild stellt die Legende um Besuch und Speisung des Heiligen Antonius beim Eremiten Paulus in der Einöde dar. Ehemals befand es sich in der Sammlung des Fürsten von Fürstenberg in Donaueschingen, seit 1933 im Kunstmuseum Basel[1].

Der Meister von 1445 gilt als ein enger Nachfolger von Konrad Witz. Wie dieser ist er von der Malerei der oberitalienischen Renaissance und von Malern aus Flandern beeinflusst. Er scheint einen von Witz begonnenen, auch auf Wurzeln in der burgundisch-französischen Malerei weisenden Stil fortzusetzen.

Konstanzer Münster, Grabmal des Bischofs Otto von Hachberg

Dem Meister von 1445 wird weiter die malerische Ergänzung der Grabnische des Bischofs Otto von Hachberg in der Margarethenkapelle des Konstanzer Münsters zugeschrieben, eine Madonna mit Engeln, ebenfalls 1445 ausgeführt. Mit ihrem plastischen Hintereinander gehört sie zu den frühesten Werken des räumlichen Illusionismus in der deutschen Kunst.

Das Werk des Meisters von 1445 wird in der kunsthistorischen Literatur manchmal auch mit dem Namen Basler Meister von 1445 bezeichnet.

  • Hermann Voss: Der Ursprung des Donaustiles. Ein Stück Entwicklungsgeschichte deutscher Malerei (= Kunstgeschichtliche Monographien. Bd. 7, ZDB-ID 516633-0). Hiersemann, Leipzig 1907, S. 55.
  • Otto Fischer: Der Meister von 1445. In: Pantheon. Bd. 13, 1934, ISSN 0031-0999, S. 40–47.
  • Lilli Fischel: Werk und Name des „Meisters von 1445“. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. Bd. 13, Nr. 1, 1950, ISSN 0044-2992, S. 105–124.
  • Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band 4: Südwestdeutschland in der Zeit von 1400 bis 1450. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 1951, S. 40–43.
  • Werner Fleischhauer: Zur Herkunft des Basler Eremitenbildes von 1445. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg. Bd. 25, 1988, ISSN 0067-284X, S. 48–53.
  • Bodo Brinkmann, Katharina Georgi (Red.): Konrad Witz. Anlässlich der Ausstellung „Konrad Witz“, Kunstmuseum Basel, 6. März – 3. Juli 2011. Hatje Cantz, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7757-2760-0, S. 255–274.
  • Bernd Konrad: Realistische Neuerungen in der Malerei aus dem Umkreis von Konrad Witz – Der Meister von 1445. In: Ulrike Laule (Hrsg.): Das Konstanzer Münster Unserer Lieben Frau. 1000 Jahre Kathedrale – 200 Jahre Pfarrkirche. Schnell & Steiner, Regensburg 2013, ISBN 978-3-7954-2751-1, S. 150–153.

Einzelnachweise

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  1. Verkauft durch den Berliner Kunsthändler Karl Haberstock, s. Hundert Bilder aus der Galerie Haberstock Berlin. Mit einem Vorwort von Magdalene Haberstock. Münchner Buchgewerbehaus, München 1967, Taf. 2.