Marzahner Krug

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Marzahner Krug

Daten
Ort Berlin-Marzahn, Alt-Marzahn 49
Bauzeit 1906
Nutzfläche Gasthaus+Hof 1000 m²
Koordinaten 52° 32′ 36,6″ N, 13° 33′ 40,4″ O

Der Marzahner Krug (auch Landhaus Marzahner Krug) ist ein historisches Wirtshaus in der Straße Alt-Marzahn 49 im Ortsteil Marzahn des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf, das 1906 errichtet wurde. Es steht unter Denkmalschutz.[1]

Das Gasthaus liegt am nördlichen Rand des historischen Dorfangers von Marzahn. Ihm gegenüber in der Mitte des Dorfangers befindet sich das ehemalige Dorfschulhaus (seit 1999: Heimatmuseum Marzahn-Hellersdorf).

Im Jahr 1906 errichtete ein Gastwirt im Dorfkern – Adresse Dorfstraße 9 – einen Gasthof. Einer der späteren Besitzer und Betreiber des Gasthauses war Fritz Drenske, dessen Namen das Gasthaus bis in die 1940er Jahre trug: Gasthof F. Drenske.[2] Im Berliner Adressbuch von 1930 findet sich unter dem Stichwort Gasthaus Drenske in Marzahn der Hinweis, dass hier der Deutsche Turnverein „Frisch Auf“ einen Sitz hatte.[3]

Im Jahr 1938 wurde aus der Dorfstraße die Straße Alt-Marzahn, und die Hausnummern wurden neu vergeben. Das Gasthaus bekam jetzt die Nummer 49.[4]

In der DDR-Zeit betrieb die Konsumgenossenschaft Berlin unter dem Namen Marzahner Krug die Gastwirtschaft.[5] Der entsprechende Schriftzug wurde über den Fenstern des ehemaligen Tanzsaals in Versalien angebracht.

Bis in die 1910er Jahre war der Dorfkrug ein eingeschossiger Putzbau, bestehend aus zwei verschiedenen Bauteilen. Der westliche, fünfachsige, Teil enthält einen geräumigen Gastraum im Hochparterre, zu dem eine doppelläufige Außentreppe hinaufführt. Hinter dem tief heruntergezogenen Dach verbarg sich ein ausgebautes Dachgeschoss mit einer großzügigen Dachgaube.[2]

Nach Erweiterungs- und Umbauarbeiten änderte sich das Erscheinungsbild: Das Haus mit dem Gastraum wurde aufgestockt und verfügt seitdem über zwei Vollgeschosse (die oberste Etage mit je einem Balkon) und ein ausgebautes Dachgeschoss mit drei kleineren Dachgauben. Das Dach wurde zu einem Walmdach verändert.

Der zweite Bauteil, unmittelbar östlich anschließend, ist der ehemalige Tanzsaal des Wirtshauses, erkennbar an seinen höheren und breiteren Fenstern. Dies waren bis zu den Umbauarbeiten hochrechteckige Sprossenfenster, über denen als Bauschmuck ein andersfarbiger Putzsims vorhanden war. An deren Stelle gibt es nun drei Bogenfenster ohne Simse und ohne weiteren Bauschmuck.

Nach der Wende wurde das Gebäude grundsaniert, u. a. mit einer Erneuerung des Fassadenputzes, der Treppengeländer und der Fenster. Der Schriftzug Marzahner Krug wurde erneuert und modernisiert. Die rustikale Innenausstattung mit Holz und vielen Balken hat sich bis in die Gegenwart erhalten bzw. wurde stetig vervollkommnet.

Einzelnachweise

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  1. Baudenkmal Marzahner Krug
  2. a b Ralf Schmiedecke: Berlin-Lichtenberg im Wandel der Zeit. Sutton-Verlag, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-280-3, S. 124.
  3. Behörden, Schulen und öffentliche Einrichtungen > Deutscher Turnverein „Frisch-Auf“, Berlin-Marzahn, Gasthaus Drenske. In: Berliner Adreßbuch, 1930, Teil III, S. 172.
  4. Gaststätten > Marzahn > F. Drenske, Alt-Marzahn 49. In: Berliner Adreßbuch, 1940, Teil II.
  5. „Marzahner Krug“ wird als Landgasthof wiedereröffnet. In: Neues Deutschland, 23. September 1988, S. 8; online.