Ludwig Pose

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Ludwig Pose, 1848

Johannes Andreas Ludwig Pose (* 8. Dezember 1786 in Berlin; † 28. April 1877 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Dekorationsmaler des Klassizismus.

Pose, Sohn des aus Kotzen in der Mark Brandenburg stammenden Unteroffiziers Johann Ferdinand Pose und dessen Ehefrau Luise Dorothea, geborene Thiele, wuchs in Berlin auf. Er war das älteste Kind der kinderreichen Familie. Seine jüngeren Brüder waren der Major Ferdinand Pose (1791–1870), der Dekorationsmaler Friedrich Wilhelm Pose, der Berliner Kaufmann Wilhelm Pose, der Theaterrendant Eduard Pose (1803–1873) und der Hauptmann Julius Pose (1810–1867). Seine Schwestern Friederike und Luise blieben ledig und lebten bei dem Bruder Eduard in Potsdam.

Als Schüler zeigte Pose eine künstlerische Begabung, so dass er die Berliner Kunstakademie besuchen durfte, wo er sich unter Johann Wilhelm Meil zum Blumen- und Landschaftsmaler ausbildete. In den 1800er Jahren ging er nach Düsseldorf, damals Hauptstadt des Großherzogtums Berg. Dort begann er sich als Dekorationsmaler zu betätigen. Zu seinen Kunden zählten adelige und bürgerliche Familien in Düsseldorf, Düren, Krefeld, Elberfeld und Umgebung. Außerdem gründete er ein Geschäft für Farben-, Schreib- und Zeichenmaterialien, das in der Alleestraße mindestens bis 1833 bestand. 1808 oder 1809 heiratete Pose Barbara Gerhards (1788–1835). Sie gebar die Tochter Elise (1810–1894), später Ehefrau des Architekten Max Joseph Custodis, und den Sohn Eduard Wilhelm Pose, der ein bekannter Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule wurde.

Als Dekorationsmaler arbeitete Pose häufig mit dem Architekten Adolph von Vagedes zusammen. Seinen ersten Großauftrag erhielt er 1823, als er den Zuschauerraum des Theaters Aachen ausmalen sollte. Diese Arbeit beendete er 1824. Als sein Hauptwerk gilt die Ausmalung des Stadtschlosses Wiesbaden (1839–1842 und 1851), die die weitere Gestaltung und Ausstattung der Räume vorbestimmte, bei der er zu Rate gezogen wurde. Poses Meisterschaft entfaltete sich in hellen, leuchtenden Farben und in einer Vielfalt dekorativer Formen und Motive, insbesondere in Arabesken, Palmetten, Rosetten, Blumen, Blüten, Chimären, Schmetterlingen, Vögeln und anderen Kleintieren. Schüler von Pose waren außer seinem Sohn Eduard die Maler Ernst Willers und Julius Rollmann.

1845 beschloss Pose, zu seinem Sohn Eduard und dessen Frau Pauline, geborene Klotz (1817–1867), nach Frankfurt am Main zu ziehen. Später ging er nach Wiesbaden, wo er 1860 in der Friedrichstraße wohnte. 1874 zog er wieder zu seinem Sohn Eduard nach Frankfurt am Main. Dort lebte er bis zu seinem Tod.

Werke (Auswahl)

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Gelber Salon im Stadtschloss Wiesbaden
Roter Salon im Stadtschloss Wiesbaden
Konzertsaal im Stadtschloss Wiesbaden

Einzelnachweise

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  1. Ernst Dietrich von Mirbach: Prinz Friedrich von Preußen. Ein Wegbereiter der Romantik am Rhein. Böhlau Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-412-33305-8, S. 194