Kemnaten-Langfurth (Adelsgeschlecht)

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Wappen der Herren von Kemnaten

Die Herren von Kemnaten, waren ein mittelfränkisches Rittergeschlecht, welche ihren Sitz zunächst auf einer Turmhügelburg im heutigen Oberkemmathen bei Langfurth hatten.

Urkundlich tritt das Rittergeschlecht von Kemnaten 1283 in Erscheinung. Dabei schenkten die Ritter Konrad von Kemnaten und seine Ehefrau Berchta Güter zu Oberkemmathen an das Dominikanerinnenkloster in Augsburg, in welcher ihr dort verstorbener Sohn Konrad seine letzte Ruhestätte fand. Ihre beiden anderen Söhne, Heinrich und Konrad werden 1295 urkundlich erwähnt. Heinrich von Kemmnaten, der ebenfalls dem Ritterstand angehörte, verkaufte 1311 mit Zustimmung seiner drei Söhne Ulrich, Heinrich, und Konrad, Güter in „Tanbach“ an das Kloster Heilsbronn. Um welchen Ort es sich dabei handelt, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um Dambach bei Ehingen. Konrad, wohl Heinrichs Bruder wurde zur Unterscheidung zum gleichnamigen Sohn Heinrichs urkundlich 1330 als der Ältere und nochmal 1343 als der Älteste bezeichnet. Daraus lässt sich folgern, dass es neben ihm und seinem Neffen noch einen weiteren Konrad von Kemnaten gab. Der Ausverkauf Kemnatischer Besitzungen ging auch unter den drei Söhnen Heinrichs weiter. 1321 verkauften Ulrich, Chunrat, Heinrich von Chemnaten und ihre Schwestern[1] dem Kloster Pielenhofen „drey Güter daz Schaysheim“. Für den Verkauf bürgte unter anderem ihr Verwandter Ulrich von Hofstetten.[2] Conrad von Kemnaten bezeugte und siegelte 1343 die Überlassung von mehreren Gütern und Einkünften zur Stiftung der Kapelle in Dürrwangen durch Heinrich von Dürrwangen, Landvogt des Römischen Kaisers, und dessen Ehefrau Margaretha.[3] Die weiteren Zeugen und Mitsiegler, deuten darauf hin, dass es sich bei Heinrich von Dürrwangen möglicherweise um den Bruder oder einen engen Verwandten des Conrad von Kemnaten handelt. Conrad erscheint noch in einer weitern Urkunde 1350 am Hirschberger Landgericht. Beim Hirschberger Landrichter Conrad von Kemnaten[4] (Chunrat Kembnater) der ab 1378 dort erscheint dürfte es sich bereits um dessen gleichnamigen Sohn handlen.

Ein Siegfrid von Kemanten siegelte 1346 eine Urkunde für das Spital in Dinkelsbühl. Elsbeth, Ehefrau des Hans von Kemnaten und deren Sohn Friedrich werden 1396 erwähnt. 1406 verkaufen Prand von Kemnaten und dessen Sohn Hans zwei Drittel des Zehnten von Hegnach an das Spital von Dinkelsbühl. Ob es sich dabei tatsächlich um das doch recht weit entfernte Hegnach bei Waiblingen handelt ist unklar. Ein Seitz von Kemnaten stifte 1426 Grundbesitz zu seinem Seelenheil an die Kirche zu Dentlein am Forst. In der Ukrunde wird er als Propst (Pfleger) von Spielberg bezeichnet.[5]

Jörg von Kemnaten und seine Ehefrau Sabina verkauften 1433 ihre Behausung und den Burgstall zu Oberkemmathen mit allem Zugehör an den Dinkelsbühler Bürger Konrad Helchner. Die Burg war also demnach bereits zu dieser Zeit verfallen. Danach scheinen die Herren von Kemnaten, oder ein Linie davon, in Obermögersheim ansässig gewesen zu sein. Denn 1496 veräußerte Jörg von Kemnaten Schloss Obermögersheim an seinen Schwager Bernhart von Rossau. Die Herren von Kemnaten waren stammesverwandte der weit verzweigten Schenken von Arberg, die wiederum aus den Reichsküchenmeistern von Rothenburg hevorgegangen sein sollen.[6]

Turmburg Oberkemmathen

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Der Stammsitz der Herren von Kemnaten, eine Motte, stand in der Ortsmitte von Oberkemmathen, etwa an der Stelle, wo sich heute das Haus Nr. 8 befindet. Von dem ehemaligen Turmhügel Oberkemmathen ist heute nichts mehr erhalten.

Einzelnachweise

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  1. Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg : VHVO. 23 = N.F., Bd. 15. 1865 23, S. 34
  2. C. H. de Lang: Regesta sive Rerum Boicarum Vol. VI., 1837 S. 31
  3. Mon. Boic. 7, s. 378
  4. Mon. Boic. X, s. 21
  5. Siebmacher: Abgestorbene, erloschene Geschlechter, Abteilung 1, Folge 2, Abgestorbener Bayerischer Adel, Nürnberg, 1906, S. 84
  6. Justinus P. J. Gewin: Blüte und Niedergang hochadeliger Geschlechter im Mittelalter. H. L. Smits, ’s-Gravenhage 1955