Jörg Lüderitz

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Jörg Lüderitz (* 9. Januar 1935 in Rostin bei Soldin; † 26. August 2024[1]) war ein deutscher Buchhändler und Autor.

Jörg Lüderitz war ein Enkelsohn des neumärkischen Heimatforschers Paul Biens (1874–1945).[2] Seit 1954 wohnte Lüderitz in Frankfurt (Oder). Hier schloss er seine Lehre als Buchhändler ab. 1957 wurde Lüderitz wegen Verbindung zu einer SPD-Jugendorganisation in West-Berlin von einem DDR-Gericht zu einer Zuchthausstrafe von 2 Jahren und 4 Monaten verurteilt. Während seiner Haftstrafe musste er bei Zwickau im Bergbau unter Tage arbeiten.[3] Später wurde Lüderitz Fachgebietsleiter für Literaturvertrieb und -propaganda in der Bezirksdirektion des Volksbuchhandels bis 1991.

1999 wurde Lüderitz als Mittler zwischen Polen und Deutschland das Bundesverdienstkreuz verliehen.[4]

Seine Autobiografie erschien 2009 auf Polnisch unter dem Titel Z Nowej Marchii do Nowej Marchii und in veränderter Fassung 2012 auf Deutsch unter dem Titel Heimat Brandenburg. Stationen meines Lebens. Darin setzte er sich u. a. mit den – aus seiner Sicht – gerichtlichen Fehlentscheidungen bei bundesdeutschen Gerichten im Blick auf seine Tätigkeiten als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit in der Zeit ab 1971 auseinander.[3]

  • Wanderungen östlich der Oder. Wege durch Landschaften und Städte in der ehemaligen Neumark. Stapp, Berlin 1992, ISBN 3-87776-090-2.
  • Radtouren östliche der Oder. 21 Vorschläge, Polens Westen mit dem Fahrrad neu zu entdecken. Bearb. von Reiner Elwers. Trescher / Rotation, Berlin 1994, ISBN 3-928409-25-5.
  • Woltersdorf, Schleuse. Bock und Kübler, Berlin/Fürstenwalde/Woltersdorf 1995, ISBN 3-86155-057-1.
  • Wiederentdeckte Neumark. Unterwegs in einer fast vergessenen Landschaft östlich der Oder. Bock und Kübler, Berlin/Fürstenwalde/Woltersdorf 1995, ISBN 3-86155-031-8.
  • Grünheide und Umgebung. Bock und Kübler, Berlin/Fürstenwalde 1997, ISBN 3-86155-065-2.
  • Die Neumark entdecken. Durch die alte Kulturlandschaft östlich der Oder. Trescher, Berlin 1997, ISBN 3-928409-60-3; 4., aktualisierte und erw. Auflage. Ebenda 2008, ISBN 978-3-89794-122-9.
  • Das Sternberger Land. Unterwegs östlich von Oder und Neiße zwischen Słubice und Świebodzin. Trescher, Berlin 1998, ISBN 3-928409-76-X.
  • Wandern und Radfahren in der Neumark. Touren durch die traditionelle Berliner Sommerfrische. Unterwegs auf den Spuren brandenburgischer Vergangenheit und polnischer Gegenwart. Trescher, Berlin 1999, ISBN 3-928409-88-3.
  • Wandern und Radfahren östlich der Oder. Zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs auf den Spuren brandenburgischer Vergangenheit und polnischer Gegenwart. Trescher, Berlin 2000, ISBN 3-89794-002-7.
  • Neumärkische Spaziergänge. Zwischen Arnswalde/Choszczno und Züllichau/Sulechów. Bock und Kübler, Berlin/Fürstenwalde 2000, ISBN 3-86155-103-9.
  • Neumärkisches Panorama. Zwischen Aurith, Urad und Zorndorf, Sarbinowo. Bock und Kübler, Erkner 2004, ISBN 3-86155-110-1.
  • Entdeckungen östlich der Oder. Unterwegs zwischen Frankfurt, Skwierzyna und Żary. Trescher, Berlin 2005, ISBN 3-89794-082-5.
  • Lagow in Lebuser Land und Umgebung. Ausflüge östlich der Oder. Bock & Kübler, Schöneiche b. Berlin 2009, ISBN 978-3-86155-115-7.
  • Z Nowej Marchii do Nowej Marchii. Übers. aus dem Deutschen von Leszek Mrozewicz. Wydawnictwo Naukowe UAM, Poznań 2009, ISBN 978-8-32322-015-2 (polnisch).
  • Heimat Brandenburg. Stationen meines Lebens. Trescher, Berlin 2012, ISBN 978-3-89794-995-9.
  • mit Wolfgang Kling: Neumark. Durch die alte Kulturlandschaft östlich von Oder und Neiße. Trescher, Berlin 2015, ISBN 978-3-89794-304-9.

Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige in der Märkischen Oderzeitung vom 31. August 2024, abgerufen am 14. September 2024
  2. Jörg Hanisch: Autor Jörg Lüderitz stellte Autobiographie vor. In: MOZ.de. 24. März 2014, archiviert vom Original;.
  3. a b (Red.): Zur Autobiografie von Jörg Lüderitz. In: oststernberg.de. 20. April 2015, abgerufen am 15. Januar 2020 (aus Heimatbrief-Ausgabe 1/2015, S. 45).
  4. Jörg Kotterba: Jubiläum: Ausgewiesener Polen-Kenner wird 85 Jahre alt. In: moz.de. 9. Januar 2020, abgerufen am 15. Januar 2020.