Gillespie-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
G11.0 Angeborene nichtprogressive Ataxie
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Gillespie-Syndrom ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit den Hauptmerkmalen Aniridie, zerebelläre Ataxie und Intelligenzminderung.[1][2]

Synonyme sind: Aniridie-zerebelläre Ataxie-Intelligenzminderung-Syndrom

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1965 durch den US-amerikanischen Augenarzt Frederick D. Gillespie.[3]

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde über weniger als 30 Betroffene berichtet. Es gibt verschiedene Vererbungsformen.[2] Das Syndrom soll bei etwa 2 % der Aniridie vorliegen.[4]

Der Erkrankung liegen –zumindest zum Teil – Mutationen im ITPR1-Gen auf Chromosom 3 Genort p26.1 zugrunde.[5] Es soll auch das PAX6-Gen auf Chromosom 11 Genort p13 vereinzelt beteiligt sein.[2][6]

Klinische Erscheinungen

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Klinische Kriterien sind:[1][2]

Muskeleigenreflexe, Nervenleitgeschwindigkeit und Muskelbiopsie sind unauffällig.

Die Diagnose ergibt sich aus der augenärztlichen Untersuchung u. a. mit der Spaltlampe. Bildgebend können Veränderungen am Kleinhirn, dem Hirnstamm oder im Frontalhirn nachgewiesen werden.

Differentialdiagnostik

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Abzugrenzen sind:[2][1]

  • D. De Silva, K. A. Williamson, K. C. Dayasiri, N. Suraweera, V. Quinters, H. Abeysekara, J. Wanigasinghe, D. De Silva, H. De Silva: Gillespie syndrome in a South Asian child: a case report with confirmation of a heterozygous mutation of the ITPR1 gene and review of the clinical and molecular features. In: BMC pediatrics. Band 18, Nummer 1, 09 2018, S. 308, doi:10.1186/s12887-018-1286-5, PMID 30249237, PMC 6154888 (freier Volltext).
  • H. N. Hall, K. A. Williamson, D. R. FitzPatrick: The genetic architecture of aniridia and Gillespie syndrome. In: Human Genetics. Band 138, Nummer 8–9, September 2019, S. 881–898, doi:10.1007/s00439-018-1934-8, PMID 30242502 (Review).

Einzelnachweise

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  1. a b c Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  2. a b c d e Eintrag zu Aniridie-zerebelläre Ataxie-Intelligenzminderung-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 11. August 2024.
  3. F. D. Gillespie: Aniridia, Cerebellar Ataxia, And Oligophrenia In Siblings. In: Archives of ophthalmology. Band 73, März 1965, S. 338–341, doi:10.1001/archopht.1965.00970030340008, PMID 14246186.
  4. Medline Plus
  5. Gillespie syndrome. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  6. M. Kieslich, K. Vanselow, G. Wildhardt, B. Gebhardt, R. Weis, H. Böhles: Gegenwärtige Grenzen der molekularbiologischen Diagnostik bei Gillespie-Syndrom. In: Klinische Pädiatrie. Band 213, Nummer 2, 2001 Mar-Apr, S. 47–49, doi:10.1055/s-2001-12875, PMID 11305191.