Gerhald Müll

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutschland  Gerhald Müll

Geburtsdatum 23. Oktober 1948
Geburtsort Pyrbaum, Deutschland
Größe 185 cm
Gewicht 94 kg

Position Stürmer

Karrierestationen

1966–1975 EC Deilinghofen
1975–1978 Berliner SC
1978–1979 EC Deilinghofen
1979–1984 ECD Iserlohn
1984–1985 EHC Essen-West
1985–1987 EHC Unna
1987–1989 ERC Westfalen Dortmund

Gerhald Müll (* 23. Oktober 1948 in Pyrbaum) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler, der unter anderem für den EC Deilinghofen bzw. ECD Iserlohn, Berliner SC und EHC Essen-West in der Bundesliga aktiv war. Der Stürmer gehört zu den Rekordspielern und -torschützen des ECD. Mit Berlin wurde er einmal Deutscher Meister.

Anfang der 1960er Jahre begann Gerhald Müll im Nachwuchs des EC Deilinghofen (ECD) mit dem Eishockeyspielen. Nachdem er im Jahr 1966 mit der Schüler-Mannschaft die westdeutsche Meisterschaft gewonnen hatte, stieß er ab der Saison 1966/67 zur Oberliga-Mannschaft des ECD.[1][2] Auch im Seniorenbereich etablierte er sich schnell als torgefährlicher Angreifer. In den Spielzeiten 1971/72 und 1973/74 führte er die teaminterne Torschützenliste des ECD an.[3]

Nach neun Jahren beim ECD wechselte Müll im Jahr 1975 in die Bundesliga. Mit dem Berliner SC gewann er in der Saison 1975/76 die deutsche Meisterschaft. Damit ist er der einzige Spieler aus dem ECD-Nachwuchs, der diesen Titel errang.[4] Zwei Jahre später verpasste er eine zweite Meisterschaft nur knapp und wurde mit den Berlinern mit einem Punkt Rückstand auf den SC Riessersee Vizemeister.

Zur Saison 1978/79 kehrte Müll zum inzwischen in die Bundesliga aufgestiegenen ECD zurück und blieb dem Verein auch nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 1980 erhalten. In der Spielzeit 1981/82 trug er als erfolgreichster deutscher Scorer zum Wiederaufstieg des zwischenzeitlich in ECD Iserlohn umbenannten Vereins bei. Nachdem er zwei weitere Jahre für den ECD in der Bundesliga gespielt hatte, verließ er seinen Heimatklub im Jahr 1984 nach zusammengenommen 15 Spielzeiten. Er absolvierte in dieser Zeit 522 Pflichtspiele, nur Dieter Brüggemann trug das ECD-Trikot noch häufiger. In der Liste der Rekordtorschützen rangiert er mit 222 Treffern hinter Jörg Schauhoff und Dieter Brüggemann auf dem dritten Platz.

Müll verbrachte in der Saison 1984/85 ein weiteres Jahr in der Bundesliga bei Aufsteiger EHC Essen-West. Anschließend spielte er zwei Jahre für den EHC Unna in der inzwischen drittklassigen Oberliga, bevor er im Jahr 1987 zum ERC Westfalen Dortmund wechselte. Dort feierte er in der Spielzeit 1987/88 mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga den letzten großen Erfolg seiner Spielerkarriere, die er ein Jahr später beendete.

Trainerlaufbahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Gerhald Müll von 1985 bis 1987 bereits als Spielertrainer beim EHC Unna aktiv gewesen war, kehrte er dort im Jahr 1990 auf den Trainerstuhl zurück. Er führte die Mannschaft in der Spielzeit 1990/91 in die Qualifikationsrunde zur 2. Bundesliga, in der Unna den Aufstieg um nur einen Punkt verpasste. In der Saison 1991/92 musste der Verein seinen Spielbetrieb aus finanziellen Gründen einstellen. Müll übernahm in der Saison 1992/93 die sportliche Verantwortung bei den Schalker Haien. In der Spielzeit 1994/95 trainierte er den Zweitligisten ERC Westfalen Dortmund, mit dem er die Nordgruppe gewann, in den Playoffs aber dann schon im Achtelfinale gegen den TSV Erding ausschied.

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1966/67 EC Deilinghofen Oberliga 24 6
1967/68 EC Deilinghofen Oberliga 32 11
1968/69 EC Deilinghofen Oberliga 30 15
1969/70 EC Deilinghofen Oberliga 26 20
1970/71 EC Deilinghofen Oberliga 30 20
1971/72 EC Deilinghofen Oberliga 26 19
1972/73 EC Deilinghofen Oberliga 30 17
1973/74 EC Deilinghofen 2. Bundesliga 36 28 12 40 66
1974/75 EC Deilinghofen 2. Bundesliga 36 22 14 36 48
1975/76 Berliner SC Bundesliga 36 8 6 14 26
1976/77 Berliner SC Bundesliga 45 4 8 12 89
1977/78 Berliner SC Bundesliga 46 9
1978/79 EC Deilinghofen Bundesliga 50 12 18 30 49
1979/80 ECD Iserlohn Bundesliga 40 9 9 18 23
1980/81 ECD Iserlohn 2. Bundesliga 36 12 22 34 63
1981/82 ECD Iserlohn 2. Bundesliga 41 18 28 46 43 10 4 6 10 4
1982/83 ECD Iserlohn Bundesliga 32 2 3 5 28 31 0 1 1 0
1983/84 ECD Iserlohn Bundesliga 29 3 4 7 26 101 4 5 9 6
1984/85 EHC Essen-West Bundesliga 36 7 4 11 15 81 2 4 6 10
1985/86 EHC Unna Oberliga 35 15 33 48 70 101 11 29 40 22
1986/87 EHC Unna Oberliga 35 12 32 44 56 61 6 10 16 23
1987/88 ERC Westfalen Dortmund Oberliga 31 9 20 29 53 16 3 15 18 17
1988/89 ERC Westfalen Dortmund 2. Bundesliga 30 5 16 21 56 141 1 11 12 28
Bundesliga gesamt 314 54 52 106 256 21 6 10 16 16
2. Bundesliga / Oberliga (bis 1973) gesamt 377 193 92 285 276 24 5 17 22 32
Oberliga (ab 1985) gesamt 101 36 85 121 179 32 20 54 74 62

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Rainer Tüttelmann: Eis Cracks Duelle. 20 Jahre EC „Sauerland“ Deilinghofen e. V. Hrsg.: EC „Sauerland“ Deilinghofen e. V. Iserlohn 1979, S. 55.
  2. Michael Topp, Georg Petruschkat: Eiszeit. 50 Jahre Eishockey im Sauerland. Iserlohn 2009, S. 41.
  3. Rainer Tüttelmann: Eis Cracks Duelle. 20 Jahre EC „Sauerland“ Deilinghofen e. V. Hrsg.: EC „Sauerland“ Deilinghofen e. V. Iserlohn 1979, S. 168, 171.
  4. Eishockey-Magazin: „Hinter jedem Exponat steckt eine Geschichte“ / Puck – Das Eishockeymuseum fasst weitere Geschichten und Erinnerungen im zweiten „History-Magazin“ zusammen. In: Eishockey-Magazin. 1. Mai 2022, abgerufen am 19. Juli 2024 (deutsch).