Friedrich Lang (Architekt, 1852)

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Friedrich Lang (geb. 14. Oktober 1852 in Wiesbaden; gest. 10. März 1906 ebenda) war ein deutscher Architekt.

Friedrich Lang wurde am 14. Oktober 1852 in Wiesbaden als Sohn eines angesehenen Pädagogen geboren. Nach seiner Ausbildung bei den Architekten Euler & Koppen in Wiesbaden arbeitete Lang zunächst als Bauleiter. Im Jahr 1874, Lang war erst 22 Jahre alt, wurde er als Mitinhaber des Architekturbüros Euler & Koppen geführt. Vier Jahre später, also 1878, wurde das Wohnhaus des Weinhändlers Josef Pohl am Michelsberg 10 in Wiesbaden als Langs erstes eigenständiges Bauwerk fertiggestellt. In den Jahren 1877 und 1878 arbeitete Lang als technischer Gehilfe bei der Stadtbaumeisterei Wiesbaden. 1883 erwarb er das Wiesbadener Bürgerrecht und gründete sein eigenes Architekturbüro.

Lang entwarf mehrere Villen in Wiesbaden. Auch das Hotel Monopole/Metropole in der Wilhelmstraße 8–10 war ein Entwurf seines Architekturbüros. Außerdem war er ab 1902 mit der Fortführung des 1896 begonnenen Neubaus für das Hotel Rose beauftragt, der 1906 fertig gestellt wurde. Dieses Projekt und das bis 1909 erbaute Pressehaus (Tagblatt-Haus) in der Langgasse 21 in Wiesbaden plante er gemeinsam mit seinem Schwiegersohn, dem Regierungsbaumeister Albert Wolff. In Langs späteren Lebensjahren firmierte ihr gemeinsames Architekturbüro unter dem Namen Lang und Wolff.

Lang gehörte ab 1896 der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung an und war Mitglied in zahlreichen Vereinen und Verbänden dieser Stadt.

Im Jahr 1911, fünf Jahre nach seinem Tod, wurde eine Seitenstraße der Weinbergstraße in Wiesbaden nach ihm benannt.

Die Begründer des Architekturbüros Curjel & Moser, Robert Curjel und Karl Moser, lernten einander – wahrscheinlich 1885 oder 1886 – im Architekturbüro Friedrich Lang in Wiesbaden kennen.[1]

Bauwerke (Auswahl)

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Wiesbaden, Pressehaus von 1909
Friedrich-Lang-Straße 1–3
Kirchgasse 60/Mauritiusstraße 1
  • 1878: Im Jahr 1878 vollendete Lang das Wohnhaus des Weinhändlers Josef Pohl am Michelsberg 10 in Wiesbaden als sein erstes eigenständiges Bauwerk.[2]
  • 1884/85: Evangelische Lukas-Kirche in Vallendar, 1884/85
  • 1887/88: Der Glockenturm mit Seitenschiff der (1863/64 nach Plänen des Oberbaurats Götz erbauten) anglikanischen Kirche St. Augustine`s wurde 1887/88 nach Plänen des Architekten Friedrich Lang ausgeführt. Während eines Bombenangriffs im Februar 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt. Am 23. Januar 1966 brannte die Kirche aufgrund eines Defekts im Heizsystem fast vollständig aus.[3]
  • 1888: neugotische evangelische Kirche in Rheinbrohl, 1888
  • 1890/91: Villa Rühl, Idsteinerweg 23, 1890/91[4]
  • 1894: Villa Bibericher Straße 10, Wiesbaden, bis 1894[5]
  • 1894: Das Hotel Monopole/Metropole in der Wilhelmstraße 8–10 war ein Werk seines Architekturbüros.[2]
  • 1895: Ehemaliges Hotel Hamburger Hof, Taunusstr. 11/ Geisbergstr. 1, Bauantrag 1895 von Hotelier Wilhelm Maurer.[6]
  • 1901: Nördliches Nerotal 73, 1901[2]
  • 1902: Nördliches Nerotal 75, 1902[2]
  • 1902: Ab 1902 war Friedrich Lang mit der Fortführung des 1896 begonnenen Neubaus für das Hotel Rose beauftragt, der 1906 fertig gestellt wurde. Dieses Projekt realisierte er gemeinsam mit seinem Schwiegersohn, dem Regierungsbaumeister Albert Wolff.[2]
  • 1909: Das bis 1909 erbaute Pressehaus realisierte er gemeinsam mit seinem Schwiegersohn, dem Regierungsbaumeister Albert Wolff.[2] Das Wiesbadener Pressehaus wurde nach dem Entwurf des Wiesbadener Architektenbüros Lang, Wolf[f] und Hertel in einer Mischung aus Neubarock und Jugendstil erbaut und am 24. Oktober 1909 als Tagblatt-Haus in der Langgasse 21 eröffnet.[7]
  • 1910: Friedrich-Lang-Straße 1–3, Wiesbaden
  • Villa in der Schönen Aussicht 39[2]
  • Villa in der Kapellenstraße 67[2]
  • Villa in der Kapellenstraße 70[2]
  • Brigitte Streich, Lemma: „Lang, Friedrich“, in: Stadtarchiv Wiesbaden (Hrsg.), Stadtlexikon, (online)

Einzelnachweise

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  1. Wilfried Rössling: Curjel & Moser, Architekten in Karlsruhe/Baden: eine Werkübersicht unter besonderer Berücksichtigung der Christuskirche und der Lutherkirche in Karlsruhe. C. F. Müller, 1986, ISBN 978-3-8228-1445-1, S. 1. (Digitalisat)
  2. a b c d e f g h i Brigitte Streich, Lemma: „Lang, Friedrich“, in: Stadtarchiv Wiesbaden (Hrsg.), Stadtlexikon Wiesbaden, (online)
  3. Leben in Wiesbaden, Kirchen & Religion, Kirchenbauten, (online)
  4. Zeitschrift Neubauten, hrsg. von A. Neumeister und E. Häberle, II. Band, Heft 6, No. 18, Villen und freistehende Wohnhäuser V., Villa Rühl in Wiesbaden, erbaut von Architekt Friedrich Lang in Wiesbaden, S. 5–7, (Digitalisat)
  5. Friedrich Lang, Villa Bibericher Straße, Wiesbaden, Ansicht (aus: Moderne Neubauten, 1. Jg., 1894, hrsg. W. Kick), Lichtdruck auf Papier, 44,8 × 32,6 cm, Technische Universität Berlin, Architekturmuseum, Inv. Nr. B 0779, (Digitalisat)
  6. Einige Fakten über Wiesbaden, Grundlagen der Bewerbung Wiesbadens als Weltkulturerbe. Autor: Stabsstelle Weltkulturerbe Wiesbaden / Landeshauptstadt Wiesbaden Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik Stabsstelle Kulturerbe I, Birgit Kita und Dr. Thomas Weichel, Wilhelmstraße 32, 65183 Wiesbaden, August 2013, (online), S. 26
  7. Manfred Gerber, Lemma: „Pressehaus“, in: Stadtarchiv Wiesbaden (Hrsg.), Stadtlexikon Wiesbaden, (online); Natasha Kreer, Revitalisierung des Pressehauses in Wiesbaden. In: Baukultur, 11. Oktober 2016, (online); Hessen.de, Wissenschaft, Preisträger 2017: Pressehaus Wiesbaden. Die Rhein-Nahe Immobilien GmbH (RNI) hat das Pressehaus Wiesbaden denkmalgerecht und hochwertig restauriert. Dafür wurde sie 2017 mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet; (online)