Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg (Bützow)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg war ein Kriegerdenkmal in Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 1. August 1914 fand am 30. August 1914 in Bützow die Mobilmachung statt. Junge Männer wurden von ihren Familien feierlich verabschiedet und marschierten in voller Kriegsausrüstung unter dem Applaus der Bevölkerung zum Bahnhof.[1] Von den ursprünglich Abgereisten kehrten 217 nie mehr zurück.

Schon 1920 begannen die Bemühungen des Kriegervereins Bützow unter der Leitung von Robert von Schalburg, einem Forstmeister in den Ämtern Bützow, Schwaan und Toitenwinkel, ein Ehrenmal für die gefallenen Bützower Soldaten zu errichten. Durch Spendensammlung des Kriegervereins, Stadt Bützow und durch großzügige Spenden des Kaufmanns Gustav Schröder, Mühlenpächter August Propp und dem jüdischen Kaufmann Julius Horwitz gelang es. Am 7. August 1927 wurde im Hain gegenüber der alten Molkerei in der Neuen Bahnhofstraße der Grundstein für das Kriegerdenkmal gelegt. Das Denkmal, entworfen vom Bildhauer Paul Wallat, wurde am 2. Oktober 1927 eingeweiht.

Erscheinungsbild

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Widmung Kriegerdenkmal

Auf gemauertem Sockel stehender, aus Striegauer Granitplatten (Granitwerk C.F. Lehmann) verbundener großer dreieckiger Steinblock, abgestufte Wände mit Vertiefungen, die Frontseite zeigte ein Relief eines Stahlhelms mit Eichenlaub im oberen Bereich. Eine große Widmung folgte darunter.[2] An den hinteren zwei Seiten waren die Namen der Gefallenen eingemeißelt.[3]

Vorderseite:

IHR – WIR
ZU EUREM GEDÄCHTNIS
EIN DANKBAR VERMÄCHTNIS
1914 – 1918

Trotz heftiger Proteste der Bevölkerung wurde das Ehrenmal im Jahr 1949 abgerissen und zerstört, um Platz für den Bau eines Kindergartens zu schaffen.[2][4]

  • Fritz Hoßmann: Richard Biermann – Tragischer Tod eines geliebten Sohnes. In: Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton. Band 1. Selbstverlag, 2017, S. 125.
  • Wolf Karge: Ehrenmäler in Mecklenburg-Vorpommern,Renaissance der Kriegerdenkmäler nach 1990? Schwerin 2017 (nordkirche-nach45.de [PDF]).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Fritz Hoßmann: Richard Biermann – Tragischer Tod eines geliebten Sohnes. In: Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton. Band 1. Selbstverlag, 2017, S. 125.
  2. a b Heimatmuseum Bützow: historische Akte-Kriegerdenkmal 1914-1918. Bützow 1927.
  3. Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. Band 2, 2000.
  4. Fritz Hoßmann: Kindergarten statt Denkmal–Das Bützower Ehrenmal zum Gedenken der Kriegstoten. In: Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton. Band 4. Selbstverlag, 2017, S. 22.

Koordinaten: 53° 50′ 27,8″ N, 11° 59′ 41,8″ O