Diskussion:Verschickungskinder

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Letzter Kommentar: vor 3 Tagen von Fergewil in Abschnitt Überarbeitung bzw. Entfernung des Artikels
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Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Verschickungskinder“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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2 Anregungen:

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1. es wäre sicherlich sinnvoll, wenn man in der Wikipedia das Stichwort "Kinderverschickung" eingeben könnte und dann auf diesen Artikel "Verschickungskinder" geleitet wird. Das ist zurzeit nicht der Fall. Für das, was ich meine, gibt es sicherlich einen Wikipedia-Fachausdruck, den ich aber nicht kenne. Ich hoffe, ihr habt mich verstanden. 2. Ich fände es sinnvoll, wenn der Artikel "Kinderlandverschickung" ein Kapitel "siehe auch" mit einem Link zum Artikel "Verschickungskinder" hätte. Besten Dank! --2003:EB:270A:F71D:D9A8:1A36:9AC:A278 Diskussion:Verschickungskinder#c-2003:EB:270A:F71D:D9A8:1A36:9AC:A278-2020-08-01T15:45:00.000Z-2 Anregungen:11Beantworten

Meines Erachtens ist dieser Artikel nicht ausgereift - s. unten. --H.Parai (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-H.Parai-2020-08-01T22:10:00.000Z-2003:EB:270A:F71D:D9A8:1A36:9AC:A278-2020-08-01T15:45:00.000Z11Beantworten

Weiterleitung von Kinderverschickung zu Verschickungskinder ist eingerichtet. --Max (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Jostes-2020-08-11T22:57:00.000Z-2 Anregungen:11Beantworten

Neutralität/Belege

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Die als Beleg herangezogenen Links der Iniative Verschickungskinder erscheinen wenig neutral. Die Initiative sammelt offenbar Erlebnisberichte, stellt aber selbst fest: Dieses Thema ist sozialwissenschaftlich bisher noch kaum beachtet worden. Es gibt bisher keinerlei Forschung darüber. s. hier Wenn ich die zum Teil hinter paywall verborgenen Links richtig deute, äußert die Vorsitzende des Vereins die Hoffnung, dass ihre Forderung bei den Ländern/dem Bund im Jahre 2020 Gehör gefunden hat: „Ein Forschungsprojekt ist das, was wir immer gefordert haben“, sagt sie.

Wikipedia soll jedoch darstellen, was in wiss. reputabler Literatur veröffentlicht wurde und sollte sich nicht vorrangig auf Blogs oder Zeitungsberichte beziehen. Bitte abwarten, bis Ergebnisse für das Geschehen ante 1980 vorliegen - so viel Zeit haben wir dann auch noch... Die beiden auf Literatur hinweisenden Einzenachweise sind derzeit ohne Seitenangabe und somit nicht brauchbar. --H.Parai (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-H.Parai-2020-08-01T21:48:00.000Z-Neutralität/Belege11Beantworten

SWR-Bericht vom 29. OKT 2020

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Gerade kam der Bericht "gequält, erniedrigt, drangsaliert" im SWR. Darin die erschreckende Darstellung, 90% der der verschickten Kinder bewerteten das negativ, 60% seien traumatisert worden. Schwer einzuschätzen von meiner Seite, denn ich war ebenfalls in den 1970ern an der Nordsee in einem solchen Heim. Es handelt es möglicherweise sogar um jenes, dass bis 1980 von einem Ex-Nazi geführt wurde und im Bericht ausdrücklich erwähnt wurde. Leider kann ich den Namen des Heims nicht erinnern und zuordnen. Ich muss in jedem Fall sagen, dass ich mich an keinerlei Vorfälle dieser Art erinnern kann, weder bei mir noch bei anderen. Wir sind da rumgewandert, waren im Meer, haben Ausflüge gemacht. Ich habe noch sehr viele Erinnerungen an viele Details, was das Essen und das Verhalten der Betreuer angeht und habe Probleme mir vorzustellen, dass es dort massenhaft solche Zustände gegeben haben soll. Sicher waren das nicht flächendeckend alle Heime. Meines würde ich da 100% ausschließen. Das soll aber nicht heißen, dass ich die schockierenden Berichte der gezeigten Augenzeugen anzweifle. 80.138.164.25 Diskussion:Verschickungskinder#c-80.138.164.25-2020-10-29T22:20:00.000Z-SWR-Bericht vom 29. OKT 202011Beantworten

ich sehe das auch differenzierter...man wird sicherlich nicht alle heime über einen kamm scheren können...war selbst als 8jähriger 1972 für 6 wochen - zwar kummer und heimweh - mit meiner 5 jährigen schwester, wobei man uns bei ankunft -traumatisierend! -trennte. in Immenstadt / Allgäu – Jugendheim St.Michael, Kirchsteige 1, 8970 Immenstadt / Allgäu, Bühl am Alpsee; es wurde uns aber keine körpterliche gewalt oder gar mißbrauch angetan...man war einfach unglücklich aufgrund des heimwehs und des fehlenden kontaktes zu zuhause...aber ich erinnere auch schöne wanderungen in der gruppe um den kleinen alpsee abends.... (nicht signierter Beitrag von 92.200.149.161 (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-92.200.149.161-2021-03-11T22:12:00.000Z-SWR-Bericht vom 29. OKT 202011)Beantworten

Positive Erfahrung - Heim FÜR Kinder!! Mit schwerem Asthma und/oder aus armen Familien

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Mit der laufenden Kampagne bin ich nicht einverstanden, weil ich als Kind sehr positive Erfahrungen mit der "Kinderkur" an der Nordsee gemacht habe: Ich bin dort vom Heuschnupfen - bei Beginn der Pubertät, in der dafür entscheidenden Lebensphase - tatsächlich geheilt worden (zusammen mit nachfolgender Tröpfchen-Desensibilisierung)!! Ich hatte einen sehr klugen Kinder-/Hausarzt, der mir diese Kinderkur in 2 Sommern verschrieben hat.
Ich finde es traurig, dass es heute für ältere Kinder - mit schwerem Asthma und/oder aus armen Familien und Arbeiterfamilien - solche Heime nicht mehr gibt, sondern sie in Mutter-Kind Reha-Kliniken umgewandelt sind.
Das Heim auf einer Nordseeinsel - Borkum, Sancta Maria - war Mitte der 1970er noch von Schwestern geführt - Franziskanerinnen, unterstützt von vielen jungen Erzieherinnen aus der Region vom Festland (Leer, Emden), die in gut bezahlten Saisonjobs auf der Insel interessante Berufserfahrungen sammeln konnten (z. B. die Beaufsichtigung der nackten Jungs, die nur einige Jahre jünger waren, unter der Sammeldusche). In 2 x 4 Wochen lernte ich das alles sehr gut kennen; als 13jähriger hätte ich Gewalterfahrungen bemerkt, wenn es sie gegeben hätte. Mehr als die Hälfte der Kinder kam aus "einfachen" Familien, viele aus dem Ruhrgebiet, und konnten einen Monat zusammen mit Gleichaltrigen einen Spitzen-Kinderurlaub verbringen! Alle hatten Atemwegserkrankungen, manche so schweres Asthma, dass nachts die Nachtschwester (das war Ordensschwester-Aufgabe) ihre Erstickungsanfälle begleiten musste und andere Kinder im Zimmer dann auch mal wach wurden.
Dieses Konzept entsprach genau der Absicht des Gründers und Stifters Carl Böddinghaus (selber ein Asthmatiker, ein prominenter Priester). Ich selbst kam aus keiner katholischen Gegend, meine Familie war aus der (evangelischen) Kirche ausgetreten; das Krankenkassen-finanzierte Heim war tatsächlich für alle offen, und ich lobe dafür als Atheist die Kirche, die sich hier tatsächlich und ausnahmsweise für die Armen eingesetzt hat!
Mit den heutigen Mutter-Kind-Heimen ist das Konzept und die Zielgruppe der Kinderkuren, entgegen den Absichten des Stifters, völlig verändert. Vor allem hat mit dem Umbau in Einzelzimmer heute nur noch ein Bruchteil der Kinder, die damals in großen Sammelschlafsälen untergebracht waren (ähnlich wie bei Pfadfindern oder anderen Jugendfahrten), etwas davon: vielleicht 5 bis 10%?
Hier ist Kindern aus unterprivilegierten Familien etwas Elementares auf Dauer weggenommen worden! (Keine Ausnahme in unserer Zeit; wir erleben gerade, wie wegen Corona die Kinder massiv abgehängt werden.) Die viel zu einseitige Kampagne "gegen die Verschickung" müsste das berücksichtigen und abwägen. Auch mir und meinen Eltern (aus der Mittelschicht) tat es sehr gut, dass ich 2 lange "Kurlaube" jenseits der Familie verbringen konnte, und vielleicht war das eine Nebenabsicht des klugen Kinderarztes gewesen, als er mir diese "Kinderkuren" verschrieb! Heute haben seine Nachfolger keine Möglichkeit mehr dazu.
--Gegenleser123 (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Gegenleser123-2021-02-02T06:26:00.000Z-Positive Erfahrung - Heim FÜR Kinder!! Mit schwerem Asthma und/oder aus armen F11Beantworten

Mit der laufenden Kampagne bin ich nicht einverstanden“ → ??? Was für eine „Kampagne“? Weil Du positive Erfahrungen machtest, soll auch weiterhin unter den Teppich gekehrt werden, was die Kinder meiner Generation erlitten?
Deine positiven Erfahrungen sind Dir unbenommen. Doch was die Kriegs- und Nachkriegskinder erleben mussten gehört endlich auf den Tisch nicht nur des hohen Hauses! Gern mal 3Sat-Kulturzeit vom 23.08.2023 gucken: Das Schicksal der "Verschickungskinder". Ich war in den 1950iger Jahren 6 Wochen auf Borkum und futterte mittags immer doppelte Portion, um zu verhindern, dass das Mädchen neben mir erbrach und gezwungen wurde, das Erbrochene aufzuessen.
Und bitte WP:DS beachten! --Andrea (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Andrea014-20231002062600-Gegenleser123-2021-02-02T06:26:00.000Z11Beantworten

Kinderkur ist NICHT Kinderlandverschickung

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Verschickungskinder hat uns niemand genannt, als ich Mitte der 1970er 2 x auf einer solchen "Kinderkur" (so wurde die genannt) in einem Kinderkurheim an der Nordsee war.

Die "Kinderlandverschickung" vor und im 2. Weltkrieg war in meiner Familie gut bekannt; die Großeltern sowohl väter- als auch mütterlicherseits hatten sie selber erlebt. Diese Großeltern beider Familienzweige redeten natürlich anlässlich meiner "Kinderkur" darüber, aber niemand meinte, dass die "Kinderkur" an der Nordsee in Wirklichkeit eine "Verschickung" sein könnte.

Das war die "Kinderlandverschickung", wie sie meine Großeltern und Eltern erlebten:

  • Zum Hintergrund siehe den Wikipedia-Artikel "Kinderlandverschickung".
  • Meine eine Oma (*1911) war vor dem Krieg, aus einem bürgerlichen Elternhaus in Detmold, nach Lettland auf einen Bauernhof verschickt worden, und noch im Alter fand sie das so erstaunlich, dass sie es immer mal wieder erwähnte: Es gab genug zu essen (nach der Weltwirtschaftskrise), und sie war korrekt behandelt worden (dieser Bauernhof der damaligen deutschen Minderheit in Lettland betrieb die Kindererholung im größeren Maßstab).
  • Die andere Familie erlebte in Kassel, während es im 2. Weltkrieg stark bombardiert wurde, wie komplette Schulklassen mit ihren Lehrern über Jahre in hessische Dörfer ausgelagert wurden. In diesem Fall war über 100km entfernt in Gladenbach eine Schul-, Küchen- und Schlaf-Baracke gebaut worden, die Bauern lieferten Nahrungsmittel, und die Kinder waren immerhin ihrer "Kellerkinder"-Existenz in der fast täglich brennenden Stadt entkommen.

Meine Familie war also gut informiert: Niemand meinte, dass meine "Kinderkur" in Wirklichkeit eine "Verschickung" sei. (Zumal mein Großvater in einem der damals noch existierenden "Kinderheime" arbeitete - die, auch dank Ulrike Meinhof und den 1968ern, heute zum Glück alle geschlossen sind!!)

Es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie zu verschiedenen Zeiten mit Kindern umgegangen wurde!

Heute zeigt die Missachtung der Kinder im Corona-Ausnahmezustand, dass zur Selbstzufriedenheit gar kein Grund besteht: Die aktuelle Missachtung elementarer Kinderbedürfnisse ist eine Schande! --Gegenleser123 (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Gegenleser123-2021-02-22T00:26:00.000Z-Kinderkur ist NICHT Kinderlandverschickung11Beantworten

Bitte den Zweck der Wikipedia-Diskussionsseiten (oben auf dieser Seite angegeben) beachten! MfG --H.Parai (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-H.Parai-2021-04-15T12:03:00.000Z-Gegenleser123-2021-02-22T00:26:00.000Z11Beantworten
In den 1950er Jahren hießen wir alle Verschickungskinder! Und ja, bitte WP:DS beachten. --Andrea (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Andrea014-20231002062700-Gegenleser123-2021-02-22T00:26:00.000Z11Beantworten
Hier noch etwas aus berufenem Mund zu den Begrifflichkeiten. Gespräch mit Lena Gilhaus (ab 05:12 → der erste Punkt in der Zeitleiste). --Andrea (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Andrea014-20231002090700-Andrea014-2023100206270011Beantworten

Situation in der ehemaligen DDR

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Leider bleibt die Situation in der ehemaligen DDR in der aktuellen Diskussion völlig außen vor. Viele der geschilderten Phänomene hat es nach meiner persönlichen Erfahrung auch dort gegeben. Im öffentlichen Fokus der Auseinanderdersetzung steht nach meinem Eindruck gegenwärtig – aus welchen Gründen auch immer – nur die "Adenauer-Republik". --Koschi73 (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Koschi73-2021-03-07T18:37:00.000Z-Situation in der ehemaligen DDR11Beantworten

Inzwischen wird auch die Situation in den Kinderkurheimen der ehemaligen DDR aufgearbeitet. doc med couraco (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Couraco-20230417180300-Situation in der ehemaligen DDR11Beantworten

Überarbeitung bzw. Entfernung des Artikels

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Der Artikel über die Verschickungskinder sollte komplett überarbeitet oder aber aus der Wikipedia entfernt werden.

Begründung:

Art und Umfang: Hier werden Sachverhalte behauptet, die nicht belegt werden.

Zitat: "Systematik und Infrastruktur basierten weitgehend noch auf der Kinderlandverschickung (KLV), die schon während der Weimarer Republik und unter der Herrschaft der Nationalsozialisten bestanden hatte." Was bedeutet weitgehend? Welche Strukturen wurden übernommen? Welche Systematik wurde angewandt? Welche Infrastruktur wurde übernommen? Welche kam in der BRD neu hinzu?

Erlebnisse:

Zitat: "In vielen Verschickungsheimen herrschte über lange Zeit ein strenger, vereinzelt noch von der NS-Ideologie geprägter Umgang mit den Kindern." Was heißt viele? Wie viele waren es? 10, 20, 100, 1000? Welcher von der "NS-Ideologie" geprägte "Umgang" setzte sich fort? Wo sind die Belege? Was bedeutet vereinzelt (1, 2, 3, ...)?

Zitat: "Er (der Umgang mit den Kindern - eigene Anmerkung) war unter anderem von Johanna Haarer in ihrem Buch Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind (1934 bis 1987 verkauft) propagiert worden." Wo ist der Zusammenhang? Wann, wie und von wem wurde mit dem Buch in den Heimen gearbeitet? Wie hat der Inhalt des Buches die Erziehung in den Verschickungsheimen der BRD beeinflusst?

Zitat: "Dazu gehörten Erprügeln von Gehorsam, strenge Sauberkeitsforderungen, körperlicher Zwang und das Diktat der Uhr." Diese Aufzählung bezieht sich auf das oben genannte Buch von Frau Haarer, es wird aber nicht deutlich, ob und wie diese Forderungen in den Heimen umgesetzt wurden. War das Buch Standardlektüre der Erzieher? Gibt es dazu Untersuchungen, existieren belastbare Fakten?

Zitat: "Zur Verschleierung der Umstände mussten viele Kinder vorgegebene Texte von einer Tafel auf Postkarten abschreiben, die dann an die Eltern nach Hause geschickt wurden." An dieser Stelle wird sogar die Motivation der Erzieher (Verschleierung) herausgestellt, obwohl dies - wie jedem klar sein sollte - allenfalls vermutet, nicht aber als Tatsache wiedergegeben werden kann. Vermutungen, die als Tatsachen dargestellt werden, haben in einem Wikipedia-Artikel nichts zu suchen. Auch hier ist wieder von "vielen Kindern" die Rede. Diese Aussage hat kein Gewicht, wenn sie nicht quantifiziert werden kann (siehe oben), denn 1000 von 1500 sind 66,66% (viele), aber 1000 von 1.000.000 sind 0,01% (wenige).

Aufarbeitung von Gewalterfahrungen

Zitat: "2017 legte eine Radioreportage negative Zustände in vielen Kinderkurheimen der 1950er bis 1970er Jahre offen." Wieder wird mit Verallgemeinerungen und Ungenauigkeiten gearbeitet. Was heißt "negative Zustände"? Wie viele Heime sind "viele Kinderkurheime" (siehe oben)?

Zitat: "Der Beitrag verweist auch auf die zahlreichen Berichte im Internet, in denen Betroffene die Verschickungsheime als 'brutale Zuchtanstalten' beschreiben, ordnet sie als NS-Erbe ein und beschreibt die Ausbeutung der Kurkinder als einen mutmaßlich verbreiteten Geschäftszweig." Immer wieder das gleiche Muster, wie viele Berichte sind gemeint, wenn von "zahlreichen Berichte(n)" die Rede ist? Warum dürfen in einem Artikel der Wikipedia Eindrücke Einzelner als Tatsachen dargestellt werden: brutale Zuchtanstalten, NS-Erbe, Ausbeutung der Kurkinder. Wo sind die Belege? Wo sind die wissenschaftlichen Daten, die diese Aussagen stützen?

Um es abzukürzen: Mit Frau Gilhaus, aus deren Radiobeitrag die oben zitierten Passagen stammen, habe ich bereits mehrfach korrespondiert und sie unter anderem auf Dinge hingewiesen, die aus der unten zitierten Passage meiner Mail an Frau Gilhaus hervorgehen und die den im Radiobericht und im Wikipedia-Artikel wiedergegeben Angaben widersprechen:

Beginn des Auszugs aus meiner Mail an Frau Gilhaus

"Dieser Mail habe ich meine Sicht der Dinge beigefügt, die ich auch im Forum der Initiative Verschickungskinder von Frau Röhl veröffentlicht habe und die so ganz anders ist, als alles, was ich in Ihrem Beitrag gehört habe. Wenn alle Heime so waren, wie in Ihrem Beitrag geschildert, wie kann es dann sein, dass ich DREIMAL alle die Erfahrungen nicht gemacht habe, die in Ihrem Feature vorgebracht werden. Das ist unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto. Da kann doch etwas nicht stimmen. Entweder habe ich ein dickeres Fell als andere, habe alles besser verdrängt oder die Heime waren doch NICHT ALLE so, wie sie von Ihnen und anderen dargestellt werden. Es könnte aber auch ganz anders sein. Ich gebe zu bedenken, dass in allen Foren, die mir bekannt sind, bisher (der Zeitpunkt bezieht sich auf den März 2021, eigene Anmerkung) – so schätze ich – ca. 2000 Berichte zur Kinderverschickung veröffentlicht wurden. Nimmt man einmal an, dass in allen Veröffentlichungen über traumatische Erlebnisse berichtet wird, so ist das angesichts der Gesamtzahl der verschickten Kinder (mindestens 8 Millionen, höchstens 12 Millionen) eine Anzahl von 0,25 Promille = 0,025 Prozent, wenn man von 8 Millionen Kindern ausgeht. Es könnte also auch daran liegen, dass die Datenbasis, die Sie benutzen, weder repräsentativ noch umfangreich genug ist, um die Schlussfolgerungen zu ziehen, die Sie und andere als Arbeitshypothese vertreten: „ALLE, DIE MEISTEN, SEHR VIELE Heime dieser Zeit waren ein Albtraum.“ Man sollte vorsichtig sein, wenn man von einer solch geringen Anzahl auf ALLE schließt. Das kann nur zu einem Kurzschluss im wahrsten Sinne des Wortes führen. Ich möchte betonen, dass jedes Kind, dem während der Aufenthalte Leid zugefügt wurde, ein Kind zu viel ist. Aber von 2.000 oder 10.000 oder 100.000 oder gar 1.000.000 auf ALLE zu schließen, ist nicht in Ordnung. Denn auch 1 Million Betroffene sind erst 12,5% aller verschickten Kinder. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie in Zukunft über die Kinderverschickung in den Jahren von 1950 bis 1990 berichten. Außerdem würde es nichts schaden, wenn man die anderen 99,975% bzw. 87,5% auch einmal zu Wort kommen lässt. Ich frage mich, welches journalistische Selbstverständnis hinter der Tatsache steckt, dass in Ihrem Bericht ausschließlich die zu Wort kommen, die negative Erfahrungen in den Heimen gemacht haben. Was wollen Sie damit bezwecken? Wie man auch anders über diese Heime berichten kann, wird in einem Artikel vom 24.02.2021 des Reichenhaller Tagblatts gezeigt. Dort heißt es eben auch: "Nicht jedes Verschickungskind kehrte von Misshandlungen und Demütigungen gezeichnet von der Kur zurück. In den vergangenen 25 Jahren haben Reichenhalls Stadtarchivar Dr. Johannes Lang immer wieder Zeitzeugen kontaktiert, die nur und überwiegend positive Erinnerungen erwähnten." Weiter kann man in der Zeitung lesen: "'Einer erzählte mir, er hat in einem Kurheim seine Frau kennengelernt. Er fragte nach ein paar Fotos von damals', erzählt Lang. Einem anderen habe es in Bad Reichenhall so gut gefallen, dass er als Erwachsener nun jedes Jahr in die Kurstadt reist. Und weiter: "Nichts Schlechtes über den Stauffenhof sagen kann Rainer Fenzl. Er kam 1950 von München nach Karlstein, weil er ein kränkliches Kind war, erzählt er. Der heute 77-Jährige hat noch Briefe, die damals die Betreuerinnen für den erst Vierjährigen verfasst haben: 'Ich bin gesund und vergnügt', steht darin und 'Mir geht es gut'. Auch älteren Kindern sollen die 'Tanten' die Briefe diktiert haben. Heute denkt Fenzl noch an Badeausflüge an den Thumsee zurück, an Sole- und Latschenkieferbehandlungen, die er mehrmals wöchentlich bekam, und wie er in der großen Parkanlage vor der riesigen Villa gespielt hat. Dass das Personal die Hand gegen ihn erhoben oder ihn schikaniert hätte, daran kann er sich nicht erinnern. Weil er auch Berichte wie die von Fenzl kennt, legt Lang großen Wert darauf, die Verschickungsheime differenziert zu betrachten. Den Opfern dürfe nicht abgesprochen werden, was sie durchgemacht haben. In der langen Zeitspanne, in denen die Heime bestanden – beim Stauffenhof rund 20 Jahre –, könne es mal besser, mal schlechter zugegangen sein. 'Um ein repräsentatives Bild zu schaffen, müsste jedes der Millionen verschickten Kinder befragt werden.'“

Nehmen Sie sich das Motto des Stadtarchivars zu Herzen, berichten Sie differenziert. Werfen Sie nicht alle Heime und alle Verschickungskinder in einen Topf. Sonst können Sie der Wahrheit nicht näher kommen."

Ende des Auszugs aus meiner Mail an Frau Gilhaus.

Aus den oben genannten Gründen halte ich es für dringend geboten, den betreffenden Artikel aus der Wikipedia zu entfernen und durch einen objektiveren zu ersetzen. Dieser sollte sowohl die historischen Voraussetzungen als auch die sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse zur Zeit der Verschickung beinhalten, da auch diese sich in den Jahren zwischen 1950 und 1990 stark verändert haben. Er sollte nicht nur eine einseitige Sicht auf die Verschickung und die Heime enthalten und auf überprüfbaren Fakten beruhen, sondern vor allem mit mehr nachprüfbaren Zahlen arbeiten und Vokabeln wie "viele", "sehr viele", "die meisten", "alle", ... weglassen. Ich wäre bereit, meinen Beitrag zu einer objektiveren Darstellung der Situation in den Heimen zu leisten.

--Fergewil (Diskussion) Diskussion:Verschickungskinder#c-Fergewil-20240714170600-Überarbeitung bzw. Entfernung des Artikels11Beantworten