Das Generalgouvernement

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Generalgouvernement

Sprache Deutsch
Verlag Osteuropäische Verlags-Anstalt; Zeitungsverlag (Generalgouvernement)
Hauptsitz Krakau, Warschau
Erstausgabe 1940

Das Generalgouvernement war eine von 1940 bis 1944 im Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete herausgegebene propagandistische Zeitschrift der deutschen Nationalsozialisten, die zunächst in den vier Distrikten Krakau, Lublin, Radom und Warschau und nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 auch im neugebildeten Distrikt Galizien erschien. Mit dem Doppelheft 3/4 stellte sie gegen Ende des Zweiten Weltkrieges 1944 ihr Erscheinen ein. Sie gilt als eine äußerst tendenziöse antisemitische Zeitschrift.

Die Hefte erschienen als Broschur mit blauem Kartoneinband im Format 23 × 31 cm und zahlreichen Abbildungen, meist mit farbigen Bildtafeln auf Kunstdruckpapier und großem Anzeigenteil. Sie hatten zunächst einen Umfang von jeweils meist 72 Seiten und etwa 40 Anzeigenseiten, zuletzt von meist nur noch 56 Seiten.

(Haupt-)Schriftleiter waren zunächst Heinrich Kurtz und Wilhelm Zarske und ab 1941 Rudolf Stöppler, der zudem Chefredakteur der Krakauer Zeitung war,[1]. Spätestens 1943 wurde der Schriftsteller Adolf Paul Großmann (1904–?) verantwortlicher Schriftleiter. Der Schriftsteller Adolf Himmele (1894–1967) war in den Jahren 1943/44 ebenfalls verantwortlicher Schriftleiter.[2]

Zu den Autoren der Zeitschrift zählten u. a. Wilhelm Fabricius, Heinrich Gottong, Hans Leifhelm, Fritz Löffler, Hermann Römer, Walter Schellhas, Bodo Schütt und Ernst Zörner.

Im Heft 4 von 1942 befindet sich im Anzeigenteil eine Annonce der Deutschen Emailwarenfabrik von Oskar Schindler, der durch die Rettung von ca. 1200 jüdischer Zwangsarbeitern bekannt wurde.

  • Lars Jockheck: Propaganda im Generalgouvernement. Die NS-Besatzungspresse für Deutsche und Polen 1939–1945 (= Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau. 15). Fibre, Osnabrück 2006, ISBN 3-938400-08-0, (Zugleich Dissertation Hamburg 2004) (Digitalisat perspectivia.net)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Lars Jockheck: »Banditen« – »Terroristen« – »Agenten« – »Opfer«. Der polnische Widerstand und die Heimatarmee in der Presse-Propaganda des »Generalgouvernements«. In: Bernhard Chiari (Hrsg.): Die polnische Heimatarmee. Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, Berlin/Boston 2003, ISBN 3-486-56715-2, S. 431–472, FN 60 (Online auf de Gruyter Erfordert eine Authentifizierung). doi:10.1515/9783486596236-020 (zurzeit nicht erreichbar)
  2. Volker Hanisch: Himmele, Adolf. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Band 18: Hetz – Hix. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-023164-9, Sp. 437 f.