Dalechampia

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Dalechampia

Dalechampia scandens, Ecuador

Systematik
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Unterfamilie: Acalyphoideae
Tribus: Plukenetieae
Untertribus: Dalechampiinae
Gattung: Dalechampia
Wissenschaftlicher Name der Untertribus
Dalechampiinae
G.L.Webster
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dalechampia
L.

Dalechampia ist eine Pflanzengattung in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Die weit über hundert Arten sind vor allem in den Neotropen verbreitet, eine Handvoll findet sich auch in Afrika. Auffällig und leicht zu erkennen sind die Pflanzen an dem großen, vielfältig gefärbten Paar von Hochblättern, das die Blütenstände umgibt.

Die Dalechampia-Arten sind meist Sträucher,[1] die in der Regel als Schlingpflanzen oder Lianen wachsen, einige wenige Arten sind jedoch aufrecht wachsend.[2] Die Behaarung besteht aus einfachen, nesselnden Haaren, nur gelegentlich sind die Pflanzen unbehaart,[1] Milchsaft fehlt.[2] Die wechselständig angeordneten, meist gestielten und mit Nebenblättern versehenen Laubblätter sind einfach, gelappt oder handförmig geteilt, die Blattspreite ganzrandig oder gezähnt, die Nervatur meist gefingert.[1]

Dalechampia sind einhäusig. Der achselständige oder endständig an Kurztrieben aus ein bis wenigen Nodien stehende Blütenstand ist ein üblicherweise bilateralsymmetrisches Pseudanthium, das von einem Paar annähernd gegenständiger, häufig auffälliger Involukralblätter umgeben wird. Die ganzrandigen oder gezähnten Spreiten der Involukralblätter sind meist deutlich größer als die Nebenblätter, einfach oder stark handförmig geteilt, ihre Nervatur gefingert.[1]

Dabei stehen oberhalb des unteren Involukralblattes drei weibliche Blüten in einem Dichasium, separiert durch ein tieferes, dem Staubblatt zugewandten Nebenblatt sowie ein oder zwei obere, gelegentlich verwachsene Vorblätter. Die zur Blütezeit annähernd un- oder nur kurzgestielten weiblichen Blüten haben fünf bis zwölf einfache oder fiederspaltige Kelchblätter, die Lappen können mit Drüsen besetzt sein. Der dreikammerige Fruchtknoten ist behaart oder kahl, die Griffel sind verwachsen und nur gelegentlich am äußersten Ende gelappt oder scheibenförmig. Die Oberfläche der Narbe reicht in der Regel über ein Drittel bis zu drei Vierteln der Griffelsäule. Die Samenanlagen sind anatrop.[1]

Die männlichen Blüten stehen in einem endständigen, scheinbar jedoch zwischen weiblicher Zyme und oberem Involukralblatt eingefügten Pleiochasium, das meist aus 8 bis 12 deutlich gestielten Blüten besteht. Die Nebenblätter männlicher Blüten stehen in einem blütenartigen Hüllchen, die Vorblätter sondern Harze oder aromatische Verbindungen ab. Die meist vier oder fünf klappig angeordneten, einfachen Kelchblätter der männlichen Blüten biegen sich zur Blütezeit zurück. Dalechampia weisen zwischen 20 (selten ab 8) und 50 (selten bis 100) Staubblätter auf. Die Staubfäden sind verwachsen, die sich längs öffnenden Staubbeutel zweikammerig, die Pollen ellipsoidal.[1]

Die Kapselfrüchte sind von einem fortwachsenden Kelch umgeben, der meist mit steifen Haaren bewehrt ist. Die Samen sind rund oder rundlich, eine Samenschwiele fehlt, die Testa ist glatt oder gerunzelt. Es ist reichlich Endosperm vorhanden, das Keimblatt ist flach und sowohl breiter als auch länger als die Keimwurzel.[1]

Dalechampia sind mit über 100 Arten vor allem in tropischen Regionen der Neotropen verbreitet, rund 20 Arten finden sich darüber hinaus im tropischen West- und Ostafrika, einzelne Arten (Dalechampia bidentata, Dalechampia scandens) in Süd- und Südostasien (z. B. Indien, China, Pakistan).[1]

Dalechampia affinis
Dalechampia aristolochiifolia
Dalechampia caperonioides
Dalechampia coriacea
Dalechampia linearis
Dalechampia peckoltiana
Dalechampia peckoltiana
Dalechampia schippii
Dalechampia spathulata
Dalechampia tiliifolia
Dalechampia tiliifolia

Die Gattung wurde 1753 vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarum beschrieben.[3] Dieser übernahm hier einen älteren Gattungsnamen, den der französische Botaniker und Ordensmann Charles Plumier in seinem Werk Nova Plantarum Americanarum Genera zu Ehren des französischen Arztes und Botanikers Jacques Daléchamps geprägt hatte.[4] Typusart ist Dalechampia scandens.[1]

Innerhalb der Wolfsmilchgewächse bildet die Gattung eine eigene Subtribus Dalechampiinae G.L.Webster in der Tribus Plukenetieae, Unterfamilie Acalyphoideae. Die Gattung umfasst über 120 Arten.[1][5]

  1. a b c d e f g h i j Webster, G. L. & Armbruster, W. S.: A synopsis of the neotropical species of Dalechampia (Euphorbiaceae). In: Botanical Journal of the Linnean Society, 1991, 06/2008; 105(2):137 - 177, doi:10.1111/j.1095-8339.1991.tb00202.x
  2. a b Anton Weber, Werner Huber, Anton Weissenhofer, Nelson Zamora, Georg Zimmermann: An Introductory Field Guide To The Flowering Plants Of The Golfo Dulce Rain Forests Costa Rica. In: Stapfia. Band 78, Linz 2001, S. 210. ISSN 0252-192X / ISBN 3-85474-072-7, zobodat.at [PDF]
  3. Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 495
  4. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 17
  5. Dalechampia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 20. April 2020.
Commons: Dalechampia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien