COVID-19-Pandemie in Angola

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Die COVID-19-Pandemie in Angola tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus.[1] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[2]

Verlauf und Maßnahmen

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Am 3. März 2020 setzte Angola an allen seinen 32 Eingangsstellen ins Staatsgebiet ein Einreiseverbot für Reisende aus China, Südkorea, Iran und Italien in Kraft und schrieb für Einreisende aus Portugal, Frankreich und Spanien eine Zwangsquarantäne von mindestens 14 Tagen vor, dazu kamen allgemeine Aus- und Einreisebeschränkungen für angolanische Staatsbürger. Bis zum 20. März 2020 befand sich das Land in einer Phase der Erwartung möglicher Fälle von COVID-19-Infektionen. So erklärte der Leiter des Unternehmens Civep Contravem Angola, man verzeichne für die hier hergestellten Schutzmasken und -Kleidung noch keine erhöhte Nachfrage, verfüge aber über genügend Lagerbestände an Rohmaterial, um im Bedarfsfall die Produktion zu erhöhen und die Nachfrage zu decken.[3]

Mit Wirkung vom 20. März wurden alle angolanischen Grenzen für 15 Tage geschlossen.[4] Präsident João Lourenço verbot alle Ankünfte an Flughäfen und stoppte für zwei Wochen das Anlegen von Passagierschiffen in angolanischen Häfen. Alle diese Verbote galten bis zum 4. April.[5]

Am 21. März 2020 wurden von der angolanische Gesundheitsministerin Sílvia Lutucuta die ersten beiden COVID-19-Fäll in Angola bestätigt. Es handelte sich um zwei am 17. und 18. März aus Portugal eingereiste Angolaner. Die Ministerin erklärte als Sofortmaßnahmen zusätzliche Flüge zwischen Angola und Lissabon und Porto, um angolanische Staatsbürger zurückzuholen, parallel werden umgehend Quarantäneeinrichtungen zu dem Zweck geschaffen.[5][6][7][8] In den WHO-Situationsberichten tauchten diese Fälle erstmals am 22. März 2020 auf.[9]

Alle Schulen in Angola schlossen am 24. März.[5]

Seit dem 27. März gilt das Verbot, sich auf der Straße aufzuhalten, ausgenommen sind notwendige Wege zum Einkaufen und zur Arbeit in bestimmten, gesellschaftsrelevanten Berufen. Ein Verstoß kann mit der sofortigen Festnahme geahndet werden. Diese Anordnung gilt jedoch nicht für Angehörige des Diplomatischen Corps und der im Land akkreditierten internationalen Organisationen. Außerdem gilt ein interprovinzielles Reiseverbot sowie ein Ein- und Ausreiseverbot für Personen von und nach Angola, ausgenommen sind Patienten, welche die Landesgrenzen zur medizinischen Behandlung passieren müssen.[10]

Am 29. März wurden die ersten beiden Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 registriert, während die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf sieben stieg.[11] Am 30. März wurde der erste genesene Angolaner verzeichnet.[12]

Bis zum 6. April 2020 wurden von der WHO 14 COVID-19-Fälle und zwei Todesfälle in Angola bestätigt.[13]

Am 10. April kamen dank der guten angolanisch-kubanischen Beziehungen 257 Ärzte aus Kuba nach Angola, um bei der Eindämmung von COVID-19 in Angola zu helfen.[14]

Am 6. Mai wurden die ersten Stadtteile in Luanda durch einen „Sanitärzaun“ von der Umgebung abgeriegelt, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. Es handelte sich zunächst um die Stadtbezirke Futungo und Cassenga.[15] Am 12. Mai wurde das Gebiet um ein Stadtviertel im Bezirk Hoji-ya-Henda ausgedehnt, nachdem dort fünf Übertragungsfälle festgestellt worden waren.[16]

Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie in Angola wie folgt:

Bestätigte Infizierte in der Angola nach Daten der WHO. Oben kumuliert, unten Tageswerte[17][Anm. 1][Anm. 2][18]
Bestätigte Todesfälle in der Angola nach Daten der WHO. Oben kumuliert, unten Tageswerte[17][Anm. 1][Anm. 3][18]
  1. a b Hier sind Fälle aufgelistet, die der WHO von nationalen Behörden mitgeteilt wurden. Da es sich um eine sehr dynamische Situation handelt, kann es zu Abweichungen bzw. zeitlichen Verzögerungen zwischen den Fällen der WHO und den Daten nationaler Behörden sowie den Angaben anderer Stellen, etwa der Johns Hopkins University (CSSE), kommen.
  2. Die Weltgesundheitsorganisation definiert „bestätigte Fälle“ als Fälle mit positivem Laborbefund, unabhängig vom Auftreten etwaiger Symptome.
  3. Die Weltgesundheitsorganisation definiert „COVID-19-Todesfälle“ als Fälle, die aus einer klinisch kompatiblen Erkrankung resultieren, sofern der Patient als wahrscheinlicher oder bestätigter Fall galt. Ausgenommen sind Todesfälle mit klar erkennbaren alternativen Todesursachen ohne COVID-19-Bezug (bspw. Trauma), sowie Todesfälle nach der zwischenzeitlichen vollständigen Genesung eines zuvor an COVID-19 Erkrankten.
Commons: COVID-19-Pandemie in Angola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lungenärzte im Netz: Covid-19: Ursachen (Memento vom 26. Mai 2020 im Internet Archive) Online unter www.lungenaerzte-im-netz.de. Abgerufen am 5. April 2020.
  2. Tagesschau: "Tief besorgt". WHO spricht von Corona-Pandemie. 11. März 2020. Online unter www.tagesschau.de. Abgerufen am 5. April 2020.
  3. Produtora angolana de máscaras com matéria-prima suficiente para procura – „Angolanischer Hersteller von Schutzmasken hat genügend Rohmaterial für Nachfrage“, Artikel vom 20. März 2020 des portugiesischen Nachrichtenportals Notícias ao minuto, abgerufen am 21. März 2020 (portugiesisch)
  4. Yokani Oliveira: Angola closes borders for 15 days. In: The Namibian. 19. März 2020; (englisch).
  5. a b c Sonangol official one of two Covid-19 cases in Angola - report | Upstream Online. In: Upstream Online | Latest oil and gas news. Abgerufen am 24. März 2020 (englisch).
  6. Covid-19: Angola anuncia primeiros dois casos positivos – „Covid-19: Angola meldet erste zwei positiv getestete Fälle“, Artikel vom 21. März 2020 des portugiesischen Nachrichtenportals Notícias ao minuto, abgerufen am 21. März 2020 (portugiesisch)
  7. Angola reports first two confirmed COVID-19 cases In: China.org.cn, 21. März 2020 
  8. Angola, Eritrea, Uganda confirm first cases as coronavirus spreads in Africa In: Reuters, 21. März 2020. Abgerufen am 24. März 2020 (englisch). 
  9. Weltgesundheitsorganisation: Coronavirus disease 2019 (COVID-19) Situation Report. 22. März 2020. Online unter www.who.int. Abgerufen am 6. April 2020.
  10. COVID-19: Governo interdita permanência de pessoas na via pública (Memento des Originals vom 1. April 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.governo.gov.ao governo.gov.ao, 27. März 2020, abgerufen am 29. März 2020 (portugiesisch)
  11. Platina Line: Covid-19 faz as primeiras duas vitimas em Angola. In: PlatinaLine. 29. März 2020, archiviert vom Original am 30. März 2020; abgerufen am 29. März 2020 (europäisches Portugiesisch).
  12. Platina Line: Angola regista primeiro caso recuperado de COVID 19. In: PlatinaLine. 30. März 2020, archiviert vom Original am 1. April 2020; abgerufen am 30. März 2020 (europäisches Portugiesisch).
  13. Weltgesundheitsorganisation: Coronavirus disease 2019 (COVID-19) Situation Report. 6. April 2020. Online unter www.who.int. Abgerufen am 7. April 2020.
  14. Cuban medical contingent welcomed in Angola. In: plenglish.com/index.php?o=rn&id=54449&SEO=cuban-medical-contingent-welcomed-in-angola. Abgerufen am 10. April 2020 (europäisches Spanisch).
  15. Covid-19: Cerca sanitária apertada no Cassenda e Futungo angonoticias.com, 6. Mai 2020, abgerufen am 23. Mai 2020 (portugiesisch)
  16. Covid-19: Imposta cerca sanitária a ruas do bairro Hoji-ya-Henda em Luanda (Memento vom 20. Mai 2020 im Internet Archive) jornaldeangola.sapo.ao, 12. Mai 2020, abgerufen am 23. Mai 2020 (portugiesisch)
  17. a b WHO Coronavirus Disease (COVID-19) Dashboard; oben rechts auf der Seite ist ein Link zum Download der Daten im CSV-Format
  18. a b Public health surveillance for COVID-19. (PDF; 356 kB) Interim guidance 7 August 2020. WHO, 7. August 2020, abgerufen am 29. August 2020 (englisch).