Benutzerin:Schiplagerheide/Artikelentwurf Heike Emmerich

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Heike Emmerich (* 1969 in Dortmund) ist eine deutsche Physikerin. Sie ist spezialisiert auf Material- und Prozesssimulation.

Sie ist die Tochter von Hilde Emmerich geb. Schwendenwein und dem Architekten Heinrich Emmerich. Ihr Bruder Ulf Emmerich ist Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach.[1]

Heike Emmerich absolvierte ihr Physikstudium an der Technischen Universität Dortmund und schloss es 1993 mit einer Diplomarbeit am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie ab. Anschließend war sie Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Numerische Methoden und Informationsverarbeitung im Bauwesen an der Universität Dortmund. In den Jahren 1994 bis 1997 arbeitete sie bei der Siemens AG im München an einem Forschungsprojekt zur Straßenverkehrsdynamik. 1997 promovierte sie an der Universität Dortmund zum Thema „Simulation im Straßenverkehr mit zellulären Automaten“. Als Stipendiatin und Gastwissenschaftlerin wirkte sie an der Universität Shizuoka in Hamamatsu, in Seoul, Grenoble, Jülich und São Paulo. In den Jahren 1998 bis 2002 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Computerphysik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. 2000 bis 2001 arbeitete sie als Distinguished Postdoctoral Fellow am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden. Sie war von 2002 bis 2004 als Oberingenieurin am Lehrstuhl für Thermodynamik an der Technischen Universität Dortmund tätig. Ihre Habilitation zum Thema „The Diffuse Interface. Approach in Material Science“ machte sie 2003 an der Technischen Universität Chemnitz (TUC). Von 2004 bis 2010 war sie Professorin am Lehr- und Forschungsgebiet Modellbildung in der Werkstofftechnik (Simulation) am Institut Gesteinshüttenkunde der RWTH Aachen. Anschließend wechselte sie an die Universität Bayreuth und übernahm die Stiftungsprofessur für Material- und Prozesssimulation, die von der Oberfrankenstiftung unterstützt wurde.[2][3]

Heike Emmerich erhielt 2018 auf dem 38. „Pitch and Party“-Abend des start2grow Gründungswettbewerbs den Sonderpreis „Digitale Unternehmerin“ für ihre Systemsoftware „ParamETERize“. [4] Die Spezialsoftware ermöglicht es Unternehmen der Werkstoffbranche und Logistik ihre Materialzusammensetzung und Prozessparamter systematisch zu digitalisieren und optimieren und weiterzuverarbeiten. Die Ergebnisse lassen sich auf dem Handy darstellen.[5]

Ihr Fachgebiet ist die Material- und Prozesssimulation, bei der per Computersimulation die Eigenschaften von Werkstoffen und die Verhaltensweisen der aus ihnen gefertigten Bauteile vorhergesagt werden. Als Leiterin des Lehrstuhls für Material- und Prozesssimulation an der Universität Bayreuth betreute sie das Projekt „EiSiM“, dass mittels Simulationsrechnungen darauf zielte, die Entstehung der Eigenspannungen als Ursachen für Fehlproduktione im Detail aufzuklären und zu reduzieren. Als Partner des Projektes industrie lieferte die KSB die notwendigen Eingangsdaten. Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „SIMCHAIN“ zielte auf eine Softwareentwicklung ab, mit der sich berechnen lässt, ob die mit selektivem Elektronenstrahlschmelzen (SEBM) entworfenen Bauteile den am Rechner definierten Anforderungen hinsichtlich ihrer Belastbarkeit und Flexibilität entsprechen.[6]

Zu den Wurzeln ihres Werdegang in der Simulation im Straßenverkehr kehrte sie 2013 noch einmal zurück, als sie mit Hamid Assadi von der Tarbiat Modares Universität Teheran eine Studie im European Physical Journal veröffentlichte, in der sie bei unterschiedlicher Verkehrsdichte ermittelten, wie sich die Fahrstreifen-Disziplin der Fahrzuge auf das Gesamtsystem auswirkt.[7][8] Die Studie wurde in der allgemeinen Presse rezipiert.[9][10][11]

Schriften (Auswahl)

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  • Simulation im Strassenverkehr mit zellulären Automaten, Dissertation, Hochschulschrift RWTH Aachen, Shaker, Aachen, 1997. ISBN 978-3-8265-2349-6
  • The diffuse interface approach in materials science: thermodynamic concepts and applications of phase field, Habilitationsschrift, Springer, Berlin, Heidelberg, New York, Barcelona, Hong Kong, London, Milan, Paris, Tokyo, 2003. ISBN 978-3-540-00416-5

als Herausgeberin

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  • Interface and transport dynamics: computational modelling, Konferenzschrift, Springer, Berlin, Heidelberg, New York, Barcelona, Hong Kong, London, Milan, Paris, Tokyo, 2003. ISBN 978-3-540-40367-8
  • mit Raschid Ijioui, ‎Michael Ceyp: Supply Chain Event Management. Konzepte, Prozesse, Erfolgsfaktoren und Praxisbeispiele, Physika Verlag, Berlin, Heidelberg, 2007. ISBN 978-3-7908-1739-2
  • mit Raschid Ijioui, Michael Ceyp: Strategies and Tactics in Supply Chain Event Management (englisch), Springer, Berlin, Heidelberg, 2008. ISBN 978-3-540-73765-0
  • mit Raschid Ijioui, Michael Ceyp, Jochen Hagen: Globalization 2.0: A Roadmap to the Future from Leading Minds (englisch), Springer, Heidelberg, Dordrecht, London, New York, 2010. ISBN 978-3-642-01177-1

Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige Heinrich Emmerich, 7. März 2017, abgerufen am 28. Juli 2024.
  2. Professorinnen an der RTWH Aachen, RTWH Aachen, 2008, yumpu.com, abgerufen am 28. Juli 2024.
  3. Material- und Prozesssimulation ist ihr Thema, Universität Bayreuth, 29. Juni 2010, abgerufen am 28. Juli 2024.
  4. Carmen Körner: Der 38. start2grow „Pitch and Party“-Abend im domicil: Preise für innovative Ideen junger UnternehmerInnen verliehen, nordstadtblogger.de, 24. Februar 2018, abgerufen am 28. Juli 2024
  5. Preisträger start2grow | 38 Prämierung am 23.02.2018, wirtschaftsfoerderung-dortmund.de, abgerufen am 28. Juli 2024.
  6. Das gemeinsame Ziel: Hochbelastbare Bauteile mit maßgeschneiderten Eigenschaften, Universität Bayreuth, Medienmitteilung Nr. 180, 1. Juli 2013, abgerufen am 28. Juli 2024.
  7. Christian Wißler: Neue Studie zum Straßenverkehr: Wenn Regellosigkeit sich als hocheffizient erweist, Informationsdienst Wissenschaft e. V., 11. Juni 2013, abgerufen am 28. Juli 2024.
  8. Hamid Assadi, Heike Emmerich: Intelligent driving in traffic systems with partial lane discipline, in: The European Physical Journal B, 2013, Band 86, Artikel-Nr. 178, DOI: 10.1140/epjb/e2013-30511-0
  9. Chaos mit System, Der Spiegel, 25/2013, abgerufen am 28. Juli 2024.
  10. Frank Schmälzle: Totales Durcheinander kann die beste Lösung sein, Nordbayrischer Kurier, 12. Juni 2013, Abgerufen am 28. Juli 2024.
  11. Verkehr: Chaotisch ist effektiver, scinexx.de, 12. Juni 2013, abgerufen am 28. Juni 2024.