Benutzerin:Maimaid/Victor Dehio

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Victor Leopold Dehio (* 18. Januarjul. / 30. Januar 1853greg. in Reval, Gouvernement Estland; † 12. November 1930 in Heidelberg) war ein deutsch-baltischer Maler.

Zeichnung des Nordturms der Vorderen Lehmpforte in Reval

Victor Dehio entstammte der deutsch-baltischen Familie Dehio. Am 30. Januar 1853 wurde er als der mittlere von drei Söhnen des Juweliers und Kaufmanns Constantin Dehio (1815–1886) und dessen Ehefrau Auguste (geb. Jencken, 1824–1895) in Reval geboren.[1] Er war der jüngere Bruder des Mediziners Karl Dehio (1851–1927) und ein Cousin des Architektur- und Kunsthistorikers Georg Dehio.

Dehio absolvierte seine gymnasiale Ausbildung von 1865 bis 1869 am Revalschen Gouvernements-Gymnasium. Seine berufliche Laufbahn begann er im Bankwesen, zunächst als Angestellter in den russischen Metropolen Sankt Petersburg und Moskau.

Im Laufe seiner Karriere stieg Dehio in leitende Positionen auf und bekleidete den Posten eines Bankdirektors in den Städten Pleskau (heute Pskow) und Wilna (heute Vilnius).[2] Aufgrund eines Lungenleidens hielt sich Dehio zeitweilig in Ouchy, einem Stadtteil von Lausanne am Genfersee in der Schweiz, auf. Die genaue Dauer und der Zeitpunkt dieses Aufenthalts sind nicht überliefert.[2]


In der späteren Phase seines Lebens verlagerte Dehio seinen Lebensmittelpunkt nach Heidelberg, wo er sich künstlerisch betätigte.[2]



Über die Jugendjahre und die künstlerische Ausbildung von Dehio ist nur Weniges bekannt. Er besuchte die Mal-Akademie in Sankt Petersburg und galt laut dem Deutschen Geschlechterbuch als „fruchtbarer und feinsinniger Maler“.[3] Sein Werk ist bisher wenig geforscht.[4]

Die meisten seiner Zeichnungen, die in einer Kunstmappe erhalten sind, weist eine thematische Verbindung zur Heimatstadt des Künstlers, Reval (heute Tallinn), auf.[4] Zu diesem Konvolut zählt eine aquarellierte Darstellung des einstigen Nordturms der Vorderen Lehmpforte (estnisch: Viru värav). Dieses historische Bauwerk, das einen Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung bildete, fiel später dem Ausbau der städtischen Infrastruktur zum Opfer, als es für die Errichtung einer Pferdebahnlinie weichen musste.

Die Arbeiten Dehios stellen somit wertvolle Zeitdokumente dar, die einen nicht mehr existierenden Teil des historischen Stadtbildes von Reval festhalten.

Victor Dehio blieb unverheiratet. Er starb am 12. November 1930 im Alter von 76 Jahren in Heidelberg.[5]

Commons: Maimaid/Victor Dehio – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Taufregister der evangelischen Gemeinde Reval, Eintrag Nr. ... vom ...; eingesehen auf ancestry.de am 16. September 2024.
  2. a b c Schülerverzeichnis des Revalschen Gouvernements-Gymnasiums 1805–1890. Kluge & Ströhm, Reval 1931, Eintrag Nr. 2092, S. 177. (Digitalisat)
  3. Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 79, Baltikum, S. 53.
  4. a b Dorothee Goeze: Victor Dehio (1853-1930) – Entdeckungen. In: herder-institut.de. 28. Dezember 2012, abgerufen am 16. September 2024.
  5. Sterberegister Heidelberg; eingesehen auf ancestry.de am 16. September 2024.


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