Benutzerin:Federlesen/Journalist

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Journalistinnen

Dieses Foto löschen! Und statt dessen: Maybritt Illner

Oprah Winfrey, TV-Talkerin aus den USA

Das Schreiben in Zeitungen wurde noch Ende des 20. Jahrhunderts auf dem Kontinent allgemein als Männersache von hohem Befriedigungsgrad angesehen. Der Journalistenberuf ist weitgehend ein reiner Männerberuf, ist im Nachschlagewerk Publizistik (1971) zu lesen. Aus einer Untersuchung, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Stiftervereinigung der Presse im Jahre 1969 durchgeführt hatte, geht hervor, dass alle Chefredakteure, 98 % der Ressortleiter und 85 % der Redakteure Männer waren. Hierzu führte Noelle-Neumann folgende Erklärung an: Die meisten Journalistinnen geben mit zunehmendem Alter ihre Berufstätigkeit auf.

Siegfried Weischenberg ermittelte in der repräsentativen Befragung „Journalismus in Deutschland II“, dass der Frauenanteil der 48.000 Menschen, die 2005 in Deutschland hauptberuflich journalistisch tätig sind, bei 37 % liegt. Aber nur jede fünfte Chefredaktion ist mit einer Frau besetzt, 29 % der Ressortleitungen und CvDs nehmen Frauen wahr.

„In den zentralen Ressorts Aktuelles, Politik, Wirtschaft und Lokales sind Journalistinnen entsprechend ihrem Anteil in der Profession vertreten“ schreibt die Kommunikationswissenschaftlerin Margreth Lünenborg im Jahr 2008. „Als hochgradiger Männerjob erweist sich noch immer das Sportressort, mehr Frauen arbeiten im Feuilleton.“

Die Veränderungen sind bis ins Jahr 2019 gering und abhängig von dem jeweiligen Medium: Was die Leitungspositionen in zehn Leitmedien angeht, liegt der durchschnittliche Frauenanteil bei 25,1%; mit hohen Schwankungen zwischen Tagezeitung mit 50,8% und Handelsblatt mit 16,1%. In den Chefetagen von Regionalzeitungen ist das Missverhältnis besonders groß: Von 100 Chefredaktionen sind nur 8 mit Journalistinnen besetzt.

Auch die Zusammensetzung der Redaktionsteams ist unterschiedlich: Werden die Print- und Online-Ausgaben bei den zehn Leitmedien zusammengerechnet ergibt sich eine Spanne von 52% beim Stern bis nur 15,2% bei Focus.  

https://www.pro-quote.de/studie-von-proquote-medien-2-teil-stillstand-bei-deutschen-regionalzeitungen-von-108-chefredakteursstellen-sind-nur-8-weiblich-besetzt-2/

https://www.pro-quote.de/wp-content/uploads/2019/11/ProQuote-Studie_print_online_digital-2019.pdf

https://www.pro-quote.de/leitmedienzaehlung-stern-vor-spiegel-und-zeit-proquote-medien-fasst-print-und-onlinezaehlungen-zusammen/

Im Gegensatz zur Situation in den Printmedien haben Frauen in den hochbezahlten und publikumswirksamen Bereichen des Fernsehjournalismus allerdings schon seit vielen Jahren Spitzenpositionen erreichen können. Als Beispiele seien hier genannt: Sabine Christiansen, Anne Will (Nachrichtenredakteurinnen und Talkshows); Sandra Maischberger, Maybrit Illner (politische Talkshows) oder Franca Magnani, Gabriele Krone-Schmalz (Auslandskorrespondentinnen).   

Foto Maischberger oder Illner

In Österreich stellten Frauen bereits im Jahr 2008 mit 58 % die Mehrheit unter den Jungjournalisten (bis 29 Jahre). Bei den 30- bis 39-Jährigen, der größten Gruppe unter Österreichs Journalisten, herrschte annähernd Parität.

Foto jb-Gründerin? Brackert ist bei Wikipedia, also über nehmen

Deutschsprachige Journalistinnen sind im Journalistinnenbund (jb) organisiert, der als Netzwerk für Qualitätsjournalismus mit einem Fokus auf Menschen- und Frauenrechte 1987 gegründet wurde. Seit 2001 fördert der Journalistinnenbund junge Journalistinnen in einem Mentoringprogramm, das alljährlich neu aufgelegt wird.

Das Internetportal Genderleicht www.genderleicht.de, in dem es um Möglichkeiten einer gendersensiblen deutschen Sprache geht, ist ein Projekt des Journalistinnenbunds. Es wendet sich primär an Medienschaffende und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Der Frauenanteil der bei der Berufsausübung getöteten Journalisten (ab 1992) beträgt etwa 7 %.