Benutzer Diskussion:Strasshoferja

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Una quadrilogia (deutsch: Eine Quadrilogie) ist ein Werk des 1974 in Florenz geborenen Dramaturgen Stefano Massini.

Una quadrilogia umfasst vier Theaterstücke, die alle die Thematik des Künstlerdaseins aufgreifen: Im ersten Theaterstück L´odore assordante del bianco (Uraufführung 2005: Riccione) [1] geht es um Vincent Van Gogh, der sich in einer Nervenheilanstalt befindet und alle Anwesenden von seiner Zurechnungsfähigkeit überzeugen möchte. Im zweiten Theaterstück Processo a Dio (Uraufführung 2006: Verona) [2] erhebt die im Konzentrationslager Majdanek von den Alliierten befreite jüdische Schauspielerin Elga Firsch Anklage gegen den SS-Scharführer Reinhard. Das dritte Theaterstück Memorie del boia (Uraufführung 2004: Florenz)[3] handelt von einem Gespräch über die Henkertätigkeit zwischen dem ehemaligen Henker Sanson und dem sich zunächst unter falscher Identität vorgestellten, französischen Künstler Honoré da Balzac. Im letzten Theaterstück La fine di Shavuoth treten der Schauspieler Jitzach Löwy und der Schriftsteller Franz Kafka auf, welche unter dem Vorwand in einem Prager-Theater eingesperrt zu sein, ein Gespräch über Liebe, Glück, Hemmungen und Angst beginnen.

Realität und Irrealität, Schein und Fiktion sind Themen, die in Massinis Theaterstücke ständig vorkommen. Insbesondere in den beiden Theaterstücken L´odore assordante del bianco und Memorie del boia geht nicht eindeutig hervor, ob sich die Protagonisten jeweils wirklich mit jemand anderen unterhalten oder ein Selbstgespräch führen. Massinis Theaterstücke zeichnen sich durch Worte und nicht durch Handlungen aus; viele seiner Theaterstücke finden in einem einzigen Raum statt. Diese Räume sind oft mit diversen Farben verbunden und sollen gewisse Assoziationen hervorrufen: So stehen die weißen Wände der Nervenheilanstalt von L´odore assordante del bianco für Van Goghs Aussichtlosigkeit, der dunkle Raum in Processo a Dio, in welchem dem SS-Scharführer Reinhard der Prozess gemacht wird, spiegelt Elga Firschs Wut wider.

Wie auch in anderen bereits veröffentlichten Werken von Stefano Massini steht das Gespräch zwischen den Figuren im Zentrum seiner Stücke und soll das Publikum zur Reflexion animieren.

Auszeichnungen

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Für das Theaterstück L´odore assordante del bianco erhielt Stefano Massini 2005 den Premio Pier Vittorio Tondelli. Im Jahr 2007 wurde er mit dem Premio Nazionale della Critica ausgezeichnet. Insgesamt gilt Stefano Massini als einer der meist nominierten Dramaturgen Italiens. Es erfolgten bereits unzählige Aufführungen seiner Theaterstücke im Ausland.

Quellenangaben

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Massini, Stefano: Una quadrilogia. Milano: Ubulibri 2006.
Massini, Stefano: Lo schifo. Bologna: Promo Music Corvino Meda Editore 2012.

Winter, Susanne: Hörend sehen – spielend erinnern. Das Worttheater Stefano Massinis. In: Italienisch. Zeitschrift für italienische Sprache und Literatur. Nr. 62. November 2009, S. 51-66.

Einzelnachweise

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  1. http://www.stefanomassini.it/biography.php
  2. http://www.drammaturgia.it/recensioni/recensione1.php?id=3216
  3. http://www.dramma.it/index.php?option=com_content&view=article&id=604:una-quadrilogia-di-stefano-massini&catid=53:libri&Itemid=45