Benutzer Diskussion:Helptypes
Freundliche Grüße, --Königsgambit Verschiebewünsche Benutzer Diskussion:Helptypes#c-Königsgambit-2007-12-16T16:13:00.000Z11
Genitiv
[Quelltext bearbeiten]Hallo helptypes! Ich schreibe das mal hier, um die Diskussionsseite etwas zu entlasten, außerdem siehst Du das dann sofort. Meinst Du nicht, daß der Genitiv in diesem Falle nicht etwas stilistisch zu hoch gegriffen ist? Laut Duden-Grammatik (aber auch meiner Leseerfahrung) wird er heute nur noch sehr selten so gebraucht. Setzt man ihn, so geschieht das bewußt und die Stilebene verändert sich dementsprechend, vergleiche mal: ich erinnere mich der schönen Stunden vs. ich erinnere mich an die schönen Stunden. Ersteres mutet heute eher dichterisch an. Zudem stimmt dann das Pronomen im nahcfolgenden Satz nicht mehr - "es" bezog sich auf "Deutsch", das ist aber schwunden, ergo stimmt etwas mit mit der Kongruenz nicht mehr. --IP-Los Benutzer Diskussion:Helptypes#c-IP-Los-2007-12-17T21:54:00.000Z-Genitiv11
- Ah, hallo IP-Los. Du magst Recht haben, dass in der deutschen Umgangssprache vieles falsch oder schlecht gesagt wird, auch oder gerade beim Genitiv gibt es dafür Paradebeispiele. Ist das für uns ein Grund, die sprachliche Qualität der Artikel zu verhunzen? Den anschließenden Satz könnte man verändern; weil vorher schon von „Deutsch“ die Rede war, dürfte es IMO weiterhin grammatikalisch richtig sein, erscheint mir also nicht notwendig.
- Auf welchen Duden beziehst du dich (mittlerweile wird fast täglich ein neuer auf den Markt gebracht)? Welche Seitenzahl? Grüße Helptypes Benutzer Diskussion:Helptypes#c-Helptypes-2007-12-17T22:08:00.000Z-IP-Los-2007-12-17T21:54:00.000Z11
- Laß uns erst einmal zwei Dinge unterschieden - Umgangssprache und Standardsprache. Wir diskutieren hier ja über Standardsprache, und da war der Satz richtig, nur ist er jetzt grammatikalisch falsch, ich hebe das einfach mal hervor: "ca. 67 % aller Südtiroler sind deutscher Muttersprache, es ist in Südtirol gesetzliche Amtssprache gemeinsam mit Italienisch und Ladinisch [...]" es als Personalpronomen Neutrum muß sich logischerweise auf ein Neutrum beziehen (Genus-Kongruenz), nur gibt es keines im ersten Hauptsatz. Wenn Du den Satz bessern willst, mußt Du zumindest ein sie an diese Stelle setzen. Wenn wir es aber genau nähmen, bezöge sich sie wiederum eigentlich auf Muttersprache, was wiederum inhaltlich nicht gut wäre, denn es ist die deutsche Sprache und nicht die deutsche Muttersprache gemeint. Das wäre vielleicht dennoch möglich, da es die meisten überlesen werden. Doch nun zu Deiner Frage. Ich bezog mich auf die Duden Grammatik (Bd. 4 der Duden-Reihe), dort findest Du unter Genitivobjekt bereits die Bemerkung: "In der Gegenwartssprache kommt das Genetivobjekt verhältnismäßig selten vor." Damit sind Fälle wie "er harrte ihrer", "sie gedachte seiner", usw. gemeint. In diesem Falle handelt es sich jedoch um eine Verbindung von "sein" mit Genetiv (der Zugehörigkeit). Dieser wurde im Mittelhochdeutschen noch häufiger verwendet: "daz er des tôdes müese wesen". Die neuhochdeutsche Form hält sich noch sehr gut: "er ist des Todes", ist stilistisch allerdings sehr hoch anzusetzen. Hierbei handelt es sich auch eher um eine formelhafte Wendung. In anderen Fällen wird der Genetiv heute eher gemieden, ein mittelhochdeutsches "sît si des gotes hûses sint" klingt heute eher befremdlich und wird gewöhnlich mit "da sie zum Hause Gottes gehören" übersetzt (wortwörtlich: da sie Gottes Hauses sind). Ähnlich verhält es sich mit "sie sind deutscher Muttersprache", was heute eigentlich eher in Lyrik anzutreffen wäre, um dem Werk Pathos zu verleihen. Natürlich ist das grammatikalisch korrekt, aber von der Stilebene doch etwas zu "hoch", wenn man einfach den Rest des Textes damit vergleicht. --IP-Los Benutzer Diskussion:Helptypes#c-IP-Los-2007-12-17T22:46:00.000Z-Helptypes-2007-12-17T22:08:00.000Z11