Benutzer:Zwergdommel/Palästinensische Terroranschläge in Österreich

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Die Republik Österreich war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrmals Schauplatz von palästinensischen Terroranschlägen. In vielen Fällen handelte es sich um Zusammenarbeit zwischen palästinensisch-arabischen und linken Gruppierungen aus Deutschland.

Terroranschläge

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Geiselnahme in Marchegg

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Am 28. September 1973 überfielen zwei palästinensische Terroristen das Transitlager Schönau für sowjetische Juden in Marchegg. Sie nahmen einen österreichischen Zollwachbeamten und drei jüdische Emigranten in Geiselhaft und forderten die Schließung des Lagers durch die österreichische Regierung. Am nächsten Tag wurden die Geiseln freigelassen, die Terroristen nach Libyen ausgeflogen und der Forderung nach Schließung des Lagers nachgegeben.

OPEC-Geiselnahme

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Im Dezember 1975 überfiel eine Gruppe von deutschen, palästinensischen und anderen Terroristen, unter Führung von "Carlos", das OPEC Hauptquartier in Wien. Die Gruppe nahm 62 Geiseln und erschoss unter anderem einen österreichischen Polizisten und den libyschen Delegierten. Forderungen waren unter anderem Israel dürfe von keinem moslemischen Staat anerkannt werden und die Ölstaaten sollten den palästinensischen Widerstand finanzieren. Die Terroristen konnten nach Verhandlungen unbeschadet aus Österreich abziehen.

Mordanschlag auf Heinz Nittel

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Der Wiener Politiker und Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft wurde am 1. Mai 1981 von einem Mitglied der Terrorgruppe Abu Nidal hinterhältig ermordet. Nittel war auf dem Weg zum traditionellen 1. Mai Aufmarsch, als er durch gezielte Schüsse durch sein Autofenster ermordet wurde.

Anschläge auf den Wiener Stadttempel 1979 und 1981

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Am 22. April 1979 verübte die palästinensische Terrorgruppe Abu Nidal ein Sprengstoffattentat auf die Synagoge in der Seitenstettengasse (Stadttempel). Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Am 29. August 1981 verübten zwei schwer bewaffnete Terroristen der palästinensischen Extremistengruppe Fatah Revolutionärer Rat einen Anschlag auf den Stadttempel mit zwei Toten und 21 teils Schwerverletzten. Einer der Terroristen hatte im selben Jahr Heinz Nittel ermordet. Im Oktober 1981 wurde in Salzburg der Führer des Terrorkommandos, Bahij Y., verhafte.

Entführung der Achille Lauro

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Am 7. Oktober 1985 wurde die Achille Lauro von vier palästinensischen Terroristen entführt. Ziel war es inhaftierte Palästinenser und den deutschen Neonazi Odfried Hepp freizupressen. Unter den Geiseln befanden sich österreichische Touristen.

Terroranschlag am Flughafen Wien-Schwechat

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Am 27. Dezember 1985 griffen drei palästinensische Terroristen mit Handgranaten und Maschinenpistolen eine Passagierschlange, die auf die Abfertigung für einen El-Al-Flug wartete, an. Dabei und bei der anschließenden Verfolgung der Täter wurden vier Menschen getötet und 39 weitere verletzt. Ein Terrorist wurde erschossen, zwei andere zu lebenslanger Haft verurteilt.

Am 14. November 1996 nahm der palästinensische Terrorist Tawfik Ben Chaovali, gemeinsam mit zwei Schwerkriminellen, drei Frauen als Geisel und verletzte zwei Justizwachbeamte schwer. Ben Chaovali war wegen des Anschlags auf den Flughafen Wien-Schwechat inhaftiert. Die drei Täter forderten Lösegeld und einen Hubschrauber.

Terrorfinanzierung

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Abu Nidal Organisation

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Die Abu Nidal Organisation unterhält Konten in Österreich. Im Jänner 2000 versuchte eine Jordanierin von einem dieser Konten 2,13 Millionen Euro abzuheben. Laut Innenministerium galt die Frau als "Gehilfin" der Terrororganisation.

Die "Palästinensische Vereinigung in Österreich" gilt als eine Hilfsorganisation der Hamas und wird nach amerikanischen Angaben durch den österreichischen Repräsentanten der Hamas geleitet. Eine ähnliche Funktion soll der ab 2003 aktive "Palästinensische Humanitäre Verein" besitzen.

  • Margit Reiter, Unter Antisemitismus Verdacht. Die österreichische Linke und Israel nach der Shoah, Innsbruck 2003.

Kategorie:Terrorismus Kategorie:Österreichische Geschichte (Zweite Republik)