Benutzer:Zieglhar/Otto von Rötteln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otto von Rötteln (* um 1235[1]; † um 1305

Familie und Herkunft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto entstammte der im heutigen Markgräflerland begüterten Familie der Edelfreien von Rötteln, deren Burg oberhalb von Lörrach steht. Er war ein Sohn des Konrad von Rötteln, seine Mutter war eine Tochter des Grafen Ulrich von Neuenburg.

Mit seiner Ehefrau, Richenza, hatte er drei Kinder:[2]

Otto von Rötteln wirkte 1302 als Burggraf von Rheinfelden[3]

Lüthold hatte zwei jüngere Brüder, Otto und Walther (II.), und eine Schwester, die wahrscheinlich Liutgard hieß.[4] Die Herren von Rötteln waren traditionell eng mit der Kirche verbunden: Für zwei seiner Vorfahren wird angenommen, sie seien auf Kreuzzügen umgekommen[5] und zwei Brüder seines Vaters, Walther und Lüthold I. (als Bischof Lüthold II.), waren Bischöfe von Basel gewesen. Auch ein Bruder von Lütholds Mutter, Heinrich von Neuenburg, war in kirchlichen Diensten und wurde 1263 Bischof von Basel. Sein Bruder Lüthold II. von Rötteln war Elekt des Bistum Basel.

Otto von Rötteln wirkte 1302 als Burggraf von Rheinfelden[6] und starb wahrscheinlich um 1305.

Seine Familie ist in der Verkaufsurkunde von 1289 aufgelistet und umfasste neben seiner Frau Richenza den Sohn Walter sowie die beiden Töchter Agnes und Benedicta, von denen eine mit Markgraf Rudolf von Hachberg-Sausenberg verheiratet war.[7]


Burg Landskron (Oberelsass)#Die Landskron kam an die Herren von Rötteln und die Münch von Landskron


Die weltlichen Herren von Rötteln

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konrad von Rötteln hatte drei Söhne: Walter (II.), Otto und Lüthold. Lüthold schlug eine geistliche Laufbahn ein (siehe hierzu unten mehr), Walter und Otto verwalteten den Besitz gemeinsam. Walter verstarb jedoch offenbar relativ früh und ohne Erben. Danach kümmerte sich Otto um die Verwaltung der Röttler Herrschaft und trat dabei auch in mehreren Fehden auf.[8] Bei den Auseinandersetzungen der Basler Ritterbünde Psitticher und Sterner werden die Herren von Rötteln auf der Seite der Psitticher verortet.[9] Nach der Aussöhnung der beiden Parteien scheint sich auch Otto an die Habsburger angenähert zu haben und erhielt von König Albrecht unter anderem die Ämter des Burggrafen von Rheinfelden und des Reichsvogtes von Basel.[10]

Zu einer Verschlechterung kam es offenbar im Verhältnis der Röttler zu den Rotenbergern: Als der kinderlose Dietrich V. von Rotenberg 1278 seine Erbschaft regelte, übergab er seinen Besitz an das Kloster St. Blasien mit der Auflage, eine Erbengemeinschaft von fünf Familien damit zu belehnen – seine Röttler Vettern gehörten dabei nicht zu den Belehnten.[11] Zwei Monate vor diesem Testament hatte Dietrich bereits mit dem Basler Domkapitel vereinbart, dass die Lehen, die er vom Hochstift hatte, wieder an dieses zurückfallen sollten, falls er ohne männliche Leibeserben stürbe.[12] 1279 erwähnen die Colmarer Annalen eine Fehde zwischen dem Basler Bischof und Otto von Rötteln. Nach Ansicht von Otto Roller war das den Röttlern vorenthaltene Rotenberger Erbe Gegenstand dieser Fehde, in der Otto am Ende siegreich blieb.[13] Auf jeden Fall scheint die Hauptlinie, wenn auch möglicherweise über Umwege, wieder in den Besitz des Rotenberger Erbes gekommen zu sein.[14]

Ende des 13. Jahrhunderts gibt es Anzeichen, dass es um die finanzielle Lage der Röttler nicht mehr so gut stand; Otto von Rötteln verkaufte 1289 zur Abtragung einer Schuld Güter bei Schwand an das Kloster St. Blasien, und in den folgenden Jahren verzichteten er und sein Sohn Walter auch auf weitere Einkünfte und veräußerten weitere Güter. Möglicherweise war die Anwartschaft der Familie auf hohe geistliche Ämter ein Grund für die finanziellen Probleme: Diese bedingte einen angemessenen, teuren Lebensstil mit standesgemäßen Heiraten, bei denen die Töchter entsprechend mit Besitz ausgestattet werden mussten. Gemeinsam mit der Aufteilung des Besitzes unter Röttler und Rotenberger in der Mitte des 13. Jahrhunderts führte dies möglicherweise zu einem Verschleiß der finanziellen Kräfte. Auffallend ist, dass die Schulden Ottos 1289 akut wurden, etwa ein Jahr nachdem sein Bruder Lüthold Basler Dompropst geworden war (zu ihm siehe unten).[15]

Otto von Rötteln wirkte 1302 als Burggraf von Rheinfelden[16] und starb wahrscheinlich um 1305. Seine Familie ist in der Verkaufsurkunde von 1289 aufgelistet und umfasste neben seiner Frau Richenza den Sohn Walter sowie die beiden Töchter Agnes und Benedicta, von denen eine mit Markgraf Rudolf von Hachberg-Sausenberg verheiratet war.[17]

  • Otto Konrad Roller: Die Geschichte der Edelherren von Rötteln. (= Blätter aus der Markgrafschaft Schopfheim Jahrgang 1927). Schopfheim 1927, S. 1–154 (Digitalisat der UB Freiburg)
  • Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg. In: Das Markgräflerland, 3. Jahrgang, Heft 1, 1931, S. 1–29 Digitalisat
  1. siehe Roller: Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 25
  2. siehe: Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, Band 3, Heidelberg, 1919, S. 657.
  3. Joseph Eutych Kopp: Züge aus den Schicksalen einer kleinen Reichsstadt. In: Geschichtsblätter aus der Schweiz; 2. Band, 1855/56, S. 1–50, hier Beilage 1, S. 34–35 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  4. Für den Stammbaum der Familie, siehe: Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, Band 3, Heidelberg, 1919, S. 657.
  5. Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 10.
  6. Joseph Eutych Kopp: Züge aus den Schicksalen eine kleinen Reichsstadt. In: Geschichtsblätter aus der Schweiz; 2. Band, 1855/56, S. 1–50, hier Beilage 1, S. 34–35 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  7. Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 31
  8. Schwarzmaier, Lörrach im Mittelalter, S. 143.
  9. Die Chronik des Mathias von Neuenburg (= Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit. Bd. 84). Übers. von Georg Grandaur. Mit Einleitung von Ludwig Weiland. 3. Auflage. Dyk, Leipzig 1912., S. 11.
  10. Schwarzmaier, Lörrach im Mittelalter, S. 143, Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 30.
  11. Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 29; Urkundenbuch St. Blasien, Urkunde Nr. 531.
  12. Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, Regest Nr. 226
  13. Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 29 und Regest Nr. 229
  14. Schwarzmaier, Lörrach im Mittelalter, S. 143
  15. Schwarzmaier, Lörrach im Mittelalter, S. 143ff.
  16. Joseph Eutych Kopp: Züge aus den Schicksalen eine kleinen Reichsstadt. In: Geschichtsblätter aus der Schweiz; 2. Band, 1855/56, S. 1–50, hier Beilage 1, S. 34–35 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  17. Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 31


Kategorie:Geboren 1235 Kategorie:Gestorben 1305 Kategorie:Mann