Benutzer:Yotwen/John Macintyre

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John Macintyre (*2. Oktober 1857 in Glasgow, † 29. Oktober 1928) war ein schottischer Mediziner. Macintyre eröffnete 1896 die erste Radiologieabteilung der Welt an der Glasgow Royal Infirmary.

Macintyre und Radiologie

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Wilhelm Röntgen entdeckte die „X-Strahlen“ im November 1895.[1] Er konnte schnell nachweisen, dass es sich dabei nicht um die bekannten Kathodenstrahlen handelte, sondern um eine neue, bis dato unbekannte Form von Strahlung.[1] Am 28. Dezember 1895 übergab er seinen schriftlichen Bericht an den Präsidenten des örtlichen Gelehrtenvereins.[1] Schon in der ersten Woche 1896 gelangten die Nachrichten über seine Entdeckung Großbritannien.[1] Eine Kopie von Röntgens unveröffentlichter Arbeit wurde an Arthur Schuster an der University of Manchester gesendet, und eine Kopie an Lord Kelvin in Glasgow.[1] Der erkrankte Kelvin reichte die Arbeit an seinen Schwiegersohn, James Thomson Bottomley, weiter, der wiederum Maintyre ansprach.[1] Andere Menschen erfuhren von Röntgens Entdeckung aus den Zeitungen.[1] Die wissenschaftliche Rezeption der Arbeit war ohne Beispiel.[1]

Während die London Times die Nachrichten ignorierte, nahm The Lancet die Nachricht erst ungläubig, dann faktenorientiert und bis Ende Januar 1896 enthusiastisch auf.[1] Eine Übersetzung von Röntgens Arbeit wurde schon am 16. Januar 1896 in Nature veröffentlicht.[1] So kam es, dass sich vier verschiedene Gruppierungen im ersten Halbjahr 1896 mit den Röntgenstrahlen befassten: Physiker, Amateurwissenschaftler, Wirtschaftsleute und Ärzte.[1]

Macintyre hatte sich auf Laryngologie, einem Teilgebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde spezialisiert.[1] Seit 1887 hatte er die elektrische Abteilung an der Universität für einige Jahre geleitet.[1] Unmittelbar nach bekanntwerden von Röntgens Erfindung hatte er Versuche in eigenen Räumlichkeiten durchgeführt.[1] Ab März 1896 hatte er Röntgenapparate in der GRI zur Verfügung.[1] Inner

Er war als also hervorragend geeignet, eine Vorführung von Röntgens Versuchsaufbau vor der Glasgow Phylosophical Society durchzuführen.[1] Die Vorführung erfolgte am 5. Februar 1896.[1]

Röntgenaufnahmen der Glieder waren die ersten möglichen Aufnahmen und das Bild einer Nadel in einem Handgelenk wurde die erste klinische Radiographie.[1] Im März war Macintyre in der Lage, Aufnahmen des Kehlkopfes zu machen.[1] Später im gleichen Jahr folgte Aufnahmen eines verwachsenen Herzens, ein erkranktes Hüftgelenk, ein Geldstück in der Speiseröhre und ein Nierenstein.[1] Innerhalb von nur zwölf Monaten hatten alle größeren schottischen Krankenhäuser ein Rötgengerät.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u The Scottish Society of the History of Medicine (Hrsg.): Report of Proceedings. Röntgen's Rays and His Scottish Disciples. 1990, S. 15−21 (englisch, sshm.ac.uk [PDF; abgerufen am 10. Juli 2024]).
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