Benutzer:Yisa/Gordon Neufeld

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Gordon Neufeld (* 1946) ist ein kanadischer Entwicklungspsychologe und Buchautor.

mit mehr als 40-jähriger Berufserfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und denen, die für sie verantwortlich sind. Er wurde bekannt durch den Bestseller Hold on to your Kids (deutsch: Unsere Kinder brauchen uns), den er zusammen mit seinem Kollegen Gabor Maté im Jahr 2004 veröffentlichte. In seinem Spezialgebiet „Kindliche Entwicklung“ ist Gordon Neufeld eine anerkannte Autorität. Er ist ein international gefragter Redner und führender Interpret des Entwicklungsparadigmas, d.h. der Gesetzmäßigkeiten von Entwicklung, bezogen auf den Reifwerdungsprozess der menschlichen Psyche und der Störungen und Blockaden in diesem Prozess. Professor Dr. Neufeld ist weithin bekannt dafür, komplexe Probleme verständlich darzustellen und Türen für den Wandel zu öffnen. Er war viele Jahre Universitätsprofessor und hatte eine private psychotherapeutische Praxis. Heute widmet er seine Zeit der Lehre und Ausbildung von Multiplikatoren in erzieherischen und therapeutischen Berufen, besonders für die Arbeit mit Eltern. Das Neufeld Institute ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die Ergebnisse der Entwicklungsforschung in die Praxis umzusetzen. Professor Dr. Neufeld tritt regelmäßig in Radio und Fernsehen auf. Er ist fünffacher Vater und dreifacher Großvater. Biografische Schwerpunkte

· Grundstudium an der Universität Winnipeg und Abschlüsse an der Universität British Columbia. Er erhielt seinen Doktortitel 1975 für Studium und Forschung auf den Gebieten Teenager- und Entwicklungspsychologie. Er erhielt mehrere Auszeichnungen für seine akademische (Govenor General‘s Medal) und seine therapeutische Forschung (BC Psychologist Award).

· Neufeld gab fast 20 Jahre lang sehr beliebte Kurse über Persönlichkeitstheorie, Entwicklungspsychologie und Eltern-Kind-Beziehungen an der Universität British Columbia. Diese weitgefächerte Erfahrung in akademischer Theorie und Forschung bildete eine tragfähige Grundlage für seine eigene umfassende Theorie der menschlichen Entwicklung.

· Er arbeitete mehrere Jahre in der forensischen Psychologie und spezialisierte sich hierbei auf junge Gewalttäter. Seine intensive Beschäftigung mit den Phänomenen Aggression und Gewalt führte letztlich zu einer bahnbrechenden Aggressionstheorie.

· Neufeld arbeitete fast 40 Jahre auch als Therapeut und Berater (heute im Ruhestand). Zur Behandlung von Kindern verfolgte er als einer der Ersten einen Ansatz der Elternberatung, bei dem es darum geht, Eltern wieder den Zugang zu ihrem instinktiven und intuitven Selbstvertrauen in ihrer Rolle als Eltern zu verhelfen. So können sie, anstatt sich hilflos und abhängig von Expertenwissen zu fühlen, in Selbstsicherheit und Gelassenheit ihren Kindern die Geborgenheit geben, die diese brauchen, um zu wirklich eigenständigen Menschen heranzuwachsen. Dieser Elternberatungsansatz übergibt Eltern wieder die Hauptverantwortung für ihre Kinder. Heute trainiert Neufeld zahlreiche Multipikatoren weltweit in dieser Form der Elternarbeit.

· 2004 schrieb Neufeld (unterstützt von seinem Kollegen Gabor Maté) den Bestseller Hold on to your Kids, veröffentlicht bei Knopf, Kanada, und dann Random House, New York. Die deutsche Ausgabe erschien 2006 mit dem Titel „Unsere Kinder brauchen uns“, im Genius Verlag, Bremen. Das Buch stellt die Bedeutung der Beziehung zwischen Kindern und den für sie verantwortlichen Erwachsenen heraus – sowohl für eine gesunde Entwicklung des Kindes als auch für eine wirksame Erziehung. Es wurde inzwischen in mehr als 12 Sprachen übersetzt.

· Das Lebenswerk von Professor Dr. Neufeld besteht in der Entwicklung einer umfassenden Theorie darüber, wie Kinder ihr volles menschliches Potenzial verwirklichen können und welche Rolle Erwachsene in diesem Prozess spielen. Diese Theorie baut auf der Bindungs- und Entwicklungsforschung auf und erklärt Probleme und Phänomene, die bis dahin nicht befriedigend behandelt wurden, darunter Aggression, Schüchternheit, Mobbing, Tyrannenverhalten und Gegenwille. Diese Theorie wird in der Wissenschaft „Bindungsbasierter Entwicklungsansatz nach Neufeld“ genannt.

· 2006 erhielt Neufeld den Circle-of-Courage-Preis von Reclaiming Youth International dafür, dass er wie niemand zuvor die Relevanz der Eltern-Kind-Beziehung für Erziehung und Bildung herausgestellt hat. Der Circle-of-Courage-Preis wurde ihm auch verliehen in Anerkennung der Tatsache, dass sein bindungsbasierter Entwicklungsansatz den Kernwerten der indianischen Ureinwohner Kanadas von Zugehörigkeit, Großzügigkeit, Meisterschaft und Unabhängigkeit in Einklang steht.

· Wegen seines umfassenden Wissens über Bindung und die Entwicklungsbedürfnisse von Kindern wird Neufeld von tragenden gesellschaftlichen Gruppen in Kanada und im Ausland weltweit eingeladen, zum Beispiel von universitären Kreisen in Japan im Hinblick auf die japanische Erziehungskrise, für Fernsehaufnahmen im Hinblick auf die psychische Gesundheit schwedischer Kinder nach Schweden und von der EU-Familienkommission im Hinblick auf die Rolle der Familie für die kindliche Entwicklung und das kindliche Wohlbefinden. Außerdem hatte Professor Dr. Neufeld Gelegenheit, seine Einsichten mit Parlamentariern in der EU, in Schweden, Deutschland (sowohl auf Bundesebene als auch im Bundesland Sachsen), Österreich und der Schweiz zu teilen.

· 2006 überzeugte ihn eine wachsende Gruppe von Pädagogen, Therapeuten und Eltern, die seinen Ansatz intensiver studieren wollten, ein persönliches Ausbildungsprogramm zu entwickeln. Aus diesem Programm entstand schließlich das Neufeld Institute (in Kanada als gemeinnützig anerkannt). Es bietet heute Trainingsprogramme in fünf Sprachen (u.a. in deutsch; Link zur berufsbegleitenden Neufeld-Ausbildung: www.gordonneufeld.de) an sowohl für jene, die seine pädagogischen Ansätze verbreiten wollen, als auch für Therapeuten, die Unterstützung in ihrer Elternberatung suchen.

· Neufeld hat inzwischen mehr als 20 Kurse entwickelt, die es Erwachsenen ermöglichen, in ihrer Obhut befindliche Kinder besser zu verstehen. Manche dieser Kurse werden an Universitäten gelehrt, und viele sind in mehrere Sprachen übersetzt. Die Kurse sind über das Neufeld Institute online zugänglich für Erziehende, Therapeuten und Eltern auf der ganzen Welt. Überblick über die

· Themen in Zusammenhang mit kindlicher Entwicklung und Wohlbefinden auf zahlreichen Kongressen und internationalen Konferenzen weltweit, darunter in Japan, Mexiko, Israel, Schweden, Portugal, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und der gesamten EU. · Hauptreferate auf zahlreichen Konferenzen und Veranstaltungen über Bildung und Erziehung, frühe Kindheit und Tagesbetreuung in Kanada und den Vereinigten Staaten. · Intensive Fortbildung und Intensivtraining für Erziehende in ganz Kanada sowie in den Vereinigten Staaten, Schweden, Deutschland und Mexiko. · Einsatz in verschiedenen Ureinwohnergemeinden in Kanada (zum Beispiel Woodland) · Intensive Fortbildung und Intensivtraining für Ärzte, Kinderärzte, Therapeuten, Psychiater und Psychologen in Kanada und den Vereinigten Staaten. ·

• Intensive Fortbildungen für Organisationen, die mit Pflege- und Adoptiveltern befasst sind, in ganz Kanada.
• Kongress Global Home Education Conference Global Home Education Conference Berlin 2012 (Berlin 2012).
• Kongress Bildungsfreiheit in Deutschland und Europa – auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung (Berlin, 2011),
• Europäisches Symposium über Jugenddelinquenz – im sächsischen Landtag (Dresden, 2011).
• Schwedische Konferenz über Erziehung, organisiert von HARO (Stockholm, Schweden, 2010).
• Internationaler Kongress über Kind und Gesellschaft (Düsseldorf, 2010).
• Europäische Familienkommission – Referate über Familienbeziehungen und Kindeswohl vor den Repräsentanten der 27 EU-Länder auf der EU-Konferenz der Familienplattform (Lissabon, Portugal, 2010).
• · Eine Reihe öffentlicher Ansprachen und Veranstaltungen für Erziehende in Mexiko City und Monterrey (Mexiko, 2010).
• · Ansprache auf Einladung der Universität Bremen über „Die Sozialisierungsfrage: Demokratie, Individualisierung und Elternschaft und Erziehung“ (Bremen, 2009).
• · Schwedische Konferenz über die psychologische Gesundheit unserer Jugend, gesponsert von HARO und eröffnet durch den schwedischen Gesundheitsminister (Stockholm, Schweden, 2009).
• · Kanadische National Montessori-Conference (Vancouver, Kanada, 2009).
• · Internationale Konferenz über Bindung an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität (Frankfurt am Main, 2007).
• · California Homeschooling-Conference (Sacramento, Kalifornien, USA, 2006).
• · National Canadian Education-Conference (Vancouver, Kanada, 2006).
• · Internationale Konferenz der La Leche Liga (Washington, DC, USA, 2005).
• · National Conference von Elterntrainern (Ottawa, Kanada, 2004).
• · Erstes landesweites Symposium über Tyrannenverhalten (Ottawa, Kanada, 2002).
• · Erziehungssymposium über den Zustand der Bildung und Erziehung in Japan (Nagano, Japan, 2001).
• · Internationaler Beraterkongress (1996).
• · Erstes landesweites Symposium über Jugendgewalt (Ottawa, Kanada, 1994).
• · Erziehungssymposium über den Entwicklungsansatz in der Erziehung (Portland, Oregon, USA, 1994).
• · WONCA World Conference on Family Medicine (Vancouver, Kanada, 1992).

Überblick über den theoretischen Ansatz und geleistete Beiträge

· Professor Dr. Neufeld gilt weithin als der führende Interpret und Vermittler des Entwicklungsansatzes. Er liefert ein umfassendes Modell, das in Jahren der Synthese und Destillation entwickelt wurde. Das Ergebnis ist ein integrierter Entwicklungsansatz, der auf Tiefenpsychologie und Entwicklungsparadigma basiert und mit Bindungstheorie angereichert ist. Er steht im Einklang mit der neueren neurologischen Forschung und ist in über 40 Jahren Berufserfahrung, eigener Elternschaft und persönlicher Reflexion gereift. In einer Welt aus fragmentiertem Teilwissen, unverständlicher Fachsprache, Strategien ohne Bezug zu den ihnen zugrundeliegenden Annahmen und einem Sammelsurium von Behandlungsansätzen bietet Gordon Neufeld eine Oase der Erleichterung. Sein integriertes Entwicklungsmodell ist eine erfrischende Alternative zu den geläufigen kognitiven Verhaltensansätzen sowie auch zum Ansatz der medizinischen Störungen. Sein Modell hat klare und grundlegende Implikationen für Erziehung und Unterricht wie auch für die Therapie. In den Worten eines Psychologen-Kollegen: „Die Einzigartigkeit von Gordon ist, dass er sich in einer Zeit der Konzentrierung auf das Oberflächliche und des Verlierens in den immer spezialisierteren Teilgebieten um Tiefe und das große Gesamtbild kümmert.“ Er führt uns zu einer Denk- und Sichtweise, die zur Kernessenz der Dinge vordringt und dann die Türen für den Wandel öffnet.“ · Er entwickelte bahnbrechende Theorien über Aggression, Gegenwille, Tyrannenverhalten und Ängste, die weltweit Anerkennung finden. · Er entwickelte eine umfassende Bindungstheorie, die sowohl sechs Entwicklungsphasen in der Beziehungsfähigkeit als auch das Konstrukt der Polarisierung umfasst. Diese Theorie erklärt Schüchternheit, defensive Bindungsabwehr, die Dimension von Alpharolle/abhängiger Bindung und eine Vielzahl weiterer Phänomene, darunter auch Tyrannenverhalten und das zunehmende Auftreten schwer erziehbarer Alphakinder. Sein Bindungsmodell ist sowohl in seiner Anwendung (bei Erwachsenen wie bei Kindern) als auch im Anwendungsbereich (in der Schule wie zu Hause) universal. Es wurde zwar inspiriert von der Pionierarbeit früherer Bindungstheoretiker wie John Bowlby, Konrad Lorenz und Harry Harlow, daneben sind aber auch andere Theorien des menschlichen Miteinanders eingeflossen, etwa die moderne Hirnforschung der Physik, wo ja die Anziehungskraft auch eine große Rolle spielt. Die Neufeld-Studierenden finden das Neufeldsche Bindungsmodell hochgradig passend zu ihren eigenen kulturellen Überlieferungen, es liefert die begrifflichen Ergänzungen für ihre natürliche Intuition. Sie genießen es auch, dass sein Modell auf erfrischende Art auf die komplizierte Fachsprache verzichtet, die oft eine Plage dieses Fachbereichs ist und gerade jenen Erwachsenen den Zugang zur Entwicklungspsychologie verstellt, die am dringendsten ein Bewusstsein für Bindung und eine Sprache über Beziehungen brauchen.

• Webseite des Gordon Neufeld Instituts (englisch)