Benutzer:Wrad~dewiki/Spielwiese

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Wilhelm Uhde v/o Zoch (*29.12.1868 in Krefeld, †06.05.1917 bei Fresnoy) Schriftsteller; Dichter und Komponist zahlreicher Studentenlieder. Ab 1902 bis zu seinem Tode Gymnasialprofessor am Städtischen Gymnasium und Realgymnasium Bonn.

Diese Kurzbiographie wurde recherchiert, damit die von Wilhelm Uhde v/o Zoch gedichteten und komponierten Lieder in den Lieder- und Kommersbüchern nicht mehr nur mit „Zoch“ als einzigem Hinweis auf den Urheber gekennzeichnet sein müssen. Mein Dank für die Hilfe bei meiner Recherche im Jahre 2008 gilt der Bürgermeisterin von Bad Godesberg, dem Stadtarchivoberinspektor des Stadtarchivs Bonn und dem Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, die mir beim Zusammentragen dieser biographischen Daten so zuvorkommend geholfen haben.



Geboren ist Wilhelm Uhde v/o Zoch am 29.12.1868 in Krefeld als Sohn des Kaufmannes Carl Uhde und Margarethe Aretz. Am 06.05.1917 ist er bei Fresnoy gefallen.

Nach seiner Schulzeit in Krefeld studierte er von 1887 bis 1893 an der Rheinischen Universität Bonn. Sein Interesse galt den Altertumswissenschaften. Mit seinen studentischen Vereinsbrüdern verbrachte er während seiner Studentenzeit und auch noch später viele Stunden im Gasthaus der Aennchen Schumacher in Godesberg. Er dichtete und komponierte zahlreiche Studentenlieder und sang diese wie viele weitere selbst mit großer Begeisterung. Zu den von ihm gedichteten und teilweise komponierte Liedern gehören zB.: „Alt Bonna du Taute“ oder „Ich bin ein junger Studio“; "Behüt´ mich Gott vor saurem Wein und falschen Frauenzimmern“; "Fuchsenanstich"; "Wanderschaft"; „Mosellied“; „H20“; „Godesburg“; „Am Rhein“; „Die Sommernacht“; „Schlimmes Vieh“; „Wiedersehen“; „Das Zechen“; „Einkehr beim Ännchen“ uvm.


Über Zoch schrieb die Godesberger „Lindenwirtin“ Aennchen Schumacher: „...von den Dichtern nenne ich in erster Reihe unseren lieben Zoch, der auf dem Felde der Ehre sein Leben dem Vaterlande zum Opfer gab. ...und ich werde nie vergessen, mit welcher Begeisterung er stets die vielen Soldaten- und Volkslieder gesungen hat. Mit seinen Vereinsbrüdern marschierte er dann im gleichen Schritt und Tritt um den langen Kneiptisch herum, bis alle Verse gesungen waren....“.


Nach seinem Studium führten ihn seine Wanderjahre nach M.-Gladbach und Krefeld, dann 2 Jahre lang nach Argentinien. Nach seiner Rückkehr war er als Hilfslehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Köln und als Oberlehrer im Realgymnasium Remscheid tätig. Schließlich kam er am 28.04.1902 nach Bonn und wurde Gymnasialprofessor am Städtischen Gymnasium und Realgymnasium zu Bonn.


Neben seinen Arbeiten über Altertumswissenschaften und seiner Leidenschaft für Lieddichtungen war er auch schriftstellerisch tätig. So dürften die Bücher (nicht gesichert) „Am Grabe der Mediceer“ Leipzig, 1899, „Aus alten Bonner Bierzeitungen“ Bonn 1907; „Kriegsgedichte und Soldatenlieder“ Köln 1915, von ihm stammen.


In ihrer Biographie schrieb Aennchen Schumacher über „Zoch“: „...Zu dieser wundervollen Maienschilderung möchte ich nicht vergessen nachzutragen, dass dieser angebliche Philister in seiner Studentenzeit den Mai ganz besonders verehrte und recht oft am 30. April auf der Godesburg und nachher mit seinen Vereinsbrüdern zur Bowle sich bei uns einfand. Leider kann er nun den Mai niemals mehr mitfeiern, weil er 1917 am 6.Mai als Held sein Leben dem Vaterlande hingegeben. Am1. Mai 1917 erhielt ich eine Karte aus dem Schützengraben bei Arras“, mit der Adresse: „ An Ännchen und den Mai in Godesberg“ und auf der Rückseite die Worte „Der Mai ist gekommen, in Mosel und Burgund, auf sein und Ihr Wohl“. – Ihr Zoch. (Dies war wohl das letzte Lebenszeichen an seine Freunde):


Das Pseudonym „Zoch“ dürfte wahrscheinlich sein Couleurname gewesen sein, da er sich ja in diesen Kreisen bewegte und selbst einem studentischen Verein angehörte wie seinem Nachruf zu entnehmen ist. Zoch ist das rheinische Wort für Zug, weshalb es sein kann, dass dieser Couleurname in den von Ännchen Schumacher beschriebenen, sangesfreudigen Umzügen Wilhelm Uhdes mit seinen Vereinsbrüder um die Kneiptische, seinen Ursprung haben könnte. Leider konnte der studentische Verein nicht ausfindig gemacht werden.



Auswahl seiner Lieder:

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Ich bin ein junger Studio

M: „Drei Lilien ...“, T: Wilhelm Uhde (Zoch) 1868 - 1917

1. Ich bin ein junger Studio, ein lust’ges, junges Blut, d’rum sind mir auch die Leute von Herzen gut. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Darum sind mir auch die Leute von Herzen gut.

2. bin ein junger Studio und schwing’ den vollen Krug, ich leere gern die Becher auf einen Zug. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] leere gern die Becher auf einen Zug.

3. bin ein junger Studio, bierehrlich bis zum Grab und weiche von dem Biercomment kein Haarbreit ab. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Und weiche von dem Biercomment kein Haarbreit ab.

4. bin ein junger Studio, und hell erschallt mein Lied. Für alles Schöne, Hohe mein Herz erglüht. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Für alles Schöne, Hohe mein Herz erglüht.

5. bin ein junger Studio und schwör’ mit Herz und Hand bis in den tod die treue dem Vaterland. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Und Hand bis in den die dem Vaterland.

6. bin ein junger Studio, ich wandere so gern und find’ mein Glück am Wege, so nah wie fern. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Und find’ mein Glück am Wege, so nah wie fern.

7. Ich bin ein junger Studio, d’rum blüht mir zu Genuss von frischen roten Lippen manch’ süßer Kuss. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Von frischen roten Lippen manch’ süßer Kuss.

8. bin ein junger Studio und saug’ am Wissensquell, das macht mir Herz und Auge so klar und hell. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Das macht mir Herz und Auge so klar und hell.

9. Und zieh’ ich junger Studio ins Philisterium, treu will ich ewig bleiben dem Burschentum. [: Und so woll’n wir denn noch einmal lustig singen. :] Treu will ich ewig bleiben dem Burschentum.


Alt Bonna du traute

M + T: Wilhelm Uhde (Zoch) 1868 - 1917

1. Alt Bonna, du traute, dich feiert mein Sang, du Kleinod am Ufer des Rheines, wo immerfort Lieder und Becherklang laut tönen zum Preise des Weines, Preis deiner Frauen und Mädchen so hold, so schön wie der Mai und so treu wie Gold, zum Preis deiner frohen Gesellen.

2. In des fröhlichen Rheinlands urfröhlicher Stadt, der Wissenschaft eigenstem Sitze, thront von Denkern und Weisen ein leuchtender Rat, dort sprühendes Geistes Blitze. So leeret due Krüge mit kräftigen Zug. Ein Schmollis, ihr Brüder! Es gilt unser Spruch der alma mater bonnensis!

3. Nicht minder auch dir, grüngoldiger Rhein, deinen Bergen und Burgen und Reben! Es kann ja an deinem Strand nur gedeih´n ein rheinisches, fröhliches Leben. Wo der Drachenfels ragt zu den Wolken hinauf, da schließt sicht der Freude das Herz erst auf; da möchte ich leben und sterben.

4. Alt Bonna, du traute, du fröhliche Stadt, dein denk ich in Treuen für immer. Wem in deinen Mauern geleuchtet hat der Jugendlust rosiger Schimmer, dem wurzelt im Herzen die Sehnsucht zum Rhein, bei fröhlichen Scherzen und feurigem Wein, sein Leben dort zu verträumen.

5. Dort weiß ich ein Haus so unscheinbar und klein, doch birgt es ja köstliches drinnen, dort haust in der Stille ein trauter Verein, ein Völkchen mit munteren Sinnen; der Weisheit beflissen beim schäumenden Trank, ihr trauten Brüder, habt Dank, habt Dank für das, was bei euch ich genossen.



Stadtarchiv Bonn; biographische Daten und Nachruf auf Wilhelm Uhde

Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte, Bad Godesberg E.V.

Ännchen Schumacher: Textbuch zum Kleinen Kommersbuch, 1929

Ännchen Schumacher: Kommersbuch, große illustrierte Ausgabe, 1924

Ännchen Schumacher: Biographie von Ännchen Schumacher, Godesberg; Godesberger Kommersbuchverlag 1929

Sammlung Hopkins, Merk Wien