Benutzer:WissensDürster/Opportunitätskosten

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Hier werde ich mal ausführlich untersuchen, was diese Opportunitätskosten sind bzw. alles sein können. Siehe auch en:Opportunity cost

Unter Opportunitätskosten auch Alternativkosten[1] Alternativkosten bei bpb, Verzichtskosten, Schattenpreis, (Umgangssprachlich) Kosten der Reue oder Kosten entgangener Gewinne versteht man (zunächst in der Mikroökonomie) entgangene Erträge oder Nutzen im Vergleich zur besten, nicht realisierten Handlungsalternative. (Die Vermeidung von Opportunitätskosten folgt aus dem Wirtschaftlichkeitsprinzip.)[2]

Den Gegensatz zu Opportunitätskosten als entgangene Erlöse bilden die nicht zusätzlich entstehenden (Mehr-) Kosten, die auch als Opportunitätserlös bezeichnet werden.

Opportunitätskosten sind die Kosten einer beliebigen Aktivität gemessen an dem Wert der nächstbesten Alternative (die nicht gewählt wurde).

  1. Sowohl der Kosten- als auch Wertbegriff können eng im Wirtschaftssinn gemeint sein.
  2. Beide Begriffe lassen sich aber auch weiter fassen, und das Opportunitätskosten-Prinzip auf alle
  • It is the sacrifice related to the second best choice available to someone, or group, who has picked among several mutually exclusive choices.[1]
  • The opportunity cost is also the cost of the forgone products after making a choice.
  • Opportunity cost is a key concept in economics, and has been described as expressing "the basic relationship between scarcity and choice".[2]
  • The notion of opportunity cost plays a crucial part in ensuring that scarce resources are used efficiently.[3]
  • Thus, opportunity costs are not restricted to monetary or financial costs: the real cost of output forgone, lost time, pleasure or any other benefit that provides utility should also be considered opportunity costs.

Begriffsgeschichte

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Frühgeschichte

Nach Meinung des amerikanischen Volkswirtschafters Paul A. Samuelson wußte auch schon Robinson Crusoe (1719) über dieses Problem bescheid

[...] und der Ökonom geht noch weiter: Er weiß, daß einige der wichtigsten Kosten, die einem bestimmten Tun und Lassen zugerechnet werden können, aus den ungenutzten Möglichkeiten resultieren, auf die man verzichten muß, nachdem die Entscheidung zugunsten einer möglichen Handlung gefallen ist. So leistet zum Beispiel Robinson Crusoe an niemanden irgendwelche Zahlungen; dennoch weiß er, daß die Kosten des Himbeerpflückens als die geopferte Erdbeermenge aufgefaßt werden können, die er andernfalls mit den gleichen Aufwand an Zeit und Mühe hätte pflücken können. Und diesen Verzicht auf andere Handlungen nennt man Alternativkosten. [...]


Was gab es vor den Opportunitätskosten?

Kerngedanke der Komparativer Kostenvorteile sind die Opportunitätskosten! Die Arbeit geht aber auf David Ricardo, einen Vertreter der klassischen politischen Ökonomie zurück und sein Hauptwerk „On the Principles of Political Economy and Taxation“, das 1817 erschien. Also lange bevor man den Begriff Opportunitätskosten kannte. Heutzutage wird der KKV nur noch mittels Opportunitätskosten erklärt.

Dazu: Die Ökonomin Barbara Dluhosch (Helmut- Schmidt-Universität Hamburg) zeigte die Leistungen von Haberler in der Theorie der Aussenwirtschaft auf. Nach Haberler sind nicht die Kosten der Arbeitszeit - wie in der Theorie der komparativen Kostenvorteile von David Ricardo - entscheidend, sondern vielmehr die Opportunitätskosten in einem Land bei der Produktion eines Gutes.[3]

Begriffsursprung

Der Begriff "Opportunitätskosten" geht auf D. I. Green zurück, der diesen Namen erstmals in seiner Arbeit "Pain Cost and Opportunity Cost" im Jahr 1894 verwendete. Die erschöpfendste Behandlung des gesamten Problemkreises findet sich aber bei H. J. Davenport in "Value and Distribution" (1908), der den äquivalenten Terminus "Displacement Cost" bevorzugte. Quelle: http://members.aon.at/aitc/Kosten/kostvwl.html

  • Value and Distribution (online Seite 14 opportunity-cost analysis)

Friedrich Freiherr von Wieser (1851 geboren), Anhänger der Österreichischen Schule prägte den Begriff der Opportunitätskosten erstmalig 1914 in seinem Werk Theorie der gesellschaftlichen Wirtschaft (Englisch: Social Economics, Volltext: Social Economics); er ist auch mitverantwortlich für die Etablierung des Grenznutzen-Begriffs. [4]

Das Opportunitätskostenprinzip gehört damit auch zu den Hauptlehren der Österreichischen Schule.[5][6]

Anstelle des Arbeitswertes entwickelte Gottfried von Haberler das Konzept der Opportunitätskosten.[7]

Und weiter:

Das Konzept der Opportunitätskosten ist nur äußerlich ein Kostenkonzept. In Wirklichkeit hebt auch diese Theorie bei der Feststellung des Wertes genauso wie die subjektive Wertlehre der Wiener Schule auf den Nutzen ab, den die Güter den Konsumenten stiften. Befassen wir uns deshalb nun mit der subjektiven Wertlehre der Wiener Schule. Basis: Grenznutzenschule, Subjektive Wertlehre

Ursprung des zugrunde liegenden Konzepts

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wahrscheinlich viel Älter, antike Quelle suchen

  • Böventer und Illing: Mikroökonomie S. 17:
Die Entscheidung, eines zu tun, beschränkt in gewisser Weise die Möglichkeiten, etwas anderes zu tun, daher der englische Ausdruck opportunity costs, der ins Deutsche übernommen worden ist. Beim Vergleich zweier Güter, die man alternativ produzieren, oder zwei Zielen, die man alternativ verfolgen kann, spricht man von einem Trade-off zwischen diesen Gütern oder Zielen.
  • Böventer und Illing: Mikroökonomie S. 154:
Die Grenzrate der Transformation und die Opportunitätskosten beschreiben also denselben Sachverhalt. Festzuhalten ist jedenfalls, das die Opportunitätskosten hier eine Mengegröße darstelle, keine Wertgröße.
  • Woll, allg. VWL, S. 52:
Wirtschaften heißt, nach bestimmten Kriterien Wahlentscheidungen treffen. Der wirtschaftende Mensch kann im allgemeinen nicht alle Bedürfnisse befriedigen, sondern muss zwischen Alternativen wählen. [...] Diesen Verzicht, genauer: den Nutzenentgang, nennt man opporunity cost oder Opporutnitätskosten (eine passende Übersetzung gibt es nicht).
  • Woll, allg. VWL, S. 130:
Den in opportunity cost gemessenen Nutzen, den eine weitere (die jeweils letzte) Einheit eines Gutes pro Zeiteinheit stiftet, nennt man Grenznutzen (Marginalnutzen).
  • Woll, allg. VWL, S. 176, Kostentheorie:
Ihre Messung [der Kosten] in der Volkswirtschaftslehre basiert auf dem Prinzip der opportunity cost.
  • Varian, Mikro S. 22:
Ökonomen sagen manchmal, das die Steigung der Budgetgeraden die Opportunitätskosten des Konsums des Gutes 1 mißt.
  • Varian, Mikro S. 190:
Der zinssatz mist die Opportunitätskosten der Mittel - den Wert altrnativer Verwendungen des Geldes.
  • Varian, Mikro S. 306, Gewinn:
Die ökonomische Definition des Gewinns fordert, das wir alle Inputs und Outputs zu ihren Opportunitätskosten bewerten. Die von den Buchhaltern ermittelten Gewinne messern nicht notwendigerweise ökonomische Gewinne, da sie typerweise historische Kosten verwenden [...]
  • Definition: sind entgangene Erlöse (allgemeiner: entgangener Nutzen), die dadurch entstehen, dass vorhandene Möglichkeiten (Opportunitäten) zur Nutzung von Ressourcen nicht wahrgenommen werden.

Opportunitätskosten sind somit keine Kosten im Sinne der Kosten- und Leistungsrechnung, sondern ein ökonomisches Konzept zur Quantifizierung entgangener Alternativen.

  • Das ist natürlich falsch, wie in der Disk angemerkt. Grad in der KLR werden sie berücksichtigt.

Nun könnte man vielleicht auf die Idee kommen, ihm entgingen zwei Preise, wenn er sich für das Überraschungspaket entscheidet. Das Paket kostete ihn den Verzicht auf die Reise und das Auto. Er müsste demnach mindestens einen Wert von 37.000 EUR erwartet haben. Da liegt jedoch ein Denkfehler vor. Der Kandidat kann sich ja nur für eine Alternative entscheiden. Die Entscheidung kostet ihn also nicht den Verzicht auf alle anderen Alternativen, sondern nur auf eine.

  • Wenn wir nach den Opportunitätskosten fragen, dann ist das gleichbedeutend mit der Frage: Wie hoch ist der Wert der besten Alternative, auf die der Kandidat verzichtet hat?
  • Auf das gesamte Leben angewandt, ist der Preis der besten Alternative, also das beste Leben, dass ich potentiell hätte haben können, ziemlich teuer.

Anwendung in anderen Bereichen / Verallgemeinerung

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Siehe Zingel.

Zusammenhang mit Transformationskurve

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Tagfahrlicht#Energieverbrauch.2FWartungskosten Fahren mit Licht am Auto tagsüber, genannt in: Gernot Sieg


Interne Unternehmensrechnung

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Interne Unternehmensrechnung

  • man wählt eine Alternative und vergibt die Chance auf eine andere; die Vorteilhaftigkeit dieser Entscheidung soll beurteilt werden
  • dazu werden die entgangenen Zielbeträge als Kosten betrachtet
  • in diesem Buch beziehen sich die Rechnungen nur auf das Gewinnziel
  • Grenzopportunitätskosten
  • Gliederung wie unten in input- und output O-K
  • output-O-K -> Optimalkosten und Alternativkosten

Arten von Opportunitätskosten

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Ihrer Art nach werden Opportunitätskosten – in Anlehnung an den Produktionsprozess – in input- und outputbezogene Opportunitätskosten unterschieden.

Inputbezogene Opportunitätskosten
ergeben sich, indem der Deckungsbeitrag des produzierten Gutes auf den Inputfaktor (Arbeitsstunden, Stück, Tonnen etc.) relativiert wird (→ relativer Deckungsbeitrag). Zur Beurteilung der Opportunitätskosten müssen Deckungsbeiträge nicht unbedingt herangezogen werden. Sie können auch durch eine relative Betrachtung bezüglich entgangener Kundenakquise, entgangener Marktanteile oder entgangener Umsätze beurteilt werden. Im Allgemeinen hat sich jedoch die Bewertung bezüglich entgangener Stückdeckungsbeiträge durchgesetzt, da diese einfacher verglichen werden können.
Outputbezogene Opportunitätskosten
sind „Kosten“ (entgangene Deckungsbeiträge) einer Alternative, die nicht auf den Input, sondern auf den Output des Produktionsprozesses bezogen werden. Man unterscheidet hierbei zwischen Alternativkosten (Opportunitätskosten in Abweichung von der nächstbesten Alternative) und Optimalkosten (Abweichung der gewählten Alternative von der optimalen Verwendung).

Alternativkosten können dazu verwendet werden, verschiedene Produktionsprogramme eines Unternehmens miteinander zu vergleichen. Optimalkosten hingegen bewerten eine Alternative nur im Vergleich zum optimalen Produktionsprogramm. Allerdings kann das Konzept der Opportunitätskosten meistens nur dafür verwendet werden, Alternativen zu bewerten, nachdem Entscheidungen bereits getroffen wurden. Sie lassen also lediglich eine Ex-post-Analyse zu.

Anwendungsgebiete der Opportunitätskosten

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Von seinem grundlegenden Konstrukt ausgehend findet das Konzept der Opportunitätskosten sowohl in betriebswirtschaftlichen als auch in volkswirtschaftlichen Bereichen Anwendung.

Betriebswirtschaftliche Anwendung (Beispiele):

  1. Entscheidung über Zusatzaufträge
  2. Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms
  3. opportunitätskostenorientierte Lenkpreise
  4. In der Investitionsrechnung derjenige Zinssatz, der mit einer vergleichbaren Alternativinvestition erzielt werden könnte (englisch: opportunity cost of capital)

Volkswirtschaftliche Anwendung (Beispiele):

  1. Theorie der komparativen Kostenvorteile
  2. Konzept der Transformationskurve
  3. für den entgangenen Nutzen

Man betrachte beispielsweise ein Unternehmen, das ein Bürogebäude besitzt und dieses selber nutzt. Durch eine Vermietung dieses Gebäudes könnte das Unternehmen Erträge erzielen. Diese entgangenen Erträge werden als Opportunitätskosten bezeichnet.

In der Sozial- und Familienpolitik spielen Opportunitätskosten eine Rolle im Sinne eines Ausfalls an Erwerbseinkommen und beruflicher Karriereentwicklung des Individuums aufgrund von Haus- und Familienarbeit, insbesondere der Kindererziehung. So nennt das BMFSFJ als Opportunitätskosten der Kindererziehung den Verlust von Erwerbseinkommen, den Verlust von rentenrechtlichen Ansprüchen und ein erhöhtes Beschäftigungsrisiko.[8] Eine berufliche Auszeit, die sich über viele Monate oder Jahre erstreckt, bringt zudem eine Dequalifikation mit sich.

Opportunitätskosten bezeichnen aber auch den „entgangenen“ Nutzen eines Produktes A, die entstehen, falls zu Gunsten des Konsums von Produkt B auf A verzichtet wird (etwa wegen einer Budgetrestriktion).

Einzelnachweise

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  1. Alternativkosten bei bdb.de
  2. Opportunitätskosten – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
  3. NZZ online
  4. Die Essenz der Wiener Schule der Ökonomie und ihre Relevanz für heute – Artikel bei www.mises.de
  5. Fritz Machlup: Austrian Economics. In: D. Greenwald (Hrsg.): Encyclopedia of Economics. MacGraw-hill, New York 1982.
  6. indirekt nach google: Kirzner 1992a S64f
  7. http://www.bernhard-kuelp.de/Wert.htm private Seite
  8. Gerechtigkeit für Familien. Zur Begründung und Weiterentwicklung des Familienlasten- und Familienleistungsausgleichs. (PDF) BMFSFJ, abgerufen am 25. Juni 2010. S. XIX

Literatur / Abschnitte

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  • in Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre - Domschke & Scholl [2005] 3. Auflage: Seite 303-305
Wiktionary: Opportunitätskosten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Transformationskurven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
eher unwichtige Quellen