Benutzer:Weltweiz/Absolute Malerei

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Absolute Malerei (vom lat. absolutum, „das Losgelöste“) ist eine Kunstrichtung des 21. Jahrhunderts. Der Begriff wurde zum ersten Mal 2022 von dem Kunsthistoriker Meinrad Maria Grewenig für die Kunst von Thomas Glas geprägt. Das Forschungsfeld der absoluten Malerei ist sehr jung. Es gibt ältere Ansätze der absoluten Kunst in der Musik von Richard Wagner und in der Literatur in den theoretischen Schriften von Friedrich Schlegel (1772 – 1829), der den absoluten Roman forderte, und in der französischen Kunsttheorie des 19. Jahrhunderts. Dort wurde die absolute Poesie dann in der „L’art pour l’art“ verwirklicht, vor allem in den Gedichten von Charles Baudelaire (Die Blumen des Bösen, 1857). Einen ersten Höhepunkt erreichte sie in den symbolistischen Werken von Stéphane Mallarmé und Arthur Rimbaud. Im deutschsprachigen Raum zählen der Sturmkreis von Herwarth Walden, Rainer Maria Rilke und Stefan George zu den wichtigsten Vertretern der absoluten Dichter. Ansätze zur absoluten Kunst finden sich auch im Film und der Fotografie. Thomas Glas ist der erste in der Kunst, der die radikale Loslösung von allem symbolischen und dekonstruktivistischem fordert.


Vorgeschichte

Die absolute Malerei ist eine ungegenständliche Kunstrichtung, die jede Beziehung zur Abstraktion, zum abstrakten Expressionismus, zur gestischen und informellen Malerei und zur Farbfeldmalerei ablehnt. Absolute Malerei ist keine Fortführung des Symbolismus. Absolute Malerei weist Verbindungen zu den Künstlern Kasimir Malewitsch, Marc Rothko, Gotthard Graubner, Max Ernst und Paul Klee auf, zu Letzterem vor allem wegen der Poesie. Obwohl alle diese Kunststile in der Grundhaltung der absoluten Malerei enthalten sind, bedarf es dem Bewusstsein von Künstlicher Intelligenz als Voraussetzung und Gegenpol. In der KI sind alles Wissen der Welt und alle Zusammenhänge in bisher nicht geahnter Schnelligkeit akkumuliert. Absolute Malerei entsteht durch den Künstler im Vollbegriff seiner menschlichen sinnlichen Sensorik.


Absolute Malerei bei Thomas Glas

Die Kunstwerke von Thomas Glas gruppieren sich zu Werkfamilien, darunter die Reihen „Spheres“, „Genesis“ oder „Plexus“. Der Malprozess steht bei Glas Arbeiten immer im Vordergrund, seine Absolute Malerei bildet nicht ab, Prozess und Farbe sind Gegenstand eines emotionalen und sinnlichen Werdens von Kunst. „Die Bilder von Thomas Glas schaffen eine mehrfache Wirklichkeit. Sie berühren einerseits tief und direkt mit ihrer starkfarbigen, sinnlich überbordenden Vielfältigkeit, andererseits setzen sie eine unendliche Welle emotionaler, vielstimmiger Fantasie frei“, sagt Meinrad Maria Grewenig über das Schaffen von Thomas Glas.

Die Werkfamilie „Genesis“ widmet sich etwa der Vision des Entstehens unseres Kosmos, die ein empfindliches und zerbrechliches Gleichgewicht erreichen. Vorbild ist die Schöpfung, Momentaufnahmen zwischen Wachstum und Zerfall. „Farbe macht etwas mit mir“, sagt Glas über sich selbst. Seine Malerei ist entstanden aus einem komplexen inneren Impuls und höchst anregend.

Thomas Glas treibt das bedingungslose Ausloten unserer Existenz mit ihrer bis ins Unendliche reichenden Dimension an. Er schafft Sinn-Bilder, die diese faszinierenden Geheimnisse des Universums als Kunst erlebbar machen. Er ist bestrebt künstlerische Äquivalente für diese im Unfassbaren liegenden Dimensionen als Ganzes in seinen Bildern zu verwirklichen. Dieses Andere durchdringt er bis an die Grenzen. Thomas Glas gibt in seiner Kunst in hochkonzentrierter Form das Substrat unserer Einsicht als sichtbaren Weg der Bilderkenntnis. Die Bilder von Thomas Glas schaffen eine mehrfache Wirklichkeit. Sie berühren einerseits tief und direkt mit ihrer starkfarbigen, sinnlich überbordenden Vielfältigkeit, andererseits setzen sie eine unendliche Welle emotionaler, vielstimmiger Fantasie frei. Draufsicht, Ansicht und Drinnsicht sind die Dimensionen dieser Echoräume des Sinnlichen. In ihrem Anspruch ist die Kunst von Thomas Glas absolute Malerei und zeigt den Weg zur Erfahrung von Glück. Diese Malerei hat die emotionale Sinnlichkeit neu entdeckt und sie zum absoluten Ziel der Gestaltung gemacht. Entstanden in einem komplexen Prozess der Bildwerdung lösen diese Malereien Erkenntnis als Schöpfung der Leidenschaft aus. Obwohl diese Art der Kunst auf den ersten Blick sehr einfach wirken mag, steckt dahinter ein hoher Grad an Komplexität und symbolischen Bezügen. Dieser Kunstbewegung geht es um das pure visuelle Erlebnis. Durch das Fehlen jeglicher konkreter Elemente kann man sich ganz auf die Wirkung von Farben und Formen konzentrieren und sich davon hinreißen lassen. Die absolute Malerei nimmt unbestreitbar einen bedeutenden Platz in der Kunstgeschichte ein nimmt und wird die aktuelle Künstlergeneration neu inspirieren.

Thomas Glas dringt mit seiner Kunst weit über die Möglichkeit einer ungegenständlichen, informellen Malerei hinaus und macht das Ursubstrat menschlicher Einsicht erlebbar. Die Oberfläche des Bildträgers wird zum Handlungsraum seiner Bildgestaltung. Dieses lässt auch einen Blick in das Dahinter und das Jenseits zu und führt zu neuen mystischen Dimensionen. Diese Malerei hat die emotionale Sinnlichkeit neu entdeckt und sie zum absoluten Ziel der Gestaltung gemacht. Entstanden in einem komplexen Prozess der Bildwerdung, lösen diese Malereien Erkenntnis als Schöpfung der Leidenschaft aus.[1]

  1. Thomas Glas – Absolute Malerei. Meinrad Maria Grewenig (Hrsg.), Wienand Verlag, Köln, 2022, ISBN 978-3-86832-711-3