Benutzer:WEKlosterLorsch/Experimentalarchäologisches Freilichtlabor karolingischer Herrenhof Lauresham

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Das Freilichtlabor Lauresham liegt im Herzen des 2014 neugestalteten und stark erweiterten UNESCO Welterbe Kloster Lorsch.

Als begehbares 1:1-Modell eines frühmittelalterlichen Herrenhofs auf einer Fläche von 4,1 Hektar wird die Alltagskultur der Karolingerzeit sowie das komplexe, aber für das Verständnis der frühmittelalterlichen Gesellschaftsstruktur so wichtige Thema Grundherrschaft erklärt. Dies erfolgt am Beispiel eines idealtypischen Zentralhofes des 8./9. Jahrhunderts mit mehr als 20 Gebäuden. Zudem wurde mit Lauresham ein Forum für die experimentalarchäologische Forschung geschaffen, um verschiedene handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeitstechniken zu erproben.

Auf Grundlage aktueller Forschungserkenntnisse der Siedlungsarchäologie errichtete ein Team von erfahrenen Handwerkern unter wissenschaftlicher Begleitung ein Gebäudeensemble. Dieses umfasst Wohn-, Wirtschafts-, Stall- und Speicherbauten, sowie eine Kapelle. Hinzu kommen verschiedene landwirtschaftliche Nutzflächen wie Wiesen, Äcker und Gärten. Auch Nutztiere, deren Erscheinungsbild den mittelalterlichen Artgenossen soweit wie möglich gleichen soll, werden in Lauresham gehalten und zur Arbeit eingesetzt.[1][2][3][4]

Konzept und Anspruch

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Beim Experimentalarchäologischen Freilichtlabor Lauresham handelt es sich um das 1:1-Modell eines karolingerzeitlichen Herrenhofes (curtis dominica) um 800 nach Christus und somit um die idealtypische (Re)Konstruktion eines großen frühmittelalterlichen Wirtschaftshofes.

Das Freilichtlabor Lauresham ist – wie der Name verrät – ein Labor unter freiem Himmel, ein Versuchsfeld, in dem unter wissenschaftlicher Leitung geforscht wird.

Die erste Erwähnung des Namens „Lauresham“ als Zuschreibung zum Kloster ist im Lorscher Codex (Codex Laureshamensis) aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts überliefert.[5]

Die Herkunft und Bedeutung des Namens ist nicht eindeutig bestimmbar. Mehrere Deutungen sind möglich: Das erste Namensglied Laures- könnte von lateinischen Namensformen wie Laurius, Laurentius oder Laurinus abgeleitet werden. Das zweite Namensglied –ham könnte sowohl „Flussufer“ oder „Sumpf“ als auch „Heim“ oder „Wohnsitz“ bedeuten. Die Verbindung der beiden Bestandteile beschreibt somit entweder die natürliche Umgebung des Ortes oder gibt einen Personennamen wieder. Das „Ufer“ könnte ein Verweis auf die geographische Lage des Ortes an der Weschnitz sein, der „Sumpf“ die Bodenverhältnisse bezeichnen. Der Personenname wiederum könnte einen Familiensitz kennzeichnen, also ein Indiz dafür sein, dass der Ort bereits vor Gründung des Klosters bestand.

Auf einer Fläche von 4,1 Hektar entstand seit 2012 unter wissenschaftlicher Begleitung ein Ensemble aus verschiedenen Wirtschafts-, Wohn-, Speicher- und Stallbauten sowie eine Kapelle auf der Grundlage aktueller Forschungserkenntnisse der Siedlungsarchäologie. Zudem wurden verschiedene landwirtschaftliche Nutzflächen, also Wiesen, Weiden, Gärten und Ackerflächen im Freilichtlabor integriert.

Die Auswahl der Pflanzen für den im Herrenhofareal angelegten Gemüsegarten folgt insbesondere dem sogenannten Capitulare de villis, der Krongüterverordnung womöglich Karls des Großen. Die Äcker werden im experimentalarchäologischen Langzeitversuch mit Zugrindern der Rasse Rätisches Grauvieh und verschiedenen (Re)Konstruktionen historischer landwirtschaftlicher Geräte bewirtschaftet.

Insgesamt soll in Lauresham ein anschauliches und lebendiges Bild vom Arbeits- und Alltagsleben der Menschen im Frühmittelalter dargestellt werden. Ein aktives Nebeneinander der beiden zentralen Säulen Forschung und Vermittlung ist hierbei ein besonderes Anliegen.

(Re)Konstruktion „Frühmittelalterlicher Herrenhof“

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Das Freilichtlabor stellt die wissenschaftliche Konstruktion eines Herrenhofs (curtis dominica) um 800 nach Christus dar. Es ist demnach in die karolingische Herrschaftszeit eingebettet, die sich von 751 bis 911 erstreckte. Eine wichtige Schriftquelle ist hierbei das vermutlich zwischen 792/93 und 802 verfasste Capitulare de villis.

Aus dieser Krongüterverordnung ist die Nutzung verschiedener Wirtschaftsgebäude, wie Backhaus und Frauenarbeitshaus, die Ansiedlung von Nutztieren (wie Hühner, Gänse und Schafe) und die Nennung vielfältiger Baum- und Pflanzenarten (wie Birnen- und Pflaumenbäume, Rosmarin und Salbei) für die wirtschaftliche Produktion überliefert.

Durch verschiedenartige Bau- und Häusertypen, Wiesen, Weiden, Äcker, Pflanzen- und Tierarten soll ein Eindruck von der für das Kloster Lorsch so bedeutenden frühmittelalterlichen Grundherrschaft entstehen. Kernelement dieser Wirtschafts- und Herrschaftsform stellt ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem Grundherrn (dominus) und den auf dem Hof ansässigen Hörigen (mancipia, servi) dar.

Das zu bewirtschaftende Land (Hufe/mansus) wird den Bauern oftmals als Pacht zur Verfügung gestellt, die als Gegenleistung wiederum Abgaben und Dienstleistungen (Hof- und Frondienste) an und für den Herrn zu leisten haben.

Die in Lauresham repräsentierten unterschiedlichen Häuser sollen folglich nicht nur die wirtschaftliche Komplexität der Grundherrschaft verdeutlichen, sondern auch das in ihr sich widerspiegelnde Sozialgefüge zum Vorschein bringen: Den einfachen Wirtschafts- und Wohnhäusern der hörigen Bauern wird das luxuriös ausgestattete Gebäude des Grundherrn gegenübergestellt.

Das Freilichtlabor Lauresham vermittelt auf vielen Ebenen und durch unterschiedliche Ansätze einen lebendigen Eindruck von der Lebenswirklichkeit der Karolingerzeit. Auf dem Areal des Herrenhofs wird all das gezeigt, was für die karolingische Epoche und für die hiesige Region möglich gewesen ist.

Hierzu gehört ebenfalls die Rekonstruktion verschiedener Zäune und Gärten. Auch das System der Dreifelderwirtschaft, die bereits im Frühmittelalter belegten Wölbäcker sowie die typische Wildkräuterflora kann besichtigt werden. Auch verschiedene Nutztiere leben in Lauresham, die bei unterschiedlichen Tätigkeiten zum Einsatz kommen.

Alle in Lauresham rekonstruierten Gebäude, vom Herrenhaus über das Haus der Frauen und Kinder und dem Haus der Sklaven bis zur Scheune, gehen auf archäologische Vorbilder zurück. Als idealtypische Rekonstruktion eines karolingischen Herrenhofes wurden dabei Gebäudeensemble und Befunde zugrunde gelegt, die für Süddeutschland in dieser Zeit charakteristisch gewesen sind. Soweit möglich, wurden Ausgrabungsergebnisse aus der näheren Umgebung wie beispielsweise Mannheim-Seckenheim, Holzheim bei Fritzlar oder auch Speyer als Grundlagen für die Hausrekonstruktionen ausgewählt.

Es wurde zudem ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, neben dem gesamten Spektrum bekannter Gebäudetypen, – ob Grubenhäuser, ebenerdige Pfostenbauten oder Ständerbauten – auch ein möglichst vielfältiges Panorama verschiedener Dachdeckungs- oder Wandaufbauformen in Lauresham zu präsentieren. So finden sich sowohl die hochwertige Holzschindeldeckung, als auch das weit verbreitete Reetdach, sowie Sonderformen wie das Birkenrinden- und das Grassodendach. Neben der typischen Lehmflechtwand gibt es außerdem verschieden aufgebaute Holzwände und Holzverkleidungen.

Die Ständerbaukonstruktion der Schmiede in Lauresham wurde einem Befund aus Mannheim-Seckenheim nachempfunden. Dort konnte ein Ständerbau mit Steinschwelle nachgewiesen werden. Kennzeichen eines Ständerbaus sind erdferne tragende Holzkonstruktionen, die nach archäologischer Definition nicht Pfosten, sondern Ständer genannt werden. Erdfern bedeutet, dass die Ständer nicht in den Boden eingetieft sind und somit auch keine Pfostenlöcher entstehen. Stattdessen fußen die Ständer direkt auf den Boden, auf Unterlegsteinen oder auf Schwellbalken aus Holz. Hölzerne Schwellbalken sind im archäologischen Befund allerdings schwer nachzuweisen, da sie aufgrund ihrer Erdferne meist nicht erhalten sind.

Jedoch sind die meisten Gebäude in Lauresham Pfostenbauten. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die tragenden Holzkonstruktionen im Gegensatz zu denen des Ständerbaus in die Erde eingetieft, also erdfest sind. Die Pfostenbauweise hinterlässt Pfostenlöcher im Boden, wodurch sich bei Ausgrabungen durch Bodenverfärbungen relativ eindeutige Grundrissbefunde ergeben können, auch wenn das ursprüngliche Holzmaterial nicht mehr erhalten ist. Neben ebenerdigen Pfostenhäusern gibt es auch die im Frühmittelalter weit verbreiteten Grubenhäuser, deren Fußboden immer tiefer als das Niveau der Außenfläche liegt.

Das Grubenhaus ist eine für das gesamte Mittelalter nachgewiesene Gebäudeform, die zwar ab dem Hochmittelalter langsam durch den Kellerbau abgelöst, jedoch nicht ganz verdrängt wurde. Ihr Vorteil besteht in der unkomplizierten Bauweise. Bei der einfachsten Variante wird die Grube lediglich mit einer Dachkonstruktion überbaut, die von zwei Giebelfirstpfosten getragen wird.

Grubenhäuser werden je nach Pfostenanzahl und -anordnung als Giebelpfosten-, Eckpfosten- oder Wandpfostenhaus angesprochen. Ein Giebelpfostenhaus besitzt insgesamt lediglich zwei Giebelfirstpfosten, die die Dachlast tragen, ein Eckpfostenhaus besitzt an jeder Ecke einen starken Pfosten, und bei einem Wandpfostenhaus sind diese über die gesamte Traufseite verteilt.

Frühmittelalterliche Volksrechte und auch die Krongüterverordnung Karls des Großen (Capitulare de villis) belegen, dass Zäune eine wichtige Rolle in der damaligen Lebenswelt spielten. So finden sich in den fränkischen Volksrechten zahlreiche Angaben dazu, wie ein Zaun auszusehen hatte und welche Strafen drohten, wenn jemand einen Zaun zerstörte.

In Lauresham gibt es zahlreiche Zauntypen in unterschiedlichsten Funktionen. Das Herrenhofareal selbst ist mit einem hohen Palisadenzaun umgeben, der nicht ohne weiteres zu überwinden ist. Doch auch Hecken, wie zum Beispiel die Brombeere, dienen als Abgrenzung. Ebenso wie heute verdeutlichten Zäune auch im Frühmittelalter Besitz- und Rechtsverhältnisse.

Auf den Weideflächen kommen Schweine (Düppeler Weideschwein), Rinder (Rätisches Grauvieh), Gänse (Pommerngans), Hühner (Altsteirer), Ziegen (Walliser Schwarzhalsziege), und auch Schafe (Guteschaf) zum Einsatz, die nicht nur allesamt einen lebhaften Eindruck vom Aussehen mittelalterlicher Nutztiere vermitteln sollen und somit als didaktisches Mittel dienen, sondern auch zur tatsächlichen Verwendung als Nutztiere eine bedeutende Rolle spielen, wie beispielsweise die Zugrinder. Da die Nutztiere des Mittelalters in der Regel deutlich kleiner als unsere heutigen Wirtschaftsrassen waren, muss für die Auswahl geeigneter Tiere zumeist auf alte, fast schon in Vergessenheit geratene Nutztiere oder auf Rückzüchtungen bereits ausgestorbener Rassen zurückgegriffen werden. Gerade im ersten Fall hat dies den positiven Nebeneffekt, dass hier auch ein aktiver Beitrag zum Erhalt bedrohter Nutztierrassen geleistet werden kann. Weiterhin kommen auch Herdenschutzhunde (Kaukasischer Owtscharka) in Lauresham zum Einsatz.

Für das Verständnis der frühmittelalterlichen Lebenswirklichkeit sind diese Nutztiere von großer Bedeutung. Aus diesem Grund werden in Lauresham verschiedene Nutztierrassen gehalten, die – soweit möglich – dem mittelalterlichen Phänotyp nahekommen sollen und die auch bei landwirtschaftlichen Arbeiten eingesetzt werden.

Felder und Wiesen

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Auch die Felder und Wiesen in Lauresham sind Teil experimentalarchäologischer Langzeitstudien. So soll beispielsweise nachvollzogen werden, wie die für das Frühmittelalter bereits belegten Wölbäcker im Detail entstanden sind und welche Vor- und Nachteile dieser Feldtyp mit sich brachte. Ihr charakteristisches Aussehen erhalten die Wölbäcker durch den von Ochsen gezogenen Beetpflug, durch den aufgrund des mühsamen Wendens mit dem Gespannvieh auch die Langflur entstand, da hier weniger häufig gewendet werden muss. Diese löste nach und nach die auch in Lauresham zu sehende Blockflur ab, welche mit dem Hackenpflug gepflügt wurde.

Für größtmögliche Authentizität beim Bestellen der Äcker sorgen traditionelle Geräte und die Ochsen David und Darius, die als Zugtiere eingesetzt werden. Darüber hinaus ist insbesondere im Sommer die ökologisch wertvolle Pflanzenvielfalt der mittelalterlichen Felder und Wiesen zu sehen, da diese im Gegensatz zu heutigen Ackerflächen von Wildkräutern und -blumen durchsetzt waren. Die Felder in Lauresham werden im Zyklus der Dreifelderwirtschaft bestellt.

Wintergetreide sind im Allgemeinen die wertvollen Brotgetreide Roggen, Dinkel und Weizen, an denen die Grundherren besonderes Interesse hatten, wie durch schriftliche Quellen belegt ist; als Sommergetreide wurde Gerste und Hafer angebaut.

Auf den Feldern Laureshams werden für Süddeutschland regionalspezifische Getreidesorten wie die Weizenarten Dinkel und Emmer als Sommergetreide angebaut. Wintergetreide sind Hafer aber auch Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Lupine.

Schriftliche Quellen überliefern verschiedene Bezeichnungen für den mittelalterlichen Garten (gart, garto, hortus). Allen gemein ist, dass sie nicht einfach mit Garten im heutigen Sinne zu übersetzen sind, sondern vielmehr in ihrer Grundbedeutung immer der Zaun als wesenhaft mitgedacht werden muss. Laut der frühmittelalterlichen Volksrechte war der Garten, ebenso wie das Haus, durch einen Frieden geschützt, der dem Besitzer bestimmte Rechte einräumte. Markiert wurde der Geltungsbereich des Gartenfriedens durch einen entsprechenden Zaun.

So galten auch Wiesen mit Obstbäumen oder der heutige Wingert als Garten. Lauresham besitzt daher neben einem Gemüse- und Kräutergarten (hortus) auch einen Obstgarten (pomerium), einen Weingarten (vineum) sowie einen Färbergarten, jeder mit einem charakteristischen Zaun abgegrenzt. Der Bienengarten, den es so eigentlich nicht gab, bietet den Bienen eine Weide mit einer Pflanzenvielfalt, die – im Gegensatz zum Frühmittelalter – in der heutigen Kulturlandschaft nicht mehr anzutreffen ist. Er ist also eher als ein Schaugarten zu verstehen, der einen Eindruck der frühmittelalterlichen Pflanzenwelt vermitteln soll. Die Gärten eines Herrenhofs sicherten die Versorgung der Bewohner mit Obst und Gemüse sowie Wein und Honig.

Die in Lauresham angebauten Pflanzen sind zum Großteil der Krongüterverordnung Karls des Großen, dem Capitulare de villis, entnommen. Darin wird genau aufgezählt, welche Pflanzen auf einem königlichen Gut angebaut werden sollen. Auch hier greift man auf alte und teilweise seltene Sorten zurück, die für das Frühmittelalter belegt sind. Die Anordnung des Gemüse- und Kräutergartens ist dem St. Galler Klosterplan nachempfunden, der eine Vorstellung davon gibt, wie die Beeteinteilung in mittelalterlichen Gärten gewesen sein könnte.

Die praktische Vermittlungsarbeit spielt eine wichtige Rolle für das Freilichtlabor Lauresham. In Bezug auf die Vermittlungsarbeit erfüllt das Freilichtlabor gleich mehrere Funktionen innerhalb der didaktischen Gesamtkonzeption der Welterbestätte Kloster Lorsch. Zum einen soll es einen Einblick in die Lebenswirklichkeit der frühmittelalterlichen Menschen vermitteln und rückt damit das Thema Alltagskultur im Frühmittelalter stärker in den Fokus. Gerade hier zeigen sich die Vorteile eines 1:1-Modells sehr deutlich, erlaubt dieses Konzept doch einen sehr direkten und noch dazu lebhaften Zugang zu Themen wie Hausbau, Wohnkomfort, Handwerk, Tierhaltung, Landwirtschaft oder auch Luxus. Mit dieser Darstellungsform kann es zudem gelingen, herrschende Klischees über das angeblich so „dunkle Mittelalter“ zu überdenken und zu zeigen, dass in dieser Epoche die Grundlagen unterschiedlichster Aspekte der heutigen Zeit geschaffen wurden.

Zum anderen soll Lauresham einen Zugang zum – für das Verständnis des frühmittelalterlichen Klosters Lorsch – so zentralen Thema der Grundherrschaft ermöglichen. Als abstrakter Ordnungsbegriff oft nur recht schwer vermittelbar, können die Organisationsmuster einer solchen Grundherrschaft anhand des Herrenhofcharakters von Lauresham recht einfach verdeutlicht werden.

Im Rahmen der didaktischen Konzeption soll Lauresham deshalb auch als Zentrum eines kleinen Grundherrschaftsverbandes gelten. Der zentrale Hof soll dabei als Lebensmittelpunkt einer Familie der frühmittelalterlichen Oberschicht (nobilitas) mit dazugehörigen unfreien Hörigen (servi, mancipia), aber auch als Sammelpunkt für Abgaben aus zum Teil weit entfernt gelegenen Besitzungen verstanden werden.

Die im Freilichtlabor repräsentierten unterschiedlichen Häuser sollen folglich nicht nur die wirtschaftliche Komplexität der Grundherrschaft verdeutlichen, sondern auch das sich darin widerspiegelnde Sozialgefüge zum Vorschein bringen: Den einfachen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden der hörigen Bauern wird das luxuriös ausgestattete Herrenhaus gegenübergestellt.

Mit dem Konzept Lauresham soll ein Eindruck von klösterlichem Grundbesitz gewonnen werden. Denn viele Grundherren schenkten aus Sorge um ihr Seelenheil ihre Besitztümer den Heiligen der Klöster, was so auch dem Kloster Lorsch eine Ausdehnung des Grundherrschaftsverbandes von der niederländischen Nordseeküste bis ins Schweizer Graubünden ermöglichte. Dabei konnten derartige Herrenhöfe wie (das fiktive) Lauresham oft wichtige Funktionen innerhalb des Abgaben- und Frondienstsystems einer solchen geistlichen Gemeinschaft einnehmen.

Nicht zuletzt soll die didaktische Umsetzung von Lauresham auch einen direkteren Zugang zum Themenkomplex Glaube und Kirche, der aufgrund des fragmentarischen Charakters der Klosteranlage vor Ort nicht immer einfach ist, erlauben.

Eine besondere Rolle nimmt dabei auch die (re)konstruierte Kapelle ein. Als einziger Steinbau auf dem Freilichtgelände können dort Bauskulptur und Ausstattungsgegenstände in einem zusammenhängenden Kontext gezeigt werden. Lauresham soll deshalb auch die Aufgabe erfüllen, das heute weitestgehend zerstörte Kloster Lorsch besser verstehen zu lernen.

Herrenhöfe, in den Quellen auch Fronhöfe (mansus dominicatus, curtis) genannt, nahmen innerhalb der grundherrschaftlichen Organisation des Mittelalters eine herausragende Rolle ein. Ob als Sitz eines Grundherren mit umfangreichen Salland und Hörigenbestand (servi non casati) oder als Verwaltungseinheit und Sammelstelle von grundherrschaftlichen Abgaben: in jedem Fall zeichneten sich diese Hofstellen durch eine besondere Größe und Ausstattung aus.

Das Freilichtlabor nimmt sich diesem Thema im Jahr 2021 in besonderem Maße an anhand des Projekts „12 Monate im Herrenhof“. Von Monat zu Monat werden deshalb sowohl auf dem Gelände, als auch digital und in den Sozialen Medien einzelne, jahreszeitlich spezifischen Aspekte näher vorgestellt.

Passend zum jeweiligen Monat werden jene Tätigkeiten und Aufgaben genauer vorgestellt, die für den Alltag um 800 nach Christus auf einem Herrenhof typisch gewesen wären.

Einführend werden zu Beginn eines jeweiligen Monats auf Twitter, Instagram und Facebook Auszüge aus dem Kalendergedicht Wandalberts von Prüm aus dem 9. Jahrhundert vorgestellt.

Im Rahmen eines FÖJ-Jahresprojekts (Freiwilliges Ökologisches Jahr) sind passend zum jeweiligen Monat oder einer spezifischen Jahreszeit kurze Narrative entwickelt worden, die auf unterhaltliche Weise fiktive aber an dem frühmittelalterlichen Quellenbestand orientierte Episoden aus „dem“ Herrenhof erzählen. Eine Kombination aus Hörbuch und bewegten Bildern aus Lauresham machen diese Geschichten zu einem neuen Baustein im Rahmen lebendiger Geschichtsvermittlung vor Ort. Die „Geschichten aus Lauresham“ werden über den Youtube-Channel von Lauresham regelmäßig veröffentlicht.[6]

Jedes Handwerk und auch jede jahreszeitlich spezifische Tätigkeit kennt charakteristische Werkzeuge und Gegenstände. In diesem Teil des Vermittlungsprojekts sollen deshalb passend zum jeweiligen Monat ausgewählte Funktionsrepliken aus dem Freilichtlabor Lauresham näher vorgestellt werden. Dazu gehören neben Fotos auch Informationen zum archäologischen Vorbild, der Funktionsweise und den Einsatzmöglichkeiten vor Ort.

Wie kann die Experimentelle Archäologie bei der Erforschung der Alltagskultur auf einem Herrenhof vor 1200 Jahren helfen? Im Rahmen von kurzen Berichten sollen in diesem Teil des Projektes die laufenden Forschungsprojekte des Freilichtlabors Lauresham näher thematisiert werden. Geht es bei Wandalbert von Prüm im Januar beispielsweise auch um Holzverarbeitung, so passt das Grubenhausprojekt sehr gut in diesen Kontext und wird entsprechend vorgestellt.[7]

Forschung und Wissenschaft

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Die Forschung stellt ein zentrales Anliegen des Freilichtlabors Lauresham dar. Ob nun im Bereich der Experimentellen Archäologie, der Archäotechnik, Agrargeschichte oder auch Siedlungsarchäologie: im Freilichtlabor werden verschiedenste Forschungsprojekte durchgeführt. Die Forschungsarbeit wird dabei entweder selbst oder in Kooperation mit verschiedenen Partnern (Universitäten, Museen, Forschungseinrichtungen) durchgeführt. Lauresham ist deshalb durchaus auch als eine Art „Spielwiese für die Forschung“ zu bezeichnen, da es ideale Ausgangsbedingungen für verschiedenste Forschungsaspekte bietet und die Experimente auch langfristig geplant werden können.

Grundlagen für das Modell des Freilichtlabors Lauresham bilden sowohl archäologische Funde und Befunde als auch Schrift- und Bildquellen. Die Gebäude, Werkzeuge und Alltagsgegenstände sind als keine Originale. Anders als auf dem Klostergelände, wo mit dem Museumszentrum und dem Schaudepot Zehntscheune archäologische Funde und Bauskulptur im Original präsentiert werden, distanziert man sich in Lauresham vom musealen Charakter: Die frühmittelalterliche Grundherrschaft wird nicht „wie sie war“, sondern „wie sie gewesen sein könnte“ dargestellt. Das heißt, dass die verschiedenen Gebäudetypen zwar auf archäologischen Grabungsbefunden beruhen, ihr inneres und äußeres Erscheinungsbild jedoch das Resultat gegenwärtiger wissenschaftlicher Interpretation sind. Sie verkörpern somit die modellhafte Vergegenwärtigung von einem grundherrschaftlichen Gebäudekomplex und nicht die „wirkliche“ historische Vergangenheit.

In der experimentellen Archäologie werden Funde und Befunde in einem genau definierten Versuchsrahmen untersucht. Grundlage für jedes archäologische Experiment ist eine an den Fund gerichtete Fragestellung, die durch einen festgelegten Versuchsaufbau beantwortet werden soll. Der Ablauf des Experiments wird genau dokumentiert, ähnlich wie bei einem naturwissenschaftlichen Versuch. Durch die Auswertung des Ergebnisses kann die vorangegangene Hypothese letztlich gestützt oder durch eine völlig neue Erkenntnis ersetzt werden.

Ein Beispiel: Die (Re)konstruktion eines frühmittelalterlichen Hakenpfluges wird auf seinen praktischen Nutzen hin überprüft. Zeigt das Ergebnis, dass der Pflug nur für leichte Böden geeignet war, muss dies bei weiteren Interpretationen berücksichtigt werden. Aus den am und im Modell durchgeführten Experimenten können so Erfahrungswerte entstehen, die helfen, die frühmittelalterliche Lebenswelt nachvollziehbarer und somit auch besser vermittelbar zu gestalten. Neben der systematischen Untersuchung von Werkzeugen werden im Modell beispielsweise auch Messungen zur Bestimmung von Temperaturentwicklungen in den Häusern durchgeführt oder die Zugkraft von Nutztieren ermittelt, mit denen die am Hof gelegenen Äcker bewirtschaftet werden.

Frühmittelalterlicher Ackerbau

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Die Erforschung der modernen Landwirtschaft erfolgt heute nicht nur an Universitäten, sondern auch an Lehr- und Versuchsanstalten sowie anderen Institutionen. Der Fokus liegt dabei oft auf der Entwicklung neuer Sorten, neuer Anbauverfahren im konventionellen oder ökologischen Landbau, der Entwicklung von Resistenzen gegenüber bestimmten Krankheiten oder der Tierzucht. Der mittelalterlichen Landwirtschaft und den damit in Verbindung zu bringenden Subsistenzstrategien sind hingegen nur selten oder überhaupt keine Forschungsvorhaben innerhalb der modernen Landwirtschaftsforschung gewidmet.

Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag in diesem Kontext können archäologische und „klassische“ Freilichtmuseen leisten. Die Kultivierung alter Sorten und die Demonstration traditioneller Anbau- und Bewirtschaftungsverfahren an solchen Einrichtungen helfen maßgeblich beim Erhalt alter Kulturpraktiken und schlagen zugleich eine Brücke in das 21. Jahrhundert. Ein in Bezug auf die mittelalterliche Landwirtschaft geeignetes Projekt stellt dabei das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham dar. So wird in Lauresham seit 2016 in Kooperation mit verschiedenen Partnern im In- und Ausland eine Vielzahl unterschiedlicher Forschungsexperimente durchgeführt. Gleich mehrere Projekte befassen sich besonders mit der frühmittelalterlichen Landwirtschaft.[8]

Um eine Rekonstruktion frühmittelalterlicher Landwirtschaft leisten zu können, wird in Lauresham auch die heute gänzlich aus der Landwirtschaft verschwundene Flurform der Wölbäcker erforscht und bewirtschaftet. Fragen über die Vor- und Nachteile dieser Flurform, geeignete Bewirtschaftungsstrategien, Unterschiede beim Pflanzenwachstum in der Senke und auf dem Rücken, aber auch der Vergleich mit der bekannten und klassischen Form der Blockflur können so untersucht werden.

Sogenannte Wölbäcker zählen zu den wichtigsten Zeugnissen des historischen Ackerbaus in Mitteleuropa und waren im Mittelalter weiträumig verbreitet. Die Flurform, die wegen ihrer charakteristischen Wölbungen diesen Namen trägt, entstand nach landläufiger Meinung vor allem durch das Zusammenpflügen der Schollen auf dem Acker mit einem Beetpflug.

Noch heute sind mittelalterliche Wölbäcker zumeist unter aufgeforstetem Wald des 18. und 19. Jahrhunderts nachweisbar. Die bis zu 12-15 Meter breiten, bis zu einem Meter hohen und mitunter über 1000 Meter langen Flurrelikte lassen sich mit der Methode des Airborne Laserscanning gut erfassen und zeichnen sich als parallel verlaufende Strukturen im Gelände ab. Entstehung, Bewirtschaftung, Nutzen und Nutzung oder gar die Besitzverhältnisse der breiten und langgestreckten Äcker sind trotz verschiedener Studien noch nicht abschließend geklärt.[9]

Neben der Bewirtschaftung von Wölbäckern wird im Freilichtlabor auch die Bewirtschaftung von Blockfluren erforscht. Diese zumeist quadratischen Ackerflächen entstehen durch eine Bewirtschaftung mittels eines Hakenpfluges mit symmetrischer Pflugschar. Durch das nicht vollständige Wenden der Schollen ist ein „Überkreuzpflügen“ notwendig, was zu der charakteristischen Form führt. Die in Lauresham bewirtschafteten Blockfluren sind in die Dreifelderwirtschaft eingebunden.

Neben der Erforschung rekonstruierter, archäologisch nachgewiesener Flurformen steht als zweite wichtige Säule bei der Untersuchung der frühmittelalterlichen Landwirtschaft die Verwendung historischer landwirtschaftlicher Geräte. Dazu werden verschiedene Haken- und Beetpflüge verwendet, die teilweise direkt in Lauresham auf Grundlage historischer Quellen rekonstruiert werden. Auch Eggen aus Holz kommen zum Lockern des Ackerbodens zum Einsatz. Bei den Versuchen geht es beispielsweise darum, mehr über die zum Einsatz kommenden Arbeitsgeräte selbst zu erfahren und auch Abnutzungserscheinungen (zum Beispiel an den Pflugscharen) zu dokumentieren.

Mittlerweile verfügt das Freilichtlabor über insgesamt vier (re)konstruierte Beet- und Hakenpflüge. Eine erste Generation der Pflug(re)konstruktionen folgte vor allem funktionalen Aspekten und sollte im Grunde idealtypisch die Funktionsweise der jeweiligen Pflugscharen nachvollziehbar machen. Eine zweite Generation aus dem Jahr 2017 baut nun stärker auf die Erforschung spezifisch süddeutscher Vorbilder sowie auf die Replizierung und Erweiterung der von Grith Lerche in den 1970er und 1980er Jahren durchgeführten Versuchsreihen zum Einsatz von mittelalterlichen Beetpflügen.

Auch das seit 2019 laufende EXARC Twinning Projekt beschäftigt sich mit der Erforschung frühmittelalterlicher irischer Pflüge und deren detaillierter, experimentalarchäologischer (Re)Konstruktion.[10] Ein weiterer Aspekt der möglichst authentischen Rekonstruktion frühmittelalterlicher Agrarwirtschaft ist die Verwendung von Zugrindern. In diesem Kontext können Fragen nach der Zugleistung sowie den Vor- und Nachteilen vom Einsatz von Zugrindern – vor allem im Zusammenhang mit mittelalterlichen Ackerformen und landwirtschaftlichen Geräten – beantwortet werden.

Eines der wesentlichen Projekte am Freilichtlabor Lauresham stellen Versuchsreihen zur maximalen und durchschnittlichen Zugleistung von Rindern an (re)konstruierten mittelalterlichen Beet- und Hakenpflügen sowie verschiedenen Eggen dar. Ein Ziel der Untersuchungen ist beispielsweise ein tieferes Verständnis darüber, wie viele Zugtiere für die unterschiedlichen Arbeiten in der frühmittelalterlichen Landwirtschaft notwendig waren. In den meisten Fällen geben die schriftlichen Quellen darüber nur unzureichend Auskunft.

Als Zugtiere kommen zwei Zuchtkühe und drei Ochsen der Rasse „Rätisches Grauvieh“ zum Einsatz. Diese kleine Schweizer Hochgebirgsrasse ist aufgrund ihrer Größe und ihres restlichen Phänotyps und Charakters besonders geeignet, um Besuchern des Freilichtlabors einen Eindruck zu vermitteln, wie mittelalterliche Rinder ausgesehen haben könnten. Auf Grundlage der archäozoologischen Daten repräsentieren die Kühe mit einer Widerristhöhe von max. 115 cm große mittelalterliche Rinderschläge. Dies muss bei etwaigen Zugversuchen stets berücksichtigt werden. Die Ausbildung der Tiere erfolgt im Freilichtlabor selbst.

Bei den Versuchsreihen wird ein möglichst großes Raster unterschiedlicher Untersuchungsparameter dokumentiert, so dass die eigentliche Messung mit einer Zugwaage stets mit den aktuellen Wetterverhältnissen und der Anspannungsweise kontextualisiert werden kann. Des Weiteren steht das Freilichtlabor in Kontakt zu anderen Institutionen und Privatpersonen, welche mit Zugrindern arbeiten und praktiziert im Rahmen der IG Zugrinder einen regen Erfahrungsaustausch.[11]

Zur Ermittlung der (mikro-)klimatischen Verhältnisse kommt auf den Versuchsflächen eine professionelle Wetterstation zum Einsatz, die anhand mehrerer Sensoreneinheiten nicht nur Niederschlag, Windstärke und Regenmenge dokumentiert, sondern auch Daten zur Bodentemperatur und –feuchte sammelt.

Die unterschiedlichen Flurformen, aber auch der Wölbacker im Speziellen oder die gedüngten und nicht-gedüngten Bereiche der Flächen, wirken sich möglicherweise auf das Wachstum der Kulturpflanzen aus. In Verbindung mit Daten aus der Wetterstation erhofft sich das Freilichtlabor, lange Datenreihen erfassen zu können, um das Pflanzenwachstum auf frühmittelalterlichen Flurformen besser zu verstehen. Dabei hilft die BBCH-Skala, die Auskunft über das morphologische Entwicklungsstadium von Pflanzen gibt und regelmäßig auf den Feldern erfasst wird.

Um den Effekt des Düngens sowie mögliche Nährstoffverteilung/-lagerung innerhalb einer Wölbackerflur beurteilen zu können, werden gedüngte und nicht gedüngte Wölbäcker festgelegt. Weitere Untersuchungen betreffen neben bodenchemikalischen Parametern auch (mikro-)klimatische Bodenbedingungen innerhalb der Wölbackerflure sowie die Ernteerträge.

Die Projektgruppe erhofft sich hierdurch nicht zuletzt auch Antworten auf die folgenden Fragen: Wie unterscheiden sich die Wachstumsbedingungen (Erträge) der Pflanzen und die Entwicklung von Unkräutern und Schädlingen in den Senken und auf den Rücken der Wölbäcker? Welche Ertragssteigerung lässt sich durch organische Düngung erreichen? Gibt es im zeitlichen Verlauf Nährstoffanreicherungen/ -verlagerungen innerhalb des Wölbackersystems?

Ein Weingarten aus Neckarhausen, welcher 773 mit einer Schenkung an das Kloster Lorsch in Verbindung gebracht werden kann, diente dem Freilichtlabor als Vorbild für die Anlage eines Weingartens des 9. Jahrhunderts. Er umfasst 300 gepflanzte Rebstöcke und mit Elbling, Räuschling, Heunisch, Weißer Orléans, Roter Riesling und Gänsfüßer sechs alte Sorten, sowie mit Muscat Bleu eine moderne Sorte Wein.

Auch wenn nach ökologischen Gesichtspunkten gewirtschaftet wird, müssen in Lauresham Fungizide eingesetzt werden, da seit den 19. Jahrhundert veränderte Umweltbedingungen gelten. Pilzkrankheiten wie der echte Mehltau (Oidium) und falscher Mehltau (Peronospera), welche damals aus Amerika eingeschleppt wurden, machen dies notwendig.

Weiterhin wird der Weingarten von einer kleinen Gruppe Hobbywinzern ehrenamtlich unterstützt.[12]

Textilverarbeitung

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Primitive Webgeräte gab es schon seit der Zeit des Neolithikums. Sie wurden im Verlauf der Zeit weiterentwickelt bis sie in der Antike eine Gewebedichte erreichten, welche heutzutage kaum von modernen Maschinen erreicht werden kann. Der Gewichtswebstuhl spielte dabei eine wichtige Rolle, wurde allerdings im Verlauf des Spätmittelalters in Mitteleuropa immer mehr durch Flach/- bzw. Trittwebstühle verdrängt.

Der Gewichtswebstuhl wurde nur noch in Randgebieten Nordeuropas bis zum 20. Jahrhundert genutzt ehe er von Martha Hoffmann, Anfang der 50er Jahre, studiert und dokumentiert wurde. Mit einer wachsenden Bedeutung der Textilarchäologie, gewann dann die Beschäftigung mit den Funktionen und dem Aufbau des Gewichtswebstuhles wieder an Bedeutung. Die Technik wurde so, relativ gut erforscht und wurde auch in der Experimentellen Archäologie eingesetzt, wie z.B. bei dem Segel für das Wikingerschiff in Roskilde. Weiterhin wurden in verschiedenen Freilichtmuseen Webhäuser eingerichtet, um die Arbeit am Gewichtswebstuhl vorzeigen zu können.

Mit dem eigens erstellten Webhaus, widmet sich das Freilichtlabor Lauresham auch der Kunst der Textilherstellung und /-verarbeitung. Hierzu können an drei, im Webhaus aufgestellten, Gewichtswebstühlen die Herstellung von Stoffen und die Wollbearbeitung im Allgemeinen demonstriert werden.

Die Rekonstruktionen der Gewichtswebstühle sind allerdings eher hypothetisch, da bisher kein vollständiges archäologisches Vorbild für diese geborgen werden konnte. Es wurden meist nur die Gewichte der Webstühle bei Grabungen gefunden.[13]

Im Laufe der Vorplanungen zum Textiljahr 2020 in Lauresham entstand die Idee, den sogenannten A(i)lbecunde-Gürtel in Zusammenarbeit mit der Textilwissenschaftlerin Katrin Kania zu rekonstruieren. Dabei handelt es sich um ein rotes Seidenband, das sich heute im Diözesanmuseum St. Afra in Augsburg befindet . Das wahrscheinlich im 9. oder 10. Jahrhundert entstandene Seidenobjekt hat eine eingewebte Inschrift, in der eine Frau namentlich erwähnt ist. Sie könnte die Stifterin und Produzentin des Gürtels gewesen sein.[14]

Grubenhausprojekt

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Datei:Freilichtlabor Lauresham 7.jpg
Baustelle des Grubenhausprojekts (Foto: M. C. Thumm)

Innerhalb der Siedlungsarchäologie des Früh- und Hochmittelalters gelten sogenannte Grubenhäuser aufgrund ihrer namensgebenden Konstruktionsweise zu den am besten nachgewiesenen Gebäudetypen dieser Zeit. Nichtsdestotrotz existiert zur tatsächlichen Funktion und Nutzung dieser Häuser noch immer ein großes Forschungsdefizit. Seit 2015 beschäftigt sich das Freilichtlabor Lauresham intensiv mit der Frage nach der Deutung, Funktion, (Re)Konstruktion und Nutzung frühmittelalterlicher Grubenhäuser in Süddeutschland. Neben der klassischen Auswertung siedlungsarchäologischer Befunde widmet es sich auch der experimentalarchäologischen (Re)Konstruktion ausgewählter Grubenhausbefunde, um bestimmte Hypothesen zu einzelnen Hausbefunden zu überprüfen und in Versuchsreihen zu erforschen.

Im Mittelpunkt der Experimente steht dabei nicht nur die Dokumentation der Herstellungs-, Nutzungs- und Verfallsprozesse, sondern auch die Erforschung der Nutzungsspektren eingetiefter Häuser. So wurden unter anderem Versuchsreihen zur Lager- und Konservierungsfähigkeit von Lebensmitteln begonnen. Auch soll die volle Bandbreite möglicher Interpretationsspielräume ausgeschöpft werden, indem unterschiedlichste (Re)Konstruktionsansätze desselben Hausbefundes umgesetzt werden. Wichtige Bestandteile des Forschungsprojekts sind zudem Analysen zum tatsächlichen Raumklima der Häuser sowie Experimente zur Werkzeugtechnik und zu den eingesetzten Baumaterialien (Holz, Lehm, Stroh, Reet). Damit sollen aussagekräftige Hypothesen zur Funktionalität dieses speziellen Haustypus gesammelt werden.

Als wichtige Datengrundlage für die (Re)Konstruktionen dienen dabei zwei der größten Siedlungsgrabungen Süddeutschlands, nämlich in Mannheim Vogelstang „Hinter der Nachtweide“ und in Speyer „Vogelgesang“.

2016 wurde zwischen Januar und Oktober ein erster Grubenhausbefund im Rahmen des experimentalarchäologischen Forschungsprojektes in Lauresham konstruiert, im Winterhalbjahr 2017/18 folgte eine weitere (Re)Konstruktion. Im Rahmen eines schulischen Kooperationsprojektes mit der Heinrich-Metzendorf-Schule in Bensheim haben sich Schülerinnen und Schüler einer Klasse der Fachoberschule Bautechnik im Schuljahr 2018/19 dann mit einem der bereits bestehenden (re)konstruierten Grubenhäuser beschäftigt. Dabei wurde das Haus nicht nur zeichnerisch und modellhaft erfasst, sondern es wurden zudem alternativ mögliche (Re)Konstruktionsmöglichkeiten und Nutzungskonzepte für dieses Haus entwickelt.[15]

Zuvor waren jedoch noch Fragen zur Höhe, zur Holzkonstruktion oder auch zur Nutzung eines neuen Grubenhauses zu klären, natürlich unter Beibehaltung der durch den Befund vorgegebenen Lage der Pfosten und der jeweiligen Abstände. So wurden schließlich mehrere Varianten vom Bautypus des Grubenhauses entworfen, die teils sehr unterschiedlich konstruiert waren.

Im Frühjahr 2020 erfolgte der Bau eines dritten Grubenhauses auf Grundlage der Ergebnisse des schulischen Kooperationsprojektes. Es sollte in diesem Fall einen anderen (Re)Konstruktionsansatz zu dem bereits 2017/18 gebauten Grubenhaus verfolgen und damit verdeutlichen, dass die Interpretations- und Deutungsspielräume bei der (Re)Konstruktion frühmittelalterlicher Gebäude zum Teil sehr groß sein können.[16][17]

Raumklima in frühmittelalterlichen Häusern

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Die (Re)Konstruktion frühmittelalterlicher Gebäude bietet neben den Erkenntnissen beim Bau auch die Möglichkeit, die Funktionalität und Nutzung eines Gebäudes zu testen und dabei die Lebensbedingungen vergangener Zeiten genauer zu erforschen. Besonders interessant ist hierbei die Frage nach dem Raumklima frühmittelalterlicher Häuser, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Auf einem Herrenhof als weitgehend selbstständige Wirtschaftseinheit spielen natürlich auch die „Betriebskosten“ eine Rolle. Daher ist auch der Holzverbrauch beim Heizen und Kochen von besonderem Interesse.

Im Rahmen von mehreren Versuchsreihen sollten diese Fragen beantwortet und die Wohnbedingungen in einem der Häuser des Freilichtlabors untersucht werden. Die Versuchsteilnehmer sollten für mehrere Tage im Haus wohnen und durch kochen und heizen eine bewohnte Situation schaffen, wie sie in karolingischer Zeit hätte herrschen können.

Die besagten Experimente fanden zu verschiedenen Zeiten im Winter 2017/18 und 2018/19 statt, teils mit moderner Ausrüstung und Kleidung, teils mit einer Ausstattung, die an frühmittelalterliche Verhältnisse angelehnt ist. Das gewählte „Haus der Hörigen I“ als rekonstruiertes Wohngebäude in Anlehnung an einen Hausbefund aus der frühmittelalterlichen Siedlung Kelheim eignete sich dabei besonders, gerade um das Raumklima eines Gebäudes der Unterschicht zu erforschen. Das Haus besitzt mehrere Fenster, Giebellöcher und Zugänge sowie zwei offene Feuerstellen zum Heizen und Kochen.

Verschiedene Faktoren, die das Innenraumklima entscheidend beeinflussen (z.B. Luft- und Oberflächentemperaturen, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse, Luftqualität) wurden während der Versuchstage kontinuierlich an unterschiedlichen Positionen im Haus gemessen. Daneben lag eine lange Messreihe von Temperaturdaten des unbewohnten Hauses zu unterschiedlichen Jahreszeiten vor und ermöglichte so einen Vergleich der bewohnten und unbewohnten Situation im Verlauf des Jahres. Auch der Holzverbrauch beim Heizen und Kochen wurde dokumentiert. Die gesammelten Daten des Raumklimaexperiments erbrachten wertvolle Informationen und teils sehr interessante Ergebnisse, die nicht nur der didaktischen Vermittlungsarbeit zugutekommen, sondern auch praktische Erfahrungen mit den Rekonstruktionsbauten und Hinweise für die Interpretation neuer Funde lieferten.

Im Februar 2020 wurde mit denselben Methoden das Innenraumklima im Herrenhaus erfasst, um mehr über die Lebensbedingungen der frühmittelalterlichen Oberschicht zu erfahren im Vergleich zu den Ergebnissen im Haus der Hörigen. Das nun gewählte Herrenhaus basiert auf einem spätmerowingerzeitlichen Fund bei Bad Urach (Runder Berg) und weist einige Unterschiede (Raumaufteilung, Dacheindeckung, Größe, Bewohnerzahl) zum Haus der Hörigen I auf. Daher ergaben sich auch einige Differenzen in den Messergebnissen, besonders bezüglich der Wärmeverteilung, des Rauchabzugs, des Holzverbrauchs oder der Wohnqualität.[18][19]

Im Rahmen des sogenannten EXARC Twinning Projekts bündeln das Freilichtlabor Lauresham und das Centre for Experimental Archaeology and Material Culture (CEAMC) am University College in Dublin (UCD) seit 2019 ihre Kräfte, um gemeinsam von EXARC, einem internationalen Netzwerk von archäologischen Freilichtmuseen und ExperimentalarchäologInnen, zu profitieren. Das CEAMC ist eine universitäre Einrichtung für experimentelle Archäologie in Forschung und Lehre, das sich auf die Epoche des Frühmittelalters spezialisiert hat und zudem über Forschungslabore verfügt.

Dem gegenüber ist das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham vor allem auf die Forschungen im Außenbereich spezialisiert, wobei verschiedene handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeitstechniken unter anderem mit Zugrindern direkt erprobt werden können. Beide Institutionen wurden ausgewählt, um gemeinsam über frühmittelalterliche irische Pflüge und deren detaillierte experimentalarchäologische (Re)Konstruktion zu forschen und sich dabei gegenseitig zu unterstützen.

Es wurde bisher eine Reihe von Aufgaben abgeschlossen, unter anderem die Durchsicht des bereits publizierten Materials, die (Re)konstruktion einer Pflugschar, die Analyse von experimentellen Versuchsreihen sowie erste Tests von Konstruktionsmodellen der Pflüge. Dafür kam unter anderem irisches Moorerz zum Einsatz, welches zunächst am CEAMC bearbeitet und verhüttet wurde. Im Freilichtlabor Lauresham hat es schließlich der Schmiedespezialist Frank Trommer und sein Team bis zu seiner endgültigen Form einer Pflugschar weiterverarbeitet.

Mit dieser ersten (Re)Konstruktion wurden dann Pflugversuche mit einem Ochsengespann auf verschiedenen Bodentypen in Lauresham und im Elsass durchgeführt. Um mehr über den benötigten Leistungsbedarf zu erfahren, wurden auch Messungen zur Zugleistung der Rinder durchgeführt. Diese erste Serie von Pflugversuchen war auch der Frage nach Form und Winkel der hölzernen Pflugteile und der Anbringung des Eisenschares gewidmet. Nach mehreren Versuchen konnte schließlich eine erste funktionsfähige Version des Pfluges konstruiert werden.[10]

Auerrindprojekt

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Das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham arbeitet in Kooperation mit dem Förderkreis Große Pflanzenfresser im Kreis Bergstraße e.V.  und dem Landschaftspflegebetrieb Hohmeyer seit 2014 am Aufbau eines Zuchtprojektes zur Rückzüchtung des 1627 ausgerotteten Auerochsen.

Das Auerrindprojekt des Freilichtlabors Lauresham ist ein Projekt zur Züchtung einer Rinderrasse, die dem ausgestorbenen wilden Auerochsen, sowohl in Bezug auf sein Erscheinungsbild als auch hinsichtlich seines Verhaltens und seiner Genetik möglichst nahekommt.

Die Tiere werden für naturnahe, extensive Ganzjahresbeweidungsprojekte eingesetzt und sind für Naturschutz und Landschaftsentwicklung besonders gut geeignet. Zugleich sind diese Rinder ein wichtiger Baustein für die praktische Vermittlungsarbeit zum Themenkomplex Wildnis und Jagd im Frühen Mittelalter sowie die Forschung am Freilichtlabor. Das Auerrindprojekt ist seit 2018 auch Mitglied des European Rewilding Network (ERN) der niederländischen Stiftung Rewilding Europe.[20][21][22]

Tagungen und Konferenzen

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Schweinetagung 2016 - "Das Mittelalterliche Hausschwein - eine kritische Bestandsaufnahme"

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Die Forschung rund um das Thema „Mittelalterliches Hausschwein“ hat das Freilichtlabor Lauresham die letzten Jahre intensiv begleitet, was in experimentalarchäologischen Langzeitstudien, einem Arbeitstreffen sowie einer eintägigen Arbeitstagung mit anerkannten Europäischen Expertinnen und Experten im April 2016 resultierte.

Der Austausch und die Ergebnisse der Tagung sowie Erkenntnisse aus längerfristigen Experimenten und Studien gipfelten anschließend im November 2020 in einem Sonderband mit neun Aufsätzen zur Lorscher Reihe „Laureshamensia“ (Forschungsberichte des Freilichtlabors Lauresham) mit dem Titel „Das Mittelalterliche Hausschwein – Forschungsstand, Perspektiven, Potenziale“.[23]

Die Aufsätze zu theoretischen Themen und über praktische Versuchsreihen reichen von Rückzüchtungen der Tiere und Weideformen über Quellen des Mittelalters zur Schweinemast und archäozoologischen Untersuchungen an Lorscher Skelettfunden bis hin zur Darstellung von Schweinen im kunstgeschichtlichen Kontext und einem Projekt zu ihrem Nutzen für landwirtschaftliche Anbauversuche. Auch die Ergebnisse zu laufender Forschung zur Haltung von Düppeler Weideschweinen im Freilichtlabor Lauresham und zu ihrer Beweidung von Brachflächen und Stoppelfeldern konnten im Sonderband erstmals zusammengefasst sowie ein Ausblick über die aus dem Projekt abgeleitete Empfehlungen für eine heutige ökologische Agrarkultur gegeben werden.

Digitale Internationale Zugtiere Konferenz 2021

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Über Jahrtausende hinweg spielten Zugtiere eine Schlüsselrolle für das Überleben vieler Kulturen. Selbst heute stellen Zugtiere den Lebensunterhalt von Millionen Menschen auf der ganzen Welt sicher. Sei es im Transportwesen, der Land- oder Forstwirtschaft: Zugtiere können nachhaltige, umweltfreundliche und wirtschaftliche Wege der Landnutzung ermöglichen. Nichtsdestotrotz gibt es viele Herausforderungen, sei es der Druck industrialisierter Märkte oder der Politik, in Bezug auf das Tierwohl, die Zucht oder die unterschiedlichen Anspannungsformen. Darüber hinaus ist die Gesamtzahl der Zugtiere stetig am Sinken.

Im Jahr 2021 beabsichtigt eine internationale und virtuelle Konferenz des Freilichtlabors Lauresham diese Herausforderungen zu adressieren. Experten aus der ganzen Welt werden die Geschichte, Erhaltung, Ausbildung und Zukunft von Zugtieren diskutieren.[24]

Das Freilichtlabor Lauresham in seiner Funktion als Forschungseinrichtung veröffentlicht alle zwei Jahre das Forschungsmagazin „Laureshamensia. Forschungsberichte des Freilichtlabors Lauresham“. Dieses dient dabei als wichtiges Mittel, die in Lauresham oder auch andernorts im Bereich der Experimental- oder Siedlungsarchäologie gemachten wissenschaftlichen Erkenntnisse Fachkollegen und der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Nicht zuletzt dadurch soll die Relevanz und allgemeine Bedeutung der Experimentellen Archäologie für das Verständnis der Vergangenheit und der Gegenwart verdeutlicht und gestärkt werden. Bisher erschien die Laureshamensia I im Jahr 2017, gefolgt von der Laureshamensia II im Jahr 2019 und 2020 dem ersten Sonderband zum mittelalterlichen Hausschwein außerhalb der regulären Reihe. Im Frühjahr 2021 erscheint Band III der Laureshamensia. Das Magazin mit Themen rund um die Experimentalarchäologie richtet sich sowohl an ein Fachpublikum als auch an interessierte Laien.

  • Angela Forberg, Claus Kropp: Grubenhäuser und ihre (Re)Konstruktion. Erfahrungen aus einem schulischen Kooperationsprojekt des Freilichtlabors Lauresham mit der Heinrich-Metzendorf-Schule in Bensheim. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 66 - 71.
  • Anne-Karin Kirsch, Christiane Stolz, Wilfried Rosendahl, Claus Kropp: Der Auerochse - eine Spurensuche. Begleitband zur Sonderaustellung im Museumszentrum Lorsch (28.01 - 06.05.2018). Hrsg.: Claus Kropp. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2018, ISBN 978-3-96184-003-8.
  • Bettina Kroker: Vom Pfostenloch zum karolingischen Hausmodell. In: Verwaltung der Schlösser und Gärten (Hrsg.): SehensWerte. Band 8. Verwaltung der Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2013, ISSN 1860-7632, S. 12 - 13.
  • Claus Kropp: Das Auerrindprojekt Forschen für die Artenvielfalt? In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2017, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 74 - 77.
  • Claus Kropp: Die Dürre des Jahres 2018 aus der Perspektive mittelalterlicher Subsitenzwirtschaft. Erste Erfahrungen aus dem Experimentalarchäologischen Freilichtlabor Lauresham. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 6 - 17.
  • Claus Kropp: Das Grubenhaus. Funktionale und bauliche Deutungsspektren eines früh- und hochmittelalterlichen Haustypus im süddeutschen Raum. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 70–73.
  • Claus Kropp, Thomas Meier: Entwurf einer Archäologie der Grundherrschaft im älteren Mittelalter. In: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie (Hrsg.): . Band 26. Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Wien 2010, ISSN 1011-0062, S. 97 - 124.
  • Claus Kropp: Herrschen und beherrscht werden - Überlegungen zur Organisation, Manifestation und Raumwirksamkeit von Herrschaft im frühmittelalterlichen Lobdengau. In: Roland Prien, Christian Witschel (Hrsg.): Forschung und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg. Band 17. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-95490-481-5, S. 207 - 218.
  • Claus Kropp: Lebendige Karolingerzeit - das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch. In: Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstraße (Hrsg.): Geschichtsblätter Kreis Bergstraße. Band 50. Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstraße, Heppenheim (Bergstraße) 2017, ISSN 0720-1044, S. 327 - 338.
  • Claus Kropp: Tierische Anspannung im Experiment. Potentiale und Grenzen. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 24 - 31.
  • Das Mittelalterliche Hausschwein. Forschungsstand, Perspektiven, Potentiale. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Sonderausgabe 1. Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg v. d. Höhe 2020, ISBN 978-3-96184-020-5.
  • Florian Saum: Ordnung im Weingarten - Mögliche Formen der Reberziehung im 9. Jahrhundert. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 42 - 57.
  • Jens Schabacker: Raumklima in frühmittelalterlichen Häusern. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 28 - 43.
  • Jens Schabacker: Wärmeisolation frühmittelalterlicher Kleidung. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 44 - 47.
  • Katja Wiedner, Jens Schabacker, Claus Kropp: Wölbäcker - Altes Wissen neu entdecken. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia . 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 66–69.
  • Katrin Kania, Andrea-Klitsche Hiebel: Gewebt und Gestiftet - Das seidene Band der Albecund. Perspektiven eines Rekonstruktionsprojekts. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 3. Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg v. d. Höhe 2021, ISBN 978-3-96184-363-3, S. 114 - 118.
  • Klaus Wirth: "Loch an Loch und hält doch" - Neue Interpretationsansätze zu Konstruktionselementen in frühmittelalterlichen Grubenhäusern in Mannheim. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 56 - 65.
  • Marled Mader: Der Gewichtswebstuhl (GWS). Stoffherstellung im frühmittelalterlichen Mitteleuropa. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 32 - 41.
  • Sina Listmann: Wie im Mittelalter. In: VRM GmbH & Co. KG (Hrsg.): Unsere Bergstraße. Band 2. VRM GmbH & Co. KG, Mainz 2018, ISSN 18002, S. 36 - 43.

Einzelnachweise

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  1. Bettina Kroker: Vom Pfostenloch zum karolingischen Hausmodell. In: Verwaltung der Schlösser und Gärten (Hrsg.): SehensWerte. Band 8. Verwaltung der Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2013, ISBN 1860-7632(?!), S. 12 - 13.
  2. Sina Listmann: Wie im Mittelalter. In: VRM GmbH & Co. KG (Hrsg.): Unsere Bergstraße. Band 2. VRM GmbH & Co. KG, Mainz 2018, ISBN 18002(?!), S. 36 - 43.
  3. Claus Kropp: Lebendige Karolingerzeit - das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch. In: Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstraße (Hrsg.): Geschichtsblätter Kreis Bergstraße. Band 50. Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstraße, Heppenheim (Bergstraße) 2017, ISBN 0720-1044(?!), S. 327 - 338.
  4. FREILICHTLABOR LAURESHAM. In: UNESCO WELTERBE KLOSTER LORSCH. Abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).
  5. Codex Laureshamensis.
  6. Freilichtlabor Lauresham - YouTube. Abgerufen am 31. März 2021.
  7. 12 Monate im Herrenhof. In: UNESCO WELTERBE KLOSTER LORSCH. Abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).
  8. Claus Kropp: Die Dürre des Jahres 2018 aus der Perspektive mittelalterlicher Subsistenzwirtschaft. Erste Erfahrungen aus dem Experimentalarchäologischen Freilichtlabor Lauresham. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 6 - 17.
  9. Katja Wiedner, Jens Schabacker, Claus Kropp: Wölbäcker - Altes Wissen neu entdecken. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 66–69.
  10. a b Early Medieval Ploughing Implements - EXARC Twinning | EXARC. Abgerufen am 29. März 2021.
  11. Claus Kropp: Tierische Anspannung im Experiment. Potentiale und Grenzen. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 24 - 31.
  12. Florian Saum: Ordnung im Weingarten - Mögliche Formen der Reberziehung im 9. Jahrhundert. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 42 - 57.
  13. Marled Mader: Der Gewichtswebstuhl (GWS). Stoffherstellung im frühmittelalterlichen Mitteleuropa. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 32 - 41.
  14. Katrin Kania, Andrea-Klitsche Hiebel: Gewebt und Gestiftet - Das seidene Band der Albecund. Perspektiven eines Rekonstruktionsprojekts. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 3. Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg v. d. Höhe 2021, ISBN 978-3-96184-363-3, S. 114 - 118.
  15. Angela Forberg, Claus Kropp: Grubenhäuser und ihre (Re)Konstruktion. Erfahrungen aus einem schulischen Kooperationsprojekt des Freilichtlabors Lauresham mit der Heinrich-Metzendorf-Schule in Bensheim. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 66 - 71.
  16. Claus Kropp: Das Grubenhaus. Funktionale und bauliche Deutungsspektren eines früh- und hochmittelalterlichen Haustypus im süddeutschen Raum. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 70–73.
  17. Klaus Wirth: "Loch an Loch und hält doch" - Neue Interpretationsansätze zu Konstruktionselementen in frühmittelalterlichen Grubenhäusern in Mannheim. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 56 - 65.
  18. Jens Schabacker: Raumklima in frühmittelalterlichen Häusern. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 28 - 43.
  19. Jens Schabacker: Wärmeisolation frühmittelalterlicher Kleidung. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Band 2. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-004-5, S. 44 - 47.
  20. Auerrindprojekt. Abgerufen am 26. März 2021 (deutsch).
  21. Claus Kropp: Das Auerrindprojekt Forschen für die Artenvielfalt? In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. 2. Auflage. Band 1. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2019, ISBN 978-3-96184-470-8, S. 74 - 77.
  22. Anne-Karin Kirsch, Christiane Stolz, Wilfried Rosendahl, Claus Kropp: Der Auerochse - eine Spurensuche. Begleitband zur Sonderaustellung im Museumszentrum Lorsch (28.01 - 06.05.2018). Hrsg.: Claus Kropp. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Bad Homburg v. d. Höhe 2018, ISBN 978-3-96184-003-8.
  23. Das Mittelalterliche Hausschwein. Forschungsstand, Perspektiven, Potentiale. In: Claus Kropp (Hrsg.): Laureshamensia. Sonderausgabe 1. Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg v. d. Höhe 2020, ISBN 978-3-96184-020-5.
  24. Internationale Zugtierkonferenz. In: UNESCO WELTERBE KLOSTER LORSCH. Abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).